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Einleitung Vorwort – unser Anfang oder wie wir zur Tüftel-Familie gekommen sind

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„Maya, komm mal hier rüber und mach mal bei dem Workshop mit – das ist wichtig, da lernst du, wie das funktioniert mit den Robotern. Ich schau dir zu.“

Aussagen wie diese begegneten uns oft, wenn wir auf Veranstaltungen wie der ARS Electronica in Linz, der TechCrunch in London oder dem DesignMai in Berlin unterwegs waren: Überall gab es Neuheiten und Technologien zum Anfassen und Ausprobieren. Wir machten mit, weil wir näher verstehen wollten, wie das alles funktioniert – und fanden uns immer umringt von Kindern, die bei den Workshops dabei waren. Die Eltern standen oft nur daneben und schauten zu. Während die Kinder und wir durch Ausprobieren und Herumtüfteln dahinterkamen, wie die Dinge funktionierten, hatten die Erwachsenen nur eine vage Vorstellung, was da eigentlich vor sich ging.


Wer wir sind? Wir sind Franzi und Julia, die beiden Gründerinnen von Junge Tüftler. Bevor wir das wurden, verdienten wir unser Geld in Agenturen und Forschungseinrichtungen und waren in der Kreativ- und Designszene Berlins zu Hause. Einen Hintergrund in Physik oder Informatik hatten wir nicht. Aber wir dachten uns, das, was wir in den Workshops gemacht haben, war so einfach und hat so viel Spaß gemacht: Das sollten wir auch anderen nahebringen. Gleich danach kamen die Zweifel: Können wir das überhaupt? Und dann schauten wir, wie unsere Kinder einfach machten, ausprobierten und lernten – ohne jeden Selbstzweifel. Wir stellten uns die Frage: Wann in unserem Leben verlieren wir dieses unerschütterliche Vertrauen in uns selbst, es einfach zu machen und Dinge durch Ausprobieren zu lernen? Und was können wir tun, um das Vertrauen wieder zurückzugewinnen?


Also begannen wir uns umzuschauen und nach Antworten zu suchen. Wir stolperten über Initiativen und Forschungsgruppen wie etwa das „Playful Learning Lab“ in Minnesota und die „LifeLong Kindergarten Group“ am Michigan Institute of Technology. Hier ist der Name Programm: Ähnlich wie im Kindergarten arbeiten die Labs nach dem Ansatz des „Playful learnings“, also des Lernens durch Spielen. Wir waren elektrisiert von der Herangehensweise und eigneten uns einfach durch das Herumtüfteln abstrakte technologische Zusammenhänge und Programmierlogiken an. Dazu brauchten wir keine dicken Sachbücher zu wälzen oder Studiengänge zu absolvieren. Wir probierten es einfach aus – spielerisch eben. Dass das so einfach ging, lag auch daran, dass die Institute und Labs ihr Wissen frei im Netz zur Verfügung stellen, viele gebräuchliche Materialien verwenden und die Vorgehensweisen allgemein verständlich erklären. So konnten wir direkt loslegen.

Wir trafen uns bei Franzi in der Küche und begannen, mit Knete zu experimentieren. Es war kinderleicht. Der Elektrofachhandel um die Ecke wurde unsere neue Inspirationsquelle: Wir entdeckten LEDs, verschiedene Summer, Sensoren und Motoren. Wir bauten leuchtende Schnecken, quietschende Knetmonster oder Männchen mit kreiselnden Hüten. Und ganz nebenbei frischten wir all unser Wissen über Reihen- und Parallelschaltungen auf – und über Kurzschlüsse. Die Einfachheit der Experimente faszinierte uns und wir konnten es kaum erwarten, diese Projekte gemeinsam mit Kindern umzusetzen: Wir starteten unseren ersten Workshop im Jahr 2015 und der Erfolg war enorm! Die Kinder hatten mindestens genauso viel Spaß wie wir und sie waren so kreativ! Es entstand ein ganzes Universum von neuartigen blinkenden und summenden Wesen, klingenden Pflanzen-Orchestern und Bildern, die sprechen konnten.

Die Kinder hatten jede Menge Spaß und waren glücklich, ihren Ideen und Fantasien Ausdruck verleihen zu können und einen Raum zu haben, um einfach mal herumzutüfteln. Auch wir waren begeistert und freuten uns über die leuchtenden Kinderaugen. Das zeigte uns, dass wir etwas richtig machten, und ganz nebenbei wurden wir alle mit jedem Projekt ein bisschen schlauer – einfach, weil wir es ausprobierten.

Natürlich gab es auch immer wieder Momente, an denen wir nicht weiterkamen – aber das Gute war, wir waren nie allein. In den USA formierte sich eine ganze Bewegung, die sich in Windeseile weltweit verbreitete: Überall entstanden „Makerspaces“, in denen Menschen wie wir Spaß daran hatten, einfach etwas zu machen und ihr Wissen darüber zu teilen. Wenn wir also nicht weiterkamen, dann recherchierten wir in Internetforen oder fragten in unserem Umfeld herum – und irgend-jemand hatte das „Problem“ meistens bereits vor uns gelöst und dokumentiert oder konnte uns weiterhelfen.

#einfachmachen – das ist die Einstellung, die all unserem Tun zugrunde liegt. Mit dieser Haltung haben wir in den letzten Jahren mit Tausenden von Kindern zusammen getüftelt. Wir haben eine Fülle von Projekten erstellt und gesammelt und können auf einem riesigen Erfahrungsschatz aufbauen. Das Beste aus alldem wollen wir hier mit euch teilen. Wir zeigen euch Schritt für Schritt, wie ihr selbst gemeinsam mit euren Kindern viele spannende Projekte umsetzen könnt. Dafür braucht ihr keinerlei Vorerfahrung, sondern nur eine gute Portion Neugier und die Lust, einfach zu machen. Also, los geht’s!

Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen

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