Читать книгу Steuerstrafrecht - Johannes Franciscus Corsten - Страница 247

Anmerkungen

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[1]

BVerfG v. 21.9.2016 – 2 BvL 1/15, juris Rn. 38; BVerfGE 143, 38, 52 ff.; dazu Bülte GS Joecks 365, 366 f. Das ergibt sich auch, zumindest wenn eine Freiheitstrafe angedroht ist, aus Art. 104 Abs. 1 S. 1 GG, BVerfG a.a.O., Rn. 47; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 25.

[2]

Vgl. BVerfG v. 29.4.2010 – 2 BvR 871/04, juris Rn. 53 ff., wistra 2010, 396 Rn. 53 ff.

[3]

So z.B. BVerfG wistra 1991, 175; BGH wistra 1991, 29.

[4]

So z.B. BGH v. 19.12.1990 – 3 StR 90/90, juris Rn. 39, BGHSt 37, 266, 272.

[5]

Vgl. BGH v. 10.10.2017 – 1 StR 447/14, juris Rn. 59; v. 24.1.2018 – 1 StR 331/17, juris Rn. 15, wistra 2018, 339, 340 spricht der 1. Senat von der Prüfung „(normativer) Tatbestandsmerkmale“ sowohl im Rahmen des § 266a StGB als auch des § 370.

[6]

Vgl. z.B. Fischer StGB § 1 Rn. 9.

[7]

So z.B. Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 199; Graf/Jäger/Wittig-Rolletschke § 370 Rn. 19.

[8]

So Klein-Jäger § 370 Rn. 5; ders. GS Joecks, 513, 515.

[9]

Einen Überblick über den Meinungsstand nebst Bewertung vermittelt Solka Bucerius Law Journal 2013, 21 ff.

[10]

Dazu auch Haas GS Joecks, 447, 457.

[11]

BGH wistra 1992, 344, 345 (dort ohne Hervorhebung); zur verfassungsrechtlichen Problematik von Blanketttatbeständen vgl. BVerfGE 75, 329; 126, 170 ff.

[12]

Vgl. BVerfG v. 21.9.2016 – 2 BvL 1/15, juris, Rn. 46.

[13]

S. dazu Jäger GS Joecks, 513, 516.

[14]

So auch Hüls NZWiSt 2012, 12, 17.

[15]

So im Ergebnis auch MK-StGB-Schmitz/Wulf § 370 AO Rn. 14ff.; Solka Bucerius Law Journal 2013, 21, 23.

[16]

Vgl. dazu BGH NJW 1985, 134, 135, juris Rn. 17.

[17]

NK-StGB-Puppe Vor §§ 13 ff. Rn. 26.

[18]

So verkürzt z.B. USt in einem einfach gelagerten Fall, wer als Unternehmer i.S.d. § 2 UStG Lieferungen oder sonstige Leistungen (i.S.d. § 3 Abs. 1–5 UStG bzw. § 3 Abs. 9–12) im Inland (§ 1 Abs. 2 UStG, Ortsbestimmung gem. § 3 Abs. 5a–8 bzw. § 3a–g UStG) gegen Entgelt (§ 10 UStG) erbringt, sofern die Leistung nicht ausnahmsweise steuerbefreit (§§ 4 ff. UStG, mit Rückausnahmen) ist, wenn er nicht unter Beachtung der Formalien der §§ 16 ff. UStG, insb. innerhalb der für ihn geltenden Frist des § 18 Abs. 1–9 UStG und unter Beachtung der Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspfl. eine inhaltlich richtige Erklärung abgibt. Dabei muss er zusätzlich das europäische Umsatzsteuerrecht im Blick haben und die zu den Gesetzen erlassenen Vorschriften, wie z.B. die UStDV, Verwaltungsanweisungen und aktuelle Rspr. berücksichtigen.

[19]

Das BVerfG fordert in seinem Beschl. v. 23.6.2010 – 2 BvR 2559/08, 2 BvR 105/09, 2 BvR 491/09, BVerfGE 126, 170-233 (Rn. 96), von einer Blankettvorschrift die „Weiterverweisung auf genau bezeichnete Vorschriften“. Demgegenüber bestätigt das Gericht aber die Verfassungsmäßigkeit der vermeintlichen Blankett-Verweisung des § 370, wobei es z.T. differenziert. So z.B. BVerfG NJW 1995, 1883, wonach der Begriff der Steuerverkürzung selbst unter dem Gesichtspunkt einer „blankettartigen Verweisung auf Einzelsteuergesetze den verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsanforderungen des Art. 103 Abs. 2 und des Art. 104 Abs. 1 GG genügt. Umso weniger kann die Bestimmtheit der aus sich heraus verständlichen Begriffe der ‚steuerlich erheblichen Tatsachen‚ und der ‚Steuervorteile‚ verfassungsrechtlich zweifelhaft sein.“ Weitergehend BVerfG wistra 2011, 458, 459 (Rn. 59): „Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts handelt es sich bei § 370 Abs. 1 AO um eine solche Blankettstrafnorm, die durch die Vorschriften der Abgabenordnung und die Vorschriften der Einzelsteuergesetze ausgefüllt wird.“; krit. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 26.4 ff., der auf den Verstoß gegen das Analogieverbot hinweist, der sich ergibt, wenn man den Verweis durch § 370 auf § 42 als Blankettverweis betrachtet. Siehe zum Bestimmtheitsgebot auch NK-WSS-Sprenger § 42 AO Rn. 56.

[20]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 27.1.

[21]

So z.B. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 659.

[22]

S. zu § 266 StGB Kubiciel NStZ 2005, 353, 357.

[23]

S. dazu auch Hüls NZWiSt 2012, 12, 17; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 25.1 ff.; Solka Bucerius Law Journal 2013, 21, 24.

[24]

So Jäger GS Joecks, 513, 516; Bülte JUS 2015, 769, 773; ders. GS Joecks, 365, 373; vgl. auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 27.

[25]

Vgl. Jäger GS Joecks, 513, 516; Bülte GS Joecks, 365, 373.

[26]

BVerfG v. 21.9.2016 – 2 BvL 1/15, juris Rn. 43 m.w.N.

[27]

BVerfG v. 21.9.2016 – 2 BvL 1/15, juris Rn. 32.

[28]

BGH v. 10.10.2017, 1 StR 447/14, juris, BGHSt 63, 29-39. Der 1. Senat hat bezüglich der Umsatzsteuerhinterziehung beim Handel mit Emissionszertifikaten entschieden, dass die vom EuGH i.R.d. Art. 56 Abs. 1 Buchst. a der Mehrwertsteuersystemrichtlinie vorgenommene Auslegung des Begriffs des „ähnlichen Rechts“ (damals umgesetzt in § 3a Abs. 4 Nr. 1 UStG a.F.), wonach dieser auch Emissionszertifikate einschließt, auch zugrunde zu legen sei, soweit diese steuerrechtliche Norm als Ausfüllungsnorm des Straftatbestands der Steuerhinterziehung gem. § 370 heranzuziehen ist. Sie wahre sowohl die verfassungsrechtlichen Anforderungen des Art. 103 Abs. 2 GG als auch die Grundsätze aus Art. 49 Abs. 1 EU-GRCh. S. dazu auch Jäger GS Joecks, 513, 522 ff.

[29]

St. Rspr., z.B. BGH wistra 1989, 226 f.; BGH wistra 1998, 180; zu abw. Meinungen s. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 52; krit. zum Abstellen auf die einzelnen Steuerarten Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 29.

[30]

So z.B. Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 26, mit Hinweis auf andere Meinungen.

[31]

So z.B. Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 26 f.

[32]

§ 2 Abs. 1 StGB hat aufgrund des Rückwirkungsverbots des Art. 103 Abs. 2 GG Verfassungsrang (vgl. auch Art. 7 Abs. 1 EMRK und § 1 StGB).

[33]

St. Rspr., vgl. z.B. BGHSt 59, 271, 275 (Rn. 13) m.w.N.

[34]

So z.B. auch BGH NStZ-RR 2004, 14; NStZ-RR 2002, 201.

[35]

Vgl. BGH v. 5.3.2013 – 1 StR 73/13, juris, wistra 2013, 280; v. 8.12.2016 – 1 StR 389/16, juris Rn. 3, wistra 2017, 234, 235; BVerfG NJW 2000, 1554, 1555.

[36]

BGH v. 8.3.2006, 1 StR 60/06, juris; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 67.

[37]

AO 1977 v. 16.3.1976, BGBl. I, 613; ber. in BGBl. I 1977, 269.

[38]

BGBl. I 2001, 3922.

[39]

5. Gesetz zur Änderung des Steuerbeamten-Ausbildungsgesetzes und zur Änderung von Steuergesetzen, BGBl. I 2002, 2715.

[40]

Vgl. z.B. BGH wistra 2004, 393, 394; wistra 2005, 30, 32.

[41]

Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG v. 21.12.2007, BGBl. I, 3198.

[42]

§ 370 Abs. 6 wurde durch das BeitrRLUmsG v. 7.12.2011, BGBl. I, 2592, m.W.v. 14.12.2011 nur hinsichtlich der in Bezug genommenen Richtlinie angepasst und durch Ersetzung der „Europäischen Gemeinschaft“ durch die „Europäische Union“ entspr. dem Vertrag von Lissabon redaktionell überarbeitet. Mit JStG 2010 v. 8.12.2010, BGBl. I, 1768 wurden die früheren S. 3 und 4 des § 370 Abs. 6 aufgehoben.

[43]

StUmBG vom 23.6.2017, BGBl. I 2017, 1682.

[44]

Vgl. BGH wistra 2011, 70.

[45]

BGH wistra 2011, 70.

[46]

BGH wistra 1995, 107, 108 m.w.N.; vgl. auch BGH wistra 1998, 306.

[47]

BGH wistra 1995, 107,108; BGHSt 20, 177, 183.

[48]

So BGHSt 34, 272, 282, Rn. 21= wistra 1987, 139, 142.

[49]

S. BVerfGE 110, 94-141 (Rn. 61): „§ 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1b EStG in der für die Veranlagungszeiträume 1997 und (letztmals) 1998 geltenden Fassung ist mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar und nichtig, soweit er Veräußerungsgeschäfte bei Wertpapieren betrifft. Zwar ist die gesetzlich begründete materielle Steuerpflicht verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. Die dem Gesetzgeber zuzurechnende mangelhafte Durchsetzung dieser materiellen Pflicht verstößt jedoch gegen das verfassungsrechtliche Gebot tatsächlich gleicher Steuerbelastung durch gleichen Gesetzesvollzug mit der Folge, dass die materielle Steuernorm selbst verfassungswidrig wird.“

[50]

BVerfG wistra 2008, 461, Rn. 23 f.; vgl. auch BVerfGE 110, 94-141 (Rn. 132 ff.); a.A. Joecks wistra 2006, 401, 404.

[51]

Vgl. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 107.1.

[52]

St. Rspr., vgl. z.B. BGH v. 6.10.1989, 3 StR 80/89; BGH NJW 2013, 2449-2455; s. auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 113.

[53]

BGH v. 7.10.2014, 1 StR 182/14; vgl. auch BGHSt 4, 36, 39 f; 31, 323, 347; 58, 218.

[54]

Zur Abgrenzung s. Rn. 22.

[55]

So BGH DB 1979, 1876, juris Rn. 7.

[56]

BGH NStZ 1990, 80, 81, juris Rn. 14.

[57]

BFH/NV 2001, 570, 572.

[58]

BGH NStZ 2015, 283, 284; siehe auch BGH NStZ 2019, 158 zur mittelbaren Täterschaft bei Verkürzung der Einfuhrabgaben durch Beauftragung einer Spedition, die über den wahren Inhalt des transportierten Containers getäuscht wird: Täterschaft desjenigen, der den Transport organisiert, ohne zur „Chefetage“ der Schmuggler zu gehören.

[59]

BGH 9.5.2017, 1 StR 265/16, juris Rn. 81, wistra 2017, 390, 396.

[60]

Vgl. z.B. BGHSt 23, 319, 322.

[61]

So z.B. Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 30.

[62]

So z.B. BGH wistra 1986, 263 f.; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 91 m.w.N.

[63]

So z.B. BFH/NV 2001, 570-571.

[64]

Vgl. BGH v. 5.9.2017 – 1 StR 198/17, juris; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 91.

[65]

So z.B. BGH MDR 1987, 447 f.

[66]

Vgl. z.B. BGHSt 48, 52, juris Rn. 22; BGH NJW 2013, 2449, 2451 (Rn. 52); s. auch Besprechung Reichling/Lange NStZ 2014, 311; Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 30; Rn. 100 ff.

[67]

So z.B. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 87 m.w.N.; einschränkend mit Verweis auf die Rspr. des BGH, Klein-Jäger § 370 Rn. 26b.

[68]

So z.B. BGH wistra 1987, 147 f.; wistra 2003, 100, 102. Diese Pflicht ist nach geänderter Rspr. besonderes persönliches Merkmal i.S.d. § 28 Abs. 1 StGB, BGH v. 23.10.2018 – 1 StR 454/17, juris Rn. 19 ff., wistra 2019, 330, 332f., mit Anm. Feindt.

[69]

BGH NJW 2013, 2449, 2452 (Rn. 56-64); i.d.S. hatte sich Jäger bereits in FS Amelung 2009, S. 447, 461 geäußert, wo er unter Verweis auf angebliche europarechtliche Vorgaben anregt, „die Einstufung des § 370 Abs. 1 Nr. 2 als Sonderdelikt zu überdenken“ und behauptet, dies sei – entgegen der vorherrschenden Meinung in Literatur und Rspr. – auch auf der Grundlage der geltenden Gesetze möglich, weil die Formulierung „wer“ den Täterkreis gerade nicht einschränke und auch die Adverbialverbindung „pflichtwidrig“ „im Ergebnis nur eine besondere Art und Weise der Handlung festlegt“ und nicht den Verstoß gegen eine höchstpersönliche Pflichtenstellung. Festhaltung in BGH v. 23.8.2017 – 1 StR 33/17, juris Rn. 14, wistra 2018, 80, 81, wobei aber allein auf die steuerliche Pflicht aus § 35 AO abgestellt wird.

[70]

BGH NJW 2013, 2449, 2451 (Rn. 52) mit Verweis auf Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 161 ff.

[71]

Vgl. z.B. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 276.

[72]

So z.B. BGHSt 58, 218, 226, Rn. 43: Mittäter – und nicht nur Gehilfe – ist, „wer nicht nur fremdes Tun fördert, sondern einen eigenen Tatbeitrag derart in eine gemeinschaftliche Tat einfügt, dass sein Beitrag als Teil der Tätigkeit des anderen und umgekehrt dessen Tun als Ergänzung seines eigenen Tatanteils erscheint“; vgl. auch BGHSt 28, 346, 348; OLG Karlsruhe wistra 2001, 229, 230.

[73]

Ähnlich Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 86, 103.

[74]

Ständige Rspr., vgl. z.B. BGH NStZ 1995, 27, 28.

[75]

BGHSt 46, 107.

[76]

Frühere Rspr., z.B. BGHSt 41, 1; dazu Anm. Hake JR 1996, 161; Grunst NStZ 1998, 548, 549 ff.; Ranft JZ 1995, 1186 f., wonach die für die Unterlassensstrafbarkeit vorausgesetzte Erklärungspflicht zwar dem Täter, nicht aber dem Teilnehmer obliegt.

[77]

BGH v. 23.10.2018 – 1 StR 454/17, juris, wistra 2019, 190 ff., PStR 2019, 149 ff.; s. auch v. 13.3.2019, 1 StR 636/18, juris; v. 21.5.19 – 1 StR 92/19, juris, StraFo 2019, 426.

[78]

S. auch BGH v. 25.7.2019 – 1 StR 230/19, juris Rn. 10.

[79]

S. dazu auch BGH wistra 1999, 459, 460, juris Rn. 18; FG Nürnberg DStRE 2003, 1251.

[80]

FG Rheinland-Pfalz NZWiSt 2015, 154, 158.

[81]

So BGH StV 1996, 432 f.; NStZ 1993, 233.

[82]

BFH BStBl. II 2005, 168.

[83]

Zu alldem BFH BStBl. II 2005, 168.

[84]

BGH v. 9.4.2013 – 1 StR 586/12, juris Rn. 77 und 83, wistra 2013, 314, 319, 320.

[85]

St. Rspr., z.B. BGH v. 9.4.2013 – 1 StR 586/12, BGHSt 58, 218, 233, juris Rn. 71; BGH PStR 2014, 221.

[86]

St. Rspr., vgl. z.B. BGH wistra 2015, 189, 190 (Rn. 19); wistra 2014, 191, 192, juris Rn. 19.

[87]

Vgl. z.B. BGHSt 58, 218, 233.

[88]

Vgl. BGH wistra 2018, 80 (2. LS), 81 Rn. 10 f., mit Anm. Pflaum.

[89]

BGH PStR 2014, 221; abweichend davon hat der BGH in einem Beschl. v. 8.2.2011 – 1 StR 24/10, PStR 2011, 108 die Geltendmachung von Vorsteuer mit der Begründung als Steuerhinterziehung gewertet, dass der Leistungsempfänger (eine Goldscheideanstalt) wusste, dass die Lieferung von Gold an ihn Teil eines auf Hinterziehung von USt angelegten Systems war und deshalb hinsichtlich dieser Lieferung nicht als Unternehmer i.S.d. § 15 UStG tätig geworden sei. Die im Ergebnis unter Berücksichtigung des EuGH zutreffende Versagung des Vorsteuerabzuges hat der BGH fälschlich mit der angeblichen Strohmanneigenschaft der im Interesse anderer Unternehmen in der Lieferkette vorgeschalteten Lieferanten begründet. Folge wäre dann, dass die Leistungsbeziehung zwischen dem Leistungsempfänger und einem Hintermann in der Lieferkette zustande gekommen wäre. Zur Versagung des Vorsteuerabzugs kommt es jedoch richtiger Weise nicht, weil der Leistungsempfänger erkannt hat, dass die Lieferung in Wirklichkeit durch einen anderen als den Strohmann erfolgt ist, sondern weil er erkannt hat, dass das Geschäft auf die betrügerische Geltendmachung von Vorsteuer ausgerichtet ist (vgl. z.B. EuGH Urt. v. 21.2.2006 – Rs. C-255/02 – Halifax, Rn. 69 ff., juris).

[90]

BGH wistra 2017, 64; PStR 2010, 130.

[91]

St. Rspr., z.B. BGH wistra 2017, 64 mit krit Anm. Ceffinato wistra 2017, 65; NJW 1997, 1936 f., BGHSt 3, 32, 38; BGH NJW 1997, 66, 67; anders noch BGH wistra 1987, 147 f., wo der faktische Geschäftsführer mangels steuerlicher Pflichten nicht als tauglicher Täter einer Steuerhinterziehung durch Unterlassen angesehen wurde; i.d.S. auch z.B. MK-StGB-Schmitz/Wulf § 370 AO Rn. 328 f.; Reichling/Lange NStZ 2014, 311, 314; Rübenstahl NJW 2013, 2456.

[92]

So BGHSt 31, 118, 122, mit Prüfung der klassischen Merkmale; BGH wistra 1990, 97.

[93]

So BGH v. 13.12.2012 – 5 StR 407/12.

[94]

BGH StV 1984, 461.

[95]

Vgl. z.B. BGHSt 31, 118, 119 f.; Leppich wistra 2018 361 geht der Frage nach, wodurch faktische Geschäftsführung beendet wird.

[96]

Einzig in der Entscheidung BayObLG NJW 1997, 1936, wird unter Verweis auf BGH 1997, 66 f. als vermeintlich „strenger Auffassung“ behauptet, danach werde die Erfüllung von sechs von acht wesentlichen Merkmalen gefordert. Eine solche Forderung findet sich in der in Bezug genommenen Entscheidung aber ebenso wenig wie in sonstigen Entscheidungen. Sie wurde vielmehr entwickelt von Dierlamm NStZ 1996, 153, 156; dagegen: Müller-Gugenberger/Bieneck-Schmid Wirtschaftsstrafrecht, § 30 Rn. 58 f.

[97]

So wohl BGH StraFo 2013, 260, 261.

[98]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 118.2 ff. hält die dadurch eintretende strafausweitende Wirkung für ein „paradoxes Ergebnis“, derjenige, der nur faktisch eine Gesellschaft beherrsche sei gerade nicht rechtlich i.S.d. § 34 befugt, sie zu vertreten, stattdessen sei auf § 35 oder § 34 Abs. 3 abzustellen.

[99]

BFH/NV 2011, 740, 741; BGHSt 58, 218, 236, Rn. 78.

[100]

BGH wistra 2018, 80, 82, Rn. 20.

[101]

S. zu alldem BGHSt 58, 218, 235 ff., Rn. 76-86 m.w.N.; bestätigt in BGH v. 23.8.2017 – 1 StR 33/17, juris; wistra 2018, 80, mit Anm. Pflaum.

[102]

BFH/NV 2009, 1591.

[103]

BGH wistra 2018, 80, 81, Rn. 16.

[104]

Krit. zum Vorliegen dieser und der folgenden Voraussetzungen im entschiedenen Fall: Kasiske wistra 2013, 100, 101.

[105]

BGHSt 58, 218, 236 (Rn. 78) m.w.N.

[106]

Siehe dazu BGH wistra 2018, 80, 82, Rn. 23.

[107]

BGH v. 17.4.20018 – 5 StR 547/07, juris Rn. 29, wistra 2008, 310-313; BFH BStBl. II 2002, 501, juris Rn. 12, mit umfangreichen Nachweisen aus der Literatur; s. auch Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 522; Klein-Jäger § 370 Rn. 25b; a.A. Rolletschke DStZ 1999, 216, 218; Reichle wistra 1998, 92.

[108]

BFH BStBl. II 2002, 501.

[109]

BFH BStBl. II 2002, 501.

[110]

BGH wistra 2008, 310-313.

[111]

BFH DStR 2013, 2694 (zugleich Aufgabe der Rspr. des 4. Senats v. 19.12.2002 – IV R 37/01, BFHE 200, 495, BStBl. II 2003, 385).

[112]

So Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 108.2.

[113]

I.d.S. BGH wistra 1996, 184, 187, juris Rn. 35; so auch Klein-Jäger § 370 Rn. 225 f.; s. dazu auch FG Nürnberg DStRE 2003, 1251.

[114]

So grds. auch BGH wistra 1996, 184, 188 m.w.N.; Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 260; offengelassen von BFHE 243, 116; einschränkend: Klein-Jäger § 370 Rn. 31, 65, wonach sich eine Berichtigungspflicht des Steuerberaters ergeben soll, wenn er selbst oder seine Mitarbeiter die Unrichtigkeit zu vertreten haben.

[115]

FG Nürnberg DStRE 2003, 1251, 1252.

[116]

S. dazu z.B. Burhoff PStR 2000, 154, 155; Wohlers NStZ 2000, 169 ff. m.w.N.

[117]

S. dazu die ausführliche Darstellung des damaligen Meinungsstandes in BGH v. 1.8.2000 – 1 StR 624/99, juris Rn. 9 ff.; BGHSt 46, 107, 109 f., sowie Wohlers NStZ 2000, 169 ff.

[118]

BGHSt 46, 107, 112.

[119]

S. dazu auch BGH wistra 1999, 459, 460, juris Rn. 18; FG Nürnberg DStRE 2003, 1251. Zur Beihilfestrafbarkeit selbstständig agierender Vemögensverwalter durch Vermittlung von Offshore-Gesellschaften s. LG Köln v. 11.6.2019 – 109 KLs 3/18, juris Rn. 459 ff.

[120]

BGHSt 37, 266, 285; BGH NJW 2007, 2864 = NStZ 2007, 596.

[121]

BGH NJW 2007, 2864.

[122]

Vgl. BGH wistra 1998, 64; so auch Klein-Jäger § 370 Rn. 36.

[123]

Seit Wegfall, des § 313 InsO zum 1.7.2013 gilt das gleichermaßen für das sog Regelinsolvenzverfahren wie für das Verbraucherinsolvenzverfahren gem. §§ 304 ff. InsO. In letzterem wird jedoch kein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt, so dass bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens allein der Schuldner die steuerlichen Pflichten zu erfüllen hat. Unter Geltung des § 313 Abs. 1 InsO a.F. wurde anstelle eines Insolvenzverwalters ein Treuhänder bestellt, der jedoch eine dem Insolvenzverwalter entsprechende Stellung innehatte (siehe dazu BGH v. 10.8.2017 – 1 StR 573/16, juris Rn. 20, wistra 2018, 42, 43 Rn. 20 m.w.N.).

[124]

Zur Zwangsverwaltung siehe BFHE 249, 202, BStBl. II 2017, 367.

[125]

Siehe zu alldem BFH/NV 2008, 334 Rn. 7.

[126]

Vgl. dazu BGHZ 160, 176, LS.

[127]

Vgl. dazu BGH 23.8.2017 – 1 StR 33/17, juris Rn. 23; wistra 2018, 80, 82.

[128]

BGH v. 10.8.2017 – 1 StR 573/16, juris, Rn. 14, wistra 2018, 42, Rn. 14.

[129]

Vgl. dazu BFH/NV 2010, 56-57, Rn. 6; siehe dazu auch Klaproth wistra 2008, 174.

[130]

BFH v. 27.5.2009, VII B 156/08, juris, BFH/NV 2009, 1591.

[131]

Vgl. dazu OLG München wistra 2012, 490 f.; so z.B. auch Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 188; Rolletschke NZWiSt 2013, 32.

[132]

BFH PStR 2002, 165.

[133]

MK-StGB-Schmitz/Wulf, § 370 AO Rn. 254, die sich in früheren Auflagen gegen die Anwendung aussprachen, halten sie inzwischen für vertretbar.

[134]

So auch OLG München NZWiSt 20113, 31, 32, mit zust. Anmerkung Rolletschke, S. 32f.; Klein-Jäger § 370 Rn. 40a; Reichling PStR 2012, 294, 295; Hübschmann/Hepp/Spitaler-Hellmann § 370 Rn. 90.

[135]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 228.

[136]

BGH wistra 2000, 137, 139 (Rn. 23); Klein-Jäger § 370 Rn. 44.

[137]

S. zum Meinungsstand in der Literatur Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 237 ff.; Dörn wistra 1992, 241 ff., DStZ 1993, 478, 483 ff. m.w.N.

[138]

Vgl. z.B. BGHSt 37, 266, 284.

[139]

Vgl. z.B. FG Berlin v. 11.3.1998 – 6 K 6305/93, juris Rn. 72 ff.

[140]

BGH NStZ-RR 2003, 20, 21; so auch Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 186.

[141]

BGH NJW 1986, 1696, 1698.

[142]

A.A. Kohlmann-Heuel § 370 Rn. 1220, der der Auffassung ist, dass keine falschen Angaben gemacht werden.

[143]

BGHSt 33, 383; BFH/NV 88, 199; Klein-Jäger § 370 Rn. 48.

[144]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 236; vgl. auch BGHSt 33, 383.

[145]

So z.B. BGHSt 33, 383 ff.; vgl. auch BGH wistra 2005, 308-310; a.A. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 217, 233.

[146]

BFH v. 29.4.2008 – VIII R 28/07, juris, wistra 2009, 76, 77 f.

[147]

BFH wistra 2009, 76, 77 f. Vgl. zur Qualifizierung als „sachlich-rechtliche Voraussetzung“ auch BFH v. 20.10.2010, I R 54/09, juris; FG Hamburg v. 9.8.2012, 5 V 53/12, juris Rn. 17 m.w.N.

[148]

BGH v. 8.2.1983 – 1 StR 765/82, BGHSt 31, 248 (zu Belegnachweisen). Darin heißt es: „Nach dem bis 31.12.1979 geltenden Umsatzsteuerrecht stand außer Zweifel, dass der vom Steuerpflichtigen zu erbringende Belegnachweis sachlich-rechtliche Voraussetzung für die Steuerbefreiung war. Fehlte diese Voraussetzung, so war der Umsatz steuerpflichtig, auch wenn die Lieferung tatsächlich an einen ausländischen Abnehmer usw. erfolgt war.“ (Rn. 5) und: „Sind bis zum Ablauf des maßgeblichen Voranmeldungszeitraums die vorgeschriebenen Belege nicht vorhanden, so entsteht gemäß §§ 13 Abs. 1 Nr. 1 a und b i.V.m. § 6 UStG 1967 und 1980 Umsatzsteuer in voller Höhe. Meldet der Steuerpflichtige zu seinen Gunsten falsch an, so ist das grundsätzlich Steuerverkürzung.“ (Rn. 13).

[149]

Siehe dazu EuGH v. 27.9.2007 – C-146/05, BStBl. II 2009, 78 (Rs. Collee).

[150]

Z.B. BFH/NV 2008, 416 Rn. 11 m.w.N.; Vgl. auch BFHE 247, 480, BStBl. II 2015, 313 Rn. 15 f.; so auch Hübschmann/Hepp/Spitaler-Peters § 370 Rn. 279.

[151]

Vgl. BFH/NV 2013, 337, 339.

[152]

Vgl. EuGH v. 21.11.2018, C 664/16, juris, DStR 2018, 2524; EuGH v. 3.7.2019, C-242/18, juris; v. 1.3.2012, C-280/10, juris Rn. 45; siehe dazu auch Schott PStR 2017, 138; Höink/Hudasch BB 2019, 542; Schumann DStR 2019, 1191, 1192.

[153]

S. dazu EuGH v. 27.9.2007 – C-146/05, BStBl. II 2009, 78 (Rs. Collee). Vgl. auch BFH v. 6.12.2007, V R 59/03, juris, BStBl. II 2009, 57 Rn. 42 ff.; Hübschmann/Hepp/Spitaler-Peters § 370 Rn. 279.

[154]

EuGH v. 21.11.2018, C 664/16, juris, Rn. 143 In der Lit. ist str., ob zumindest das Ausstellen einer Rechnung zwingende Voraussetzung für die Entstehung bzw. Geltendmachung des Vorsteueranspruchs ist. Handelt es sich bei der Vorlegung der Rechnung jedoch nur um eine formelle Voraussetzung für die Geltendmachung des Vorsteueranspruchs, so kann für das anfängliche (Nicht-)Vorliegen einer Rechnung nicht grds. etwas anderes gelten, als für das nachträgliche (Nicht-)Vorliegen der Rechnung.

[155]

BFH v. 16.5.2019, XI B 13/19 juris Rn. 32.

[156]

So auch Madauß NZWiSt 2019, 294, 296; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 217, selbst unter der Annahme, bei der Rechnung handele es sich um eine materielle Voraussetzung für den Vorsteuerabzug. Vgl. auch Tipke/Kruse-Krumm § 370 Rn. 46. a.A: Klein-Jäger § 370 Rn. 50, mit dem Argument, dass es sich bei der Rechnung um eine materielle Voraussetzung des Vorsteueranspruchs handele. Schmitz/Wulf MK § 370 AO Rn. 260 wiederum gehen davon aus, dass die Rechnung für den Vorsteuerabzug kein Nachweiserfordernis darstelle, sondern Voraussetzung für die Umsatzsteuerneutralität im Verkehr zwischen Unternehmern sei, da hierdurch die Abführung der Umsatzsteuer durch den leistenden Unternehmer abgesichert und dessen Haftung für die zu erstattende Vorsteuer begründet werde (vgl. § 14c UStG).

[157]

EuGH v. 21.11.2018, C 664/16, juris Rn. 44 f., DStR 2018, 2524, 2527: „Der Steuerpflichtige muss also durch objektive Nachweise belegen, dass ihm andere Steuerpflichtige auf einer vorausgehenden Umsatzstufe tatsächlich Gegenstände oder Dienstleistungen geliefert bzw. erbracht haben, die seinen der Mehrwertsteuer unterliegenden Umsätzen dienten und für die er die Mehrwertsteuer tatsächlich entrichtet hat. Diese Nachweise können u.a. Unterlagen im Besitz der Lieferer oder Dienstleistungserbringer umfassen, von denen der Steuerpflichtige die Gegenstände oder Dienstleistungen, für die er die Mehrwertsteuer entrichtet hat, bezogen hat.

[158]

EuGH v. 21.11.2018, C 664/16, juris Rn. 47, DStR 2018, 2524, 2527, siehe auch Rn 45: Eine Schätzung in einem von einem nationalen Gericht angeordneten Sachverständigengutachten kann diese Nachweise zwar gegebenenfalls ergänzen oder glaubwürdiger erscheinen lassen, nicht aber ersetzen.

[159]

So auch Madauß NZWiSt 2019, 294, 296.

[160]

BFH DStR 2013, 1999.

[161]

BFH v. VIII R 32/11, juris, BStBl. II 2016, 503; auch nicht im Rahmen der Kausalität, s. dazu auch Rn. 228.

[162]

BGH DStR 1997, 1244, 1246.

[163]

Die Abgabe der laufenden Steuererklärungen erfolgt inzwischen i.d.R. elektronisch über das Programm ELSTER (SteuerdatenübemittlungsVO v. 28.1.2003, BStBl. I 2003, 139).

[164]

Z.B. BGH wistra 1999, 103, juris Rn. 35; zu Anforderungen für die Wirksamkeit der tV siehe BFH 27.6.2018, X R 17/17, juris, BFH/NV 2019, 97; zu Zulässigkeit und Auswirkungen der tV auch: § 385 Rn. 39 ff.

[165]

BGH wistra 1997, 302, 303; Klein-Jäger § 370 Rn. 41; in Betracht kommt bei Nichtzahlen der ausgewiesenen USt eine Ordnungswidrigkeit nach § 26b UStG.

[166]

BGHSt 43, 381, 388 f.

[167]

BGHSt 51, 356, 361 (Rn. 23); 24, 178, 182; BFH BStBl. II 2006, 356, 357; a.A. Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 95; soweit z.B. BGH NStZ-RR 2003, 20 auf die „Täuschung der Finanzbehörde“ abstellt, dürfte es sich lediglich um eine unsaubere Formulierung handeln und nicht als Voraussetzung zu verstehen sein.

[168]

BGH NStZ 2011, 283, juris Rn. 26 f.

[169]

So BFHE 239, 495, 499 f., juris Rn. 26 ff.

[170]

BGH wistra 2000, 137, 139; BGH wistra 1995, 69, so z.B auch Klein-Jäger § 370 Rn. 44.

[171]

Z.B. Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 181 f., weil eine noch vertretbare Rechtsauffassung keine Täuschung über Tatsachen sei.

[172]

Ab dem VZ 2017 enthalten die Steuererklärungsvordrucke ein gesondertes Feld, in dem kenntlich gemacht werden kann, wenn über den Inhalt der eigentlichen Erklärung hinaus weitere oder abweichende Angaben oder Sachverhalte berücksichtigt werden sollen. Die entsprechenden Angaben sollen der Erklärung dann in einer Anlage „Ergänzende Angaben zur Steuererklärung“ beigefügt werden, die der Steuerpflichtige selbst zu erstellen hat; vgl. für die USt-Erklärung 2017 BMF 4.10.2016, III C 3 – S 7344/16/10003, BStBl. 2016 I S. 1059.

[173]

So auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 244.

[174]

A.A. z.B. Meine wistra 1992, 81.

[175]

Vgl. BGH PStR 2003, 1; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 214.

[176]

Siehe dazu etwa BFH v. 11.4.2018, X R 39/16, juris Rn. 45 f.

[177]

BGH v. 27.9.2002 – 5 StR 97/02; BFH v. 28.2.2002 – V R 42/01; BFHE 198, 27, 30.

[178]

BGH v. 14.1.2015 – 1 StR 93/14, Rn. 84, juris, s. dazu auch Rn. 196.

[179]

Ausführlich zu den steuerstrafrechtlichen Aspekten der elektronischen Steuererklärung: Rolletschke GS Joecks, 571ff.; s. auch Hellmann, GS Joecks 443ff.

[180]

So Klein-Rädtke § 150 Rn. 9.

[181]

Z.B. BFHE 158, 270, 727.

[182]

BGH wistra 1995, 67, 69; Vgl. auch BFH BStBl. II 2007, 364.

[183]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 26.4 ff. legt zutreffend dar, warum § 42 i.V.m. § 370 (nur dann) nicht wegen Verstoßes gegen das Analogieverbot verfassungswidrig ist, wenn es sich bei § 370 um einen Tatbestand mit normativen Merkmalen handelt (s. dazu auch Rn. 4).

[184]

BGH NStZ 2008, 412, 413, (Rn. 8); vgl. auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1230.

[185]

BGH wistra 2007, 112, 115; wistra 2002, 221, 223.

[186]

So BFH BStBl. II 1989, 216.

[187]

Vgl. z.B. BFH BStBl. II 1997, 655, für den Fall, dass dem Angehörigen der Mietzins v. Vermieter vorab zur Verfügung gestellt oder später an ihn zurückgezahlt wird.

[188]

Z.B. BVerfGE 237, 245 f. (Rn. 35).

[189]

Vgl. z.B. FG RhlPf EFG 1966, 406 (Scheingeschäft).

[190]

BFH BStBl. II 1997, 655 (Scheingeschäft); Es ist inzwischen jedoch steuerlich anerkannt, dass unterhaltsberechtigte Kinder den ihnen gewährten Barunterhalt verwenden können, um eine von den Eltern zur Verfügung gestellte Wohnung zu mieten, vgl. BFH BStBl. II 2000, 223, 224.

[191]

BGBl. I 2008, 3150; in Kraft seit dem 1.1.2008, § 7 EGAO.

[192]

Vgl. dazu BT-Drucks. 16/7036, S. 24 und zur entspr. Verwaltungsauffassung AEAO zu § 42 Nr. 1.

[193]

StÄndG 2001 v. 20.12.2001, BGBl. I, 3794.

[194]

Offen gelassen in BFH v. 21.8.2012 – VIII R 32/09, juris, Rn. 31.

[195]

So zur alten Rechtslage BFH BStBl. II 2003, 50, 53 m.w.N.

[196]

So auch Klein-Ratschow § 42 Rn. 91, mit dem zutreffenden Hinweis, dass es nicht sein kann, dass eine nach der Spezialnorm, welche die Unangemessenheit konkretisiert, nicht unangemessene Gestaltung nach anderen Maßstäben im Rahmen des § 42 zugleich doch unangemessen sein soll. Ebenso Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1241.

[197]

Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1230.

[198]

BGH wistra 2007, 112, 115, juris Rn. 47; v. 20.3.2002 – 5 StR 448/01, juris.

[199]

S. dazu auch Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 194 f.

[200]

Z.B. BGH wistra 2002, 221.

[201]

Vgl. z.B. Hessisches FG Urt. v. 8.3.2012 – 3 K 3210/09, juris.

[202]

Vgl. BGH wistra 2007, 112, 115; wistra 2002, 221, 223, juris Rn. 12; s. auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1232.

[203]

BGH wistra 2003, 262, 263; vgl. auch BFH BStBl. II 1989, 216.

[204]

St. Rspr., vgl. z.B. BFH BStBl. II 1985, 33, 35; BStBl. II 1992, 143, 147.

[205]

So OLG Karlsruhe wistra 1993, 308, 309; st. finanzgerichtliche Rspr., vgl. z.B. BFHE 202, 219 m.w.N.

[206]

FG Sachsen-Anhalt v. 15.8.2013 – 6 K 739/08, juris.

[207]

Vgl. dazu OLG Bremen StV 1985, 282, 285; BFH/NV 1995, 274, 275 (Rn. 14); Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1237.

[208]

So z.B. auch Franzen/Gast/Joecks-Joecks § 370 Rn. 200; so im Ergebnis auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1244, der die Beweisregeln des § 42 im Hinblick auf den In-dubio-pro-reo-Grundsatz für unbedenklich hält, soweit es um die Feststellung des Hinterziehungserfolges geht, da das Strafrecht nur an das steuerliche Ergebnis anknüpfe, das sich allein nach steuerlichen Regeln bestimme. Zur Feststellung, dass falsche Angaben gemacht wurden, sei aber in dubio pro reo zu beachten.

[209]

FG Baden-Württemberg v. 6.5.2015 – 1 K 1674/13, juris.

[210]

FG Baden-Württemberg v. 6.5.2015 – 1 K 1674/13, juris.

[211]

BFH/NV 2010, 688, 689; BFH/NV 2012, 1932 f., juris Rn. 31.

[212]

Vgl. BFH BStBl. II 1998, 235, 238 m.w.N.

[213]

Vgl. BFH/NV 2002, 1202, 1203.

[214]

Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz (StUmgBG) v. 23.6.2017, BGBl. I 2017, 1682.

[215]

Vgl. EuGH v. 12.9.2006 – C-196/04, DStR 2006, 1686, 1690, Rn. 44 f.

[216]

EuGH v. 12.9.2006 – C-196/04, DStR 2006, 1686, 1690, Rn. 51, 55.

[217]

EuGH v. 12.9.2006 – C-196/04, DStR 2006, 1686, 1690, Rn. 66; s. zu alldem auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1240.

[218]

S. dazu BGHSt 58, 1-10.

[219]

Vgl. z.B. BFHE 194, 320 m.w.N.

[220]

Vgl. BFH/NV 2008, 745, 746, juris Rn. 35; BGH v. 9.6.2004 – 5 StR 579/03, juris m.w.N.; BFHE 194, 320, 323 m.w.N.

[221]

Vgl. z.B. BFHE 194, 320.

[222]

Vgl. z.B. BFHE 228, 195 m.w.N.

[223]

Vgl. BFH BStBl. II 1999, 514.

[224]

Vgl. BFH/NV 2008, 745-747, juris Rn. 49; BFH/NV 2015, 955 f.; BGHSt 58, 1, 6 (Rn. 34) m.w.N.; s. auch BGHSt 49, 317, 338.

[225]

Vgl. BFHE 194, 320, 324 ff.; BFH DStRE 1997, 759, 762.

[226]

BGHSt 58, 1, 6 (Rn. 34) m.w.N.

[227]

St. Rspr., vgl. z.B. BFH BStBl. II 2002, 670; BStB II 1997, 577.

[228]

St. Rspr., z.B. BGH DStRE 2008, 169-170; BMF-Schreiben v. 8.3.1999, BStBl. I 1999, 514.

[229]

BGH StraFo 2011, 92, 93.

[230]

BGHSt 33, 383.

[231]

Vgl. BGHSt 33, 383.

[232]

Vgl. BGH wistra 2015, 191-193, juris Rn. 26.

[233]

Vgl. BFH BStBl. II 1980, 228-229; BayObLG wistra 1988, 76, 79.

[234]

EuGH v. 15.9 2016 – Rs. C-518/14, juris: Davor wurde der Vorsteuerabzug erst zu dem Zeitpunkt zugelassen, zu dem die geänderte Rechnung vorlag und strafrechtlich nur i.R.d. Strafzumessung berücksichtigt, vgl. BGH wistra 2002, 221, 225, juris Rn. 30.

[235]

EuGH v. 21.11.2018, C 664/16, juris, Rn. 143.

[236]

Demgegenüber verlangt noch BGH v. 11.10.2018, 1 StR 538/17, juris Rn. 14 ff., wistra 2019, 286, 287, dass bei rückdatierten Rechnungen im Urteil festzustellen sei, wann die Rechnung ausgegeben, d.h. an den Rechnungsempfänger oder eine von ihm bevollmächtigte dritte Person ausgehändigt oder abgesendet worden ist, da davon die Entstehung des Vorsteueranspruchs abhängig sei.

[237]

BGH v. 10.10.2017, 1 StR 447/14, juris Rn. 94 ff.

[238]

BGHSt 36, 105, 116; 38, 37, 39.

[239]

So z.B. BFH/NV 2013, 1826, 1828, juris Rn. 31; BStBl. II 1983, 654, 655; vgl. auch die Regierungsbegründung, BT-Drucks. VI/1982 zu § 141 des RegE.

[240]

BFH/NV 1987, 689, 690, juris Rn. 15.

[241]

BFH/NV 2005, 1739, 1740 m.w.N., juris Rn. 16.

[242]

BFH/NV 2005, 1739, 1740, juris Rn. 16.

[243]

BFH BStBl. II 1983, 654, 655.

[244]

Z.B. BFH/NV 1987, 689, 690, juris Rn. 13.

[245]

Vgl. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1217.

[246]

Vgl. BFH wistra 2013, 480, 482, juris Rn. 31; BFH/NV 2005, 1739, 1740; v. 5.11.2001 – VIII B 16/01, BFH/NV 2002, 312, 313, juris Rn. 10.

[247]

So BFH wistra 2013, 480, 482, juris Rn. 31; BFH/NV 2002, 312, 313, juris Rn. 10.

[248]

Vgl. BFH BStBl. II 2013, 989, 991.

[249]

Z.B. BFH BStBl. II 2013, 989, 991.

[250]

BFH wistra 2013, 480, 481 m.w.N.

[251]

So BFH v. 4.4.1996 – IV R 55/94, BFH/NV 1996, 801, 802, juris Rn. 24; vgl. auch BFH BStBl. II 1998, 51, 53.

[252]

BGHSt 57, 32, 35 (Rn. 9) m.w.N.; bestätigt durch EuGH BStBl. II 2011, 846, 851.

[253]

S. dazu Rolletschke wistra 2001, 287 f.; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 1221 f.

[254]

BGH wistra 1986, 109.

[255]

Vgl. BGH wistra 1982 108; Klein-Jäger § 370 Rn. 48.

[256]

S. zur steuerlichen Behandlung des Verlagerungsvorgangs Wabnitz/Janovsky-Rödl/Grube § 21 Rn. 70 ff.

[257]

Der Verrechnungspreis wird definiert als der zwischen rechtlich selbstständigen, aber miteinander durch Beteiligungsbeziehungen direkt oder indirekt verbundenen Unternehmen vereinbarte Preis für Lieferungen und Leistungen jeder Art. Keine Verrechnungspreise sind folglich innerhalb einer rechtlichen Einheit, d.h. zwischen einem Stammhaus und seiner Betriebsstätte, möglich (so www.wirtschaftslexikon.gabler.de). Allerdings werden Betriebsstätten nach § 1 Abs. 5 AStG für die Verrechnungspreisproblematik in der Regel wie ein eigenständiges und unabhängiges Unternehmen behandelt.

[258]

Vgl. Art. 9 des OECD-Musterabkommens Tz. 1.6.

[259]

Am 5.10.2015 hat die OECD im Rahmen des BEPS-Projekt (BEPS = Base Erosion and Profit Shifting, auf Deutsch: Gewinnkürzung und Gewinnverlagerung) Maßnahmen für ein international abgestimmtes Vorgehen gegen schädlichen Steuerwettbewerb und gegen aggressive Steuergestaltungen international tätiger Unternehmen vorgestellt, die voraussichtlich zu weiteren Verschärfung der Regeln in diesem Bereich führen werden.

[260]

Die zwischen den nahe stehenden Unternehmen vereinbarten Preise werden mit den Preisen zwischen nicht verbundenen Unternehmen verglichen, entweder in Form des internen Preisvergleichs, bei dem auf die Preise abgestellt wird, die das Unternehmen selbst mit Fremden vereinbart hat oder in Form des externen Preisvergleichs, bei dem auf den marktüblichen Preis für die Leistung zwischen fremden Dritten abgestellt wird, vgl. BMF-Schreiben v. 23.2.1983, BStBl. I, 218, Tz. 2.2.2.

[261]

Die Verrechnungspreise werden durch Abzug einer üblichen Gewinnmarge v. Absatzpreis der von einer nahestehenden Person erworbenen Leistung an einen fremden Dritten errechnet, vgl. BMF-Schreiben v. 23.2.1983, BStBl. I, 218, Tz. 2.2.3.

[262]

Die Verrechnungspreise werden anhand einer betriebsinternen Kalkulation aus den Selbstkosten zzgl. eines angemessenen Gewinnaufschlags ermittelt, vgl. BMF-Schreiben v. 23.2.1983, BStBl. I, 218, Tz. 2.2.4.

[263]

Es wird fingiert, welche Preise voneinander unabhängige Dritte unter gleichen oder vergleichbaren Verhältnissen nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vereinbart hätten.

[264]

GAufzV v. 12.7.2017 (ersetzt die GAufzV v. 13.11.2003, BGBl I, 2296, geändert durch Gesetz v. 14.8.2007, BGBl. I, 1912).

[265]

BMF BStBl. I 2005, 570: „Grundsätze für die Prüfung der Einkunftsabgrenzung zwischen nahe stehenden Personen mit grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen in Bezug auf Ermittlungs- und Mitwirkungspflichten, Berichtigungen sowie Verständigungs- und EU-Schiedsverfahren (Verwaltungsgrundsätze-Verfahren)“ v. 12.4.2005.

[266]

Abrufbar unter: https://www.oecd-ilibrary.org/taxation/oecd-verrechnungspreisleitlinien-fur-multinationale-unternehmen-und-steuerverwaltungen-2017_9789264304529-de

[267]

S. dazu ausführlich Peters/Pflaum wistra 2011, 250, 253.

[268]

S. dazu auch Wabnitz/Janovsky-Rödl/Grube § 21 Rn. 116.

[269]

Vgl. BFH BStBl. II 2004, 171; VO zur Anwendung des Fremdvergleichsgrundsatzes nach § 1 AStG in Fällen grenzüberschreitender Funktionsverlagerungen Tz. 3.4.12.5 lit. a) f.

[270]

Vgl. auch Peters/Pflaum wistra 2011, 250, 253 f.

[271]

So auch Wabnitz/Janovsky-Rödl/Grube § 21, Rn. 117; Peters/Pflaum wistra 2011, 250, 255.

[272]

So auch Peters/Pflaum wistra 2011, 250, 255.

[273]

S. Peters/Pflaum wistra 2011, 250, 256.

[274]

BFH v. 15.12.1999, I R 29/97, juris; v. 20.11.2007, I R 85/05, juris: Die Entscheidungen betrafen den Ankauf von sog. Altaktien mit Dividendenanspruch vom Inhaber der Aktien am Dividendenstichtag gegen den taggleichen Verkauf von Jungaktien bzw. Aktien ohne Dividendenanspruch. Allerdings prüfte der BFH die Rechtmißbräuchlichkeit nicht nach § 42, da der speziellere § 50c Abs. 8 S. 2 EStG 1987/1990 a.F. als lex specialis griff (s. dazu Rn. 69); siehe auch Nichtanwendungserlass v. 6.10.2000, IV C 6 – S 2189 – 11/00; dazu Sorgenfrei IStR 2008, 326.

[275]

BFH v. 8.3.2017, IX R 5/16, BStBl. II 2017, 930: „Veräußert und erwirbt der Steuerpflichtige an einer Börse mit taggleicher Ausführung Bezugsrechte und kann er aufgrund der Umstände, seiner persönlichen Kenntnisse und seines Einflusses auf die Durchführung des Handels als Börsenmakler davon ausgehen, dieselbe Zahl von Bezugsrechten zum Verkaufspreis sicher wieder erwerben zu können, ohne die Kauforder eines Dritten fürchten zu müssen, kann in der Durchführung des Geschäfts ein Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten liegen.“

[276]

Der Aktionär hat nur Anspruch auf Dividendenzahlung, wenn er seine Aktien am Tag der Hauptversammlung, in der die Dividendenzahlung beschlossen wird (Cum-Tag), in seinem Depot hält. Die Dividendenzahlung erfolgt meist an dem darauffolgenden Tag, dem sog. Ex-Tag. Werden Aktien cum Dividende verkauft, aber ohne Dividende geliefert, so erhält der Käufer eine Dividendenausgleichszahlung in Höhe der eigentlich geschuldeten Dividende. Ob es sich bei der Zahlung um die Dividende selbst oder eine Kompensationszahlung handelt, war für den Käufer in der Regel nicht erkennbar.

[277]

Die Wirkung wurde meist zusätzlich dadurch „gehebelt“, dass dieselbe Aktie zum gleichen Zeitpunkt mehrfach verkauft wurde.

[278]

FG Köln 19.7.2019, 2 K 2672/17, juris (Revision zugelassen). Vgl. auch BFH v. 16.4.2014, I R 2/12, juris Rn. 35 ff., BFHE 246, 15 zu einer speziellen Vertragsgestaltung.

[279]

LG Köln v. 16.7.2015, 106 Qs 1/15, juris, wistra 2015, 404.

[280]

LG Bonn v. 18.3.2020, 62 KLs 1/19, juris.

[281]

Siehe dazu BMF-Schreiben v. 11.11.2016, IV C 1- S 2252/15/10030:005, BStBl. I, S. 1324.

[282]

FG Kassel v. 28.1.20, 4 K 890/17, juris.

[283]

Vgl. BGH wistra 2007, 224, 227; so auch Klein-Jäger § 370 Rn. 60a; Haas GS Joecks, 447, 448; krit. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 272.

[284]

So z.B. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 276; a.A. Bender wistra 2004, 38; s. dazu auch Rn. 21.

[285]

So BGH NJW 2013, 2449-2455 = BGHSt 58, 218 ff.

[286]

Nach früher st. Rspr. des BGH handelte es sich insoweit nicht um ein bes. persönliches Merkmal, da die steuerliche Pflicht aus objektiven Umständen jeden treffen könne, so z.B. BGHSt 41,1; 58, 76; zustimmend: Schwarz/Pahlke-Dumke/Webel AO § 370 Rn. 56; Ranft JZ 1995, 1186 f.

[287]

BGH v. 23.10.2018, 1 StR 454/17, juris Rn. 14 ff., wistra 2019, 330, 331; bestätigt in BGH v. 13.3.2019, 1 StR 636/18, juris; v. 21.5.19, 1 StR 92/19, juris, StraFo 2019, 426; siehe dazu auch Reichling/Lange NStZ 2014, 311, 314; Hake JR 1996, 162.

[288]

BGH v. 23.10.2018, 1 StR 454/17, juris Rn. 21, wistra 2019, 330, 332.

[289]

Keine Erklärungspflicht ergibt sich allein daraus, dass der Fahrer eines nicht zugelassenen Kfz nach § 7 Nr. 3 KraftStG aufgrund des Realaktes des Fahrens Steuerschuldner der nach § 1 Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. § 5 KraftStG entstehenden Kfz-Steuer ist, BGH v. 10.8.2017, 1 StR 173/17, juris Rn. 29 f., wistra 2018, 130, 131. Ob eine solche Erklärungspflicht mit Inkrafttreten des § 15 Abs. 1 KraftStDV zum 20.7.2017 statuiert werden kann, wonach bei widerrechtlicher Benutzung unverzüglich eine Steuererklärung abzugeben ist, ist im Hinblick auf den Verordnungscharakter der Vorschrift zweifelhaft (bejahend mit Verweis auf die Verordnungsermächtigung in § 15 Abs. 1 Nr. 4 KraftStG: Gehm ZWH 2018, 73).

[290]

Siehe dazu BGH v. 23.8.2017, 1 StR 33/17, juris Rn. 14, wistra 2018, 80, 81.

[291]

So auch Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 254.

[292]

So BGHSt 58, 218, 227 (Rn. 52).

[293]

Keine der vom BGH in diesem Zusammenhang zitierten Rspr. geht von der Möglichkeit einer Garantenpflicht aus § 13 StGB aus.

BGHSt 28, 371, 376, 378, juris Rn. 31, 36, weist darauf hin, dass die Anerkennung einer Garantenstellung auf dem Weg über eine außergesetzliche Erweiterung des Pflichtenkreises des Steuerpflichtigen – etwa aus vorangegangenem Tun – die Strafbarkeitsgrenzen des § 392 a.F. [Anm.: Vorgängervorschrift zu § 370] in rechtsstaatlich bedenklicher Weise ausdehnen würde und zugleich den Bestrebungen des Gesetzgebers zuwiderlaufen würde, der bei der Neufassung des § 370 Abs. 1 möglichst eindeutig habe festlegen wollen, welche Handlung oder Unterlassung den Straftatbestand verwirklicht.
Nach BGH wistra 1987, 147 = Rn. 15 f. kann Täter einer Tat nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 nur sein, wer zur Aufklärung steuerlich erheblicher Tatsachen besonders verpflichtet ist. Diese Voraussetzung muss auch bei einem Mittäter vorliegen. Demgegenüber kann Steuerhinterziehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 1 als Mittäter auch derjenige begehen, den solche Pflichten nicht treffen. Für das Vorliegen solcher Pflichten prüft der BGH allein Steuererklärungspflichten (Offenbarungspflichten) aufgrund der Steuergesetze (§§ 34, 35).
In seinem Beschl. v. 14.2.1990 – 3 StR 317/89, juris Rd. 4 ff. unterscheidet der BGH zutreffend nach § 370 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2. Für eine mittäterschaftliche Steuerhinterziehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 erachtet er es als nicht relevant, dass der Angeklagte „in der in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Angeklagten T. sachliche Mittel – seine Frankfurter Wohnung diente als Firmensitz der T. GmbH – zur Verfügung stellte, in Abwesenheit T.s die Korrespondenz und den Telefonverkehr der Firma erledigte und sich im Interesse der T. GmbH mit einer Vielzahl ‚praktischer Tätigkeiten‚ befassen musste.“ Vielmehr setze ein pflichtwidriges Unterlassen i.S.d. § 370 Abs. 1 Nr. 2 voraus, dass in der Person des Täters eine besondere Verpflichtung zur Aufklärung steuerlich erheblicher Tatsachen besteht. Eine solche Verpflichtung des Angeklagten ergab sich aus den getroffenen Feststellungen nicht. Erkennbar geht es dem BGH auch in dieser Entscheidung um steuerrechtlich normierte Pflichten. Er prüft ausschließlich, ob eine zollrechtliche Gestellungspflicht besteht, nicht aber, ob die Feststellungen geeignet sind, eine Garantenstellung nach § 13 StGB zu begründen. Lediglich für § 370 Abs. 1 Nr. 1 nimmt der BGH an, dass auch derjenige Mittäter einer Steuerhinterziehung bzw. Eingangsabgabenhinterziehung sein kann, der nicht selbst gestellungspflichtig ist und bei ordnungsgemäßer Verzollung nicht Zollschuldner geworden wäre.
Der Beschl. des BGH v. 20.11.1990 – 3 StR 259/90, juris Rn. 1, weist darauf hin, dass das pflichtwidrige Unterlassen nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 anders als der Tatbestand des § 370 Abs. 1 Nr. 1 voraussetzt, dass auch der Mittäter zur Aufklärung der steuerlich erheblichen Tatsachen besonders verpflichtet ist. Dabei stellt der BGH lediglich darauf ab, dass die Angeklagte als Nichtunternehmerin keine Pflicht zur Abgabe von Gewerbesteuererklärungen traf.
Auch BGHSt 48, 52, 58 stellt nicht auf allgemeine Garantenpflichten ab, um zu einer Strafbarkeit nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 zu gelangen. Vielmehr wird in der Entscheidung erneut betont, dass Täter einer Steuerhinterziehung im Sinne von § 370 Abs. 1 Nr. 2 nur sein kann, wer selbst zur Aufklärung steuerlich erheblicher Tatsachen besonders verpflichtet ist. Diese Pflicht ergab sich für den Angeklagten daraus, dass er als Entzieher des Alkohols aus dem Steueraussetzungsverfahren in eigener Person Steuerschuldner der Branntweinsteuer geworden war (vgl. § 143 Abs. 4 Satz 2 BranntwMonG).
BGH wistra 2003, 344, 345, juris Rn. 9 führt aus, dass bei Steuerhinterziehungen Dritter nach § 370 Abs. 1 Nr. 1 (Mit-)Täter auch derjenige sein kann, den selbst keine steuerlichen Pflichten treffen. Etwa anderes gelte aber für den echten Unterlassenstatbestand der Steuerhinterziehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 AO. „Danach macht sich strafbar, wer die Finanzbehörden über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt, insb. indem er es unterlässt, eine Steuererklärung abzugeben, und dadurch Steuern verkürzt. Täter kann deshalb nur derjenige sein, den die konkrete Pflicht zur Abgabe der Steueranmeldung trifft.“
Mit Urt. v. 22.7.2004 – 5 StR 85/04 wistra 2004, 393, juris Rn. 15, hebt der BGH eine Verurteilung wegen mittäterschaftlich begangener Steuerhinterziehung durch Unterlassen nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 auf, weil das Tatgericht nicht ausreichend bedacht habe, dass diese – anders als in den Fällen des § 370 Abs. 1 Nr. 1 – nur dann in Betracht kommt, wenn eine Rechtspflicht zur Offenbarung steuerlich erheblicher Tatsachen verletzt wird. Nach den Feststellungen traf den Angeklagten indes eine solche Pflicht nicht. Denn er war weder Steuerpflichtiger noch sei er in den von Dritten geführten Unternehmen in einer Stellung tätig gewesen, in der ihm die Wahrnehmung steuerlicher Pflichten übertragen war. Der Angeklagte hatte andere Personen dazu veranlasst, Gewerbebetriebe zu gründen, über die Gold schwarz angekauft und mit Rechnung an Scheideanstalten weiter verkauft wurde. Der Angeklagte übernahm für diese Gewerbebetriebe die Buchführung und deckte dabei die Schwarzeinkäufe mit Scheinrechnungen ab.
In seinem Urt. v. 7.11.2006 – 5 StR 164/06, wistra 2007, 112, 113 f., juris Rn. 21 prüft der BGH lediglich eine mittäterschaftliche Begehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 1 und weist dabei auf die strengeren Voraussetzungen des § 370 Abs. 1 Nr. 2 hin.
BGH PStR 2010, 130 behandelt die Strafbarkeit eines gem. § 34 steuerlich verpflichteten Geschäftsführers nach § 370 Abs. 1 Nr. 2 und enthält keinerlei Ausführungen zu einer Garantenstellung aus allgemeinen strafrechtlichen Überlegungen.

[294]

BGHSt 58, 218 ff.; Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 237.

[295]

Von der Anwendbarkeit des § 370 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. § 13 StGB scheint BFH BStBl. II 1997, 157, 159 f. (Rn. 20) auszugehen; i.d.S. auch Hübschmann/Hepp/Spitaler-Peters § 370 Rn. 142; so schon in der früheren Kommentierung von Hellmann § 370 Rn. 110; dagegen: Joecks/Jäger/Randt-Joecks § 370 Rn. 161 ff., weil die grundsätzlich mögliche Anwendung von § 370 Abs. 1 i.V.m. § 13 StGB daran scheitert, dass keine Angaben gegenüber der FinB gemacht werden und § 370 Abs. 1 Nr. 2 daran, dass er zur Aufklärung gegenüber der FinB nicht verpflichtet ist; Schlüchter wistra 1985, 43, 49; mit Einschränkungen gegen die Anwendbarkeit: Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 94; s. auch Kommentierung zu 369 Rn. 43.

[296]

So Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 94.

[297]

So z.B. auch Kasiske wistra 2014, 100, 101; Reichling/Lange NStZ 2014, 311, 313; Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 279; Rolletschke Steuerstrafrecht Rn. 41; Flore/Tsambikakis-Gaede § 370 AO Rn. 136.

[298]

Vgl. auch Fischer StGB, § 13 Rn. 3; Schwarz/Pahlke-Dumke/Webel § 370 Rn. 182; a.A. Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 272.

[299]

BGHSt 58, 218, 229 (Rn. 59).

[300]

So auch Kohlmann-Ransiek § 370 Rn. 280.

Steuerstrafrecht

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