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33.2 Bestandteile einer Gussklammer

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(Graber 1992)

Gussklammern bestehen aus fünf Anteilen, die sich am besten an der „klassischen“ Klammer, der E-Klammer, zeigen lassen (Abb. 33-1):

 Retentionsarm (Federarm, elastischer Klammerarm)

 Führungsarm (Stabilisierungsarm, starrer Klammerarm)

 Klammerschulter

 Klammerauflage

 kleiner Verbinder (Klammerstiel)

Der Retentionsarm liegt in der Endposition mit seinem elastischen Ende in den unter sich gehenden Bezirken des Zahns und wirkt auf diese Weise auftretenden Zugkräften entgegen. Die den Zahn in Bezug der Einschubrichtung (gemeinsame Einschubrichtung aller Pfeilerzähne der Modellgussprothese) in eine Supra- und eine Infrawölbung (unter sich gehender Bezirk) teilende Linie wird auch prothetischer Äquator (Klammerführungslinie) genannt (vgl. Kap. 34). Die bukkale und linguale Fläche eines Klammerzahns wird anhand der beiden Äquatorlinien in vier Quadranten eingeteilt (Abb. 33-2). Der Retentionsarm einer Gussklammer verläuft vom I. direkt in den IV. Quadranten (Abb. 33-3). Der prothetische Äquator teilt die Klammer in einen Ober- und einen Unterarm. Darin unterscheidet sich der Klammerverlauf von dem einer handgebogenen Drahtklammer, die typischerweise durch den III. und IV. Quadranten verläuft (Abb. 33-4).

Abb. 33-1 Bestandteile einer Gussklammer

Abb. 33-2 Einteilung eines Klammerzahns in vier Quadranten.

Abb. 33-3 Verlauf des Retentionsarms einer E-Klammer.

Wenn ausreichende Unterschnitte am Pfeilerzahn fehlen, müssen für den Retentionsarm ausreichende Retentionen geschaffen werden. Dazu eignen sich in Säureätztechnik befestigte konvex geformte Kompositantragungen.

Dem Retentionsarm gegenüber liegt der Führungsarm, der sich in seiner ganzen Länge immer oberhalb des prothetischen Äquators befindet. Er bildet gegenüber dem Retentionsarm ein Widerlager, wenn dieser beim Ein- und Ausgliedern der Prothese den Äquator passiert und dabei auf den Klammerzahn eine extraaxiale Kraft ausübt (reziproke Wirkung). Da der (starre) Führungsarm auch in der Endstellung der Klammer dem Zahn anliegen muss (Abb. 33-5), müssen koronal dieser Position eventuell vorhandene Konvexitäten des Zahnschmelzes mit einem feinen Diamanten beseitigt werden.

Retentions- und Führungsarm werden durch die Klammerschulter verbunden, die in die Klammerauflage übergeht. Schulter und Auflage wirken zusammen als funktionelle Einheit, indem sie (nach entsprechendem Einschleifen des Klammerbetts) in diesem Bereich für die parodontale Abstützung der Modellgussprothese sorgen. Zum Zwecke einer idealen (axialen) Belastung des Zahns sollte die Klammerauflage in einem rechten oder leicht spitzen Winkel zur Zahnachse präpariert werden (Abb. 33-6). Sie soll allseits gerundet (löffelförmig) sein.

Abb. 33-4 Verlauf des Ober- und Unterarms einer handgebogenen Drahtklammer.

Abb. 33-5 Lage der Führungs- und Retentionsarme einer Gussklammer beim Ein- und Ausgliedern einer Einstückgussprothese.

Abb. 33-6 Präparation der Klammerauflage in einem leicht spitzen Winkel zur Zahnachse.

Retentionsarm, Klammerschulter und Führungsarm sollen den Zahn weit umfassen, um eine möglichst starre Verbindung zwischen Modellgussprothese und Zähnen zu erreichen und horizontal angreifende Schubkräfte weiterleiten zu können. Der kleine Verbinder, der bei Modellgussprothesen auch als Klammerstiel bezeichnet wird, verbindet die Klammer mit dem Prothesengerüst. Bei seiner Konstruktion ist auf eine parodontal offene Gestaltung zu achten. Es sollte ein solcher Abstand von Zahn und Gingiva eingehalten werden, dass bei eingesetzter Prothese die Reinigung mit einem Interdentalbürstchen möglich ist.

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