Читать книгу Kampf um SANTOR, Teil 2 - Die Befreiung - K. B. Stock - Страница 11
Kapitel 6 Die Mondbasis der Lemurer
ОглавлениеDa sich der ehemalige Kleintransmitter im Rock Lake – trotz mehrerer Reparaturversuche – schon nach kurzer Zeit als Sackgasse erwies, blieb nichts anderes übrig, als den irdischen MOND unmittelbar anzufliegen.
Ende April 2020 war es schließlich soweit. Die ODIN und die SOL, auf denen sich auch die beiden mandoranischen Botschafter eingeschifft hatten, flankierten die MHORA-X bei ihrem ersten Flug zum MOND. Ferner verwunderte es natürlich nicht, dass auch Brigids Tante Anuk sowie ihr Vater Dagmund mit seiner Begleiterin Runa-Lhun und deren neuem Freund Clark Rodgers ebenfalls an Bord der beiden von Brigid-Thor und Oberst Thure-Pan kommandierten Kugelraumer gegangen waren.
Tage zuvor war auf Befehl des Oberbefehlshabers der JDEF auch die CONDOR-X unter Viktor Thule und Fürstin Shania-Sher zusammen mit Admiral Mero-Khan in Richtung MOND gestartet, um mit ihren Sensoren vor allem die Rückseite des Trabanten detailliert unter die Lupe zu nehmen.
„Wir haben am Boden des Itzak-D-Kraters regelmäßig geformte Objekte entdeckt, bei denen sich um die von Brigids Vater erwähnte lemurische Basis auf der Mondrückseite handeln könnte. Allerdings ist sie an vielen Stellen mittlerweile von Sand und herabgerutschtem Gestein begraben. Shania schickt euch gleich ein paar der Bilder, die wir bislang aufgenommen haben“, meldete Viktor Thule, als die drei anfliegenden Schiffe des übrigen Forschungskommandos in die Mondumlaufbahn einschwenkten.
„Ach so, da ist noch eine Sache, die uns ziemlich rätselhaft erscheint“, ergänzte Viktor gleich danach noch per Funk.
„Wir haben uns nämlich vor allem den Ort angesehen, an dem das vor 49 Jahren von Apollo 15 fotografierte, seltsame Gebilde liegen soll. Diese Stelle liegt übrigens nur rund neun Kilometer von der Positionsangabe des Großadmirals entfernt, bei der sich die dort vermutete Mondbasis befindet.“
„Warum sprichst du von einem seltsamen Objekt? Ist das nun ein Raumschiff, oder ist es etwas anderes?“, fragte Brigid-Thor von Bord der ODIN sofort nach.
„Tja, Freunde – falls es sich bei der über drei Kilometer langen und rund 500 Meter durchmessenden Röhre tatsächlich um ein konusförmiges Raumschiff unbekannter Herkunft – und nicht um eine zufällige Felsformation handelt, scheint es dort vor langer Zeit abgestürzt zu sein. Denn ganz offensichtlich fehlt das Heck des Schiffs und es gibt eine ziemlich lange Schleifspur im umliegenden Gestein, die für eine Havarie nach einer Notlandung spricht.
Außerdem sagt Admiral Mero-Khan, dass das Ding dort unten – der äußeren Form nach – garantiert kein lemurisches Schiff ist. Ich schicke euch auch dazu gleich ein hochauflösendes Bild auf eure Monitore, damit ihr das Objekt selber begutachten könnt. Zugleich schlage ich vor, dass wir uns das Objekt nach eurer Landung einmal genauer anschauen.“
Kaum waren die Worte des Kommandanten der CONDOR-X verklungen, bemerkte Brigid-Thor die Aufregung, mit der Botschafterin Rhea vor allem das zuletzt übermittelte Foto betrachtete.
„Das gibt’s doch nicht“, rief die bisher durch nichts zu erschütternde Mandoranerin laut und mit ungläubigem Staunen, als sie auch schon telepathischen Kontakt mit ihrem Partner Ares auf der SOL aufnahm.
„Ihr erinnert euch doch noch Marschall Baldurs mandoranische Fregatten, mit denen er euch, zusammen mit seinen Dreadnoughts, bei der Vernichtung des abtrünnigen STYXX-Schwarms auf HATHOR 2 geholfen hat. Schaut jetzt mal genauer hin und denkt euch das offenbar bei der Notlandung weggebrochene Heck hinzu. Das, was wir auf diesem Bild vor uns haben, ist meiner Meinung nach ein uraltes Schiff mandoranischer Herkunft. Form und Maße stimmen in etwa, oder was meinst du, Ares?“
„Ich stimme dir zu, Rhea. Das dort unten scheint das Wrack eines mandoranischen Kreuzers der allerersten, damals noch langgestreckten Dreadnought-Klasse aus der Frühzeit des mandoranischen Reichs zu sein. Damit wäre das Schiff etliche hundert Millionen Jahre alt. Bleibt die Frage, wann und wie es dorthin gekommen ist und was es im Sol-System wollte.
Ich denke, wir informieren sofort Flottenmarschall Baldur über diesen Fund und fordern ihn auf, sich umgehend mit seiner MARKON hierher in Marsch zu setzen. Wobei es sicher nicht schlecht wäre, wenn er ein paar unserer Altertumsforscher mitbringt. Und vorher sollten wir von einer genaueren Untersuchung des Wracks absehen und das Objekt nicht betreten.“
„Halte ich für eine gute Idee“, meinte Admiral Mero-Khan im selben Moment, als sich jetzt auch Großadmiral Dagmund-Thor in das per Kurzstreckenfunk geführte Gespräch einmischte.
„Ich bin ebenfalls dafür, auf das Eintreffen der mandoranischen Spezialisten zu warten, ehe wir uns mit diesem Wrack beschäftigen. Und in der Zwischenzeit sollten wir im Krater landen und uns in unserer alten Mondbasis umsehen.“
„Einverstanden, Papa. Ich denke, dass das Sinn macht. Gehen wir also runter und suchen nach einem Eingang in die Basis. Jemand anderer Meinung?“, fragte Kommodore Brigid-Thor, als sie ihrem Piloten und dem Kommandanten der SOL bereits die Anweisung zur Landung erteilte.
„Typisch Brigid – die Frage war wohl wieder mal nur rhetorischer Natur. Gut, landen wir die MHORA-X ebenfalls. Und du, mein lieber Viktor, bleibst vorsichtshalber mit Admiral Mero erst mal über uns auf Wachposition und deckst unser Vorgehen“, knurrte jetzt auch Mora Kranz in ihr Mikrofon, während sie sich auf ihrem bequemen Kommandosessel in der Zentrale ihres Explorerschiffs festschnallte.