Читать книгу Stolps Reisen: Damals und heute, von den Anfängen bis zum Massentourismus - Jürgen Dittberner - Страница 19
4. Besamer auf der Alm
ОглавлениеSchwestern, Brüder, Freundinnen und Freunde kamen mit ihren Angetrauten. Als erstes bekamen sie zur Einstimmung ein nachgekochtes, aber typisches Regionalgericht aus der Urlaubsregion vorgesetzt. Danach ging es in den Vorführraum, wo ein Projektor und eine Leinwand aufgebaut waren. Andor schaltete den Projektor an, legte den ersten Diakasten ein, jeder Gast wurde mit einem Getränk nach Wahl versehen, suchte sich ein Plätzchen und dann schaltete der Vorführer das Licht aus. Im Vorführraum war es schummrig wie im Kino. Auf der Leinwand erschien ein Fotobild des Schulhauses mit einem Baum davor. „Das ist das alte Schulhaus. Da haben wir gewohnt. War ganz praktisch.“, erklärte Silke.
„Und so sah‘s am Strand aus.“ – „Wir beim Aufstieg.“ – „Bootsfahrt nach ‚Helgoland‘.“ – „Unsere Sennerin, die war lustig.“ (Es folgte die Geschichte vom Besamer.) – „Wir mit Babbels zu Hause beim Brettspiel“: Jedes Foto wurde kommentiert, derweil die Zuschauer nach und nach einschlummerten.
„Das war’s!“, kamen schließlich die erlösenden Worte. Manche Gäste baten um ein weiteres Gläschen, und endlich sagte eine Tante: „Das muss ein schöner Urlaub gewesen sein!“ „Ja.“, erwiderte Silke und fügte hinzu: „Wir hatten aber auch herrliches Wetter!“
(1960 und 1980)