Читать книгу Konstruktive Rhetorik - Jürg Häusermann - Страница 53
ОглавлениеWie in der öffentlichen Rede Sprache, Stimme, Körpersprache und Medien eingesetzt werden, unterscheidet sich von der Verwendung im alltäglichen Gespräch. Dies ist der Ausgangspunkt für die Praxis einer konstruktiven Rhetorik.
Zunächst geht es darum, die Ausdrucksmittel kennenzulernen, die in der öffentlichen Rede eingesetzt werden: von der Gestik bis zur Wortwahl, von der Satzmelodie bis zum Einsatz des Beamers.
Zudem müssen die Chancen erkannt werden, diese Mittel dialogisch einzusetzen. Das sind die Ziele dieses zweiten Teils.
Die Ebenen des rhetorischen Ausdrucks:100
verbal (Sprache: Wortwahl, Satzbau, Textgestaltung)
paraverbal (Sprechweise: Intonation, Rhythmus, Dynamik)
nonverbal (Körpersprache: Mimik, Gestik, Raumnutzung)
medial (Medieneinsatz: physisch, visuell, akustisch)
Den Ausgangspunkt bildet der Bereich des Verbalen, also der sprachlichen Formulierung. Das Fragen als klassisches Dialoginstrument macht den Anfang. Es folgen Kapitel zur attraktiven und verständlichen dialogischen Kommunikation, etwa Erzählen, Redeaufbau, Verständlichkeit. Es folgen die Signale auf der sprecherischen Ebene, also alles, was das Reden zu einem akustischen Ereignis macht: Lautstärke, Rhythmus, Intonation usw. Der dafür verwendete Fachbegriff ist paraverbal. An dritter Stelle folgen die nonverbalen Ausdrucksmittel: Körperhaltung, Gestik, Mimik, Bewegung im Raum. Diese Kapitel zur Körpersprache hängen unmittelbar zusammen mit dem Einsatz medialer Hilfsmittel, bei denen der Schwerpunkt meistens auf der visuellen Unterstützung des gesprochenen Wortes liegt.
Die Diskussion der einzelnen Ausdrucksmittel wird nicht ohne Überschneidungen gehen, weil wir nie auf nur einer einzigen Ebene kommunizieren. Sprecherische Mittel können nicht losgelöst von den sprachlichen behandelt werden, beim Umgang mit Medien ist die Körpersprache ebenso entscheidend wie beispielsweise die Gestaltung von Folien.
Der erste Schritt ist jeweils in jedem Bereich die Beschreibung: Welches sind hier die wichtigsten Merkmale des öffentlichen Redens? Der zweite Schritt zeigt, wie eine konstruktive, dialogische Rhetorik in der Praxis damit umgeht.
Vieles wird anhand von Beispielen gezeigt, oft mit einem Verweis auf die Internetquelle, bei der das entsprechende Video gefunden werden kann. Solche Beispiele im Detail beschrieben zu sehen, kann für fachfremde Leserinnen ungewohnt sein. Ich hoffe aber, dass es auch ein Interesse weckt, gute und schlechte Vorbilder zu analysieren und daraus zu lernen. Wer Auge und Ohr übt und sein entsprechendes Vokabular erweitert, legt eine nützliche Basis für die Verbesserung der eigenen Kommunikation.