Читать книгу Verräter an Bord - Johannes Anders - Страница 8
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Als die MCLANE ihren Sprung beendete, hatten sich alle wieder auf der Brücke eingefunden. Sie würden nun eine Weile warten müssen, bis die schlafende Energie aufgeladen war und für den nächsten Sprung auf die Wandler gegeben werden konnte.
In den Holos über Neno Chungs Konsole leuchtete ein grüner Punkt auf und sein virtuelles Headset übertrug ein kurzes Ping. „Die Ortung meldet eine Nachrichtensonde“, teilte er mit.
„Eine Nachrichtensonde?“, fragte Zaya.
„Ja. Nachricht von Admiralin Charlene Armstrong von der FERDINAND MAGELLAN“.
Sie hatten das Mutterschiff erst vor wenigen Tagen verlassen. Was wollte die Admiralin?
„Auf die Astroscheibe!“, befahl die Kommandantin.
Das rotierende Logo der Forschungsflotte leuchtete als Hologramm über der Astroscheibe auf. Dann erschien der Kopf der Admiralin. Sie begann ihre Botschaft mit einem kurzen, betretenen Schweigen. Es schien, als müsse sie sich vor einer unangenehmen Nachricht zunächst sammeln. Und so war es auch: „Vor ein paar Tagen habe ich Ihnen noch für Ihre großartige Arbeit gedankt, Commander Karan“, begann sie schließlich. „Sie haben nicht nur die Kolonie auf Juventor gerettet, sondern die gesamte Sternenlichtvereinigung.“ Sie räusperte sich unbehaglich. „Es gibt aber leider einen winzig kleinen Schönheitsfehler: Sie haben dabei eine Alphaorder von TRAV missachtet.“
Die Admiralin rutschte in ihrem Sessel hin und her, bevor sie fortfuhr: „Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will Ihre Verdienste und die Ihrer Crew in keiner Weise schmälern, aber gewisse Kreise bestehen darauf, dass Ihnen ein Sicherheitsoffizier des SSD zur Seite gestellt wird, um, ich zitiere: Ihr Urteilsvermögen hinsichtlich der Ausführung künftiger Alphaorders zu schärfen. Das sind wie gesagt nicht meine Worte.“
Zaya sackte die Kinnlade herunter. „Das gibt‘s doch nicht …“, murmelte sie. Auch die übrige Besatzung war fassungslos.
„Und nein“, fuhr die Admiralin fort, „diese Anweisung stammt nicht von Chander Nairoby. Auch unser Sicherheitschef ist absolut perplex. Niemand auf der MAGELLAN glaubt, dass Sie das verdient haben. Die Order kommt von Tyros, direkt aus dem Hauptquartier des SSD. Ich schicke im Anhang die Koordinaten mit, an denen Sie sich mit dem SSD-Kreuzer JAGELLOVSK treffen werden. Ein Commander Igor Orlow wird dort zu Ihnen an Bord wechseln.“
„Das … das machen wir nicht!“, rutschte es Bordingenieur Swo raus.
„Das ist so etwas von ungerecht!“, schimpfte auch Gael.
„Ich kann mir denken, dass Sie diese Anweisung des SSD als ungerechtfertigt und ungerecht empfinden, Commander Karan. Und wahrscheinlich ist sie das auch. Aber reißen Sie sich verdammt noch mal zusammen und machen Sie keinen Unsinn. Ich will Sie als Kreuzerkommandantin behalten, Sie sind eine der Besten! Also fahren Sie diesen SSD-Heini ein paar Monate lang spazieren und danach wird alles wieder gut sein. Armstrong Ende.“
Auf der Brücke redeten alle wild durcheinander.
„Das können wir uns nicht bieten lassen!“, schimpfte Swo.
„Die Alphaorder zu ignorieren war völlig richtig!“, bestärkte Eden Sturm die Kommandantin. „Sonst wäre alles Leben in diesem Sektor ausgelöscht worden!“
„Auf keinen Fall treffen wir uns mit der JAGELLOVSK!“, forderte Neno.
„Niemals!“, unterstützte ihn Swo.
„Beruhigt euch, Leute!“ Zaya war bemüht, die Wogen zu glätten. „Was soll denn das? Wollt ihr euch von der Flotte lossagen? Wie kann das funktionieren? Natürlich befolgen wir die Befehle.“ Sie lächelte. „Aber bei der Ausführung darf ja wohl jeder seinen persönlichen Stil entwickeln.“