Читать книгу Bergbaukonflikte in Cajamarca, Peru, und gesellschaftlichpolitische Entwicklung - Josef Lustenberger - Страница 16

2.3.2 National

Оглавление

Soziale Konflikte sind in Peru auf nationaler Ebene ein allgegenwärtiges Thema – so auch die Bergbaukonflikte in Cajamarca. An dieser Stelle nenne ich verschiedene Akteure der Bewusstmachung von Bergbaukonflikten und bespreche einen ausführlich: die Defensoría del Pueblo. Die Defensoría del Pueblo ist im Gegensatz zu anderen Institutionen nicht Konfliktpartei, sondern neutrale und manchmal allparteiliche Organisation.

Ursprünglich lokale und regionale Gruppen und Bewegungen haben sich in nationalen und teilweise internationalen Dachorganisationen zusammengeschlossen. Für die Bergbaukonflikte in Cajamarca wichtig sind vor allem der Red muqui, die Fundación Ecuménica para el Desarrollo y la Paz (FEDEPAZ), das Centro Peruano de Estudios Sociales (CEPES), der Grupo Propuesta Ciudadana, die CooperAcción, Acción Solidaria para el Desarrollo und die nationale Organisation der Rondas campesinas.

Der Verband der extrahierenden Unternehmen, die Sociedad Nacional de Minería, Petróleo y Energía (SNMPE)13 setzt sich auf nationaler Ebene für den Bergbau und die Bergbauunternehmen ein. Ein aufwändiger Internetauftritt ergänzt verschiedene Zeitschriften, Berichte und andere Publikationen. Der Grupo Norte ist ein Zusammenschluss von Bergbauunternehmen im nördlichen Peru.

Red Muqui ist ein Netzwerk aus nationalen und lokalen Institutionen.14 Die rund zwei Dutzend Institutionen und Organisationen, die dem Red Muqui angehören, sind weitgehend lokal oder regional verankert. Eine dieser Organisationen ist geografisch in Cajamarca einzuordnen und eng mit den Konflikten um Yanacocha verbunden: GRUFIDES, die Grupo de Formación e Intervención para el Desarrollo Sostenible. Die Ziele des Red Muqui sind die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und die Ausdehnung und Verteidigung der Menschenrechte in den vom Bergbau betroffenen Regionen. Das geschieht auf verschiedenen Ebenen.

Erstens soll der Red Muqui die Institutionalisierung und nachhaltige Wirkung seiner Mitglieder stärken. Es sind dies vor allem die Kompetenzen, Konflikte zu analysieren und Vorschläge zur Lösung zu formulieren.

Zweitens schlägt der Red Muqui institutionelle und gesetzliche Reformen vor, um Bergbau- und Umweltpolitik zu verbessern. Der Red Muqui verteidigt in den vom Bergbau betroffenen Gebieten die Menschenrechte der Bevölkerung.

Drittens nimmt der Red Muqui Einfluss auf die öffentliche Meinung, die Unternehmen und den Staat. Der Staat und die Unternehmen sollen Menschenrechte respektieren und soziale und ökologische Normen und Standards einhalten.

Viertens stärkt der Red Muqui die zivilgesellschaftlichen Akteure und ihre Organisationen.

Der Red Muqui agiert in verschiedenen Bereichen: Er unterstützt die Forschung in den die Ziele betreffenden Bereichen. Er formuliert Vorschläge, die die Politik und Gesetzgebung bezüglich Bergbau betreffen. Er entwirft Kommunikationsstrategien zur Verbreitung der ausgearbeiteten Vorschläge. In bedeutenden Fällen berät und unterstützt er lokale Organisationen. Er bringt Vorschläge bezüglich Politik und Gesetzgebung sowie bedeutende Fälle in die öffentliche politische Diskussion ein. Er beobachtet die für den Bergbau relevante Politik und Verwaltung sowie das Verhalten der Unternehmen. Schliesslich unterstützt er Gemeinden in ihrer Kommunikation mit den Unternehmen und beobachtet, ob Verträge zwischen Gemeinden und Bergbauunternehmen eingehalten werden. Von September 2004 bis September 2009 gab Red Muqui in der Regel alle zwei Monate das elektronische Boletín Red Muqui heraus.

Bergbaukonflikte in Cajamarca, Peru, und gesellschaftlichpolitische Entwicklung

Подняться наверх