Читать книгу Mauerstreifen - Jürgen Jesinghaus - Страница 11

6.

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In der Halle stand wie ein Kontrolleur an einem Bahnhofschalter der Polizist, der sich die Ausweise der Passanten zeigen ließ, auch derjenigen, die aus dem Gebäude drängten. Brosheim hielt mit beiden Händen die Akte und behauptete, er könne nicht in seine Innentasche fassen, um den Dienstausweis herauszuziehen. Der Polizist errötete und winkte ihn mit einer schwachen Handbewegung durch. Eine entgegenkommende Dame, die ihren Ausweis inbrünstig vorwies, stieß gegen die Akte auf Brosheims Händen. Aus der Laufmappe, die der Akte das amtliche Aussehen gab, rutschte ein Mode-Journal. Die Frau, die auf das erlösende Nicken des Wachtmeisters gewartet hatte, bückte sich, denn sie gab sich die Schuld an dem Zusammenstoß, und beim Bücken stieß sie mit dem sich ebenfalls niederbeugenden Brosheim zusammen, so dass sich beide auf die Steinfliesen setzten und den Strom der ein- und ausgehenden Besucher stauten. Der Beamte in Uniform (vielleicht doch kein Polizist, sondern einer vom BGS) hob zuerst das Journal auf und drückte es der sitzenden Dame in die vom Staub grau gefärbte Hand. Brosheim, der aufgesprungen war, zog die Frau, die das Journal seiner Begleiterin hielt, wieder auf die Beine, tauchte dann abermals auf den Boden, holte den Ausweis der Gestürzten herauf und zeigte ihn dem Uniformierten, der Kenntnis nehmend nickte. Dann tauschten die Verunglückten ihre Dokumente. Brosheim barg das Journal in der Umlaufmappe, bevor er seiner Begleiterin in einen Flur folgte. Sie wartete an einem Treppenaufgang, rieb sich die Augen, die vom Lachen feucht geworden waren, griff nach der Mappe, schälte die Zeitschrift heraus und warf dann die Laufmappe in den Abgrund des Treppenhauses.

„Es kommt auf eine Akte mehr oder weniger nicht mehr an. Sollen sie raten, was in der Papptasche war. Es hat Ihnen doch nichts ausgemacht?“

Brosheim versuchte, seinem Gesicht ein überlegenes Lächeln einzuprägen, um damit anzudeuten, er habe längst gewusst, was der Umschlag enthielt.

„Ich habe sie einer Freundin versprochen“, erklärte sie.

„Ich weiß“, sagte er.

„Was wissen Sie?“

„Ich weiß, dass ich mit Ihnen lieber chinesisch essen gegangen wäre, als in dieses zweimal verfluchte Haus.“

Sie trat nah an ihn heran, so dass er den Druck ihrer Brüste spürte. Sie hatte ihre Brille noch nicht wieder aufgesetzt.

„Man muss auch mal verlieren können. Und bilden Sie sich nicht ein, ich wollte Ihnen das Büro des Gröfatz oder die Nierentische des Staatsratsvorsitzenden zeigen. Ich bin nur hier, um zu essen. Und warum Sie hier sind, haben Sie mir immer noch nicht verraten.“

„Darf ich meine Bekenntnisse so lange hinausschieben, bis wir in Ihrer Mensa einen Tisch gefunden haben?“

„Es ist nicht meine Mensa, ich habe sie mir nicht gemacht!“

„Sie mussten ja unbedingt hierhin, ich wollte Sie anderswohin einladen.“

„Wenn es Ihnen nicht passt“, sie unterbrach sich, „ach, hören wir damit auf. Sie sind der erste Wessi, mit dem ich essen gehe.“

Sie lächelte, und er bemerkte, dass ihr ein Stück Schneidezahn abgesplittert war, die Bruchstelle schimmerte gelb. Er ließ sich unterhaken und durch die Gänge eines Gebäudes führen, das unbedingt gesprengt werden müsste. Sie führte ihn durch mehrere Gänge und mehrere Stockwerke, mal im Paternoster, mal durch Treppenhäuser – es waren vielleicht nur drei Gänge und zwei Etagen, aber es kam ihm lang und verschachtelt vor. Sie begegneten Menschen, die nicht grüßten, kaum aufsahen, nie standen oder stehenblieben und sich alle bewegten, zu einem Zentrum hin oder von einem Zentrum fort, das Brosheim in der Essenausgabe vermutete. Sie erreichten endlich die Kantine. Nach Bros-heims Schätzung lag sie im vierten Stock. Die Frau regelte alles Nötige für ihn, belehrte ihn, dass man zuerst die Tabletts und den Zubehör holen muss und dann an einen Essensschalter herantritt und mitteilt, welches von drei Gerichten man haben will.

„Wenn alles gut gegangen ist, zahlen Sie dort an dem Lotteriehäuschen und folgen mir in den Gang.“

Brosheim nickte, tat wie ihm geraten, holte Tabletts und Besteck und wartete mit seiner Begleiterin, ohne die er in Panik ausgebrochen wäre und schreiend einen Wagen mit hoch gestapelten Tellern umgeschmissen hätte, um sich Raum zu schaffen, wo er atmen könnte. Er merkte, dass sie das Journal an die Frau reichte, die weißbekittelt hinter dem Schalter stand. Seine Freundin (so nannte er für sich seine Bekannte aus der Außenstelle) plauderte mit der Frau im Kittel. Gisela Bardeleben wirkte jetzt gelöst und befand sich in einer gütigen Grundstimmung. Sie hatte ohne ironische Bemerkung das Journal überreicht. Sie schien ihre demütigende Absicht vergessen oder aufgegeben zu haben und unterhielt sich über ein bedeutendes Thema, bei dem alle Menschen zu Philosophen werden: über die Zeit. Dass sie kommt, dass sie anders wird, aber dass man nichts an ihr ändern kann. Die Zeit vergeht. Brosheim hätte sich nicht gewundert, den Schriftzug „Die Zeit vergeht“ in schwarzen Lettern auf der senffarbenen Wand als Menetekel aufscheinen zu sehen und darunter in kleinen Buchstaben: Marx oder Lenin oder Mao oder Pieck oder Heraklit oder auch Friedrich der Große oder am besten: Gisela von Bardeleben. Er hatte sich das Wort „vergehen“, auf die Zeit angewandt (wo es doch ein Zeitwort ist), noch nie so plastisch vorgestellt wie gerade jetzt, da ihn die Mittagsmüdigkeit beschlich. Die besondere Betonung eines Wortes, das ihm plötzlich ungewohnt, nie gehört vorkam, obwohl er es seit Jugend auf gebraucht hatte, die Loslösung eines Ausdrucks aus einem gewohnten Zusammenhang hatte ihn einige Male beunruhigt, weil er sie für Vorboten einer Geisteskrankheit hielt, und nun schrieb er es seiner Müdigkeit zu, dass er die vergehende Zeit mit einem Würfel Zucker vergleichen musste, das sich in einem Glas Wasser auflöste und nichts von ihm übrig blieb als ein Lichtblitz, der den Ort des Untergangs markierte. Seine Augen brannten. Er litt unter der schrecklichen Zeitlosigkeit in einem Haus, aus dem er alleine nicht herausfinden würde und das man in jedem Fall zu sprengen hätte.

„So viel Zeit ist auch nicht.“

Seine Freundin stieß ihn an und führte seinen Ellenbogen mit allem, was er auf dem Arm trug, zum Essenschalter, damit er entgegennähme, was sie längst für ihn bestellt hatte: Rotkraut mit Salzkartoffeln und einer Bratwurst.

Sie schubste ihn in den hohen dunklen Ess-Saal und setzte sich neben eine quadratische Säule in der Mitte des Saals zu einem jungen Mann, der ihnen verlegen entgegenlächelte. Er begrüßte die Frau, ohne sich zu erheben und ohne Brosheim anzusehen, als gäbe es ihn nicht. Erst als Brosheim laut guten Tag wünschte, ruckte der Mann seinen Kopf zu ihm herüber und tat erstaunt über die Anwesenheit des Unbekannten. Dann stand er auf und streckte Brosheim die Hand entgegen, die dieser nicht zu ergreifen brauchte, weil er das Tablett hielt. Brosheim sah, dass er passabel gekleidet war, aber zu aufdringlich, der blaue Anzug (ein Zweireiher) und eine ins Altrosa spielende Krawatte mit dickem Knoten fielen besonders auf. An beiden Händen trug er Ringe, und Brosheim glaubte zu sehen, wie aus dem Ärmel ein messingfarbenes Kettchen auf die Hand fiel, als der Mann seine ausgestreckte Rechte wieder zurückzog und Brosheim einen Platz anbot, als wäre er der Gastgeber.

„Was hast du uns da mitgebracht?“

Brosheim mochte den Kerl nicht, auch weil er annehmen musste, er sei der Mann aus der Ost-CDU, der seine Freundin gelegentlich kontaminierte. Diese Vorstellung war Brosheim unerträglich.

„Er ist eine Art Kollege von dir“, sagte sie und stellte sie gegenseitig vor. Brosheim konnte sich nun freundlicher geben, denn der Mann war nur ein Bekannter, der im HdM arbeitete oder wenigstens bis vor kurzem dort gearbeitet hatte, nämlich der gesuchte Herr Ehrens. Der Kerl lächelte ironisch.

„Mir soll es egal sein, aber darf ich fragen, ob Sie unsere Maschinen, pardon, die Maschinen im ehemaligen Referat, wie heißt es doch gleich, Sektion für automatisierte Verfahren in der Planung der Volksbildung, ob Sie die Geräte mitzunehmen gedenken?“

„Es kommt darauf an“, antwortete Brosheim provozierend geistlos, und prompt kam die Frage:

„Worauf kommt es an?“

„Nun, auf die Qualität, auf ihren Zustand eben, auch auf den Bedarf vor Ort und so weiter.“

„Und so weiter“, warf die Frau ein, „jedenfalls sage ich erst einmal guten Appetit.“

Der junge Mann blieb davon unbeeindruckt und fuhr fort:

„Sie werden es vielleicht nicht glauben, ich hatte, als ich noch zu dem Laden gehörte, Geräte des West-Standards, wozu ich auch Produkte aus Korea und Taiwan zähle“, Brosheim nickte verstehend, „noch Dezember 89 in Hamburg eingekauft, 386er im Novell-Netz, Peacock-Monitore, beste Qualität, dazu stehen noch einige PC1715, wenn Ihnen das was sagt, und dazu jede Menge Nadeldrucker K6311 in der Sektion.“

„Robotron?“ fragte Brosheim aus gelangweilter Höflichkeit.

„Natürlich Robotron. Thermodrucker gefällig? Plotter? K6303, K6411, können Sie alles haben, sogar einige KC85, 3er und 4er, mit Z80-Prozessoren, Home Computer made in GDR. Ich weiß jemanden, der die Sachen verschleudert, und gegen einen gewissen Aufpreis kann ich sie Ihnen anbieten.“

Er lächelte unverschämt, so dass sich Brosheim zur Antwort genötigt sah:

„Ich möchte darauf hinweisen, dass alle informationstechnischen Geräte des ehemaligen Ministeriums nicht in Privatbesitz übergehen dürfen. Sie gehören der Bundesrepublik Deutschland.“

„Ja aber selbstverständlich, sonst hätte ich das Westzeugs in mein Sortiment übernommen“, der junge Mann grinste, „aber es steht schön brav, wie es sich gehört und wie von Gott erschaffen, an den wir jetzt alle wieder glauben, in Zimmer 1206 und 1208 und wartet auf bessere Zeiten, die ja nun unmittelbar bevorstehen.“

„Wollt Ihr fachsimpeln, dann geht woanders hin“, sagte Brosheims Freundin kauend. Der Mann nahm sein Besteck wieder auf, rollte ein lappiges Salatblatt, das auf seinem Glastellerchen übrig geblieben war, auf seine Gabel und zeigte damit auf Gisela:

„Die hätte ich gern als Sekretärin übernommen, aber sie will lieber bei euch bleiben.“

Er steckte die Gabel in den Mund und stopfte endlich sein Grinsen.

„Er ist nämlich Unternehmer“, sagte sie, „er hat ein Büro in Westberlin und handelt mit was, womit handelst du?“

Er zuckte die Schultern.

„Mit was du willst, z.B. mit Computern.“

„Nicht schon wieder!“

„Mit Textilien. Ich kann dir noch was besorgen, wenn du willst.“

Brosheim sah, wie Gisela rot anlief.

„Ich melde mich schon, wenn ich was brauche.“

Und Brosheim:

„Ach ja, mit was haben Sie denn Ihr Geschäft finanziert?“

„Bankkredite“, und aufstehend, „darf ich den Herrschaften Kaffee bringen?“

Sie nickte, und Ehrens verschwand mit großen Schritten. Er hatte seinen zurückgeworfenen Stuhl nicht aufgehoben. Ein Herr sah missbilligend zu Brosheim hinüber und forderte ihn mit Blicken auf, die Ordnung wieder herzustellen. Brosheim betrachtete den Stuhl als Kunstexponat, das absichtlich mitten in dem tristen Alltag einer Behörde dort angebracht worden war, und ihm kam der Herr vor wie ein Kunstkritiker und dessen Missbilligung wie die Fortsetzung der Kunst. Brosheim fragte Gisela:

„Ehrens musste gehen?“

„Wie viele andere auch.“

„Habe ich noch mit ihm zu tun?“

„Wenn Sie der große Computerfachmann sind, wie ich vermute, ich bin bei Ihnen ja nur auf Vermutungen angewiesen, dann war er wohl Ihr Vorgänger im Amt. Er hat in Dresden Elektrotechnik studiert.“

„Man kann es hören.“

„Vor vier Jahren ist er hier aufgetaucht.“

„Sie wissen viel von ihm, nicht wahr?“

Sie sah ihn einen Augenblick länger an als gewöhnlich und schüttelte für sich den Kopf.

Brosheim: „Habe ich was Falsches gesagt?“

„Ich kenne ihn nicht besser als jeden anderen Kollegen, und ich habe in meinem ganzen Leben keine Akte, weder über ihn noch über einen anderen, jemals auch nur zu Gesicht bekommen.“

„Das habe ich nicht gemeint, Entschuldigung.“

Der junge Mann setzte das Tablett, auf dem die Kaffeebecher standen, vor Brosheim ab und mischte sich ein.

„Entschuldigung? So förmlich?“

„Er hat mich gefragt, ob ich von der Stasi bin.“

„Natürlich“, sagte der Mann trocken, „jeder war dabei.“

Brosheim wollte sich beschweren, als ihm ihr starrer Blick begegnete, und dann wusste er, dass ihn der Wortwechsel nichts anging.

„Meine Ex-Kollegin hat über mich gesprochen?“

„Man spricht immer über Abwesende, das ist eine alte Erfahrung.“

Ehrens sah von einem zum anderen.

„Und selten Gutes, das ist auch eine alte Erfahrung. Mir ist es ganz egal, was die Leute sagen. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich auch, auch in der Partei gewesen bin. Da gibt es noch eine Menge andere, die darin waren und heute wieder in der Partei sind, in der richtigen, versteht sich.“

„Wir haben über Sie gesprochen, ja, über Ihre alte Funktion, und dass ich mich an Sie halten sollte, um hier weiterzukommen, weil Sie Bescheid wüssten.“

„Nicht mit mir! Der Staat hat auf meine Mithilfe verzichtet, und nicht einmal dankend. Nein danke! Im übrigen bin ich Ingenieur.“

Es hörte sich an wie: ein Ingenieur ist immer Opfer. Er stierte auf Brosheim, so dass dieser peinlich berührt seinen Kopf gegen die Fensterfront drehte und überlegte, warum der Mensch heute Mittag hierher gekommen war, wo er doch angeblich in Westberlin ein Geschäft zu laufen hatte.

„Sie sind hier im Haus also nicht mehr beschäftigt?“

„Und trotzdem sitze ich hier. Alte Gewohnheit. Ich wollte in mein ehemaliges Büro, um noch einige persönliche Sachen abzuholen, und damit Sie nicht glauben, ich würde irgend etwas mitgehen lassen, habe ich nichts dagegen, wenn Sie mich begleiten, ich meine, wenn Sie gestatten, dass ich mich Ihnen anschließe.

„Ich möchte, dass Gisela mitkommt. Ohne sie bin ich in diesem Haus verloren.“

„Wenn Sie es befehlen, gehen wir eben zu dritt in mein Büro, pardon, in Ihr Büro.“

„Ich muss leider noch schaffen, Sie müssen ohne mich zurechtkommen“, sagte Gisela ohne einen Blick für Brosheim.

„Sie muss leider noch schaffen“, wiederholte Ehrens. Sie nahm ihr Tablett auf.

„Denken Sie an die Disketten?“

Gisela sah Brosheim ausdruckslos an und verließ den Speisesaal.

„Okay.“

„Okay was?“ fragte Ehrens.

„Okay, wir können gehen.“

„Okay, gehen wir durch die Gartentür über den Hof hinüber zu der Vier über dem Eingang. Sie stammt noch aus Adolfs Zeiten.“

Brosheim hasste die Formulierung, die scheußlich familiär klang.

„Es hatte sich wohl nicht allzuviel geändert“, schnarrte er.

„Glauben Sie? Wer bei den Nazis so auf die Straße gegangen wäre, wie wir in Leipzig, was hätten die mit uns wohl gemacht?“

Sie gingen deutlich von einander getrennt, den gesamten Weg in seiner Breite nutzend.

„Waren Sie denn in Leipzig?“

„Waren Sie?“

„Ohne Ihre Mauer wäre ich wahrscheinlich auch dort gewesen.“

„Es war nicht meine Mauer!“

Der Mann blieb stehen und fasste Brosheim am Ärmel.

„Es war nicht meine Mauer“, wiederholte er und ließ den Ärmel los, „von meinem Fenster, jetzt Ihrem Fenster, sah ich sie täglich, aber es war nicht meine Mauer, und ich kenne niemanden persönlich, dessen Mauer es die ganze Zeit über gewesen wäre. Beantworten Sie mir mal eine Frage: Was haben Sie 1968 gemacht? Sie haben Ihre Zeit in Lesesälen und Institutsräumen verträumt!“

Brosheim dachte, dass der Vergleich 1968 mit Leipzig falsch war und dass es zu viel Worte gekostet hätte, den Unterschied zugunsten Leipzigs klarzustellen, darum schwieg er. Oder meinte er gar nicht Dutschke, sondern Dubcek und den Prager Frühling? Das hätte einen Vergleich ausgehalten (man durfte es nur nicht am Erfolg messen). Ehrens zog die Tür zum Gebäudeteil IV auf und hielt sie für Brosheim offen, der als erster in das menschenleere Treppenhaus trat und einen Augenblick daran dachte, wie einfach es für einen entschlossenen Menschen wäre, ihn von hinten niederzuschlagen. Das Gefühl der Bedrohung schrieb er seiner Aversion gegen den Mann und das Gebäude zu. Er stand hier in einer verdammt deutschen Ecke. Ehrens überholte Brosheim auf dem Treppenhaus und führte ihn durch ruhige Gänge, als gehörten sie einer anderen, auch heute noch geheimen Abteilung an, in einem Seitenarm des Gebäudekomplexes, der in Dunkelheit dalag.

Mauerstreifen

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