Читать книгу Verräter an Bord - Johannes Anders - Страница 11

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Während die MCLANE wieder über die Einstein-Rosen-Brücke flog und sich mit unglaublicher Geschwindigkeit dem Sternenschweifnebel näherte, passte Bordingenieur Swo die Kommandantin an der Kaffeemaschine ab.

„Wir dürfen so einem dahergelaufenen Typen keinen Einfluss auf unsere Mission geben“, redete er auf sie ein.

„Er wurde vom SSD autorisiert.“

„Was bedeutet das schon: ein Passwort, das über tausende von Relais übertragen und dann auch noch mit einer Nachrichtensonde spazieren geflogen wurde und dabei in falsche Hände geraten sein kann?“

„Das wissen wir nicht.“

„Komm, Zaya, gib es zu! Ich weiß doch, dass du den Kerl am liebsten auf den Mond schießen würdest!“

„Ich weiß nicht, von welchem Mond du redest“, wiegelte die Kommandantin ab.

„Wir sollten ihn in seine Kabine sperren, bis wir die HAWKING gefunden haben. Dann kann nichts schiefgehen.“

„Nein, das machen wir nicht. Oder willst du künftig auf der SPRING BRAUNER Dienst schieben?“

„Gott bewahre!“, brummte Swo mürrisch.

Währenddessen erinnerte ein helles Ping daran, dass das Ende des Sprungs bald erreicht war. Swo und Zaya begaben sich mit ihrem Kaffee wieder auf die Brücke und gesellten sich an die Astroscheibe, natürlich mit gebührendem Abstand zu Sicherheitsoffizier Blum.

Kurz darauf zeigte die Astroscheibe wieder Sterne an. Der Sprung war planmäßig verlaufen, alles war in bester Ordnung.

Fast alles.

Sicherheitsoffizier Sidney Blum atmete tief durch und wandte sich an die Kommandantin: „Commander Karan, ich muss Ihnen nun eine vom SSD autorisierte Alphaorder übergeben. Mein Auftrag ist, die Order direkt auf Ihren Bordcomputer zu überspielen.“ Er hantierte an seinem Armcomputer herum.

„Warten Sie!“, verlangte Zaya. „Sagen Sie uns erst, was die Order beinhaltet!“

„Das weiß ich selbst nicht“, lehnte Blum ab.

Zaya stoppte ihn mit einer Handbewegung.

„Was wollen Sie denn noch, Kommandantin?“, beschwerte er sich. „Sie wissen selbst, dass der SSD ermächtigt ist, Alphaorders zu erteilen.“

Zaya gab ihren Widerstand auf. Der SSD-Mann vollendete, was immer er an seinem Armcomputer begonnen hatte, und die Verbindung mit dem Bordrechner kam zustande.

„Alphaorder erhalten“, bestätigte ALLISTER. „Kursänderung auf 2 - 9 - 4 - 19 - 30 - 37 - 3.“

Die Crew sprang auf.

„Was?“, schrie Zaya den SSD-Mann an. „Sie können nicht einfach den Kurs ändern! Was ist mit der STEPHEN HAWKING? Mit unserer Mission?“

„Es ist eine Alphaorder“, erinnerte Blum die Kommandantin.

„Und wo fliegen wir nun hin?“

„Ist das von Belang? Wir folgen den Befehlen.“

„Wir folgen nicht blind irgendwelchen Befehlen! Sagen Sie uns sofort, wohin Sie wollen, oder wir nehmen wieder Kurs auf den Sternenschweifnebel!“

„Wo wir hinfliegen, weiß ich nicht, und wenn ich es wüsste, wäre ich wahrscheinlich nicht autorisiert, es Ihnen mitzuteilen, Commander Karan!“

„Das können Sie mit uns nicht machen!“, lehnte Zaya ab.

„Da machen wir nicht mit“, unterstützte sie Swo.

„Auf gar keinen Fall!“

Wie ein Bollwerk stand die Mannschaft hinter ihrer Kommandantin.

„Nichts anderes habe ich von Ihnen erwartet, Commander Karan“, erwiderte der Sicherheitsoffizier. „Sie haben das Konzept Alphaorder immer noch nicht verstanden. Treten Sie zurück!“ Dann wandte er sich an ALLISTER: „Bordcomputer, Commander Zaya Karan ist mit sofortiger Wirkung des Kommandos enthoben. Als neuer Kommandant des Raumkreuzers MCLANE wird Sicherheitsoffizier Sidney Blum eingesetzt.

Die Crew fiel in Schockstarre.

Verräter an Bord

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