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Der Pilot

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Aber dann, ohne in irgendeine Angst, Düsternis heischende Furcht, Panik mysteriöser Art und Weise zu verfallen, erzählte der Pilot des zusammenklappbaren Bordflugzeuges des Artillerie-U-Bootes vom Himmel. Ein Leuchten trat in seine Augen und Jero spürte, dass es ein Fehler wäre, seinen Untergebenen auf die Fortführung seines Berichtes zu drängen. Und er spürte, dass das Leuchten und was sich dahinter befand, weitaus wichtiger seien, als die Apokalypse der Drachen oder die Furcht davor, und dass möglicherweise Rettung nahte.

So ließ der Ritter den Piloten weiter reden. Dieser erzählte von seinem Start in sengender Hitze, von seinem Schwitzen im engen Cockpit, während seines Fluges in den Osten der grauen Ebene.

Vorbei flog er an der Öltankanlage, die er in der Ferne in nördlicher Richtung ruhig da legen sah. Merkwürdige Gefühle waren in ihm für einen kurzen Moment hochgekommen beim Anblick der einstigen Wohnstätte, von der auch für ihn keine Gefahr mehr drohte.

Dann richtete er seinen Blick wieder nach vorne, zum Osten hin und flog eine ganze, viel zu lange Weile verharrend, eingepfercht in der Enge des Cockpits, bis schließlich die Dämmerung kam.

Da wollte der Pilot landen, sich nicht des Orientierungsmangels der Düsternis ausliefern und kurvte eine Schleife. Dabei geriet ihm der Sonnenuntergang des Westens ins Gesicht und er flog zurück. Jero wurde wütend, der Pilot setzte unbeirrt seine Erzählung fort und des Ritters Ärger blieb unentdeckt.

Blutrot war er gewesen, der Himmel, der sich über dem Westen gewölbt hatte und dort hinein war der Pilot geflogen. Bis zur völligen Nacht, hatte dann verweilt auf einer Schlafstatt in der Weite der Ebene. Geträumt hatte er von dem Blutrot, nein, gespürt hatte er es die ganze Nacht über, war es ein glückseliger Schlaf gewesen von Wonne und Wärme.

Am Morgen erwachte er im Angesicht von Ischgatarh, so wähnte er. Drohend und beobachtend besah er den Piloten und Zweifel befielen ihn, denn des Ritters Drache war von anderer Natur. Da stieg Angst in ihm empor, legte sich jedoch bald wieder, denn wollte der Drache ihn fressen, hätte der Pilot die Glückseligkeit des Erwachens nicht erlebt. Er, der Unterlegene rührte sich nicht, achtete auf des schwarzen Drachen Tun, der sich dann aufschwang und in östliche Richtung flog.

Der Pilot eilte in seine Maschine und startete dem Drachen hinterher und geriet tief hinein in den Osten. Eine Steppe breitete sich unter dem Fliegenden aus und nach einem weiteren, guten Stück Flugs sah er sie.

Die Schneelandschaft und der violette Himmel

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