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Erwachsene Teenagertochter

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Ich möchte mich kurz vorstellen: Einst war ich eine junge Mutter, wurde früh geschieden und war mit 22 Jahren allein für meine zwei Kinder zuständig. Meine Tochter (heute 34) ist ein Jahr jünger als ihr Bruder. Sie war immer sozial, aber ein bisschen oberflächlich, außerdem ziemlich egozentrisch und manipulierend. Als mein Sohn von zu Hause auszog, um sein Studium aufzunehmen, wohnte sie noch mehrere Jahre bei mir und genoss alle Annehmlichkeiten im »Hotel Mama«. Da ich stets da war und ihr in vielen Dingen geholfen habe, ist sie sehr verwöhnt und unselbstständig geworden. Inzwischen ist sie alleinerziehende Mutter eines 5-jährigen Sohnes, und ich bin stolze Oma.

Meine Tochter hat ein Hochschulstudium absolviert. Sie hat ein gutes Examen gemacht, wodurch sie einen attraktiven Job bekam. Jetzt hat sie ein höheres Einkommen als die meisten anderen in ihrer Situation. Ich hatte die Möglichkeit, ihr eine schöne Wohnung zu verschaffen, in der mein Enkel gut aufwachsen kann. Außerdem stand ich stets zur Verfügung, wenn »Not am Mann« war, kümmerte mich um mein Enkelkind, brachte den Kleinen zum Kindergarten oder holte ihn am Wochenende zu mir.

Das Problem besteht darin, dass meine Tochter das alles als selbstverständlich erachtet. Sie ist undankbar und behandelt mich herablassend und respektlos. Wenn sie zu mir spricht, dann in besserwisserischem Ton und mit scharfer Stimme, was so auffällig ist, dass auch Außenstehende darauf reagieren.

Seit einigen Jahren habe ich Depressionen und gehe zur Therapie. Auch ihr habe ich nahegelegt, zu einem Therapeuten zu gehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich bereit bin, die Kosten dafür zu übernehmen, wenn sie einen Therapeuten ihrer Wahl sucht, der uns dabei helfen kann, unsere Probleme zu lösen. Doch sie will sich nicht in Behandlung begeben, weil ich psychische Probleme habe. Sie ist launisch und unberechenbar und wird mir gegenüber manchmal sogar aggressiv. Selbst mein Enkel hat seine Mutter schon gebeten, »nicht so mit Oma zu sprechen«. Auch ich habe versucht, ihr zu sagen, dass ich mir ein solches Verhalten nicht gefallen lasse.

Ich entschuldige sie damit, dass auch sie ihre Frustrationen irgendwie loswerden muss. Ich stelle mir vor, dass ich für sie als eine Art Blitzableiter fungiere, was auch meinem geliebten Enkel zugutekommt. Damit gebe ich dem Ganzen einen gewissen Sinn. Sie ist eine gute und auch sanfte Mutter und tritt anderen Leuten immer ausgesprochen freundlich gegenüber.

Es grüßt Sie eine verzweifelte Mutter


Vier Werte, die Eltern & Jugendliche durch die Pubertät tragen

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