Читать книгу Wikinger - John Haywood - Страница 32

Den Beitritt zu den Warägern muss man als Investition sehen. Der Weg nach Mikligard ist lang: Rechnen Sie mit einem Jahr, denn wahrscheinlich werden Sie unterwegs einen Winter in Gardariki verbringen müssen. Ungefährlich ist die Reise nicht, also sollten Sie sicherheitshalber in einer Gruppe mit anderen angehenden Gardisten reisen. Auf dem Weg können Sie sich Geld verdienen, indem Sie als Leibwächter für reisende Kaufleute arbeiten oder eine Zeitlang als Söldner in Gardariki dienen. Aber bis nach Mikligard zu kommen, ist noch das Billigste. Bewerber müssen eine Art Mitgliedsgebühr von mehreren Pfund Gold zahlen, um in die Garde eintreten zu dürfen. Das bedeutet, dass die Zugehörigkeit zur Garde praktisch nur den Wohlhabenden offensteht. Die Warägergarde ist ein Eliteregiment und der Kaiser will ausschließlich die Allerbesten rekrutieren. Der äußere Eindruck ist wichtig: Schließlich möchte der Kaiser von großen, imposanten Männern umgeben sein, die prächtig und einschüchternd zugleich aussehen. Alle Bewerber müssen ihr Können als Krieger beweisen, indem sie in einem normalen Regiment (mit normalem Sold) dienen, ehe sie zur Garde wechseln dürfen.

Der Lohn für einen Waräger

Wenn Sie wissen wollen, was für Sie herausspringen kann, lesen Sie etwas über Bolli Bollason. Dieser berühmte Wikinger kehrte nach seiner Dienstzeit bei der Warägergarde nach Island heim.

„Mit elf Mann ritt er vom Schiff, und auch seine Begleiter trugen alle Scharlachgewänder und ritten auf goldbeschlagenen Sätteln. Jeder von ihnen war schon für sich eine prachtvolle Erscheinung, aber Bolli stach noch von ihnen ab. Er trug ein golddurchwirktes Gewand, das ihm der König von Mikligard geschenkt hatte, darüber einen roten Mantel aus Scharlach. Gegürtet war er mit dem Schwert Fótbít (‚Fußbeißer‘); es hatte nun eine mit Gold eingelegte Parierstange, und der Griff war mit Golddraht umwickelt. Auf dem Kopf hatte er einen goldbeschlagenen Helm und an der Seite einen roten Schild, der als Abzeichen einen goldenen Ritter zeigte, in der anderen Hand führte er eine Lanze, wie es im Ausland üblich ist, und wo immer sie Herberge nahmen, hatten die Frauen nichts Besseres zu tun, als die ganze Pracht Bollis und seiner Begleiter anzustarren.“

Die Saga von den Leuten aus dem Laxárdal 77