Читать книгу JOHN ETTER - Virus - John Etter - Страница 10
Panik?
ОглавлениеBär stand um 10.30 Uhr auf und war erleichtert, als Konrad gemeinsam mit Palmer den Raum betrat.
„Das oberste Stockwerk wird jetzt abgeriegelt! Quarantäne“, meinte der Professor trocken.
Konrad schaute irritiert. Erst zu Professor Palmer, dann zu seinem Chef.
„Was hat das für einen Einfluss auf meine Leute da oben“, fragte Bruno Bär an Palmer gewandt.
„Es kommt niemand mehr rein oder raus und sie werden mit Schutzanzügen versehen, damit allfällig Angesteckte niemanden anstecken, beziehungsweise auch umgekehrt nichts geschehen kann.“
Palmer setzte sich hin.
„Nun“, antwortete Bruno Bär, „und dass muss zurzeit unter uns bleiben, wir haben Hinweise darauf, dass es sich um gezielte Anschläge auf bestimmte Personen handelt. Jetzt, mit Ihren Erklärungen, liegt es auf der Hand, dass jemand mit voller Absicht auf noch unbekanntem Weg, diese Menschen tötet. Ich sage absichtlich tötet, da bereits zwei unserer Kollegen verstorben sind.“
Diesmal war es Palmer, der erbleichte und sich setzte. Konrad setzte sich daneben.
„Ja“, wiederholte Palmer. Das gesamte obere Stockwerk wird jetzt eine gut geschützte Quarantänestation und ich werde gleich noch die höchste Sicherheitsstufe ausrufen. Das restliche Spital muss evakuiert werden.“
John machte große Augen. „Bricht dann nicht Panik aus? Das können wir vor der Öffentlichkeit niemals …“
„… nein, das geht nicht“, unterbrach Bär seinen Freund. Das müssen wir auf höchster Ebene besprechen. Wir müssen eine Panik vermeiden. Da gebe ich John vollkommen recht.“
„Und meine Ansicht ist, wir müssen die gesamte Bevölkerung schützen, damit es keine Epidemie gibt“, entgegnete Palmer.
Bär zückte sein Handy.
„Erich, es ist ernst. Du musst herkommen. Jetzt. Sind im großen Sitzungszimmer im Spital Baar. Krisensitzung. Wichtig.“
„ – .“
„Ja, das ist auch von Nöten“, antwortete Bär.
„ - .“
„Nein, bring die beiden Regierungsräte gleich mit.“ Diesmal tönte Bär hart.
„ - .“
„Ja, Gesundheit und Polizei. Genau. Bis später!“
Dann beendete er das Gespräch.
John sah Bruno Bär an.
„Erich? Erich Rogenmoser?“
„Ja, er ist mein Chef. Ich muss.“
John nahm es nach Außen gelassen, aber er dachte mit Schrecken daran zurück, dass er zu seinen Polizeizeiten mit Erich Rogenmosers Tochter Erika ein kurzes Techtelmechtel hatte und von eben diesem Erich Rogenmoser auf frischer Tat ertappt wurde. Während der Dienstzeit. Im Kopierraum. Fazit: John wurde für ein Jahr nach Zürich versetzt und Erika wurde eine neue Partnerin zur Seite gestellt.
Bär schien Johns Gedanken lesen zu können.
„Hey John, das ist tausend Jahre her. Vergessen und vorbei. Ich möchte dich dabei haben, denn du bist ein wichtiger Zeuge und der Einzige, der neben mir vom Täter kontaktiert wurde. Wir haben schon Leute darauf angesetzt, Gemeinsamkeiten herauszufinden. Aber mir kommt kein einziger alter Fall in den Sinn, in welchem wir zu deinen Polizistenzeiten ermittelt hätten, die einen Zusammenhang mit den erkrankten Kollegen hätten. Dir?“
„Nein. Zwei deiner Kollegen auf den Fotos sind erst nach meiner Zeit zur Polizei gestoßen. Ich sehe auch keinen Zusammenhang.
Palmer verabschiedete sich von den beiden und versprach, in einer halben Stunde wieder hier zu sein. Er müsste sich um die neuesten Ergebnisse kümmern und die Sicherheitsstufe überprüfen.
John zückte sein Handy und rief Susanne Gehrig an.
Nachdem er in kurzen Worten die Situation geschildert hatte, gab er ihr den Auftrag, sämtliche Akten nach einem Fall durchzusuchen, die einen Zusammenhang mit dem aktuellen Fall haben könnten.
Dann ging er auf einige Details ein und war sich sicher, dass Susanne Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um etwas herauszufinden. In ihrer Art meinte sie aber nur:
„Wird schwierig, Chef, aber du weißt, ich liebe Verzwicktes und werde mich in die Akten stürzen. Du hörst von mir.“
John sah seinen Freund Bruno an.
„Ich glaube kaum, dass sie etwas finden wird, aber wenn jemandem etwas auffällt, dann Susanne.“
Bär nickte schweigend.
Nun nahm er sich Konrad von Gunten vor.
„Du schwitzt ganz zurecht“, begann Bär.