Читать книгу Stolps Reisen: Damals und heute, von den Anfängen bis zum Massentourismus - Jürgen Dittberner - Страница 9
5. Tabula Rasa durch Corona
ОглавлениеPlötzlich setzte ein bislang vollkommen unbekannter „Gegentourismus“ ein. Neuartige und unerforschte „Wesen“ eroberten ihrerseits die Erde. Für ihre „Reisen“ benutzten sie Schiffe, Bahnen, Flugzeuge. Doch diese „Wesen“ zogen nicht von West nach Ost, sondern in die entgegengesetzte Richtung von Ost nach West. Sie waren Viren, und bildeten eine tödliche Gefahr für die Menschen. Ihr Name war „Corona“, und sie lösten eine Pandemie aus. Gekommen waren sie aus dem Tierreich.
Die Welt der Menschen zerfiel in die alten Nationalstaaten. Die meisten dieser Staaten verordneten einen „Lockdown“. Fast alle Menschen gingen in Quarantäne und fanden den staatlich angeordneten Stillstand richtig.
Da war die Blase des Massentourismus jäh geplatzt. „Urlaubsländer“ wie Italien waren plötzlich dicht. Airlines (gestern noch mit stolzen „Vögeln“) starben wie die Fliegen. Veranstalter und Agenturen des Tourismus brachen zusammen, Hotels schlossen, Reisebüros machten zu, „Einheimische“ Helfer des Tourismus wurden arbeitslos, Traumstrände verwaisten.
Ein bis dahin stets wachsender Industriezweig brach zusammen. Niemand reiste mehr: Wie gewonnen, so zerronnen.
Geschädigte forderten, der jeweilige Staat sollte für die Einbußen einstehen. Können die das leisten? Es ging um Milliarden, Millionen waren nur noch Peanuts.
Schon nach wenigen Wochen holte sich die Natur einiges von dem zurück, was der Tourismus ihnen genommen hatte: Delphine tobten wieder am Strand, Rehe kamen in die Städte, sogar die Lagunen in Venedig erholten sich, und leere Strände wurden sauber.
Niemand wusste, wie es weiter gehen würde.