Читать книгу Reich mir den Apfel, Eva! - Julianne Becker - Страница 15
Mein Drache unterbricht meine Gedanken
Оглавление"Eure Götter oder GOTT und seine Engel oder Heerscharen hatten tatsächlich einen Garten erschaffen, einen botanischen Garten und Zoo zum Lustwandeln, da, wo alle Religionen dieses Gottes, also Judentum, Islam und Christentum ihren Anfang nahmen: Im Nahen Osten, und im Gebiet von Iran und Irak. Andere Quellen sprechen vom fruchtbaren Halbmond."
Ich blieb an einem Wort hängen, das mir bisher noch nie aufgefallen war, denn dass mein unsichtbarer Drache mit mir sprach, daran war ich ja gewöhnt. "Himmlische Heerscharen," fragte ich. "heißt das, Gott besaß ein Heer, also eine bewaffnete Truppe?" Natürlich! Ich sah den Drachen mit meinen inneren Augen nicken.
"Das war ein großartiger Garten. Er diente als lebende genetische Bibliothek," fuhr mein Drache fort. "Du musst dir vorstellen, dass es damals außerhalb dieses Gartens auf der Erde nur Gräser mit wenigen und kleinen Samen und Sträucher und Bäume mit wenigen und sehr kleinen Früchten gab. Dieses Eden dagegen war voll überbordender Fülle an Samen und Früchten! Hier züchteten wir Nahrungsmittel, geeignet um die Menschen so gut zu nähren, dass sie genügend freie Zeit hatten, um uns zu dienen. Denn wenn du dich mal im Tierreich umschaust, so sind die Tage der Tiere damit ausgefüllt zu überleben. Im Garten Eden wurden vorhandene Sorten veredelt und gekreuzt. Unsere Züchtungen wurden immer effektiver, schmackhafter, größer und nährender. Die Menschen waren auf diese Ernährung angewiesen. Die Vertreibung aus dem Garten schickte sie in eine Umwelt, in der sie keine eigene Nische besaßen."
Ich musste skeptisch die Stirn gerunzelt haben, denn mein Drache hielt inne.
Ich sagte zweifelnd: "Du behauptest also, dass dieser Garten ein Freilandlabor war, um Sorten zu züchten, die zu den Menschen passten. War das also ein genetisches Labor mit vielen Wissenschaftlern, Studien und Versuchen, so wie wir sie heute kennen? Dann müssten doch auch noch irgendwo die Ruinen davon zu finden sein."
"Nein", entgegnete mein Drache. "Die genetischen Labore lagen zuerst auf unserem Raumschiff und später im südlichen Afrika.
"Halt! Sagst du mir gerade, dass GOTT und seine Heerscharen Aliens waren und ein Raumschiff besaßen?" Däniken lag also richtig! Und Sitchin auch, der die sumerischen Tontafeln entzifferte, auf denen von den Anunaki die Rede war, was so viel bedeutete wie 'die vom Himmel kamen'.
Mein Drache verzog sein Maul zu einem unsicheren Grinsen. "Das ist doch allzu offensichtlich, oder? Mich wundert schon lange, dass die vielen religiösen Anhänger nicht schon von selbst draufkamen, die Wahrheit wird doch überall angedeutet."
Jetzt erst dämmerte mir, dass er von 'unseren Laboratorien' gesprochen hatte. "Wie jetzt," fragte ich, "bist du ein Engel aus seinen Heerscharen - und gar kein Drache?"
"Wie man's nimmt," antwortete er ausweichend. "Ich war dabei, aber ich gehörte nicht zu seinem Tross. Ich gehörte zur Familie. Zurück zu den Laboren. Sie lagen unterirdisch an einem Ort, den wir 'Abzu' nannten. Dort erschufen wir auch den neuen Menschen, Adam und Eva. Eden war nur der Freilandversuch, eine Musteranlage mit Ausstellungsstücken. Da wurden Sorten angebaut und ausprobiert. GOTT besaß einen botanischen Garten, wie er seinesgleichen suchte! Eden diente gleichzeitig der landwirtschaftlichen Forschung und der Versorgung. GOTT, seine Heerscharen und viele Menschen mussten ja ernährt werden."
"Das heißt also, es ist gar nicht so erstaunlich oder gar Zufall, wie unsere Historiker behaupten, dass die meisten Getreide und Obstbäume aus dem Nahen Osten stammen?" fragte ich. "Und vielleicht haben die Menschen sich ja auch Früchte und Samen heimlich mitgenommen, als man sie aus dem Garten warf? Schließlich waren sie erfahrene Gärtner..."
Mein Drache antwortete: "Einmal das, und dann zerfiel ja auch der Garten Eden selbst, als er nicht mehr bewacht und gepflegt wurde, weil GOTT und seine Heerscharen die Erde verließen, als die große Flut sich ankündigte. In einer solchen Naturkatastrophe lassen sich keine Grenzen mehr aufrecht halten. Die Flut zerstörte den Garten und spülte Samen und Früchte weit über die Erde. Doch nur selten konnten sie sich in einem Biotop ohne gärtnerische Hilfe allein durchsetzen und überdauern."