Читать книгу Verräter an Bord - Johannes Anders - Страница 16
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„Wir müssen noch mal über Cosmo reden“, verlangte Chazz.
Ira ahnte, worauf er hinauswollte, und reagierte nicht.
Chazz ließ sich nicht beirren. „Ich weiß ja, wie sehr Cosmo dir am Herzen liegt“, fuhr er fort.
Konnte man das Thema wegschweigen?
„Und ich weiß auch, dass du nicht darüber reden möchtest. Aber Cosmo hat schon seit zwei Wochen nichts mehr gefunden.“
„Wenn er nichts findet, gibt es nichts. Und wenn es hier nichts gibt, müssen wir eben auf ein anderes Schiff übersetzen“, brach es aus ihr heraus.
„Dieses ist das einzige Schiff mit Schwerkraft und Luft. Du weißt, dass in den anderen Wracks nicht mal Ratten überlebt haben.“
„Mag sein, aber das bedeutet nicht, dass es keine Vorräte gibt.“
„Du träumst. Wir sind schon fast überall gewesen und haben nicht das Geringste gefunden.“
Ira schwieg.
„Sieh dir Sticks an“, forderte Chazz sie auf.
Unwillig wandte sie den Blick zur Seite. Sticks zappelte wie verrückt mit Armen und Beinen. Der Entzug machte ihn völlig fertig. Hörte das denn niemals auf? Irgendwann musste sein Körper sich doch normalisieren!
„Er war ja schon früher nur Haut und Knochen, aber jetzt sieht er aus wie ein Gespenst. Was glaubst du, wie lange er durchhält?“
„Sticks schafft das noch.“
„Sieh den Tatsachen ins Auge, Ira! Wir haben alles versucht, und jetzt ist Cosmo eben dran. Es geht nicht anders.“ Er hörte auf, an dem Spieß zu schnitzen, den er aus einem Kochlöffel gefertigt hatte.“
„Cosmo ist überhaupt nicht dran. Wenn es nicht anders geht, dann lass uns in Würde verhungern, statt zu Kannibalen zu werden!“
„Kannibalen? Übertreibst du nicht etwas? Cosmo ist eine Ratte. Und er wäre nicht die erste, die wir gegessen haben.“
Der kleine Cosmo streckte nichtsahnend die Nase aus dem kleinen Rucksack, den Ira für ihn genäht hatte, und witterte.
„Die du gegessen hast! Ich würde niemals Ratten essen! Cosmo gehört zum Team, habt ihr das vergessen? Einer für alle, alle für einen! Er hat oft genug Lebensmittel für uns gefunden, als es noch welche gab.“
„Ach, verdammt!“ Chazz fuhr mit der Hand durch die Luft, als wollte er Iras Argument weit wegwerfen.
„Und wenn du Cosmo gegessen hast, wer ist als nächster dran? Sticks oder ich?“ Sie warf einen Blick auf Sticks, an dem man kein Gramm Fleisch mehr ausmachen konnte. „Also ich dann wohl. Sieht so dein Plan für unsere Zukunft aus?“
Chazz schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Aber was sollen wir sonst tun?“
„Warten. Wir warten so lange, bis Mari Ried uns abholt. Sie wird kommen. Ich bin ganz sicher.“