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Prolog

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Es war spät. Kathys Gedanken kreisten und ließen sich nicht davon abhalten, die vorüberziehende Landschaft mit Schrecken zu betrachten. Dichte Nebelschwaden krochen aus dem Moor, wehten über die schmale Straße wie ein Leichentuch. Im schwachen Lichtkegel der Scheinwerfer wirkten sie wie Gespenster. Kathy trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Ihr Wagen ächzte, als er den Hügel hinauffuhr. Kobolde versteckten sich zwischen den Bruchsteinen der endlosen Mauern am Wegesrand. Fratzen, die Kathy auslachten. Es begann zu regnen. Die Luft, die in das Wageninnere drang, roch faulig, torfig und feucht. Kein Stern war zu sehen. Kein Licht in der Finsternis. Wenn sie doch endlich die Ortschaft erreichen würde. Sie war dumm gewesen, den Weg von York bis dort hinauf allein zu unternehmen. Das Tageslicht hatte sie betrogen und ihr das Moor schmackhaft gemacht. Über die Tücken bei Nacht hatte die Nachmittagssonne geschwiegen. Kathy hätte dem mickrigen Mann von der Autovermietung glauben sollen. Er hatte sie dreimal gewarnt.

Die Straße wurde schmaler und die Kurven, die ins Nirgendwo führten, unüberschaubarer. Das Ende der Welt wartete gleich hinter der nächsten Biegung.

Im Fußraum des Beifahrersitzes lag die Handtasche. Kathy beugte sich leicht vor, um mit der freien Hand zu tasten. Sie suchte nach ihrem Handy, wollte sich vergewissern, dass sie Netzempfang hatte, dass sie in Sicherheit war, nahe der Zivilisation.

Einen einzigen Augenblick war sie unaufmerksam. Als er verstrichen war und sie ihre Augen zurück auf die Fahrbahn lenkte, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Die Mauer kam direkt auf sie zu. Es krachte und knirschte. Glas zersplitterte. Kathys Fuß verkeilte sich mit dem Gaspedal, sodass ihr Wagen sich immer tiefer in den schlammigen Morast einarbeitete. Schmerz. Sie schmeckte Blut. Die Räder drehten durch.

Stille.

Lisanne

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