Читать книгу Vier Jahre in der Stonewall Brigade - John Overton Casler - Страница 9
Kapitel 05: Vorpostendienst – General Jackson wird befördert und verlässt seine Brigade
ОглавлениеDer Adjutant unseres Regiments hieß L. Jacquelin Smith und war bei den Männern vom ersten Momente an unbeliebt, denn er war ein Stutzer, der feine Glacéhandschuhe trug und sich besonders bei den Paraden als strenger Zuchtmeister gebärdete. Wenn er eine Order verlas, so betonte er seinen Namen stets, wie ich ihn oben ausgeschrieben habe und er vollführte mehr bombastische Gesten als ein Brigadier-General. Einige unserer Jungs waren von Anfang an überzeugt, dass er ein Feigling war und tatsächlich, zu Beginn der Schlacht "zeigte er die weiße Feder", wie man damals sagte, und war spurlos verschwunden. Wenige Tage später zeigte er sich wieder im Lager.
Als Colonel Cummings ihn erspähte, rief er aus: "Hallo, Smith! Hast du die Linie bei Winchester gehalten?" Dann teilte er ihm in knappen Worten mit, dass er keine weitere Verwendung für ihn hatte. Winchester lag etwa 130 Kilometer abseits des Schlachtfeldes. Es war dies das letzte Mal, dass wir den Adjutanten L. Jacquelin Smith sahen. (Seit ich die obigen Zeilen für die Erstauflage meines Buches niederschrieb, habe ich in Texas einen betagten Gentleman namens Jacquelin Smith getroffen, der aus Fauquier County, Virginia stammt. Dieser Herr hatte in einer Zeitung einen Vorabauszug meines Buches gelesen und bat mich eindringlich, diese Anekdote aus dem Buche zu entfernen, da er befürchtete, man könne ihn für seinen feigen Namensvetter halten. Er war ein vollkommener Virginia-Gentleman und um der Gerechtigkeit willen möchte ich an dieser Stelle betonen, dass dieser Smith nicht "unser Mann" ist.)
Wir lagerten etwa acht Kilometer östlich des Schlachtfeldes und da unsere Wasserquelle verunreinigt war und der Boden einen unangenehmen Gestank verströmte, nannten die Jungs unser Lager das "Maden-Camp". Hier wurden viele von uns krank und General Jackson ließ in dem Haus, das ihm als Hauptquartier diente, ein Lazarett einrichten.
Hier war es auch, dass sich zwei weitere Kompanien zu uns gesellten: die "Mountain Rangers" aus Frederick County unter Captain W. F. M. Holliday und die "Rockingham Confederates" aus Rockingham County unter Captain J. R. Jones. Wir verfügten nun über zehn Kompanien, die Sollstärke für ein vollständiges Regiment. Somit erhielten wir unsere offizielle Regimentsnummer und Kompaniebuchstaben. Wir waren nun das 33rd Virginia und ich gehörte Kompanie A an. Ich war nun also Soldat in Kompanie A, 33rd Virginia Infantry, Stonewall Brigade, General Joseph E. Johnstons Corps, Army of the Potomac (wie die spätere Army of Northern Virginia zu diesem Zeitpunkt noch genannt wurde).
Die Stonewall Brigade bestand aus dem 2nd, 4th, 5th, 27th und 33rd Virginia sowie der Rockbridge Artillery unter dem Kommando von Captain W. N. Pendleton und Carpenter's Battery, die aus einer Kompanie der "Allegheny Roughs" des 27th Virginia bestand. Diese fünf Regimenter gehörten der Brigade für die gesamte Dauer des Krieges an und es wurden keine weiteren Einheiten angegliedert.
An dieser Stelle scheint es mir angebracht, einige Worte über die berühmte Musikkapelle der Stonewall Brigade zu verlieren. Die Kapelle organisierte sich im Jahre 1855 in Staunton, Virginia unter dem Namen "Mountain Sax-Horn Band". Diesen Namen behielt sie bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges bei, als sie sich zu den Fahnen meldete und die Bezeichnung "5th Virginia Regiment Band" erhielt. General "Stonewall" Jackson erkannte in ihr die beste Musikkapelle seiner Brigade und ernannte sie zu seiner Brigade-Kapelle, woraufhin sie sich ihren endgültigen Namen gab.
Die Kapelle erfüllte ihre Aufgabe während der gesamten vier Jahre des Krieges und ihre Angehörigen waren häufig großer Gefahr ausgesetzt, da sie im Gefecht als Assistenzärzte dienten und halfen, die Toten und Verwundeten vom Schlachtfelde zu tragen. Sie halfen auch in den Lazaretten aus und einige von ihnen lernten im Verlaufe des Krieges, ein Bein oder einen Arm so gut zu amputieren wie ein erfahrener Feldchirurg. Lediglich zwei Musiker der Kapelle wurden in der Schlacht getötet.
Nach unserer Kapitulation bei Appomattox erlies General Grant eine Order, welche es den Angehörigen der Kapelle gestattete, ihre Instrumente zu behalten und diese sind heute in einem Saale ihres Vereinigungsgebäudes ausgestellt. (Diese Instrumente, womöglich das einzige noch existierende Set, das im Kriege benutzt wurde, ist auch in den Städten der Nordstaaten auf großes Interesse gestoßen und wurde von der Kapelle auf der Weltausstellung in Chicago den neugierigen Augen der Besucher präsentiert.) Beim Begräbnis von General Grant in New York war die Kapelle ein geladener Ehrengast und sie ist noch immer bei nahezu allen militärischen Ereignissen des Landes zugegen. Die Kapelle gründete im Jahre 1874 gemäß den Gesetzen des Staates Virginia eine Vereinigung. Dieser gehören heute 30 Mitglieder an (ehrenhalber aufgenommene Kriegsteilnehmer nicht mitgezählt). Drei der ursprünglichen Angehörigen der Kapelle sind noch immer aktive Mitglieder.
Wenige Tage nach der Schlacht schritten Joseph Earsome vom 2nd Virginia und ich das Schlachtfeld sowie das umliegende Gelände ab und wir folgten dem Fluchtweg der Yankees bis nach Centreville. Der Boden war mit zertrampelten Musketen, Patronentaschen, Feldflaschen, Tornistern, Kanonen, Protzen, zerschmetterten Wagen und sonstigem Gepäck übersät.
Ich muss an dieser Stelle ein Beispiel wahren Heldenmutes schildern, das sich während der erbittertsten Phase der Schlacht ereignete. Zwischen den feindlichen Linien stand ein kleines Haus, in dem eine alte Dame von 90 Jahren und deren Tochter, die ebenfalls bereits betagt war, lebten. Ich bin mir sicher, dass kein Soldat beider Seiten damit rechnete, es könnten sich noch Zivilisten in diesem Haus aufhalten, da die umliegende Bevölkerung bereits am Morgen geflohen war. Wie dem auch sei, die beiden Damen waren jedenfalls zurückgeblieben. Das Haus wurde von beiden Seiten mit Kugeln und Granaten förmlich durchsiebt und die hilflose, bettlägerige alte Dame wurde von mehreren Kugeln getroffen und getötet. Ihre Tochter vermochte sie nicht in Sicherheit zu bringen, doch sie blieb an ihrer Seite. Da sie unter das Bett gekrochen war, überlebte sie unverletzt. Ich sprach am folgenden Tage mit der Tochter und sie erzählte mir die obige Geschichte. Die tote alte Dame sah ich mit eigenen Augen. Der Name der beiden lautete Henry und ihr Haus ist als "das Henry-Haus" in die Geschichtsschreibung eingegangen.
Am 01. August verlegten wir unser Lager an eine Stelle anderthalb Kilometer östlich von Centreville. Es war ein malerischer Ort mit sauberem Wasser und wir nannten das Lager "Camp Harman" zu Ehren von Major John A. Harman, unserem Brigadequartiermeister, der die Stelle ausgewählt hatte. In diesem Lager blieben wir einen Monat lang und abgesehen von der gewöhnlichen Lagerroutine ereignete sich nichts von Interesse. Dreimal marschierten wir nach Fairfax Court House hinab, um vermeintliche feindliche Truppen abzuwehren, doch es handelte sich stets um Fehlalarme.
Sechs oder sieben Burschen aus meiner Kompanie brannten darauf, ihre Lieben zu Hause zu besuchen und als ihnen kein Heimaturlaub bewilligt wurde, nahmen sie sich sogenannten "französischen Urlaub" und stahlen sich einfach in der Nacht davon. "Französischer Urlaub" war die scherzhafte Bezeichnung der Soldaten für das unerlaubte Entfernen von der Einheit. Die Männer setzten ihn nicht mit Fahnenflucht gleich. Kehrten diese Burschen nach ihrem eigenmächtigen Urlaub aus eigenen Stücken zu ihrer Einheit zurück, so bestand ihre Strafe lediglich aus einigen Nächten zusätzlichen Wachtdienstes. Wurden sie hingegen während ihrer Abwesenheit ertappt und in Arrest genommen, so stellte man sie vor ein Kriegsgericht und sie wurden dazu verurteilt, das hölzerne Pferd zu reiten, mit einem übergestülpten Fass herumzulaufen oder eine anderweitige körperliche Züchtigung zu erleiden.
Während unserer Zeit in Camp Harman wurde Lieutenant Buzzard aus meiner Kompanie einmal nach Hampshire County geschickt, um dort einige unserer "Urlauber" einzusammeln. Bei seiner Rückkehr brachte er 16 Jungs mit. Am Tage bevor diese Burschen ihren "französischen Urlaub" antraten, hatte Sergeant James A. Parsons einige von ihnen ins Sanitätszelt begleitet, um ihnen Medikamente verabreichen zu lassen, da sie über Unwohlsein klagten. Dr. Nete Baldwin, unser Feldarzt, verschrieb ihnen Medizin und noch in derselben Nacht stahlen sie sich davon. Am nächsten Morgen stürmte Parsons in das Sanitätszelt und rief in größter Aufregung aus: "Doktor! Doktor! Um Himmels willen, was für eine Medizin haben Sie den Jungs gestern gegeben?" Der Arzt, der wohl befürchten mochte, er habe die falschen Medikamente verabreicht, erkundigte sich nach der Ursache für die Aufregung. Parsons entgegnete, die Medizin habe eine fürchterliche Wirkung auf die Männer gehabt, denn sie habe sie offenbar zur Fahnenflucht verleitet, weswegen der Arzt sich künftig auf die Verschreibung anderer Mittelchen beschränken solle. Als die Jungs schließlich ins Lager zurückkehrten, erzählten wir ihnen die Geschichte und neckten sie unablässig damit. Sie fühlten sich in ihrer Ehre verletzt und trugen sich mit dem Gedanken, Parsons eine Tracht Prügel zu verabreichen.
In diesem Lager war es auch, dass wir erstmals unseren Sold erhielten und ich bekam zudem von zu Hause frische Kleidung zugesandt. Wir hatten ständig Hausierer im Lager, die Hühner, Butter, Eier und dergleichen mehr feilboten und stets dankbare Abnehmer fanden. Eines Morgens nach dem Anwesenheitsappell erblickten mein Kamerad Mike Dagnon und ich einen Wagen, der in der Nähe des Lagers allerlei Lebensmittel zum Verkauf anbot. Mike sagte: "Komm, heute gibt's Hühnchen zum Frühstück" und als wir den Wagen erreichten, stand bereits eine beträchtliche Menschenmenge um ihn herum. Mike schwang sich auf den Wagen, suchte sich zwei prächtige Hühner aus, reichte sie mir herab und sagte: "Halt die mal, während ich mir mein Wechselgeld hole." Ich entgegnete: "Wechselgeld? Du hast ja noch gar nicht bezahlt!" Mike raunte mir zu: "Mach dir darüber mal keine Gedanken, halt einfach die Hühner." Er wandte sich selbstsicher dem Verkäufer zu: "He, Alterchen! Ich hätte gern mein Wechselgeld, ich hab's eilig!" Der alte Mann war mit der Bedienung seiner Kundschaft beschäftigt und fragte verwirrt: "Wie viel haben Sie mir gegeben?" Mike antwortete: "Fünf Dollars", der Alte gab uns das entsprechende Wechselgeld und wir schlenderten mit den Hühnchen und vier Dollars zurück ins Lager. Ich gab Mike zu verstehen, dass er sich nicht anständig verhalten hatte, doch er entgegnete nur, im Kriege dürfe man nicht zimperlich sein.
Wir hatten zu jener Zeit einen Koch namens Jacob Adams, der für die gesamte Kompanie kochte, also suchten wir sein Küchenzelt auf und baten ihn, die Hühnchen für uns zuzubereiten, er erwiderte jedoch, Hühnchen stünde nicht auf dem Speiseplan und verweigerte uns seine Hilfe. Wir nahmen also seine Bratpfanne an uns und machten uns selbst ans Werk, was ein kurzes Gerangel zwischen dem Koch und uns auslöste, bevor er wohlweislich den Rückzug antrat. Er lief jedoch sogleich zum Zelte des Captains und erstattete vollumfänglich Bericht. Hierauf wies der Captain den Sergeant an, einige Männer mitzunehmen und uns zur Arrestzelle zu bringen. Als sie uns holen kamen, waren die Hühnchen bereits gar und so nahmen wir sie mit. Ich sagte zu Mike, dies sei der gerechte Lohn dafür, dass wir den alten Mann um seine Hühner und sein Geld betrogen hatten.
Arrestzelle, Camp Harman
Man steckte uns in die Arrestzelle der Brigade. Diese war in der Regel überfüllt und so beschloss Colonel Cummings, eine eigene Arrestzelle für das Regiment errichten zu lassen. Am nächsten Tage wurden also sämtliche Insassen aus meinem Regiment zum Regimentshauptquartier gebracht und dort einem Offizier unterstellt, der uns beim Bau der Arrestzelle zu beaufsichtigen hatte. Eine solche Arrestzelle war schlicht ein geschlossener Raum aus grob behauenen Baumstämmen, der nicht einmal über ein Dach verfügte.
Mike und mir oblag es, die Ecken zu begradigen. Einige der Stämme waren krumm und Mike flüsterte mir zu: "Wenn wir zwei krumme Stämme entsprechend drehen, können wir uns nachts hindurchzwängen." Ich antwortete: "Alles klar, so machen wir's" und das taten wir dann auch. Wir verbrachten sechs Tage in der Zelle und in jeder Nacht schlüpften wir hinaus, trieben uns auf dem Lagergelände herum und schlichen vor Tagesanbruch wieder zurück. Dabei kümmerte es uns nicht, ob der Wachtposten uns bei unserer Rückkehr sah, denn wir sagten ihm einfach, dass wir unter seiner Aufsicht entkommen waren und drohten ihm damit, seine Unaufmerksamkeit zu melden. Wir hatten es jede Nacht mit einem anderen Burschen zu tun und jeder von ihnen ließ uns wortlos in unsere Zelle zurückkriechen. Soldaten mussten gelegentlich auf derartige Teufeleien zurückgreifen, wenn sie der Monotonie des Lagerlebens für einige Stunden entkommen wollten.
Am 01. September verlegten wir unser Lager etwa 15 Kilometer näher an Alexandria heran. Wir lagerten nun anderthalb Kilometer außerhalb von Fairfax Court House und mein Regiment versah Vorpostendienst auf Munson's Hill, von wo aus wir Washington sehen konnten. Wir blieben eine Woche lang auf unserem Posten und machten uns eine schöne Zeit.
Mein Vetter Smith Casler, der im 1st Kentucky Regiment diente, besuchte mich eines Tages im Lager. Wir hatten uns seit unserer Kindheit nicht mehr gesehen und als der Krieg ausbrach, lebte Smith in Louisville, Kentucky. Ich ließ mich für einige Tage beurlauben und wir beide besuchten das Schlachtfeld von Manassas, wo ich ihn mit der Gegend vertraut machte und ihm das Gelände zeigte, auf dem wir gekämpft hatten. Wir besichtigten die Marmorsäule, die man zu Ehren von General Bee an der Stelle seines Todes errichtet hatte und wir besuchten das Henry-Haus, wo wir zufällig einen der Söhne jener alten Dame trafen, die bei der Schlacht ums Leben gekommen war. Er wohnte in Alexandria und hatte sich durch die Linien geschlichen, um sein altes Zuhause zu besuchen, welches der Krieg in eine trostlose Ruine verwandelt hatte. Er war ausgesprochen freundlich zu uns und der Tod seiner Mutter betrübte ihn noch immer sehr. Er gab uns einen kurzen Überblick über sein bisheriges Leben und appellierte an uns, den Tod seiner Mutter zu rächen. Ich schätzte sein Alter auf circa 50 Jahre und wir schieden von ihm in gedrückter Stimmung und mit feuchten Augen. Am Abend suchten wir ein nahegelegenes Haus auf, in dem wir die Nacht verbrachten.
Am folgenden Morgen gingen wir zur Bahnstation von Manassas, bestiegen einen Zug und fuhren nach Fairfax Station, wo wir die "Hampshire Guards" des 13th Virginia besuchten. Dort blieben wir zwei Tage lang, bevor ich mich von Smith verabschiedete und wir zu unseren jeweiligen Einheiten zurückkehrten. Bei meiner Rückkehr war das Regiment schon wieder zum Vorpostendienst eingeteilt. Unser neuer Posten befand sich bei Falls Church, dicht bei den feindlichen Linien. Wir erhielten ausgesprochen strikte Anweisungen, denn die hohen Tiere rechneten mit einem Angriff der feindlichen Armee.
Ich stand in der ersten Nacht Posten und meine Befehle lauteten, auf alles und jeden zu feuern, was vor mir ein Geräusch verursachte und sich auf den Anruf "Halt!" nicht zu erkennen gab. Ich stand noch nicht lange in der Dunkelheit herum, als ich das Geräusch von Schritten auf trockenem Laub hörte. Ich rief: "Halt!" und das Geräusch verstummte.
"Wer geht da?"
Keine Antwort.
Die Schrittgeräusche setzten wieder ein und ich hatte schon meine Muskete angelegt, als ich das Grunzen eines Schweines hörte. Der Captain hatte meinen Ausruf gehört und kam aus der Reservestellung herbeigeeilt. Ich schämte mich, von einem Schwein getäuscht worden zu sein, aber er versicherte mir, ich hätte genau richtig gehandelt, da der Feind bereits einige von unseren Vorposten getötet hatte, indem er sich in der Finsternis anschlich.
Einmal, als das 13th Virginia auf Munson's Hill nahe Alexandria Posten stand, warf das Regiment zu seinem Schutze eine kleine Erdbrustwehr auf und die Unionsvorposten taten es ihm gleich. Im ersten Kriegsjahre feuerten die Posten beider Seiten so oft aufeinander, wie sich die Gelegenheit dazu bot. Später gingen wir die Sache etwas gelassener an. Unsere Vorposten trugen alte, instandgesetzte Musketen mit glatten Läufen. Die Gewehre der Yankees hatten eine größere Reichweite und es stellte sich rasch heraus, dass unsere Geschosse die feindlichen Linien nicht erreichten, während uns die feindlichen Kugeln um die Ohren pfiffen und jedes Verlassen der Deckung zu einem aufregenden Ereignis machten. Sie wussten, dass wir ihrem Feuer nichts entgegenzusetzen hatten und nutzten die Situation nach Kräften aus, indem sie sich auf ihre Brustwehren stellten, um unseren wirkungslosen Beschuss zu provozieren.
Lieutenant P. W. Pugh vom 62nd Virginia, der vorübergehend im 13th Virginia diente, und einem weiteren Soldaten gelang es, zwei Unionsposten gefangen zu nehmen und sich ihre weittragenden Gewehre anzueignen. Pugh schlug vor, dass wir es den Yankees nun in eigener Münze heimzahlen könnten. Als am folgenden Tage die Unionsposten wieder mit ihren Provokationen begannen, zielten Pugh und sein Kamerad sorgfältig auf zwei der ungeschützten Yankees und feuerten. Die beiden sackten zusammen und verschwanden hinter der Brustwehr. Ob sie getroffen waren oder nicht, vermochten wir nicht zu sagen, aber fürderhin behielten die Jungs in Blau ihre Köpfe unten und einer von ihnen rief herüber: "Diese Gewehre habt ihr von uns gestohlen, ihr verdammten diebischen Rebellen!" Sie wussten nun, dass wir ihnen in angemessener Weise antworten konnten und verhielten sich ruhig.
Wir blieben erneut eine Woche lang auf unserem Posten. Wir wurden nicht angegriffen und hatten reichlich zu essen. In unserer Nähe stand ein Farmhaus, dessen Bewohner vor dem Kriege geflohen waren. Im Garten des Hauses wuchsen Kartoffeln und anderes Gemüse, das wir abernteten und seiner Bestimmung zuführten. Die umliegenden Wälder waren voll von Kastanien, die wir einsammelten, wenn wir nicht gerade Posten stehen mussten.
Schließlich kehrten wir ins Lager zurück und wenige Tage später erreichte uns die Order, die gesamte Armee solle sich nach Centreville zurückziehen und dort Feldbefestigungen errichten. Als wir das Lager verlassen wollten, stellte sich das Problem, dass der Zaun, der unseren Lagerplatz umgeben hatte, spurlos und vollständig verschwunden war, obgleich wir strikte Anweisungen erhalten hatten, ihn nicht anzurühren. Er war aber unbestreitbar nicht mehr da und natürlich wollte es niemand gewesen sein. Colonel Cummings wusste jedoch, dass sein Regiment verantwortlich war und so schickte er uns allesamt in die Wälder, um Zaunlatten anzufertigen und einen neuen Zaun zu errichten.
Als wir nach Centreville zurückmarschierten, kamen wir nur sehr langsam voran und mussten häufig anhalten. Einmal hielten wir dabei an jener Stelle, wo zuvor das 1st Kentucky gelagert hatte und bei seinem Aufbruch hatte dieses Regiment einige Vorräte zurückgelassen, auf welche nun ein Sergeant aufpassen musste, bis einige Wagen kommen würden, um sie abzuholen. Wir hatten noch nicht lange Halt gemacht, als wir herausfanden, dass sich unter den herumstehenden Vorräten ein Fass voller Whiskey befand. Wir standen nun vor dem Problem, den Whiskey durch das Spundloch zu bekommen, ohne dabei entdeckt zu werden, aber ein Bursche besaß einen noch unbenutzten, langen Pfeifenstiel aus Schilfrohr. Diesen hatten wir bald durch das Spundloch gesteckt und wir wechselten uns dabei ab, den Whiskey aus dem Fasse zu saugen. Diese Methode erwies sich allerdings als zu langsam für so viele durstige Kehlen und so kippten wir das Fass schließlich auf die Seite und fingen den herausfließenden Whiskey in unseren Blechtassen auf. Der alte Sergeant entdeckte uns just in jenem Moment, als wir den Befehl zum Antreten erhielten, um unseren Marsch fortzusetzen. Er tobte und fluchte und keifte uns nach, dass das 1st Kentucky unsere gesamte Brigade verdreschen würde, wenn es nur hier wäre. Doch aller Zorn half ihm nichts, denn er hatte sein Fass und wir seinen Whiskey.
Wir stehlen Whiskey vom 1st Kentucky Regiment
Während wir bei Centreville lagerten, hielten wir eine große Parade unter den Augen von John Letcher, dem damaligen Gouverneur Virginias, ab. Er überreichte jedem Regiment aus Virginia eine wunderschöne Staatsflagge und hielt eine kurze Rede, in welcher er verkündete, dass uns ein langer und blutiger Krieg bevorstünde.
Es war jedermann strikt verboten, Whiskey an die Soldaten zu verkaufen oder ihn auch nur in ein Lager zu bringen, doch eines Tages kam ein Hausierer in unser Lager, der etwas kühner war als seine Kollegen und einige 20-Liter-Fässer voller Whiskey in seinem Wagen versteckt hatte. Er verkaufte seine Schmuggelware unter der Hand an die Soldaten. Meine Messe (wir waren acht Kameraden) beschloss, ein Fass zu kaufen, was wir auch taten und wir schafften es unbemerkt in unser Zelt und vergruben es unter einem der Betten. Einem aus der Messe wurde der Ausschank anvertraut, doch bereits wenige Tage später erhielten wir die Order, unseren Vorposten zu beziehen und nur die Kranken des Regiments durften im Lager zurückbleiben. Wir wählten also einen Burschen aus unserer Messe aus, der sich krank stellen sollte (er hatte sein diesbezügliches Talent bereits mehrfach bewiesen), damit er vom Postendienst freigestellt würde und sich im Lager um unser Zelt kümmern könne. Am folgenden Morgen setzte er unseren Plan in die Tat um und war auf ganzer Linie erfolgreich. Wir anderen marschierten zur Little River-Straße, bezogen unseren Posten und blieben eine Woche lang dort. Ein jeder von uns hatte vor dem Aufbruch seine Feldflasche mit Whiskey gefüllt, da wir befürchteten, dem Fass könne in unserer Abwesenheit etwas zustoßen, doch bei unserer Rückkehr fanden wir unseren Wächter bei bester Gesundheit und das Fass samt Inhalt unversehrt.
Am 04. Oktober wurde Brigadier-General Jackson zum Major-General befördert und nach Winchester beordert, um das Kommando über die Streitkräfte im Shenandoah-Tal zu übernehmen. Seine Brigade hielt eine Parade ab, um ihn zu verabschieden. Die Neuigkeit hatte uns allen arg zugesetzt, denn wir wollten Jackson nicht ziehen lassen. Wir hätten ihn am liebsten begleitet, zumal nahezu alle von uns aus Countys im Shenandoah-Tal stammten.
Nachdem wir uns am Abhange eines Hügels formiert hatten, kamen General Jackson und seine Stabsoffiziere heran geritten und bezogen Aufstellung vor der Brigade. Jackson ließ seinen Blick über unsere Reihen schweifen, lüftete in einer respektvollen Geste langsam seine Mütze und sprach:
"Offiziere und Soldaten der Ersten Brigade; ich bin nicht hier, um eine große Rede zu halten, ich möchte mich lediglich mit einigen Worten verabschieden. Ich traf euch erstmals zu Beginn des Krieges in Harper's Ferry und nun wäre es nicht recht, von euch zu scheiden, ohne meiner Bewunderung für euer vom ersten Tage bis zum jetzigen Augenblicke stets beispielhaftes Betragen Ausdruck zu verleihen. Ihr wart gleichermaßen vorbildlich auf dem Marsche, im Feldlager und auf dem blutigen Schlachtfelde von Manassas, wo ihr euch den wohlverdienten Ruf erwarbt, das Schlachtenglück zu unseren Gunsten gewendet zu haben. Ihr habt den Grund und Boden respektiert, über den ihr marschiert seid und indem ihr Hab und Gut der Bevölkerung nicht angetastet habt, habt ihr gezeigt, dass ihr wahre Soldaten seid, die nicht nur kämpfen, sondern kämpfen und beschützen. Euer Ruf in dieser Armee und fürwahr im gesamten Staatsgebiete der Konföderierten Staaten ist verdientermaßen beispiellos und ich vertraue darauf, dass auch künftig eure Taten im Felde und der Beistand einer unserer Sache gewogenen Vorsehung der Sache des Südens Sieg um Sieg bescheren und den Stern eures Ruhmes noch heller erstrahlen lassen werden. Ihr habt euch bereits jetzt einen Ehrenplatz in den Annalen dieses Krieges, unseres zweiten Unabhängigkeitskrieges, erworben. Ich werde eure zukünftigen Taten mit größtem Interesse verfolgen und ich bin mir sicher, dass mir jede neue Nachricht über die Erste Brigade Kunde von neuen Heldentaten und gemehrtem Ruhme bringen wird."
An dieser Stelle hielt er inne und ließ einen stolzen Blick über unsere Reihen schweifen. Mit einem Ruck richtete er sich in seinen Steigbügeln auf, ließ die Zügel auf den Hals seines Pferdes fallen und rief mit vor Emotionen erzitternder Stimme, die das Herz eines jeden seiner Soldaten berührte, aus:
"In der Army of the Shenandoah wart ihr die Erste Brigade, in der Army of the Potomac wart ihr die Erste Brigade, im II. Corps dieser Armee wart ihr die Erste Brigade, im Herzen eures Generals seid ihr die Erste Brigade und aufgrund eurer bisherigen und künftigen Taten werdet ihr hoffentlich auf ewig die Erste Brigade dieses Zweiten Unabhängigkeitskrieges sein! Lebt wohl!"
Einen Augenblick lang herrschte vollkommene Stille, dann erschallten donnernde Hochrufe, die von den Hügeln widerhallten und schier die Erde erzittern ließen. General Jackson winkte seinen Männern zum Abschied zu, ergriff seine Zügel und ritt eilig davon. Es war dies das einzige Mal, dass ich persönlich ihn sprechen hörte, mit Ausnahme eines späteren Zeitpunktes, als er einige Worte äußerte, während ich mich in Hörweite befand. Er war ein sehr wortkarger Mann.
Ich würde niemals behaupten, dass die "Stonewall Brigade" eine bessere Brigade war als die anderen Brigaden, denn es gab viele, die dem Süden ebenso treu und fähig dienten wie wir. Hätte sich eine andere Brigade in der Ersten Schlacht von Manassas in einer ähnlichen Situation befunden wie wir, so zweifele ich nicht daran, dass sie sich ebenso gut geschlagen hätte wie wir es taten und sich dadurch denselben Ruf erworben hätte.
Für unseren herausragenden Ruf mussten wir in der Folgezeit teuer bezahlen, denn sooft es eine besonders schwierige Aufgabe zu bewältigen galt, sandte General Jackson seine alte Brigade zum Orte der Gefahr, da er befürchtete, die übrigen Brigaden unter seinem Kommando könnten ihn bezichtigen, seine erste Einheit zu bevorzugen. Folglich hatten wir häufig größere Schwierigkeiten zu überwinden als unsere Kameraden.
Nach dieser Abschiedsansprache kehrten wir alle in unser Lager zurück und ein jeder von uns fühlte sich niedergeschlagen. Wir wollten Jackson nachfolgen, wo auch immer er hingehen mochte und wir wollten unter seinem wachsamen Blicke dienen, besonders im Shenandoah-Tal, wo sich unsere Heimat befand.
In den folgenden Tagen ereignete sich im Lager nichts von Interesse, allerdings kam alle paar Tage irgendein Bursche aus der Brigade zu uns und hatte ein Märchen zu erzählen, er hätte diesen oder jenen Offizier sagen gehört, dass wir zu General Jackson stoßen sollten. Diese Behauptungen erwiesen sich stets als Falschmeldungen, bis eines Tages, etwa einen Monat nach General Jacksons Abschied, schließlich doch ein derartiger Befehl eintraf. Wir erhielten die Order, unser Lager abzubrechen und am folgenden Morgen marschbereit zu sein. Das gesamte Lager verfiel in freudige Aufregung, welche bis zum Morgen andauerte, als das 2nd, 5th und 27th Virginia endlich zur Bahnstation von Manassas aufbrachen und die Waggons bestiegen, welche sie ins 80 Kilometer entfernte Strasburg bringen würden.
Aus Mangel an Transportmitteln mussten mein Regiment und das 4th Virginia bis zum nächsten Tage warten. Dann marschierten auch wir zur Bahnstrecke, doch die Züge waren noch nicht zurückgekehrt und so warteten wir den ganzen Tag lang mit wachsender Ungeduld. Es begann zu regnen, aber wir konnten unsere Zelte nicht aufschlagen, da wir nicht wussten, wann die Züge eintreffen würden. Wir verbrachten also eine trostlose Nacht im Regen und Matsch.
Etwa eine Stunde vor Tagesanbruch trafen die Züge ein. Wir luden unser Gepäck auf, bestiegen die Waggons und dampften in vergnügter Stimmung unserem Ziele entgegen. Wir hatten eine schöne Zeit, winkten mit unseren Hüten aus den Fenstern und jubelten jedem Mädchen zu, das wir sahen. Es dauerte nicht lange, bis wir Strasburg erreicht hatten.
Mehrere unserer Kompanien stammten aus dieser Gegend und die Freunde und Verwandten der Soldaten strömten herbei, um sie zu begrüßen, wobei sie gute Hausmannskost und einige Delikatessen im Gepäck hatten. Es war dies ein rührender Anblick, denn einige waren überglücklich, ihre Gatten, Brüder und Freunde wiederzusehen, während andere in Tränen ausbrachen, als sie erfuhren, dass ihre Lieben in der Schlacht von Manassas gefallen waren.
Wir marschierten etwa anderthalb Kilometer in Richtung Winchester und nächtigten in einer alten Scheune. Am folgenden Tage marschierten wir weiter nach Winchester, das knapp 30 Kilometer entfernt lag. Auf dem Weg schlossen wir uns unserer Brigade an und schlugen unser Lager bei Kernstown, einige Kilometer außerhalb von Winchester, auf.
Einige der Soldaten des 27th Virginia waren entschlossen, nach Winchester weiterzumarschieren und so stahlen sie sich an unseren Wachtposten vorbei und setzten ihren Weg auf der Straße fort. Sie befanden sich bereits in Sichtweite des Städtchens, als sie von den Vorposten der örtlichen Miliz angehalten wurden und erfuhren, dass sie ohne entsprechende Papiere nicht passieren durften. Wenn einige abgebrühte Kriegsfreiwillige es sich in den Kopf gesetzt hatten, eine Ortschaft aufzusuchen, hatten ihnen die lokalen Milizionäre in der Regel nicht viel entgegenzusetzen. Dieser Fall war keine Ausnahme. Einer der Freiwilligen übernahm das Kommando über die Gruppe und befahl den Männern, ihre Musketen zu laden und lärmend gegen die Milizionäre anzurennen. Diese gaben sich sofort geschlagen und rannten davon, so schnell sie konnten. Die Soldaten folgten ihnen und dabei rannten und brüllten sie, bis sie den Stadtrand erreichten. Hier löste sich die Gruppe sogleich auf und jeder ging seines eigenen Weges, da sie fürchteten, von der Militärpolizei aufgegriffen zu werden.
Sie gaben sich diversen Ausschweifungen hin und die meisten von ihnen landeten noch in derselben Nacht in einer Gefängniszelle, von wo aus sie unter Bewachung in unser Lager gebracht wurden. Wir verblieben eine Woche lang in unserem Lager und mein Vetter Smith Casler (der beurlaubt war) und meine Schwester Sallie kamen mich in einer Kutsche besuchen. Wir verbrachten einige angenehme Stunden, bevor sie wieder nach Hause fuhren. Ich versuchte, mich ebenfalls für einige Tage beurlauben zu lassen, um sie begleiten zu können, doch mein Antrag wurde nicht genehmigt. Smith sagte mir, ich solle ihn am folgenden Tage in Winchester treffen, wo er mir sein Pferd und seinen Urlaubsschein geben würde, damit ich ungehindert die 25 Kilometer zu meinem Zuhause zurücklegen könne. Ich ließ mir also am nächsten Tage von meinem Captain einen Passierschein nach Winchester ausstellen und traf mich dort mit meinem Vetter. Ich "korrigierte" das Datum auf seinem Urlaubsschein, bestieg sein Pferd und machte mich auf den Weg nach Hause, wobei ich so vergnügt war, als hätte ich tatsächlich Heimaturlaub erhalten.
Ich verbrachte sieben Tage bei meinen Lieben und als ich in unser Lager zurückkehrte, erfuhr ich, dass die Brigade in ein neues Lager, sechs Kilometer nördlich von Winchester bei Stephenson's Depot, verlegt worden war. Als Strafe für meinen "französischen Urlaub" musste ich sieben Nächte lang doppelten Postendienst verrichten.
Wir verbrachten einige Zeit im sogenannten "Camp Stephenson". Die Zelte waren dicht, das Essen reichlich und außer Postendienst und Drillübungen hatten wir keine Verpflichtungen. Täglich kamen zahllose Besucher in das Lager. Brigadier-General R. B. Garnett wurde zum Kommandeur unserer Brigade ernannt und wir hielten eine Parade ab, um vor unserem neuen Befehlshaber und den anwesenden Damen unsere soldatischen Qualitäten unter Beweis zu stellen.
Nächtliche Unterhaltung im Lager
Am 17. Dezember brachen wir unsere Zelte ab, marschierten etwa 25 Kilometer in Richtung Martinsburg und schlugen knapp fünf Kilometer vor der Ortschaft unser Lager auf. Am nächsten Morgen brachen wir wieder auf und marschierten weitere 25 Kilometer durch Martinsburg und hinunter zum Damm Nr. 5 am Potomac River. Wir führten etwa 20 Flachboote auf Planwagen mit uns. Die Boote waren nur unzureichend abgedeckt und für feindliche Spione, die in dieser Gegend zahlreich unterwegs waren, leicht zu entdecken. Dies war durchaus beabsichtigt, denn die Yankees sollten glauben, wir wollten den Potomac River überqueren, während wir tatsächlich den Damm zerstören sollten, damit der Feind den Chesapeake & Ohio-Kanal nicht nutzen konnte.
Nahezu jeder glaubte, wir würden in Maryland einfallen, aber wir machten am Damm Halt und begannen, ihn einzureißen. Der Feind am anderen Flussufer nahm uns unter dermaßen heftigen Beschuss, dass wir die Arbeiten einstellen mussten, also schickten wir die Boote den Fluss hinauf an eine Stelle gegenüber Little Georgetown, Maryland. Dort wurden die Boote abgeladen und Vorbereitungen zu einer Flussüberquerung vorgetäuscht, woraufhin der Feind unverzüglich seine gesamten Kräfte dort zusammenzog, um die vermeintliche Invasion abzuwehren. In seiner Abwesenheit konnten wir ungestört den Damm einreißen und dies gelang uns ohne weiteren Zwischenfall. Wir kehrten zu unserem alten Lager nahe Winchester zurück, wo wir bis zum 01. Januar 1862 verblieben. So endete das erste Kriegsjahr.