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Siebtes Kapitel

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Stinksauer war kein Ausdruck. Wutschnaubend warf Mütze seine Sachen in den Koffer. Keine Sekunde länger würde er mehr in diesem Kaff bleiben. Auf was für einen Irrsinn hatte er sich da eingelassen. Mensch, Karl-Dieter! Dass Tante Dörte zu spinnen begann, geschenkt, sie war nicht mehr die Jüngste. Dass sich jedoch Karl-Dieter von der Spinnerei anstecken ließ, machte ihn einfach nur sprachlos.

»Jetzt warte doch mal eine Sekunde«, sagte Karl-Dieter.

Die Art, wie Mütze die von ihm so sorgfältig zusammengelegten Hemden einfach in den Koffer stopfte, verursachte ihm körperliches Unwohlsein.

»Lass mich doch erklären. Nachdem Tante Dörte die Botschaft gelesen hat, hat sie sogleich versucht, die Söhne von Erwin Bolte zu erreichen. Max und Moritz sind doch unmittelbar nach Eintreffen der Todesnachricht aus dem Internat geflohen und nach Finsterfelde gefahren. Am Tag nach der Beerdigung hat Tante Dörte die Botschaft auf ihrem Gartenweg entdeckt und sogleich versucht, die Jungs zu erreichen. Vergebens. Beide Handys tot! Daraufhin hat Tante Dörte bei Witwe Bolte angerufen. Die Jungen seien auf und davon, hat die Wirtin ihr erzählt, keiner wüsste, wohin.«

»Vielleicht sind sie zurück ins Internat, um noch ihre Sachen zu holen.«

»Eben nicht! Schlimmer noch, welcher Halbwüchsige kann auch nur einen Tag ohne sein Handy leben?«

Im selben Moment ertönte ein kurzes Kläffen. Erschrocken blickte Karl-Dieter zur Tür. Jetzt erst bemerkte er den Spitz. Er musste sich mit ihnen ins Zimmer gestohlen haben. Der Hund saß aufrecht auf seinem Hinterteil, hatte seine Vorderpfoten durchgedrückt und sah sie mit klugen Knopfaugen an. Dann bellte er erneut, ein kurzer Laut, nicht ängstlich, nicht aggressiv, es klang vielmehr wie eine Bestätigung, Karl-Dieter würde später sagen, wie eine Aufmunterung. Doch bevor er etwas sagen konnte, polterte es draußen, zugleich wurde die Tür mit Schwung aufgerissen, Witwe Bolte stampfte ungebeten ins Zimmer. Wütend beugte sie sich nieder und gab dem Spitz was hinter die Ohren. »Raus hier, du Gauner! Was hast du hier verloren?« Winselnd zog der Spitz den Schwanz ein und eilte die Treppe hinunter. »Und Sie, meine Herren, lassen künftig meinen Hund in Ruhe, haben wir uns verstanden?«

Max und Moritz - Was wirklich geschah

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