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Flugzeug

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Jero zuckte herum, und dann hörte auch Orge das ferne Flugzeugbrummen. Der wieder ins Leben eingetretene Ritter sprang auf, als wäre nichts gewesen, kein Schwertstoß von Wolfslilie, kein Tod und keine Auferstehung. Er schoss zur Zinnenmauer, spähte bangend hinaus gen Osten, und da sah auch Orge den schwarzen Punkt am Horizont.

Ein merkwürdiger violetter Schimmer hatte sich über diese im Unendlichen liegende Linie gespannt, als sei dies die Ankündigung der Apokalypse der Drachen, der Vorbote, der die linde Morgenröte geraubt hatte. Und doch war diese Farbe schön, ging in die Herzen der beiden Ritter und Orge spürte eine allumfassende Bedeutung des Violetts. Er spürte den Aufgang einer neuen Zeit, einer neuen Epoche des Ritterordens des schwarzen Drachen, zu sehen an den Zeichen der Farbe und eingeläutet durch die Apokalypse der Drachen.

Dann sah er hinüber zu Jero und Orge wusste, dass er von nun an auf diesen Ritter aufpassen musste - angeschlagen war er, verletzt. Aber er bewunderte seinen Freund, der der eigentliche Herr der Burg und des Ordens war. Er bewunderte Jeros Ungestümheit, seine Leidenstiefe, sein Kämpfertum, seine Seelenkraft, mit der er alles ausfocht, seinen Schmerz und sein Stürmen. Er kämpfte gegen Armeen und gegen Geheimnisse, gegen eine spitzbübische Walküre und gegen die grauen Horden.

Und sein Insignum war der schwarze Drache, das Zeichen seiner Seele - Jero war ein Seelenmensch.

Nun erwartete er die Ankunft der Drachen, die Apokalypse der schrecklichen Fabelwesen, die ihr unauslöschliches und alles verzehrendes Feuer auf die Burg, auf den Hort Jeros hernieder regnen sollten.

Jedoch, er war gerüstet. Überall auf der Burg standen sie, die Vierling-Flugabwehrkanonen, ein festliches Festbankett gebettet auf weißem Tuch war bereitet. Und doch, trotz Jeros Furcht, sah Orge die Entschlossenheit, die Wut, das Schlachtenlüsterne, das Rote in Jeros Augen.

Der Punkt wurde größer, das Brummen lauter und schließlich landete das Bordflugzeug des Artillerie-U-Bootes auf dem Luftmeer unweit der Burg. Hatte dann der letzte Atem der Kraft des Himmelsstürmers ihn zum Sturmfried gebracht. Dort angekommen sprang der Pilot aus seiner Maschine und kletterte, ohne sein Flugzeug mit einem Seil zu sichern, an einem von der Karavelle herabhängenden Seil zum Zweimaster und hechtete dann hinüber zum Sturmfried.

Ein wenig außer Atem berichtete der Pilot seinem Ritter, dass er sie gesehen habe.

Die Schneelandschaft und der violette Himmel

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