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Fünfzehntes Kapitel

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Zurück zur Pension! Hunger hin, Hunger her, jetzt musste ermittelt werden. Während sich Karl-Dieter über den illustrierten Schurkenstreich empörte und von einer Unverschämtheit sprach, wobei er natürlich nicht Max und Moritz meinte, sondern den Verfasser der Geschichte, der so gar keinen Respekt vor zwei vermissten Waisenkindern hatte, besserte sich Mützes Laune schlagartig. Schnell schoss der Kommissar ein Handyfoto von der neuen Zeichnung, dann liefen sie los. Endlich hatte er einen Ansatzpunkt, endlich konnte er eine Spur verfolgen.

»Was willst du denn in der Pension?«, fragte Karl-Dieter.

»Wirst schon sehen«, sagte Mütze.

Als sie die Pension erreichten und die Tür öffneten, sahen sie gerade noch, wie die Wirtin am Ende des Flurs eilig in ihre Privatgemächer verschwand.

»Geh ihr nach und lenk sie ab«, flüsterte Mütze.

»Wieso das?«

»Erklär ich dir später.«

Unsicher ging Karl-Dieter auf die hintere Tür zu, ein großes gelbes Schild warnte: »Privat! Zutritt für Gäste untersagt.« Zögernd klopfte er. Als sich niemand rührte, sah er fragend zu Mütze zurück, der ihn mit energischem Gesichtsausdruck deutlich machte, trotzdem einzutreten. Vorsichtig drückte Karl-Dieter die Klinke hinunter. Wenn er etwas hasste, dann die Privatsphäre anderer Menschen zu verletzen. Konnte Mütze nicht auf andere Weise seinen Recherchen nachgehen?

Als Mütze die krächzende Stimme der Witwe hörte und gleich darauf das Gestammel von Karl-Dieter, grinste er in sich hinein. Seine Chance war gekommen. Wenn es jemand verstand, ältere Damen in ein angeregtes Gespräch zu verwickeln, dann Karl-Dieter. In Erlangen wurde er von einem Seniorenkreis zum nächsten gereicht, um Anekdoten aus dem Theaterleben zu erzählen. Die Alten waren von dem Bühnenbildner ganz entzückt, nach dem Vortrag saßen sie dann oft noch lange zusammen an der Kaffeetafel und tauschten Kuchenrezepte aus.

Rasch verließ Mütze das Haus und ging um die Mülltonnen herum in den Garten. Unter dem Apfelbaum blieb er stehen und betrachtete den verdorrten Ast, an dem die Fäden im Wind wehten. Dann kniete er sich nieder und untersuchte mit wachen Augen den Rasen unterhalb des Baumes. Keine drei Minuten später war er zurück in der Pension. Karl-Dieter und die Wirtin standen zusammen an der Rezeption. Wie es Mütze vermutet hatte, hatte sich die Witwe tatsächlich in ein Gespräch verwickeln lassen. Als sie Mütze sah, aber verstummte sie abrupt, verabschiedete sich knapp und wollte wieder in ihren Gemächern verschwinden, da entfuhr ihr ein markerschütternder Schrei und sie griff sich hektisch in den Ausschnitt ihrer Bluse.

Max und Moritz - Was wirklich geschah

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