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Renko

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Nach Kais Äußerung konnte ich es annehmen, dass sie sich um mich kümmerten. Seine Worte hatten irgendeine Blockade in mir gelöst.

Mir war bewusst, dass sie alle gleich einen weiteren Schock kriegen würden, wenn sie den Peniskäfig entdeckten. Denn die Schrauben saßen da noch immer drin, weil Olaf mir verboten hatte, etwas daran zu verändern. Durch das lange Tragen war mein Schwanz wund und aufgescheuert. Es brannte höllisch. Schon seit Stunden. Aber im Verdrängen von Schmerzen war ich mittlerweile Meister. Doch das wussten Steffen, Kai und Leon ja nicht.

Ein Zischen, ein Knurren und das Anspannen von Steffens Arm, um den ich mich geklammert hatte, zeigten mir, dass er es jetzt sehen konnte. Die Wut, die ich in seinen Muskeln spürte, ließ mich ihn schnell loslassen, aus Angst, seine Wut könnte gegen mich gerichtet sein.

Kaum hatte ich losgelassen, wandelte sich seine Ausstrahlung. Er beugte sich wieder runter, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte, und streichelte mir sanft über die Wange.

»Keine Angst. Ich bin nicht sauer auf dich. Nur auf den, der dir das antut«, besänftigte er mich.

»Das wird unglaublich schmerzhaft, wenn wir den abnehmen«, sprach Leon in den Raum.

»Renko, auf einer Skala von eins bis zehn, auf welcher Stufe befindet sich dein Schmerz im Moment, was den Käfig angeht?«, verlangte Kai zu wissen.

Er hatte weiterhin diesen Ton drauf, der mir keine andere Wahl ließ als ehrlich zu antworten.

»Zwölf?«, gab ich mehr fragend als aussagend an.

»Das können wir nicht hier machen, Kai«, warf Steffen bedenkend ein. »Der Schmerz wird ihn unkontrolliert handeln lassen. Das ist zu gefährlich. Wir wollen ja nicht noch mehr verursachen.«

»Hm, ich überlege auch gerade«, gab der zurück.

»Ich werde ihm etwas gegen die Schmerzen geben«, sagte Leon sofort.

»Nein!«, wehrte ich ab. »Keine Medikamente!«

Ich hatte Angst, dass sie mir irgendwas gaben, was mich entscheidungsunfähig machte. Meine Kontrolle wollte ich nicht abgeben, nicht so.

»Wir packen ihn ein und machen es bei mir«, entschied Steffen schließlich.

Auch er hatte inzwischen einen festen Ton angeschlagen, dem ich nicht widersprach.

Kai wischte sich mit einer Hand übers Gesicht und sah mit Sorge zu Steffen und mir. »Ja. Es wird anders nicht funktionieren. Hoffentlich geht das gut.«

»Ja, das hoffe ich auch.«

Kai seufzte, klärte mich aber nicht wirklich auf, was sie damit genau meinten. Stattdessen wickelten sie mich in eine Decke. Steffen nahm mich wieder auf seine Arme. Genau wie Kai war er kräftig gebaut und trug ansehnliche Muskeln zur Schau. Lediglich in der Größe unterschieden sie sich. Kai war einige Zentimeter größer, Steffen etwa so groß wie ich. Im Gegensatz zu den beiden war ich eher der schlanke, sehnige Typ. Daher wunderte es mich nicht, dass er mich tragen konnte.

»Halt dich fest. Wir fahren zu mir nach Hause und helfen dir dort. Du musst noch ein bisschen stark sein, bald hast du es geschafft.«

Ich nickte an seiner Schulter und ließ mich zum Auto bringen. Dort schob er mich vorsichtig auf die Rückbank und setzte sich neben Kai nach vorne, auf den Beifahrersitz.

»Ich folge euch mit meinem Wagen«, sagte Leon noch, dann ging die Fahrt los.

Steffen trug mich eine Treppe hinunter, kaum dass wir das Haus betreten hatten. Wohnte er im Keller? Ich wurde unruhig. Der Gedanke an einen Keller behagte mir nicht. Kellerräume kannte ich nur dunkel und beengend, was meiner Klaustrophobie zuspielte.

»Bleib locker, alles wird gut«, besänftigte Steffen mich.

Er hatte nur mäßig Erfolg, denn kaum sah ich, in welchen Raum er mit mir ging, brach die Panik komplett aus. Ein Spielzimmer. Er hatte ein Spielzimmer in seinem Keller! Verdammte Scheiße! Wahrscheinlich war er kein Deut besser als Olaf!

Ich schrie und wand mich. Steffen hatte kurz Mühe, mich nicht fallen zu lassen. Kai kam dazu und sorgte dafür, dass ich quasi zwischen ihnen eingeklemmt war. Ein Griff in mein Haar, der nicht brutal, aber kontrollierend fest war, ließ meinen Körper einfrieren.

»Renko. Wir sind hier in einem Spielzimmer, ja. Ich weiß nicht, ob du so einen Raum kennst und schon mal in Kontakt mit BDSM warst, aber wir tun dir nichts, versprochen. Nur wird es ohne Fixierung nicht möglich sein, dir den Käfig abzunehmen. Es geht uns hier nur um deine Sicherheit, verstehst du das? Alternativ können wir auch in ein Krankenhaus fahren.«

Ich nickte und schüttelte danach den Kopf. Ich wusste nicht, was ich denken oder fühlen sollte.

»Ich kenne BDSM, ich bin ein Sub«, brachte ich schließlich über die Lippen.

Ob diese Offenbarung überraschend kam, ließen sie sich nicht anmerken. Sie strahlten weiterhin Ruhe aus.

»Es ist okay. Du bist überfordert, das verstehen wir. Deswegen werde ich dir jetzt erklären, was passieren wird. Aber vorweg: Steffen und ich gehen BDSM in unserer Freizeit nach. Aber das ist nichts, was aktuell hierher gehört. Okay?«

Kai wartete auf mein schwaches Nicken.

»Gut. Steffen wird dich gleich auf einem Tisch ablegen, den wir vorher mit Decken abpolstern. Dieser Tisch hat an den Seiten Ringe, an denen wir dich fixieren können. Ich schätze, wir werden einen breiten Gurt wählen, den wir über deinen Bauch legen. Vielleicht müssen wir auch deine Füße fixieren, das müssen wir gleich mal schauen. Okay? Wie gesagt: Wir werden den Käfig entfernen und wollen nur verhindern, dass du dich dabei verletzt, wenn du ruckartige Bewegungen machst. Deswegen unterbinden wir das. Wir haben keine anderen Absichten, da hast du unser aller Wort drauf.«

Die Sanftheit, die er ausstrahlte, gab mir Mut. Den Mut, das durchzustehen. Ich nickte nochmal, um ihm mein Okay zu geben.

»Super«, lobte er und streichelte mir mit seiner Hand, mit der er meinen Kopf gegriffen hatte, durch die Haare.

Er trat zurück und Steffen trug mich zum Tisch, von dem Kai gesprochen hatte. Er war aus Holz und sah mit den Eisenringen an den Seiten massiv aus. Leon hatte bereits eine Wolldecke darauf ausgebreitet, auf der Steffen mich langsam ablegte. Ich unterdrückte einen zischenden Laut, der mir bei dem Schmerz entweichen wollte.

Nach einem Moment kam Kai wieder in mein Sichtfeld. Er hielt einen breiten Ledergurt in der Hand.

»Hier ist der Gurt, den ich verwenden werde«, bereitete er mich darauf vor. »Gibt es irgendwas zu beachten, was Fixierungen angeht?«

»Klaustrophobie«, gab ich leise zu.

»Wann äußert sich das? Hast du bei Bondage schon mal Schwierigkeiten damit gehabt? Ich rede jetzt von normalem, einvernehmlichen Spielverhalten. Das hier ist zwar kein Spiel und wird auch keines werden, aber die Fixierung ist trotzdem da und somit ist das vergleichbar«, erklärte er den Hintergrund seiner Frage.

»Wenn ich mich gar nicht mehr bewegen kann. Beine, Arme, Kopf, alles. Dann kommt die Panik.«

»Okay. Wir werden das beachten. Ich lege dir den Gurt jetzt an. Durch die ganzen Verletzungen könnte das trotz aller Vorsicht weh tun. Aber ich glaube, dein Schwanz ist da weitaus schlimmer dran.«

»Hm.« Ich beobachtete, wie er den Gurt befestigte und spürte schließlich den Punkt, an dem ich mich nicht mehr rühren konnte.

»Ist das auszuhalten?«, hakte Kai nach.

»Ich glaube.«

»Denk dran, wir sind immer bei dir. Wenn was ist, sprich es aus«, erinnerte Steffen mich. Die ganze Zeit stand er neben mir und hielt meine Hand.

»Ich werde vorsichtig beginnen, die erste Schraube herauszudrehen«, kündigte Leon an und blickte mir direkt in die Augen.

Ich nickte fast unmerklich, um ihm meine Zustimmung zu geben. Als er den Käfig aber dann berührte, zog ich automatisch die Beine an und wimmerte.

»Pst, ruhig«, versuchte Steffen, mich zu erden.

Mein Blick flackerte erst zu ihm, dann zu Kai.

»Ich … Ich kann das so nicht«, gab ich zu.

Ohne Fixierung würde ich meine Beine nicht davon abhalten können, meinen Unterleib schützen zu wollen. Kai verstand die unausgesprochenen Worte und nickte langsam.

»Okay. Dann binde ich auch deine Fußgelenke fest«, entschied er und wartete wieder ein Nicken von mir ab, bevor er Manschetten und Seil holte.

Als er an meine Füße trat und meine Socken auszog, die ich als Einziges noch getragen hatte, zog er scharf die Luft ein. »Die Fußsohlen musst du dir auch dringend anschauen, Leon«, kommentierte er und ich sah, dass er einen Blick mit Steffen wechselte.

Der streichelte weiter mit seinem Daumen über meinen Handrücken, wie er es schon eine Weile tat.

Als meine Knöchel ebenfalls mit Manschetten ausgestattet und mit dem Seil festgebunden waren, wanderten Leons Hände zu meinem eingepferchten Schwanz. Mehr konnte ich nicht mehr sehen, weil Kai dafür sorgte, dass ich ihn ansah. Er hatte sich auf der anderen Seite platziert und sich ebenfalls meine Hand gegriffen. Seine andere lag an meiner Wange.

»Du musst jetzt verdammt tapfer sein, mein Großer. Aber ich bin mir sicher, du schaffst das«, sprach er mir Mut zu.

Der Kosename, den er mir verpasste, sorgte für einen wohligen Schauer in meinem Körper. Ich sollte nicht so fühlen, sie sind Kollegen, ermahnte ich mich. Dennoch lag ich hier, vollkommen entblößt und ließ mir von ihnen helfen. Da war keine Privatsphäre mehr. Von einen auf den anderen Moment war das vorbei. Ab dem Moment, in dem Steffen in der Scheune mein Shirt hochgeschoben hatte. Es sollte sich falsch anfühlen, aber das war nicht der Fall. Stattdessen war da etwas, das man fast als Erleichterung betiteln konnte. War es, weil sie die Welt des BDSM kannten? Mich deswegen vielleicht nicht verurteilten?

Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als Leon an der ersten Schraube drehte, um sie zu entfernen. Dadurch, dass Olaf sie so verdammt weit eingedreht hatte, hatten sie blutige Wunden hinterlassen, an denen die Schraube festklebte.

Ich schrie, weil es nicht anders ging. Mein Brustkorb hob sich vom Tisch ab. Weitere Bewegungen waren durch den Bauchgurt und die Fußmanschetten nicht möglich. Tränen und Schweiß liefen gleichermaßen über mein Gesicht.

Hände drückten mich sachte, aber bestimmt, zurück auf den Tisch. »Ist gut. Ich weiß, das tut unglaublich weh, aber alles wird gut«, sprach Steffen zu mir. Sein Gesicht erschien über mir. Kai hatte meinen Kopf losgelassen.

Nach der ersten Schmerzwelle zitterte ich unkontrolliert. Mein Herz raste.

»Versuch, weiter zu atmen, immer ein und aus», hörte ich Kai sagen. Ich quetschte sicher ihre Hände, jedenfalls registrierte ich nebenbei, dass meine ziemlich angespannt waren. Sie beschwerten sich aber nicht.

»Die Erste hast du geschafft«, teilte Leon mit. »Noch drei Stück.«

Renko

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