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7. Rede zum Tag der Nachhaltigkeit Fr, 11.12.15
ОглавлениеFolgender Text entstand im Zuge einiger Überlegungen für den „Dialog Nachhaltigkeit“, organisiert von der Bundesregierung. Dieser sollte an eben jenem 11. Dezember in Stuttgart stattfinden, einfach um den Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und sonstigen Persönlichkeiten anzuheizen. Somit entschloss auch ich mich, dort teilzunehmen – um zu lernen, um Kontakte zu knüpfen und eventuell, um auch meinen Senf dazuzugeben. Im Laufe der Woche setzte ich mich gleich mehrmals hin, um irgendeine Form der Rede zu entwickeln, die ich dann eventuell dort halten könnte – folgendes Schriftstück entstand: (Anmerkung: nein, die Rede hielt ich letztlich nicht. Wieso? Weil die Zeit knapp war und das irgendwie auch das war, was die Leute schon wussten)
Planen, entscheiden, rechnen, denken, diskutieren, etc. Das hier ist jetzt der dritte Versuch, ein paar Gedanken für den heutigen Tag zu ordnen. Worum geht es? Nachhaltigkeit. Wir wollen nachhaltiger wirtschaften, nachhaltiger denken. Oder sollten es zumindest.
Erster Punkt! Unser erstes Ziel muss die Einsicht des Einzelnen sein. Wenn der Mensch nicht anfängt zu verstehen, und sich für sein Handeln selbst verantwortlich zu machen, kann er seinen Planeten auch nicht retten – und dafür ist es allerhöchste Eisenbahn. Der Mensch muss anfangen zu verstehen, anfangen, Einsicht zu zeigen – und anfangen, Willen zu zeigen.
Zweiter Punkt, bevor ich ihn vergesse, lasst uns vor allem auf die jungen Leute zugehen. Warum die Jungen, Unerfahrenen? Ganz einfach, weil ihnen die Zukunft gehört, weil sie die Zukunft sind. Lasst uns junge Leute ansprechen und vor allem ihnen klarmachen, dass es wichtig ist, für sein Handeln selbst verantwortlich zu sein. Und dass ja(!) jede einzelne Plastiktüte, die sie entsorgen oder gar falsch entsorgen, einen „Schaden“ darstellt.
Später mehr dazu, bevor auch Punkt drei wieder aus meinem Gehirn verschwindet… Was für mich zum intelligenten Wirtschaften (→Nachhaltigkeit) gehört, ist auch das Recycling. Lasst uns somit doch einfach diesen „Schaden“ nutzen, der sich manchmal leider eh nicht vermeiden lässt, um ihn für Neues zu verwenden. Beispiel dazu: Mein Papa hat eine IT-Firma, wir heißen Keno mit Nachnamen und entsprechend heißt seine Firma 'Keno IT-Solutions'. Nun hat es mir das Recycling des Papiers irgendwie besonders angetan, weshalb ich von meinen Freunden oft die gute alte „Keno Papier-Solutions“ genannt werde. Wieso? Weil ich der bin, der annimmt, wenn jemand ein Blatt nicht mehr braucht (was in der Schule häufig vorkommt) und gleichzeitig dazu derjenige, der Blätter ausgibt, wenn mal jemand einen Schmierzettel oder schlicht `ne Rückseite zum Kritzeln braucht. Die Leute verstehen das, den Leuten hilft es – der Menschheit hilft es. Manchmal sind es eben auch die kleinen Dinge, vielleicht vor allem auch die kleinen Dinge, die entscheidend sind.
Ich denke mir immer, was wenn das, was ich gerade Schlechtes oder Gutes tue, doch nur mal alle 7 Milliarden Menschen auf der Welt tun würden? Klar, „Oh Gott das wäre schrecklich“ oder eben „Wow, das wäre cool!“, ist dann meistens das Ergebnis. „Was will einer alleine dagegen bloß tun?“, fragte die halbe Menschheit...
Und das ist, weshalb ich heute hier bin. Konversation, das denke ich kann uns ein sehr großes Stück weiterbringen. Vielleicht können wir das als Punkt vier festhalten: Konversation, Dialog – einfach ein wenig zusammen reden. Klar, man sagt immer, die Politiker reden nur und machen nichts – aber vielleicht reden dort auch die Falschen. Ich finde, in der Politik fehlen die jungen Leute. Und die Armen. Vor allem um die Jungen geht es mir. Diie jungen Leute sind die Zukunft, beziehen wir sie doch in unsere Überlegungen mit ein. Denn meist sind es die jüngeren, die es leicht haben, einen frischen, kreativen Kopf für Neues zu haben. Junge Leute sind toll, ihr Bild ist formbar, sie sind formbar, ihre Welt ist noch offen. Und die Offenheit gilt es anzusteuern, an sie anzuknüpfen, sie zu nutzen. Mit der Jugend, für die Jugend!
Vielleicht noch ein kleiner Gedanke… habe letztens von einem japanischen Professoren gelesen, der vehement die Meinung vertritt, Sauerstoff sei das Unerlässlichste für den Menschen und sein Leben (und dass man mit ordentlichem Sauerstoff die Lebensqualität immens erhöhen könne). Auf jeden Fall frage ich mich, wenn wir ohne etwas zu essen nach 1-2 Wochen sterben, wenn wir ohne Wasser nach 1-2 Tagen sterben, und wenn wir ohne Sauerstoff sogar schon nach wenigen Minuten umkommen – warum ist der Sauerstoff dann kein offizielles Grundrecht des Menschen? Bezogen nun vor allem auf die SAUBERE Luft UM und letztlich IN uns wäre es doch wichtig, das für alle garantiert zu haben. Vielleicht gibt das zumindest mal Anstoß zum Nachdenken, das Recht auf Sauerstoff bzw. saubere Luft.
Zusammenfassend: Lasst uns Einsicht zeigen, Einsicht schaffen. Lasst uns die jungen Leute fragen. Lasst uns wiederverwenden und teilen. Und lasst uns zusammenkommen, so wie heute hier!
Eigentlich ein schönes Schlusswort, das ich dennoch gern um einen Gedanken ergänzen würde.
Bald ist Weihnachten, dann Silvester, dann Neujahr. Und klar, dann kommen wieder die guten Vorsätze. Und selbst wenn es nur ein kleiner Teil der Leute ist, der so konsequent ist und das umsetzen, was sie sich vorgenommen haben – wenn wir uns für das nächste Jahr allesamt vornehmen, ein Stück nachhaltiger zu denken und zu leben – und uns das Tag für Tag vor Augen führen – dann denke ich, sind wir schon auf dem richtigen Weg. Denn glaubt mir, liebe Leute, das mit dem „mehr Sport“ und so – das wird auch nächstes Jahr noch schwierig sein. ;-)