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DIE SEGELNDEGROSSBAUSTELLE

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Von Johannes

Kaum liegen wir in Cuxhaven, verwandelt sich MAVERICK TOO wieder in einen Bausatz. Die To-do-Liste ist immer noch ellenlang. Aber wir sind optimistisch, denn zumindest haben wir den Absprung geschafft und sind unterwegs. Alle Bauarbeiten, die jetzt noch zu erledigen sind, haben den Charme des Unterwegs-Erledigens.

Als Erstes mache ich mich daran, den Kühlschrank und die Wassertanks anzuschließen. Das dauert den ganzen Tag. Die Stromleitungen liegen zwar schon irgendwo in der Gegend, müssen aber noch um den Motor herumgezogen werden. Ebenso die Wasserschläuche. Die neuen Plastiktanks sind bereits fest verschraubt, aber die Schläuche noch nicht mit der Pumpe verbunden. Cati bringt derweil Ordnung in unsere vier Quadratmeter Salon und organisiert unsere Kleiderschränke. Während sie zu Hause eine Art begehbaren Kleiderschrank hatte – eigentlich mehr eine Abstellkammer mit Regal darin, weil im Zehn-Quadratmeter-WG-Zimmer kein Platz für einen Schrank war –, muss sie jetzt mit einem einzigen Schapp zurechtkommen. Ich auch. Aber ich habe meines etwas weiter achtern gewählt. Da ist der Rumpf breiter und die Schapps sind tiefer …

Weil uns das Kamerateam am Tag vor der Abfahrt so viel Zeit gekostet hat, kam kurz vor der Abfahrt noch mal Hektik auf. MAVERICK TOO war morgens noch voller Kram von den Bauarbeiten, und im Haus lag noch Ausrüstung, die mitmusste. Also packten zwei Leute an Bord die überflüssigen Dinge in Kisten, während parallel zwei andere Helfer die Ausrüstung aus dem Haus zum Schiff brachten. Dabei landeten aber einige wichtige Ausrüstungsstücke wieder im Haus, während andere erneut an Bord kamen. Deshalb setzt sich Cati am zweiten Reisetag in Cuxhaven noch mal in die Bahn nach Oberndorf, um das Auto und diverse Ausrüstungsgegenstände zu holen.

Am Nachmittag des dritten Reisetages besucht uns Catis Vater. Er war am Abfahrtstag verhindert, kommt nun aber extra aus Bad Bentheim angefahren, um uns noch Tschüss zu sagen. Cati ist aufgeregt, denn er ist unser erster Gast an Bord. Wir finden ein italienisches Restaurant in der Innenstadt und genießen einen letzten Abend zusammen bei Pizza und Bier. Morgen wollen wir losfahren.

Den Autoschlüssel hinterlegen wir bei der Hafenmeisterin, denn meine Eltern wollen am Wochenende kommen, um das Auto abzuholen. Sie werden überrascht sein, da wir MAVERICK TOO noch einmal etwas ausgemistet haben. Vor allem viele unhandliche Sachen. Polsterauflagen für den Salontisch? Viel zu sperrig. Das zweite Solarpanel findet bei aller Fantasie keinen guten Platz, weder an Deck noch am Geräteträger. Sogar das Sitzkissen für den Kartentisch geht aus Platzgründen von Bord, denn wir haben ja zwei Freebags und ein Kapokkissen. Dann sind wir startklar. Drei Tage nach der Abfahrt segeln wir endlich in internationale Gewässer.

Zu zweit auf See

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