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Kapitel 3 Frühjahr 2020 – 4 Jahre zuvor

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Die zum Ende des Vorjahres geplanten Großprojekte der JDEF-Allianzstreitkräfte hatten Anfang 2020 die Planungsphase hinter sich und standen – entsprechend der noch vor Weihnachten diskutierten Prioritäten – allmählich vor der Umsetzung.

Doch zuvor absolvierten Mora und Alexander Kranz mitsamt ihren Kindern Mora-Lisa und Alex-Maximilian im Dezember und Januar einen ausgedehnten Winterurlaub in den österreichischen Alpen. Fast den ganzen Februar über hatten sie sich gleich danach eine weitere Auszeit in München gegönnt, während der sie in ihrem Schwabinger Appartement einige Male heftig über die Ausbildung ihrer inzwischen bald fünf Jahre alten Zwillinge gestritten hatten.

„Die Ausbildung unserer Kids ist ganz allein meine Sache“, hatte Mora Kranz ihren Gatten angegiftet, als ihr Alex nach einem Besuch des Deutschen Museums abends einige Prospekte nahegelegener Internate zur Durchsicht reichen wollte.

„Wie du weißt, waren die beiden bislang fast auf all unseren Missionen dabei. Und sie sind allein schon wegen ihrer Para-Fähigkeiten mittlerweile sehr viel schlauer, als wir beide das in diesem Alter waren. Deshalb bleiben Lisa und Maxi an Bord der MHORA-X. Keine Widerrede!“, schimpfte Mora Kranz, ehe sie die Prospekte ungelesen in den Kamin warf.

„Internate, pah! Was zum Teufel sollen sie denn dort noch lernen, was sie nicht ohnehin schon wüssten? Es bleibt dabei – wir werden unsere Kids auf gar keinen Fall in solch eine antiquierte Bildungseinrichtung abschieben. Kommt gar nicht in Frage! Basta!“

„Ich hab’s ja verstanden, Gnädigste“, beschwichtigte Alex Kranz den wortgewaltigen Ausbruch seiner Frau, ehe er verschmitzt grinsend fortfuhr:

„Und falls die beiden tatsächlich mal Fragen haben, bist du ja als ehemalige Hochschullehrerin auch noch da, um sie zu unterrichten. Zum Beispiel zu der Frage, wie sich die Menschheit in der Vergangenheit bis dato entwickelt hat. Dazu gehören zudem Kenntnisse darüber, wie sie sich noch heute in gegenseitiger Liebe von Mann und Frau fortpflanzt.

Falls das aber irgendwann nicht ausreichen sollte, erinnere ich dich, was die sexuelle Aufklärung unserer Zwillinge angeht, an die hervorragenden Möglichkeiten der Hypno-Schulung unserer larojanischen und lemurischen Freunde.“

„Du bist zwar ein gewaltiger Spinner, mein fürstlicher Gemahl – aber ich denke, du hast das Wesentliche jetzt endlich kapiert“, fauchte Mora Kranz zurück.

„Außerdem applaudieren dir unsere Kids gerade telepathisch zu deiner geänderten Meinung. Danke, mein lieber Schatz.“ Daraufhin lauschte Mora einen Moment mit ihren telepathischen Sinnen und sagte dann laut:

„So, und ihr zwei hört jetzt sofort zu lachen auf. Euer Vater wird nämlich mit Recht sauer, wenn ich ihm berichte, was ihr gerade gedacht habt und insbesondere, wenn er erfährt, dass ihr immer noch nicht im Bett seid.“

„Komm her und lass dich küssen, meine wunderbare Fürstin. Du bist süß und dabei nie langweilig. Morgen früh fängt schließlich mit der vor uns liegenden Arbeit der Ernst des Lebens wieder an.“

Mit diesen friedfertigen Worten nahm Alexander Kranz seine kichernde Mora auf seine starken Arme und trug sie gleich anschließend in das gemeinsame Schlafzimmer, wo beide nach einem von sanfter Leidenschaft und viel Gefühl geprägten Liebesakt erst gegen Mitternacht in den Schlaf der Gerechten versanken.

Am darauffolgenden letzten Februarmorgen traf sich das Ehepaar Kranz mit der Lemurerin Brigid-Thor in der JDEF-Einsatzzentrale Europa, um den in wenigen Tagen geplanten Start der MHORA-X und der ODIN ein letztes Mal mit den örtlichen Kommandeuren zu besprechen.

„Wir kümmern uns zu allererst darum, die Lage auf dem MARS und seinem Mond PHOBOS zu studieren“, meinte Mora Kranz voller Tatendrang.

„Dort oben gibt es sicherlich noch viele Geheimnisse zu enträtseln. Vor allem will ich wissen, warum dieser spezielle Trabant unseres Nachbarplaneten seine irgendwann zum Absturz auf dem MARS führende Umlaufbahn in der Vergangenheit immer wieder verlassen hat und dabei stets auf eine stabilere Bahn ausgewichen ist. Die marsianischen Reds1 konnten uns diese Frage bislang ja auch nie zufriedenstellend beantworten.“

„Es gibt irdische Wissenschaftler, die davon sprechen, dass PHOBOS gar kein Mond ist. Vielmehr soll dieser Mond nach deren Meinung hohl sein und über Korrekturtriebwerke verfügen – auch wenn ich mir das nicht wirklich vorstellen kann.

Denkt alle beide bei der Rätsellösung aber auch daran, dass Admiral Anuk-Thor die Erkundung des MARS mitmachen will. Schließlich hat sie schon mehrfach angerufen, damit ihr das nicht vergesst.

Und so, wie ich das sehe, scheint die gute Frau mehr darüber zu wissen, als sie uns bislang preisgegeben hat“, warf der ebenfalls anwesende Kommandierende General der JDEF-Kräfte Europa, Air Vice Marshal Sir Jeffrey Langston, gerade ein, als auch schon Kommodore Brigid-Thor das Wort ergriff.

„Ja, ja, Sir Jeffrey. Mich nervt meine Tante Anuk inzwischen auch dreimal die Woche, damit ich sie auf jeden Fall zu dieser Explorermission auf meiner ODIN mitnehme.

In der Zwischenzeit hat sie ja genug fähige Leute in ihrer nach Nevada verlegten Fliegenden Stadt eingestellt, die ihre Abwesenheit als Kommandantin der THOR-Werft eine ganze Weile kompensieren können. Und einige Lemurer, wie z.B. Kommodore Gabor-Than, stehen ihr ja als stellvertretende Kommandanten der THOR-Werft ebenfalls zur Verfügung.

Was den MARS und seinen Mond PHOBOS angeht, weiß ich leider auch nicht mehr als ihr. Geheimprojekte der phaetonischen Flotte kannten nämlich zu meiner Zeit nur die, die wirklich davon wissen mussten. Aber ich werde meine Tante Anuk löchern, wenn wir sie in Nevada abholen. Versprochen.“

„Das ist sehr nett von dir, Kommodore. Ich denke auch, dass die geschätzte Admiralin mal wieder aus ihrer Werft raus und am normalen Leben teilnehmen muss“, meinte der stellvertretende kommandierende General der JDEF Europa, Brigadegeneral Martin Kern, in diesem Moment.

„Der noch im letzten Jahr begonnene Weiterbau des Langstreckenexplorers THOR macht mittlerweile beachtliche Fortschritte. Was insbesondere der letztens mit Großfürst Kendo-Khar von einem Kurzbesuch auf LARO 5 zur Erde zurückgekehrten Anuk-Thor zu verdanken ist“, fügte er dann noch hinzu.

„Martin hat recht“, pflichtete jetzt der französische Brigadegeneral Jean-Luc Lamotte seinem Vorredner an dieser Stelle bei, ehe er selbst noch ergänzte:

„Als Kommandantin der in einer spektakulären Aktion von der Osterinsel nach Nevada verlegten Fliegenden Stadt war es schließlich Brigids Tante, die mit ihrer geretteten Werftbesatzung die uneingeschränkte Verantwortung für die Fertigstellung der THOR übernommen hat. Und ohne sie wären wir dort noch lange nicht soweit.“

„Gut, liebe Freunde. Wenn ihr morgen wieder zu Bart Blackhorse nach Nevada fliegt, richtet ihr ihm und all unseren Mitstreitern herzliche Grüße von uns Europäern aus. Und wenn wir euch bei eurer in wenigen Tagen beginnenden Marsmission mit irgend etwas helfen können, meldet euch gefälligst bei uns.

Mit der Untersuchung der auf TERRA bekannten Pyramiden werden wir ja erst zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen können, wenn Großkanzlerin Shira-Khor in einigen Monaten zur ERDE zurückgekehrt ist.

Laut Großfürst Kendo war sie ja mit ihrem Wissenschaftsminister Lando-Shar erst vor kurzem bei den Horusianern auf LUXOR 2. Und gegenwärtig ist sie mit horusianischen und larojanischen Wissenschaftlern auf LARO 5 dabei, die wiederentdeckten alt-larojanischen und horusianischen Archive auf Hinweise zur damaligen Auswanderungswelle ins Santor-System sowie zum Sinn und Zweck der irdischen Pyramiden zu durchforsten.

Ihr fliegt jetzt erstmal mit eurer MHORA-X rüber in die Staaten und bereitet euren Trip zum MARS vor. Dazu wünsche ich euch Hals- und Beinbruch und kommt mir ja wieder alle heil zurück“, beendete an dieser Stelle der Kommandierende General der Einsatzbasis Europa, Sir Jeffrey Langston, die Unterredung.

Kampf um SANTOR, Teil 2 - Die Befreiung

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