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PRIVATLEUTE ZAHLEN NICHT FÜR STRASSENBELEUCHTUNG

ÖFFENTLICHE GÜTER UND DIENSTLEISTUNGEN

IM KONTEXT

SCHWERPUNKT

Entscheidungsfindung

VORDENKER

David Hume (1711–1776)

FRÜHER

um 500 v. Chr. In Athen werden z. B. Stadtfeste und Tempelbau mit indirekten Steuern finanziert. In Kriegszeiten werden gelegentlich direkte Steuern erhoben.

1421 Der italienische Ingenieur Filippo Brunelleschi erhält das erste Patent – auf eine Hebevorrichtung für Schiffe.

SPÄTER

1848 Das Kommunistische Manifest plädiert für den Kollektivbesitz der Produktionsmittel durch die Arbeiter.

19. Jh. In Europa und Amerika wird die öffentliche Straßenbeleuchtung eingeführt.

1954 Der US-Ökonom Paul Samuelson entwickelt eine moderne Theorie der öffentlichen Güter.

Selbst in einer gut funktionierenden Marktwirtschaft gibt es Bereiche, in denen die Märkte scheitern. Ein Beispiel ist die Bereitstellung von öffentlichen Gütern – darunter versteht man Güter, die für alle frei zugänglich sein sollen oder bei denen es schwierig wäre, ihre Nutzung durch Nichtzahler zu verhindern. Diese Güter, wie etwa die Landesverteidigung, können von einem privaten Anbieter nicht profitabel erbracht werden. Die Gefahr des »Schmarotzens« (bei dem die Konsumenten in den Genuss der Güter kommen, ohne dafür zu zahlen) bedeutet, dass es keinen Gewinnanreiz gibt. Trotzdem gibt es eine Nachfrage nach diesen Gütern. Daher werden öffentliche Güter in der Regel von Regierungen bereitgestellt und über Steuern finanziert. Das Versagen des Marktes bei der Bereitstellung dieser Güter erkannte bereits der Philosoph David Hume im 18. Jahrhundert.



Leuchttürme sind ein öffentliches Gut, von dessen Nutzung man Nichtzahler kaum ausschließen kann und das viele Menschen gleichzeitig nutzen können. Sie sind ausnahmslos Gemeingut.

Auch Adam Smith glühender Verfechter des Freihandels, räumte in Anlehnung an Hume ein, dass es zur Aufgabe des Staates gehöre, öffentliche Güter bereitzustellen, die von Individuen oder Unternehmen nicht profitabel produziert werden können.

Öffentliche Güter haben zwei charakteristische Merkmale: Nicht-Ausschließbarkeit (es ist schwierig, Menschen von der Nutzung dieser Güter abzuhalten, die nicht dafür bezahlen) und Nicht-Rivalität (die Nutzung des Gutes durch eine Person beeinträchtigt die Nutzung durch andere nicht). Ein klassisches Beispiel sind Straßenlaternen.

Als sich im 19. Jahrhundert die Industriegesellschaften entwickelten, mussten die Länder eine Lösung für das Problem des Schmarotzertums im Bereich des geistigen Eigentums finden. Nicht greifbare Güter wie neues Wissen und neue Entdeckungen haben die Attribute der Nicht-Ausschließbarkeit und der Nicht-Rivalität. Daher besteht die Gefahr, dass sie vom Markt nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Die Entwicklung neuer Technologien wäre gefährdet, wenn sie nicht geschützt würden. Daher entwickelten die Länder Gesetze zur Sicherung von Patenten, Urheberrechten und Handelsmarken, um die Einnahmen aus neuem Wissen und neuen Erfindungen zu schützen. Die meisten Ökonomen erkennen an, dass Staaten eine Verantwortung haben, öffentliche Güter bereitzustellen, aber die Debatte über das Ausmaß dieser Verantwortung dauert an.

»Wo aller Reichtum sich auf Wenige verteilt, müssen jene zur Versorgung des öffentlichen Bedarfs sehr stark beitragen.«

David Hume

David Hume


David Hume, der Inbegriff der »schottischen Aufklärung«, war einer der einflussreichsten britischen Philosophen des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1711 in Edinburgh geboren und war schon als Kind brillant: Im Alter von zwölf Jahren ging er an die Universität und studierte erst Recht, dann Philosophie.

1734 zog Hume nach Frankreich, wo er seine philosophischen Ideen in der Schrift Ein Traktat über die menschliche Natur darlegte. Außerdem widmete er einen Großteil seiner Zeit dem Schreiben von Aufsätzen über literarische und politische Themen und freundete sich mit dem jungen Adam Smith an. 1763 ging Hume als Diplomat nach Paris, wo er sich mit dem revolutionären französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau anfreundete. 1768 ließ er sich wieder in Edinburgh nieder, wo er 1776 im Alter von 65 Jahren starb.

Hauptwerke

1739 Ein Traktat über die menschliche Natur

1748 Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

1752 Political Discourses

Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch

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