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Vorwort des Autors

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Bevor ich diese Memoiren der geneigten Leserschaft unterbreite, möchte ich ausdrücklich betonen, dass jedes Wort in dem vorliegenden Buche nach meinem besten Wissen und Gewissen wahr ist. Ich war Augenzeuge oder direkter Teilnehmer aller darin geschilderten Ereignisse, mit Ausnahme einiger weniger Begebenheiten, von denen ich in Gesprächen mit meinen Kameraden erfuhr, an deren Wahrheit ich jedoch keinen Zweifel hege. Ferner möchte ich zu meiner Verteidigung anführen, dass ich weder ein Schriftsteller bin, noch einer meiner Vorfahren jemals durch literarische Exzellenz aufgefallen wäre. Die Niederschrift dieses Buches war das erste und wohl auch einzige Mal, dass ich die Gelegenheit und das Bestreben hatte, meiner Nachwelt etwas von bleibendem Interesse zu hinterlassen. Ein jeder, der die literarische Qualität dieser Memoiren kritisieren möchte, mag dies gerne tun.

Zu Beginn des Krieges führte ich, wie es bei vielen jungen Burschen auf beiden Seiten üblich war, ein Tagebuch, tat dies jedoch nicht so gewissenhaft, wie ich es mir anfangs vorgenommen hatte. Zudem gingen mehrere Seiten verloren, weswegen ich meine Kriegserinnerungen nicht in strikter Tagebuchform veröffentlichen kann. Ich habe aber selbstverständlich weitestgehend auf meine alten Aufzeichnungen zurückgegriffen, etwa, um mich einiger Ortsnamen und Daten zu versichern. Mir wäre damals niemals in den Sinn gekommen, dass ich meine gekritzelten Zeilen jemals veröffentlichen könnte, denn ich führte lediglich ein Tagebuch, damit meine Eltern und meine Schwestern im Falle meines Todes Gewissheit über meine Zeit in der Armee erlangen könnten (sofern es sie jemals erreicht hätte).

Das Ende des Krieges liegt nun schon mehr als ein Vierteljahrhundert in der Vergangenheit und seitdem haben viele meiner Freunde mein altes Tagebuch gelesen und mich gedrängt, meine Erlebnisse aus dem Kriege der Nachwelt zugänglich zu machen, solange es mir noch möglich sei und meine Erinnerungen noch nicht vom allzu fortgeschrittenen Alter getrübt seien.

Über die Ursachen des Krieges oder moralische Fragen von Recht und Unrecht werde ich mich nicht ereifern. Meine Geschichte ist nicht mehr und nicht weniger als die sachliche Schilderung der Erlebnisse eines jener "einfachen Burschen in Grau", die zu tausenden die Reihen der Regimenter füllten.

Ich habe im Laufe der Jahre unzählige von Offizieren verfasste Abhandlungen über den Krieg im Allgemeinen und die Feldzüge und Schlachten im Speziellen gelesen, in denen die hohen Tiere ihre Sicht der Dinge darlegen. Ich kann mich hingegen nicht entsinnen, jemals einer ausführlichen Schilderung des Kriegsverlaufes aus der Feder eines einfachen Soldaten begegnet zu sein. Es herrscht wahrlich kein Mangel an Lehrschriften über Militärtaktik, meist verfasst von Männern, die niemals auch nur einen Schuss abgefeuert haben, aber mir ist kein Buch bekannt, dessen Hauptaugenmerk auf dem Kriegsalltage des einfachen Soldaten ruht.

Vorliegendes Buch soll diese Lücke schließen und ich denke, sowohl die Jugend als auch die alten Soldaten werden etliche Dinge von Interesse in seinen Zeilen finden. Ich bin zuversichtlich, dass die ergrauten Veteranen jenes Konfliktes als Zeugen für die Wahrheit meiner Geschichte dienen werden.

Die außerordentlich große Beliebtheit der Erstauflage meines Buches hat mich dazu veranlasst, vorliegende erweiterte und überarbeitete Neuauflage zu veröffentlichen, welche nach sorgfältiger Arbeit nun ein noch umfassenderes Zeitzeugnis für künftige Generationen darstellt.

John Overton Casler

Vier Jahre in der Stonewall Brigade

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