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3. Ich hab‘ zu viel, ich mach‘ zu viel Sa, 05.09.2015
ОглавлениеSo langsam wird es mir tatsächlich bewusst. Einerseits hab‘ ich viel zu viel – seien es Bekannte, Verwandte, Freunde, Hobbys, Aufgaben, etc. – anderseits will ich davon auch möglichst viel abhaken können, möglichst viel von jedem, alles möglichst auskosten. Ich stelle mir selbst zu viele Aufgaben, Aufgaben die es gar nicht gibt, ich mir aber überlege, um auch in diesem oder jenem Gebiet meinem Ziel noch ein Stück näher zu kommen. Aber vielleicht habe ich einfach zu viel vor, zu viele Motivationen, zu viele verschiedene Ziele, die alle ihre Zeit benötigen.
Das geht soweit, dass ich keinen Puffer mehr habe, falls eine Aufgabe mal mehr Zeit abverlangt als eine andere, falls etwas mal nicht klappt, falls ich mich schlicht verkalkuliert habe. Und dann geht die Abwärtsspirale los. Man merkt, dass man den Plan nicht einhalten kann, kommt kopfmäßig durcheinander und arbeitet eventuell hektisch, unkonzentriert oder womöglich gar nicht mehr, weil man überfordert ist. Und dann schafft man es zwar irgendwann, die erste Aufgabe fertigzustellen, merkt aber, dass der Tag nun bereits vergangen ist und die zwei anderen Aufgaben nun komplett liegen geblieben sind.
Anmerkung: Das bezieht sich jetzt nicht nur auf‘s „Geschäftliche“, eigentlich auf alle Bereiche, die es im Leben zu bewerkstelligen gilt. Sei es der Partner, das literarische Werk, die Bestandsaufnahme des Kleiderschrankes, die Familie, die Ausbildung, schlicht und ergreifend alles. Und dieses „Alles“ ist bei mir zu viel.
Man stelle sich einen normalen Briefumschlag vor, in den man alles hineinfüllt, was aktuell ansteht, was erledigt werden muss und was man gerne erledigen würde. Und währenddessen – bereits bei der Hälfte – merkt man, dass sich der Umschlag links und rechts bereits ausdehnt, eng wird. Es wird immer schwerer, noch weiteres in den Umschlag hineinzustopfen – trotzdem versucht man es. Und so ist das in etwa mit dem verfügbaren Volumen meiner Zeit. Ich habe aktuell noch das Glück, meine Zeit relativ flexibel einteilen zu können – genau deshalb allerdings muss ich mir beim Einteilen Mühe geben, meine Prioritäten richtig setzen und das Wesentliche dabei nicht aus den Augen verlieren – Zeitmanagement, eine weitere Lektion zur Vertiefung der Regeln steht somit an – los geht‘s, lasst uns Prioritäten setzen!