Читать книгу Love me snowly - Jessica Wismar - Страница 14

Kapitel 7 NOAH

Оглавление

So kräftig er konnte, klopfte er die Hacke seines rechten Schuhs gegen seinen linken. Haufenweise Schnee fiel auf das Metallgitter vor dem Eingang. Nachdem Noah auch mit dem zweiten Schuh so verfahren war, betrat er den Skikeller, in dem Lysander schon auf den schmalen Holzbänken saß und sich auszog. In dem spartanisch eingerichteten Keller waren Heizstäbe an den Wänden angebracht, die hakenartig in den Raum ragten. Auf einen davon hängte Noah seine nasse Mütze und Handschuhe. Er prüfte gerade, ob er die Jacke auch über so einen Heizstab hängen sollte, als Lysander ihn aus heiterem Himmel anfuhr. »Also, jetzt mal im Ernst. Was ist los?«

Noah zuckte ertappt zusammen. »Nichts«, brummte er und öffnete die Schnallen an seinen Skischuhen. Eigentlich hatte er schon den ganzen Tag damit gerechnet, dass sein Freund fragen würde. Er wusste selbst, dass er schlecht drauf war.

»Belle behauptet, du stehst auf Dina und rastest aus, weil sie gestern Nacht mit Daniel gevögelt hat«, bemerkte Lysander.

»So ein Blödsinn.«

»Ja, das dachte ich auch. Schließlich scheinst du Elina zu hassen und nicht Dina.«

Noah fuhr entsetzt hoch. War es so offensichtlich gewesen? Er brauchte schnell einen uten Grund, nur fiel ihm absolut keiner ein, der nicht fadenscheinig klang. Wie sollte er seinem besten Freund auch erklären, dass sie böse war?

»War es am Ende Elina, die Daniel rangelassen hat?«, fragte Lysander.

Noah dachte an ihre Aussagen in der Küche. »Nein, sicher nicht!« Damit drehte er sich um und stellte seine Schuhe fester als nötig auf die wärmenden Halterungen. Er war so unfassbar wütend, und ja, auf sie. Einen Grund dafür könnte er Lysander nicht nennen.

»Hätte mich auch gewundert, denn ehrlich gesagt kann ich sie gut leiden«, meinte Lysander und schlüpfte aus seinen Snowboardstiefeln. Er zog seine Birkenstocks an und stand auf. »Ehrlich, Noah, zum allerersten Mal versteh ich dich einfach nicht.«

»Verräter«, murmelte Noah mehr zu sich, und sein Freund war so nett, es zu überhören. Lysander sollte auf seiner Seite stehen!

»Hast du eigentlich bemerkt, dass sie dir schon aus dem Weg geht?« fragte er mit vorwurfsvollem Unterton und verschränkte die Arme vor der Brust.

Nein, hatte er nicht. »Gut so.«

Lysander rollte mit den Augen. »Sie sah nicht aus, als hätte sie sich verletzt, und Sonny hat es mir bestätigt, er war den ganzen Tag an ihrer Seite. Er meinte, sie fährt wie eine Göttin und hat den Schnee nicht ein einziges Mal geküsst. Sie ist dir also aus dem Weg gegangen.«

Noah spürte eine neue Nuance der schwelenden Wut in sich. Sie rammte ihre Krallen in seine Magengrube und Zorn auf Sonny erwachte. »Schön für Sonny, dass der Versager auch mal eine Freundin findet!«

»Heilige Scheiße, Noah. Was hat sie dir denn getan?«, rief Lysander jetzt ganz direkt. Er ging nicht auf den Seitenhieb gegen Sonny ein. Noah wusste gar nicht, wo der auf einmal hergekommen war, er hatte bisher nie etwas gegen Sonny gehabt. Das war sie. Sie machte alles kaputt.

Stille herrschte im Skikeller. Lysander durchbohrte ihn regelrecht mit seinem Blick. Er kam um eine Antwort nicht drum herum. Zum ersten Mal setzte er sich wirklich mit dieser Frage auseinander. Was genau hatte sie verbrochen, das seine Wut rechtfertigte? Als Noah begriff, wohin seine Gedanken ihn lenkten, vertiefte sich die Wut nur weiter. »Sie hat mich geküsst«, stieß er gepresst aus, als würde das alles erklären. Und das tat es irgendwie auch.

»Das war’s? Sie hat dich geküsst? Das ist alles? War es denn so schrecklich, dass sie deinen Hass verdient?«

Ja, verdammt. Es war furchtbar schrecklich … so schrecklich. Noah spürte bei der Erinnerung ein ganz anderes Feuer an seinen Gedanken lecken. Schnell schürte er die Wut.

»Mann, Noah, kann es sein, dass du dich …«

»Halt dein Maul!«, brüllte Noah auf einmal seinen besten Freund an, der mit einem sanften Blick auf ihn zugetreten war. Noahs Atem ging stoßweise. Durch die verschleiernde Finsternis seines verzehrenden Zorns sickerte die Erkenntnis, dass er vollkommen die Kontrolle über seine Gefühle verloren hatte. Noah wandte seinen Blick ab, stand auf und rauschte aus dem Raum. Was er gerade getan hatte, war auf allen Ebenen falsch.

Love me snowly

Подняться наверх