Читать книгу Entkommen - Joshua Groß - Страница 11

14. Dezember 2017

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Rainer hatte Alchemist Teaz nicht zufällig gesehen; die beiden waren zusammen unterwegs gewesen, hatten sich einen Spaß daraus gemacht, während der Aufstände durch die Stadt zu wildern und Polizisten zusammenzuschlagen. Hauptsächlich hatte sich Alchemist Teaz ausgetobt, während Rainer mit seinem Phone gefilmt hatte. Sie würden einen Propagandafilm gegen die Gegenwart drehen, erzählte mir Rainer. Voraussetzung dafür sei, meinte er, dass Storyline und Realität ineinander kollabieren würden. Alles müsse für die Idiosynkrasie von Alchemist Teaz gehalten werden, alles müsse die Idiosynkrasie von Alchemist Teaz sein. »Aha«, sagte ich.

Sie hatten sich getroffen, weil Alchemist Teaz Rainer beim Escortservice gebucht hatte. Er hatte für einen Monat im Voraus bezahlt. Während ich auf einer Matratze lag, auf dem Boden von Rainers Zimmer, schliefen die beiden im Bett miteinander. Rainer schrie, während Alchemist Teaz in ihn eindrang und mich währenddessen angrinste. Dabei streckte er keuchend seine Zunge raus. Er sagte, ich solle masturbieren, das würde ihn anmachen. Er sagte, ich solle in sein Gesicht kommen. Aber ich tat nichts dergleichen. Mir war schlecht, weil der Geruch von Erdbeergleitgel im Zimmer hing.

»Mach schon«, schrie Rainer, »mach es einfach, bitte.«

Ich war mir nicht sicher, ob er mich meinte. Alchemist Teaz griff nach seinen Hoden und drückte zu. Ich sah, dass Rainer am kompletten Körper Gänsehaut bekam. Kopfschüttelnd verließ ich den Raum. Ich legte mich zu Lucy. Sie schaute gerade eine amerikanische Krimiserie. Räucherstäbchen brannten im Aschenbecher. Die Katze lag auf einem Sessel, in einem Haufen alter Klamotten. Irgendwann nahm Lucy meine Hand und sagte: »So wird es jetzt für immer bleiben.«

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