Читать книгу Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch - John Farndon - Страница 32

Оглавление

WARUM KOSTEN DIAMANTEN MEHR ALS WASSER?

DAS KLASSISCHE WERTPARADOXON

IM KONTEXT

SCHWERPUNKT

Werttheorien

VORDENKER

Adam Smith (1723–1790)

FRÜHER

1691 Der englische Philosoph John Locke sieht den Wert eines Konsumguts in seinem Nutzen (der Zufriedenheit, die es hervorruft).

1737 Der schweizer Mathematiker Daniel Bernoulli stellt das Sankt-Petersburg-Paradoxon beim Glücksspiel dar. Es wird gelöst durch das Konzept des Grenznutzens.

SPÄTER

1889 Der österreichische Ökonom Eugen von Böhm-Bawerk entwickelt anhand des Konzepts vom Grenznutzen die subjektive Werttheorie (der Wert eines Objekts hängt nicht so sehr von ihm selbst, sondern vielmehr von den Bedürfnissen der Personen ab, die es verwenden wollen).

Anne Robert Jacques Turgot fiel 1769 auf, dass Wasser, obwohl es überlebensnotwendig ist, in wasserreichen Ländern nicht als wertvoll gilt. Sieben Jahre später griff Adam Smith diese Idee auf: Nichts ist nützlicher als Wasser, trotzdem bekommt man kaum etwas dafür. Diamanten dagegen sind kaum zu gebrauchen, aber ihr Tauschwert ist enorm. Mit anderen Worten: Es gibt einen offensichtlichen Widerspruch zwischen den Preisen für bestimmte Konsumgüter und ihrer Bedeutung für die Menschen.

Grenznutzen

Dieses Paradoxon lässt sich mithilfe des Grenznutzens erklären. Der Grenznutzen ist das Behagen, das die letzte Einheit eines Gutes bereitet. 1889 erklärte der österreichische Ökonom Eugen von Böhm-Bawerk dies am Beispiel eines Bauern mit fünf Weizensäcken. Der Nutzen des Weizens rangiert für den Bauern zwischen wichtig (eigene Ernährung) und unwichtig (Vogelfutter). Verliert er einen Weizensack, füttert er einfach keine Vögel mehr. Zwar braucht der Bauer Weizen zu seiner Ernährung, aber der Preis, den er zu zahlen bereit ist, um den fünften Sack Weizen zu ersetzen, ist gering, weil er nur wenig Behagen daraus zieht (das Füttern der Vögel).


Diamanten sind mehr wert als Wasser, weil jeder einzelne wertvoll ist, unabhängig davon, wie viele man hat. Wasser hingegen verliert an Wert pro Einheit, wenn die Gesamtmenge steigt.

Wasser ist in vielen Ländern reichlich vorhanden, Diamanten dagegen nicht. Daher hat ein zusätzlicher Diamant einen hohen Grenznutzen und damit einen viel höheren Preis als ein Glas Wasser.

Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch

Подняться наверх