Читать книгу Renko - Jorin Söker - Страница 5
Оглавление»Beweg dich gefälligst auf die Knie, Sklave!«, raunzte Olaf und trat mir mit voller Wucht in die Kniekehlen, sodass ich seinem Befehl automatisch nachkam.
Ich ließ mir den Schmerz, der durch meine Knie schoss, nicht anmerken, denn das würde die Situation nur verschlimmern. Olaf mochte es nicht, wenn ich Laute von mir gab. Dass ich erst kurz zuvor meine Wohnung betreten hatte, interessierte ihn einen Dreck. Hauptsache er konnte nach der Arbeit seine Wut bei mir abladen.
»Hat es dir mal wieder die Sprache verschlagen?! Wie wär’s mit einer Entschuldigung?!«, brüllte er weiter.
Wenn er doch nicht immer so schreien würde! Mir fielen fast die Ohren ab. Er konnte froh sein, dass die Wände in meinem Wohnblock dick waren, sodass die Nachbarn ihn nicht hörten. Ich wünschte mir oft, sie könnten ihn hören, in der Hoffnung, dass sie Hilfe holen würden. Wunschdenken.
»Entschuldigung, Meister«, gab ich unterwürfig von mir, bevor ich einen Tritt kassierte. Ich war ihm wohl zu langsam. Kurz blieb mir die Luft weg. Ein Schmerz breitete sich auf meinem Rücken aus. Ich gab keinen Mucks von mir.
»Zieh dich aus!«
Irgendwie war es sinnlos, dass er mich auf den Knien sehen wollte, nur um mich kurz darauf wieder aufzuscheuchen, damit ich die Klamotten loswurde. Aber so war er nun mal. Flink kam ich seiner Forderung nach. Diesmal war ich schnell genug und erntete keine weiteren Tritte.
Anschließend ließ ich mich auf die Knie sinken, die Arme hinter dem Rücken und aufrecht, die Brust raus, so, wie er es mir beigebracht hatte. Na ja, eingeprügelt passte eher.
»Dein Ehrgeiz lässt mal wieder zu wünschen übrig. Streck gefälligst die Brust weiter raus!«
Ja, man konnte es ihm nie wirklich recht machen. Trotzdem tat ich wie befohlen und gab mir mehr Mühe.
»Da werde ich wohl bald nochmal Hand anlegen müssen, was, Sklave?«, nörgelte er.
Er zog sich gemächlich seine Jacke aus und hängte sie an meine Garderobe, öffnete die oberste Schublade der Kommode und griff sich das Halsband und die Manschetten.
Er trat vor mich und legte mir zuerst das Halsband um. Straff, aber nicht so eng, dass ich kaum noch Luft bekam. Demnach war seine Laune noch nicht ganz im Keller. Ich hatte Schonfrist. Hoffte ich zumindest.
Die Manschetten für die Handgelenke waren ebenfalls schnell angebracht. Heute verband er sie mit einer Kette. So würde ich meine Hände zwar noch nutzen können, aber nur erschwert, weil nicht viel Spielraum blieb.
»Ab in die Küche. Koch was Ordentliches, ich hab Hunger. Ich setze mich in der Zwischenzeit vor den Fernseher.«
»Meister, erlauben Sie mir eine Frage?«
Genervt drehte er sich nochmal zu mir um. »Wenn du meinst, dass eine Frage angebracht ist. Eigentlich hatte ich mich klar ausgedrückt, oder nicht, Sklave?«
Das, was ich wissen wollte, war für mich in seiner Ansage nicht ersichtlich, also beschloss ich, dass die Frage angebracht war.
»Meister, soll ich für eine Person kochen oder für zwei?« Mit anderen Worten: Bekomme ich Essen oder nicht?
Olaf stampfte zu mir zurück, griff in meine Haare und zerrte mich in Richtung Küche. Er war so grob und rücksichtslos, dass ich einen Schrei ausstieß und versuchte, auf allen vieren mit ihm mitzuhalten. Er hatte es natürlich darauf angelegt, dass ich nicht mithalten konnte, sodass meine Kopfhaut brannte, als wir in der Küche ankamen. Mit einem Stoß, den ich gerade so mit den Händen abfangen konnte, ließ er mich los.
»Das sollte deine Frage beantworten«, sagte er kühl. »Ansonsten nochmal extra für dein mickriges Sklavenhirn: Du kriegst nichts, bist schon wieder zu fett geworden. Du kannst froh sein, dass ich dich nicht heute Abend für eine Stunde auf das Laufband schicke.«
Mit den Worten drehte er sich um und verschwand im Wohnzimmer. Ich stöhnte leise. Also wieder ein Fastentag. Ich hasste das. Olaf und ich waren Polizisten. In unserem Beruf war es wichtig, dass wir in Bestform waren. So oft, wie er mich allerdings in den letzten Tagen hatte hungern lassen, war ich nicht mehr zu hundert Prozent fit. Heimlich essen wagte ich aber auch nicht, denn würde er mich dabei erwischen, würde er explodieren. Die Erfahrung hatte ich schon gemacht und es bedurfte keiner Wiederholung.
So machte ich mich als braver Sklave ans Kochen. Vorher brachte ich ihm aber noch eine Flasche Wasser, so, wie er es immer haben wollte. Wenigstens trank er keinen Alkohol. Nie. Auf der anderen Seite bedeutete das, dass er alles, was er mit mir machte, bei vollem Bewusstsein tat. Manchmal wäre der Gedanke erträglicher, dass er mir das antat, weil er zu besoffen war, aber das würde nie passieren. Er wollte mir das, was er tat, antun. Warum auch immer er ausgerechnet mich gewählt hatte: Ich kam aus der Nummer nicht so einfach raus. Deswegen ertrug ich alles – auch das erneute Fasten.
Das Abendessen verbrachte ich unter dem Tisch, mit seinem Schwanz in meinem Mund. Ich tat nichts, außer den Mund für ihn aufzuhalten. Denn beim Essen wollte er nicht verwöhnt werden. Er fand es nur toll, mir das Maul zu stopfen und mich hilflos würgen zu hören, weil er tief in meinem Rachen steckte. Mittlerweile kam ich damit gut zurecht, denn immerhin bekam ich durch die Nase Luft. Das Würgen war zwar unangenehm, aber da gab es weitaus schlimmere Dinge, die er mit mir anstellte.
»Deck ab, ich bin satt!«, ließ er mich wissen und sah mir anschließend beim Aufräumen zu. »Du bist wirklich zu dick. Wenn du fertig bist, treffen wir uns im Fitnessraum zum Wiegen. Bis dahin bist du hoffentlich deine Klamotten losgeworden. Du bist nicht mehr wert, als der Dreck auf dem Boden, also brauchst du auch keine Kleidung. Merk dir das.«
Die Waage zeigte 81,2 Kilogramm. Bei einer Körpergröße von 1,87 Meter ging das meiner Meinung nach eher in Richtung Untergewicht. Immerhin hatte ich durch den Job und das Training auch einiges an Muskeln. Ich stieg von der Waage, ging in eine kniende Sklavenposition und wartete auf sein Urteil. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass das nicht gut ausfallen würde.
»Sag ich doch, zu fett.« Er sah auf seine Uhr. »Jetzt haben wir es halb neun. Du gehst noch eine Stunde aufs Laufband. Ich schaue derweil eine Runde fern. Und Sklave? Der Tachometer zeigt besser am Ende einen hohen Schwierigkeitsgrad an. Verstanden?«
Streng sah er zu mir herab. Er wollte immer, dass ich ihn direkt ansah. Er mochte mich demütig und wollte sehen, was in mir vorging, hatte er mal betont. Ich hatte festgestellt, dass er das nur wollte, um meine Blicke gegen mich auszuspielen. Denn ich war jemand, der ausdrucksstarke Augen hatte, in denen man jede Gefühlsregung ablesen konnte. Das war sein Glück und mein Pech. Umso härter waren die Bestrafungen, wenn er mir ansah, dass ich innerlich gegen ihn rebellierte.
Ich schaffte einen neutralen Blick, so hoffte ich zumindest. »Ja, Meister. Eine Stunde Laufband.«
»Ich komme und kontrolliere die Einstellungen. Danach entscheide ich weiter.«
Das klang nicht gut. Eher so, als ob noch mehr im Anschluss käme. Na super. Ruhige Nacht ade. Und das Fernsehprogramm würde mich auch nicht retten, so viel Blödsinn wie lief. Wahrscheinlich war er danach noch schlechter gelaunt.
Olaf wartete, bis ich mit dem Training begonnen hatte, und ließ mich dann allein.
Nur zwei Minuten später tauchte er wieder auf. »Komm nochmal runter, Sklave«, forderte er barsch.
Schnell kam ich dem nach und kniete mich vor ihm nieder.
»Es soll ja nicht ganz so langweilig für dich sein«, sagte er mit einem fiesen Grinsen. Er zeigte mir, was er in der Hand hielt. Einen Analplug. Damit war zu rechnen gewesen.
»Los, zeig mir deinen gierigen Arsch!«
Gehorsam beugte ich mich vor und streckte ihm meinen Hintern entgegen. Er setzte den Plug an und drückte ihn stetig weiter, bis er so saß, wie er sollte. Immerhin hatte er Gleitgel verwendet, sonst wäre es eine Qual gewesen. Er schlug einmal kräftig gegen die Basis des Plugs, was mich kurz ächzen ließ.
»Halt gefälligst dein Maul, Sklave!«, schnauzte er und schlug nochmal zu. Diesmal war ich gewappnet und hielt es aus.
»Geht doch. Du kennst deinen Job, also sieh zu!« Er drehte sich um und ging.
Ich rappelte mich auf und beeilte mich, das Training hinter mich zu bringen. Mit einem Plug im Arsch und den zusammengebundenen Manschetten war Laufen auf dem Laufband zwar nicht das Angenehmste, aber es hätte schlimmer kommen können.