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Dialog durch Worte

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Damit eine Interaktion dialogisch ist, reicht es nicht, dass Rede auf Gegenrede folgt. Es muss eine Ergänzung entstehen – so, wie eine Frage eine Antwort ergänzt, wie ein Beispiel eine These ergänzt oder das Lachen einen Witz. Auf der verbalen Ebene geschieht dies durch Offenheit, durch die Bereitschaft, von den Zuhörenden Neues zu erfahren.

Zeichen dieser Offenheit sind sprachliche Handlungen, die weitere Handlungen provozieren.

Sprachliche Handlungen der Offenheit

Fragen, die ernst gemeint sind, d.h. mit einem Interesse für die Antworten

Aufforderungen zu einer gemeinsamen Aktion, d.h. ein Problem lösen, ein Bild interpretieren etc.

Aussagen, die Widerspruch erregen

Aber auch eine besondere Formulierungsweise kann diese Beziehung herstellen. Allein schon der Satzbau oder die Wortwahl kann die Rednerin dem Publikum näherbringen.

Sprachliche Äußerungen der Offenheit

Sätze, die in ihrer Komplexität der Zuhörsituation angemessen sind

Wörter, die dem Publikum vertraut sind

spontane Äußerungen als Reaktion auf das Publikum

Ein Indiz für dialogisches Vorgehen ist der Umgang mit Fragen: „Das ist ziemlich paradox, nicht wahr?“ sagt die Referentin im Vortrag als Kommentar zu ihren bisherigen Ausführungen. Dieses „nicht wahr?“ kann eine reine Floskel sein. Es kann aber auch als Mittel der Verständigung benutzt werden, wenn danach eine Pause folgt, ein Blick ins Publikum, so dass die Möglichkeit besteht, dass sich jemand von den Zuhörenden meldet und einen Kommentar abgibt. Dies wäre eine offene Verwendung der Phrase „nicht wahr?“. Es braucht den Mut zur Pause und die Freiheit, die Worte zu ihrem Nennwert zu nehmen. Für eine Rednerin, die ins Publikum blickt und jeden Satz mit Blickkontakt spricht, darauf achtend, ob die Zuhörenden ihr Tempo mitmachen, ist auch eine derartige Frage eine Aufforderung zum Mitdenken und bestenfalls auch zum Mitreden.

Konstruktive Rhetorik

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