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Beispiel: Hidden Champions (Handelsblatt 2012)

- Roll-Hundeleinen der Firma Flexi

- Silberbesteck aus der Manufaktur Robbe und Berking

- Prothesenhersteller Otto Bock

- Achterbahnen und Karussells von Stengel

- Pistenraupen der Kässbohrer Geländefahrzeug AG

D) Entfaltung einer globaleren Konsumkultur

Die Entfaltung weltweiter Kommunikationsstrukturen verstärkt durch Migration führen zur Entstehung globaler Konsummuster. Je mehr die lokale Bevölkerung internationale Produkte akzeptiert oder sogar begehrt, umso eher ist ein grenzüberschreitender Handel möglich. Wesentliche Triebkraft zur Verbreitung bestimmter Konsum- und Wertvorstellungen ist die globale Medien- und Eventindustrie.

Große Teile der Bevölkerung akzeptieren den Konsum ausländischer Produkte - besonders wenn keine nationalen Produkte/Marken zur Verfügung stehen. Ein Beispiel dafür ist die in Deutschland alltägliche Verwendung ausländischer Smartphones von Apple (USA), LG (Südkorea), Samsung (Südkorea), Huawei (China) oder Lenovo (China).

Beispielhaft für globale Konsumkulturen stehen große Sportereignisse (Weltmeisterschaft im Fußball, die Olympischen Spiele…) aber auch (Trick-)Filme und Musik. Für letzteres steht in jüngster Zeit der Hit „Gangman-Style“ des südkoreanischen Künstlers Psy. Teilweise greifen die kulturellen Elemente so ineinander, dass eine nationale Herkunft kaum mehr bestimmbar ist.

Beispiel: Heidi

Die Schriftstellerin Johanna Spyri schuf in den 1870er und 1880er Jahren die Figur Heidi. Ein junges Mädchen, das ihre Kindheit in den Schweizer Alpen verbringt. Die Erzählungen wurden in den 1920er Jahren in die japanische Kultur übernommen. 1974 produziert Zuiyo Enterprise den Anime Heidi (Arupusu no Shōjo Haiji, wörtlich: „Alpenmädchen Heidi“). Die Serie wirkt auf Europa zurück und führt hier zu einer neuen Belebung der Heidi-Figur. Wobei viele Konsumenten den Trickfilm für eine europäische Produktion halten. Eine ähnliche Entwicklung nimmt der Roman „Anne auf Green Gables“ der Autorin Lucy Maud Montgomery. Die ein kanadischer Klon der deutschen Heidi ist. Auch hier bringt erst das japanische Anime („Anne mit den roten Haaren“; Akage no An) die Figur wieder in das kulturelle Bewusstsein Europas bzw. Nordamerikas zurück. Eine ähnliche Entwicklung nahm auch Biene Maja (jap. Original: Mitsubachi Māya no Bōken)

Gegenwärtig erreichen Computerspiele große Bedeutung. Hits wie Pokémon oder Zelda, aber auch Counter Strike, Starcraft usw. werden international vermarktet. Die Übertragungen internationaler Wettkämpfe erreichen Millionen in aller Welt.

Die Medien- und Eventindustrien werden von den Regierungen bewusst geschaffen. Hier geht es nicht nur um eine direkte Förderung der eigenen Wirtschaft, sondern auch um die Präsentation der eigenen Außenpolitik. So nimmt das Pentagon mit Hilfe von Förderungen direkt Einfluss auf Drehbücher, bezahlt das japanische Außenministerium die internationale Vermarktung von Trickfilmen und richten Staaten zwecks Prestigegewinn Weltereignisse aus. So gelang Russland mit der Fußballweltmeisterschaft ein sichtbares Ereignis wider der angeblichen internationalen Isolation. (Herrmann 2018) Zu letzteren zählen auch internationale Großveranstaltungen wie Olympiaden, Messen und Kulturevents.

E) Partizipation der Schwellenländer an der Weltwirtschaft

Spätestens seit den 1980er Jahren erhält die Globalisierung neue Impulse durch die Öffnung der (asiatischen) Schwellenländer. Insbesondere die Staaten Süd-Ost-Asiens (Südkorea, Taiwan, Vietnam…) sowie China entfalten eine enorme Exportkraft aber auch eine umfassende Binnennachfrage, die selbst wieder den Handel stimuliert. Das anhaltende Wachstum in Asien führt auch zu signifikanten Zunahmen des Süd-Süd-Handels. Der Handel beginnt wirklich global zu werden.

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