Читать книгу Bruchlandung im Glück - K. B. Stock - Страница 13
Kapitel 8 Befragungen und Analysen
ОглавлениеBereits am Montagnachmittag, erschienen zwei Ermittler der Kripo Traunstein in Jessica Winters Krankenzimmer, auf das sie kurz zuvor verlegt worden war.
„Grüß Gott, Frau Winter. Ich bin Hauptkommissar Lothar Wenzel – und das ist meine Kollegin Tamara Fuchs von der Kripo Traunstein. Sie wissen bereits, warum wir sie heute besuchen?“
„Ja, Herr Wenzel – Dr. Korte hat Sie gestern bereits angekündigt. Dass ich Jessica Winter heiße und in der Münchner Anwaltskanzlei Böhm & Partner arbeite, wissen Sie vermutlich schon. Aber nennen Sie mich doch bitte Jessy – die Langform meines Namens mag ich nämlich nicht so gerne. Was möchten Sie denn über meinen Gleitschirmunfall wissen?“
„Naja, zuerst mal – ihr sogenannter „Unfall“ war unserer Meinung nach gar kein Unfall, diesen Verdacht hat die erste kriminaltechnische Untersuchung Ihres Fluggeräts heute früh schon mal erhärtet.
Aber um ganz sicher zu sein, werden wir Ihre Ausrüstung noch ins Kriminaltechnische Institut nach München schicken. Dort hat man besser ausgerüstete Labore, als bei uns. Und dort wird man zweifellos genauer herausfinden, ob wir mit unserer ersten Grobanalyse richtigliegen.“
„Worauf gründet sich denn ihr Verdacht, dass es sich bei diesem Absturz um einen Anschlag auf mein Leben gehandelt haben könnte? Ich jedenfalls habe mir schon das Hirn darüber zerbrochen, was an meinem Schirm defekt gewesen sein soll. Aber mir ist dazu leider nichts eingefallen.“
„Nun, Jessy – wir denken, dass die Fangleinen Ihres Gleitschirms auf der linken Seite manipuliert worden sind. Ist Ihnen denn vor dem Start gar nichts an Ihrem Schirm aufgefallen?“, fragte die Kripobeamtin Tamara Fuchs umgehend zurück.
„Nein, Frau Fuchs. Ich habe meine Ausrüstung vor dem Start – ganz so wie immer – eingehend kontrolliert. Und da war rein gar nichts Ungewöhnliches zu entdecken.“
„Haben Sie denn Ihr Equipment vor dem Abflug die ganze Zeit über im Auge gehabt?“, stellte jetzt Kommissar Wenzel gleich die nächste Frage.
Jessica Winter überlegte ein paar Minuten, ehe Sie antwortete: „Jetzt, wo Sie mich fragen, muss ich gestehen, dass das nicht der Fall war. Wie Sie vermutlich wissen, war ich gestern Mittag zusammen mit einem meiner Flugschüler oben auf der Kampenwand.
Tja, und nachdem wir beide unsere Gleitschirme auf dem Startplatz ausgebreitet und zum Abflug bereitgelegt hatten, bat er mich, ihn noch einmal zurück zur benachbarten Sonnenalm zu begleiten, weil ich ihm auf der dort ausgehängten Karte nochmal den korrekten Kurs und den Flugweg runter nach Aschau zeigen sollte. Das Ganze hat aber höchstens fünf Minuten gedauert.“
„Genug Zeit, um Ihren Schirm zu manipulieren. Wir haben nämlich festgestellt, dass die beiden linken Gurtriemen, in denen die Fangleinen zusammenlaufen, anscheinend von irgendjemanden mit einer ätzenden Flüssigkeit beträufelt wurden. Somit bedurfte es nur einen Augenblick unter Belastung, bis die Leinen Ihres Gleitschirms auf der linken Seite abrissen.
Gottseidank waren Sie aber so geistesgegenwärtig, sofort nach den abgerissenen Leinen zu greifen. Nur deshalb sind Sie nicht schon bei der ersten geflogenen Kurve abgestürzt. Wer war übrigens Ihr Flugschüler, der Sie von Ihrem Schirm abgelenkt hat?“
„Nein – das kann nicht sein. Das glaube ich einfach nicht. Dottore Carlo Rossi ist ein Kollege von mir und als Anwalt in meiner Kanzlei beschäftigt. Außerdem ist er der Schwager meines Chefs, Dr. Horst Böhm und zugleich dessen rechte Hand. Er kann das mit der Zerstörung meiner Fangleinen nicht gewesen sein, weil er die ganze Zeit über in meiner Nähe war.“
„Gut, die Münchner Kollegen werden Herrn Rossi noch heute dazu befragen. Zudem wollen wir auch von ihm wissen, warum er einfach weitergeflogen ist – obwohl er Ihren Absturz mitbekommen haben muss – und außerdem muss er uns sagen, warum er nach seiner Landung in Aschau noch nicht mal den Rettungsdienst alarmiert hat.
Aber, werte Frau Winter, wir lassen Sie jetzt erst mal wieder in Ruhe und wünschen Ihnen baldige Genesung“, wollten sich der Kriminalhauptkommissar und seine Kollegin gerade von Jessica Winter verabschieden, als diese in Ihrem Bett hochfuhr.
„Scheiße, tut das weh!“, schrie sie auf, während sie sich an ihre linke Schulter fasste und sich dann nochmals den beiden Beamten zuwandte. „Tut mir leid Leute, normalerweise nehme ich solche Worte nicht in den Mund, aber mir ist da gerade noch was eingefallen.“
„Und das wäre?“, fragte Tamara Fuchs prompt zurück.
„Nun, ich erinnere mich an einen ziemlich ungepflegten Mann, der Carlo und mir auf den Weg zum Startplatz entgegenkam, als wir von der Hütte der Sonnenalm zu unseren Gleitschirmen zurückgingen.
Ich habe den Kerl noch zurechtgewiesen und ihm gesagt, dass Touristen hinter der roten Absperrung nichts zu suchen hätten, weil das bei laufendem Flugbetrieb viel zu gefährlich für sie sei. Er hat mich daraufhin böse angeguckt und etwas in seinen Vollbart gemurmelt, was ich jedoch nicht verstehen konnte.“
„Können Sie den Mann näher beschreiben, Jessy. Das wäre immens wichtig für uns.“
„Naja – eigentlich habe ich den Mann ja nur ganz kurz gesehen. Zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt, würde ich sagen. Schwarzes Haar und Vollbart – und wie schon gesagt – er war ziemlich schlampig gekleidet. Geflickte Jeans und ein verdreckter grüner Parka sowie ein verkehrt herum aufgesetztes Basecap, wenn ich mich recht erinnere.
Was mir aber besonders auffiel, war der stechende Blick aus seinen eiskalten blauen Augen, mit denen er mich und Carlo beim Vorübergehen gemustert hat.“
„Sehr gut, Jessy. Das war schon mal eine ziemlich präzise Beschreibung. Sind Ihnen sonst noch besondere Merkmale an ihm aufgefallen? Zum Beispiel Narben, Tattoos – oder trug er irgendetwas in der Hand?“
„Nicht, dass ich mich erinnern würde. Tut mir leid, aber ich werde nochmal darüber nachdenken und sehen, ob mir dazu noch etwas einfällt.“
„Okay Frau Winter – und wir schicken Ihnen nachher unseren Polizeizeichner mit seinem Identity-Kit vorbei. Vielleicht geling es ja, auf diese Weise ein Phantombild des Kerls anzufertigen. Aber nur, wenn Sie sich dafür fit genug fühlen. Momentan sehen Sie nämlich etwas erschöpft aus.“
„Keine Sorge, ich ruh‘ mich jetzt ein bisschen aus – lassen Sie Ihren Kollegen ruhig herkommen. Sagen wir so gegen 16:00 Uhr?“
„Geht klar, Jessy. Ich kümmere mich drum und sag auch unserem Kollegen vor der Tür Bescheid. Also bis später – ich denke nämlich, dass wir uns schon bald wiedersehen werden“, beendete jetzt die kompetent wirkende Kriminalbeamtin Tamara Fuchs das Gespräch.
***
Als Jonas Korte und seine Tochter Katharina am Tag danach in Jessicas Krankenzimmer hereinschneiten, freute sich die junge Frau sichtlich über den von ihr erwarteten Besuch.
„Wie geht’s dir, Jessy?“, fragte Katie sofort, während sie ihr den mitgebrachten Blumenstrauß überreichte.
„Danke, Katie – das wär‘ doch nicht nötig gewesen. Nun zu deiner Frage – mir geht’s schon wieder einigermaßen, nur tun mir meine Beine und meine Schulter noch ziemlich weh. Dein Papa hat mir jedoch gesagt, dass das ganz normal wäre, weil es zeigt, dass meine Verletzungen heilen.“
„Das ist fein, Jessy. Mein Papi hat dir übrigens auch noch was Süßes mitgebracht. Na, mach schon, Paps – jetzt hol endlich das Päckchen von Tante Gretel aus deiner ollen Ledertasche.“
„Okay, hier ist es“, grinste Jonas verhalten vor sich hin, während er in seine Umhängetasche langte. „Das ist der berühmte Zwetschgenkuchen unserer Nachbarin. Ich weiß ja schließlich, wie das Frühstück im Krankenhaus schmeckt.
Und hier ist auch noch ein kleines Glas mit leckerer Kirschmarmelade von ihr. Sozusagen als Gruß von dem Baum, in dem du am Sonntag gelandet bist. Musst dir von der Schwester jetzt nur noch jeden Morgen zwei Scheiben frischen Toast dazu bringen lassen.“
„Danke, danke, danke. Das ist ja super. Woher wusstet ihr, dass ich auf Kuchen und Marmelade stehe?“ „Na ja, das wussten wir natürlich nicht, aber wir haben scheinbar gut geraten. Außerdem ist das ein guter Ersatz für die üblichen Pralinen, die wir Ärzte eigentlich gar nicht so gerne als Mitbringsel für unsere Patienten sehen.
Ich organisiere jetzt aber bei der Stationsschwester zuerst mal ‘ne Vase, damit deine hübschen Blumen nicht verwelken. Und dann erzählst du mir von deiner gestrigen Befragung durch die Kripo. Wie ich gestern Abend von meinem Freund und ehemaligen Kollegen Roland Lechner erfahren habe, scheint ja tatsächlich jemand an deiner Gleitschirmausrüstung herumgepfuscht zu haben.“
Daraufhin ging Dr. Jonas Korte raus auf den Flur zum Stationszimmer, um die benötigte Blumenvase zu holen. Als er nach einem kurzen Gespräch mit der Stationsschwester wieder zurückkam, stand der Orthopäde Dr. Wagner, der am Sonntag zusammen mit Dr. Korte die Operation vorgenommen hatte, an Jessica Winters Krankenbett.
„Hallo Kurt – machst du gerade ‘ne Sondervisite?“, fragte Jonas umgehend.
„Korrekt, Jonas. Ich habe Frau Winter gerade mitgeteilt, dass wir uns ihre Schulter und den Oberschenkel nochmal unter dem MRT6 ansehen wollen. Ich will nämlich wissen, ob bei dem Sturz in den Baum auch Nerven oder Sehnen zu Schaden gekommen sind oder ob es an diesen Stellen zu Entzündungen gekommen ist.
Aber damit warten wir noch ein Weilchen, bis Frau Winter einigermaßen schmerzfrei ist, damit sie das längere Stillliegen in der Röhre besser verträgt. Soweit dazu – ich muss jetzt auch mal wieder weiter. Frau Winter, wir sehen uns dann spätestens morgen wieder bei der Visite. Bis dahin wünsche ich Ihnen gute Besserung und will euch jetzt nicht weiter stören.“
Nachdem Dr. Wagner das Krankenzimmer verlassen hatte, meinte Jonas Korte zu seiner Patientin: „Mein Kollege Kurt hat schon recht, wenn er auf Nummer sicher gehen will. Auf den MRT-Aufnahmen können wir nämlich erkennen, ob noch zusätzlicher Operationsbedarf besteht. Wir wollen ja nicht, dass du dein hübsches linkes Bein verlierst – oder? Ein MRT ist da schon allein deshalb wichtig, weil ich denke, dass du deinen Sport auch zukünftig ausüben möchtest.“
„Zu Befehl Doc. Da muss ich dann jetzt wohl durch. Aber jetzt erzähle ich dir zunächst mal, was mich die Kriminalbeamten gestern alles gefragt haben.“
Nachdem Jessica Winter gleich darauf die Fragen und Antworten der gestrigen Befragung in Kurzfassung geschildert hatte, kam am Ende ihres Berichts auch das von der Polizei inzwischen angefertigte Phantombild zur Sprache. Doch ehe sie weiterreden konnte, fragte Jonas Korte sofort:
„Du arbeitest also bei der Kanzlei Böhm in München? Das ist eine Adresse, die ich aus meiner Vergangenheit in nicht allzu guter Erinnerung habe. Bei meinem letzten großen Fall beim LKA vor rund dreieinhalb Jahren waren es nämlich deren obskure Anwälte, von denen die von uns wegen Drogen- und Menschenhandel verhafteten Münchener Mafia-Fürsten verteidigt wurden.
Immerhin haben diese Leute es mit ihren juristischen Winkelzügen in den nachfolgenden Gerichtsverhandlungen geschafft, zwei der fünf Angeklagten freizubekommen. Und dass dein ach so netter Anwaltskollege, der dich am Sonntag so schmählich im Stich gelassen hat, dabei war und noch dazu italienischer Herkunft ist, spricht ja irgendwie auch Bände.“
„Eine Verteidigung in Strafsachen steht in diesem Land ja wohl jedem Angeklagten zu. Das ist schließlich ihr gutes Recht. Außerdem ist nicht jeder Italiener gleich ein Mitglied der Mafia“, gab Jessica jetzt etwas patzig zurück, bevor sie noch hinzufügte: „Außerdem war es ganz sicher nicht mein Kollege Carlo, der meine Ausrüstung manipuliert hat.“
„Ist ja gut – Jessy. So hab‘ ich das auch nicht gemeint. Nur waren es seinerzeit die ermittelten Indizien und meine Profile, auf denen die Festnahmen und die anschließenden Prozesse dieser Leute basierten. Verdammt, so etwas macht mich noch heute richtig sauer, weil ich mir immer noch ausgesprochen sicher bin, dass ich damit damals auch bei den freigesprochenen Kerlen richtiglag.
Bei diesen Verbrechern aus der Familie Lombardi passte einfach alles zusammen. Sie besitzen nämlich nicht nur Nobelabsteigen und Spielcasinos im Münchner Umland, sondern sie waren zuvor auch schon durch Schmiergeldzahlungen an korrupte Beamte bei Polizei und Justiz aufgefallen.“
„Und du denkst, dass der Anschlag auf dich und deine Familie ein Racheakt war, der damit in Zusammenhang steht?“
„Stimmt. Das will ich gar nicht leugnen – auch wenn ich das bis heute nicht beweisen kann. Aber die Ermittlungen in diesem Fall laufen noch. Und irgendwann werden diese Kerle einen Fehler machen, durch den ihr kriminelles Imperium auffliegt. Du hast aber gerade von einem Phantombild dieses Mannes gesprochen, der sich oben auf eurem Startplatz herumgetrieben hat.“
„Hab‘ ich – hier schau es dir selber an. Der nette Beamte vor meiner Tür, der seinen Kollegen heute Morgen abgelöst hat, war so freundlich, mir eine Kopie des gezeichneten Bilds mitzubringen. Ich soll es mir nämlich nochmal genau anschauen und eventuell nötige Korrekturen an Kommissar Wenzel durchgeben.“
Als Jonas Korte das Blatt Papier in die Hand nahm, wurde er schon beim ersten Blick auf das vom Polizeizeichner erstellte Fahndungsbild fahl im Gesicht und fing unkontrolliert zu zittern an.
„Was ist los Papa – was hast du denn?“, fragte seine Tochter Katie erschrocken, die sich während der Unterhaltung der Erwachsenen bislang mit ihrem mitgebrachten Malbuch beschäftigt hatte.
„Mein Gott, Jo – du machst mir auch Angst. Du siehst ja aus, als ob du gerade ein Gespenst gesehen hättest. Was in aller Welt hat es mit dieser Zeichnung auf sich?“, schloss sich noch im selben Augenblick Jessica Winter der kleinen Katharina an.
„Ich kenne diese Fratze“, knurrte Jonas Korte, als er sich wieder gefangen hatte. „Das hier auf dem Phantombild ist das Schwein, der vor drei Jahren meine Frau mit seinem gestohlenen LKW umgebracht hat.
Ich konnte ihn damals zwar nur ganz kurz sehen, aber diese höhnische Miene und die stechenden Augen werde ich nie in meinem Leben vergessen. Sorry, Jessy – aber ich muss hier raus“, krächzte Jonas gleich danach völlig aufgewühlt. „Komm Katie, verabschiede dich von Jessy – wir müssen sofort gehen und zur Polizei fahren.“
„Warte Jonas – so warte doch“, schrie Jessica Winter dem im Aufbruch befindlichen Arzt atemlos zu, der daraufhin noch einmal kehrt machte und zu ihr ans Bett trat.
Sogleich packte die junge Frau eine seiner kraftlos herabbaumelnden Hände, wobei ihr schmerzverzerrtes Gesicht zeigte, dass ihr das äußerst schwerfiel.
„Ich habe meinen Absturz bisher eher für einen Unfall aufgrund unglücklicher Umstände gehalten. Aber jetzt habe ich Angst, dass du recht haben könntest und mir tatsächlich jemand nach dem Leben trachtet. Oder hältst du mich etwa auch für eine Verbrecherin, nur weil ich zufälligerweise in dieser Anwaltskanzlei arbeite?“, flüsterte Jessy leise, wobei ihr dicke Tränen in die Augen traten. Dann ergänzte sie noch:
„Glaube mir bitte – ich bin keine Kriminelle und ich kann mir nicht im Geringsten erklären, warum man es auf mich abgesehen hat. Bitte lass wenigstens Katie hier, wenn du jetzt zur Polizei rüberfährst. Ich pass solange auf sie auf. Und glaub mir bitte auch, dass ich den Beamten vor meiner Tür ab jetzt nicht mehr für eine vorsorglich übertriebene Maßnahme halte.“
„Okay, dann machen wir es anders. Ich geh‘ kurz raus und rufe den Leiter der hiesigen Kriminalpolizeiinspektion an. Ich werde ihn bitten, gleich mit seinen Ermittlern zu uns zu kommen. Die Kripo Traunstein liegt ja hier gleich um die Ecke. Außerdem ist Kriminaldirektor Lechner ein alter Freund von mir.
Und ja – ich vertraue dir und halte dich nicht für eine Mafiosi-Braut. Dafür hast du nämlich ein viel zu freundliches und anständiges Wesen. Ich behaupte das, obwohl ich dich noch gar nicht lange kenne. Aber schließlich war ich mal ein halbwegs erfolgreicher Profiler, der sich in solchen Dingen nur selten geirrt hat.“
„Danke Doc Jo – es freut mich sehr, dass du so über mich denkst. Mir ist zudem gerade klar geworden, wie sehr ich dich und deine Hilfe nicht nur in medizinischer Hinsicht brauche. Und wenn hier jemand reinkommt, der mir oder deiner Katie ans Leder will, schmeiße ich mit meiner Bettpfanne nach ihm.“
„Das wird nicht nötig sein, Jessy“, meinte Jonas, wobei ihm jetzt ein kurzes Lächeln über seine Gesichtszüge huschte. „Keine Sorge – ich sag jetzt erstmal dem Beamten vor deiner Tür Bescheid und bin danach gleich wieder bei euch.“
Als Jonas Korte daraufhin rasch das Krankenzimmer verließ, hörte er noch mit halbem Ohr, wie seine Tochter zu seiner Patientin sagte: „Bitte nicht mehr weinen, Jessy. Mein Paps mag dich nämlich sehr. Und er ist ein lieber Kerl, findest du nicht auch?“
Jessica Winters schniefende Antwort: „Ja, mein Schatz – ein sehr lieber Kerl sogar“, bekam er danach ebenfalls noch stirnrunzelnd mit.