Читать книгу Master Hayden - Kari Karaiti - Страница 7

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JOB ANGEBOTE


HAYDEN

Hayden saß an seinem Schreibtisch, doch er konnte sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Was war verdammt nochmal mit ihm los? Es ging ihn nichts an, was diese Frau tat. Wenn sie meinte, sie müsste in dem miesesten Motel der Stadt unterkommen, dann war das ihre Entscheidung. Eine, für die er sie genauso über sein Knie legen wollte, wie für ihren nächtlichen Spaziergang. Sein BDSM-Club wurde von einigen Bewohnern mit kritischem Auge betrachtet, als Schandfleck bezeichnet. Doch musste dort niemand fürchten, ausgeraubt oder überfallen zu werden. Keiner, außer der Mitglieder, wusste genau, was in den Räumen passierte. Lifestyle Club war die offizielle Bezeichnung, die ihm die Stadtverwaltung vorgeschlagen hatte. Worte wie schmuddelig, dreckig, unanständig hörte er regelmäßig von Mitbürgern, die über seinen Club sprachen. Zugegeben, unanständig gefiel ihm, dreckig und schmuddelig waren allerdings freche Unterstellungen. Er sorgte dafür, dass man besser von seinem Boden essen konnte als von den Tischen in Jamie’s Diner. Hygiene und Sicherheit waren seine wichtigsten Prinzipien.

Im Gegensatz zu dem Etablissement, in dem die kleine Fee untergekommen war. Er schüttelte den Kopf und versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch er erinnerte sich erneut an Natalies Worte vom Abend zuvor. Ich hatte das Gefühl, eine Welt brach für sie zusammen, als ich ihr sagte, dass wir momentan keine Stelle haben. Seufzend lehnte er sich im Stuhl zurück und fuhr sich durch die Haare. Erinnerungen lenkten ihn ab. Erinnerungen an ihre süße Fratze, die sie gezogen hatte, an ihre ungezwungene, offene Art, mit der sie ihn angesprochen hatte! Sein Blick fiel auf seine Hand und er konnte ihre blassen, zarten Finger darauf liegen sehen. Wann hatte jemals eine Frau gewagt, ihn bei einer ersten Begegnung zu berühren? Nicht einmal Louise, als er damals als junger, unerfahrener Schnösel an ihre Tür geklopft hatte – enttäuscht von der Eintönigkeit der sexuellen Abenteuer mit den gleichaltrigen Mädchen seiner Schule. Ja, selbst sie hatte sich ihm vorsichtig genähert. Hatte er immer schon einschüchternd, wie Ava oft mit einem warmen Lächeln betonte, auf andere gewirkt? Er schmunzelte bei dem Gedanken an die kleine Maus, die ihm in einem Moment erklärte, dass er furchteinflößend wirkte, und sich im nächsten an ihn kuschelte, als wollte sie sich in seinen Armen verstecken. Selbst Ava hatte ihn zunächst misstrauisch angestarrt, als er sich damals in das Gespräch zwischen ihr und Paisley eingemischt hatte. Deutlich sah er ihre weit aufgerissenen Augen, mit denen sie ihn gemustert hatte. Doch sie hatte ihn durchschaut, schneller als ihn jemals jemand durchschaut hatte.

Er schüttelte den Kopf, als das Telefon klingelte. Eine Stunde telefonierte er mit einem Zulieferer, bis die Ereignisse des Tages plötzlich alle gleichzeitig über ihn hereinbrachen. Eine Lieferung Spielzeug für den Club wurde ausgeladen, dann trafen die Vertreter der neuen lokalen Brauerei zu früh zu ihrem vereinbarten Termin ein, um ihm ihr Sortiment vorzustellen. Hayden empfing sie in seinem Büro, doch meistens folgte eine Tour durch seinen Club, denn Anstand hin oder her, die Gelegenheit, einen heimlichen Blick in ein verbotenes Etablissement zu werfen, ließ sich kaum einer seiner Geschäftspartner entgehen. Nicht, wenn er der erste Clubbesitzer der Art war, mit denen sie Geschäfte machen wollten. Er genoss die weit aufgerissenen Augen, die Neugier, das Unverständnis, den Schock. Und das waren Reaktionen auf den leeren Club. Manchmal versuchte er, sich vorzustellen, wie dieselben Leute auf seinen gut gefüllten Club an einem regen Abend reagieren würden.

Gegen späten Mittag machte sich sein Telefon bemerkbar und erinnerte ihn daran, dass er sich mit Jack zu einem Snack verabredet hatte. In Jamie’s Diner, wie er missmutig feststellte. Als er dort eintraf, saß Jack in ihrer üblichen Sitzecke. Ein alkoholfreies Bier vor sich studierte er die Karte, die er sicher auswendig kannte.

„Etwas Neues?“, fragte Hayden, als er sich ihm gegenüber niederließ.

Jack schnaubte amüsiert. „Was glaubst du?“

„Ich glaube, ich muss mit Jamie reden, dass sein derzeitiger Manager das Diner zugrunde richten wird.“

Jack zog eine Augenbraue hoch und warf ihm einen überraschten Blick über die Karte hinweg zu.

„Hey, Kumpel!“, grüßte sie plötzlich eine ihm bekannte Stimme und Wut stieg in ihm auf, dass der Manager glaubte, sie seien auf kumpelhafter Ebene.

„Matt! Seit wann bewegst du deinen Arsch selbst hinterm Tresen hervor, du alter Sklaventreiber?“

Jacks Augenbrauen schossen fast in seinen Haaransatz, doch Matt lachte. „Sagt der Richtige!“, antwortete er. „Sklaventreiber, aus deinem Mund! Der war gut!“

Hayden ließ ein raubtierhaftes Grinsen über sein Gesicht gehen, woraufhin Jack die Karte niederlegte. „Ich nehme den Cheeseburger“, sagte er hastig, als wollte er damit eine Eskalation verhindern.

Matt nickte, legte seinen Blick auf Hayden. Dieser nickte ebenfalls. „Und eine große Flasche Wasser, bitte.“

„Nur Wasser?“, fragte Matt überrascht.

„Nein, zwei Cheeseburger!“, erklärte Jack, bevor Hayden reagieren konnte. „Zwei Cheeseburger und eine große Flasche Wasser.“

Matt brummte zustimmend, wandte sich wortlos um und verschwand. „Was ein Vollidiot!“, knurrte Hayden.

„Du wirst ihn nicht mit Haut und Haaren fressen, oder?“, fragte Jack.

Hayden lachte leise. „Ich werde definitiv mit Jamie sprechen. Sieh dich um! Siehst du zufrieden lächelnde Gesichter?“

„Ich sehe in ihr Mittagessen vertiefte Gesichter.“

„Und das meine ich. Vor einigen Tagen sahst du hier zufrieden lächelnde Gäste.“

„Das lässt dich nicht los, oder?“, fragte Jack und sah ihn forschend an. „Sagte ich schon, dass du scheiße aussiehst? Hast du nicht geschlafen?“

Hayden brummte. „Hättest du schlafen können, wenn du eine kleine, zierliche Frau dabei beobachten musst, wie sie allein des Nachts von einem Ende der Stadt zum anderen rennt und dann in Royces Motel geht?“

Jack verschluckte sich an seinem Bier. „Stalkst du sie jetzt?“

„Wir sahen sie, als ich Ryan nach Hause fuhr. Sie weigerte sich, sich nach Hause fahren zu lassen, also eskortierten wir sie. Ich glaube, er war genauso angepisst über die Tatsache, dass sie im Motel schläft, wie ich.“

„Oh, das kleine Mäuschen stieg nicht zu den Rittern in schimmernder Rüstung ins Auto?“, fragte Jack amüsiert.

„Fick dich!“, erwiderte Hayden, woraufhin sein Freund den Kopf in den Nacken warf und lachte.

„Zweimal Cheeseburger!“, ertönte eine raue Stimme und Mary stellte zwei Teller auf den Tisch.

„Mary, was machst du hier?“, fragte Hayden überrascht. Die alte Dame war um die siebzig und wohnte in einer der Wohnungen über dem Diner.

„Was wohl? Ich helfe aus. Kann nicht zulassen, dass Jamie’s Baby vor die Hunde geht“, antwortete sie auf ihre typische schroffe Art.

„Bat Matt dich, auszuhelfen?“

„Nein, ich kam für einen Kaffee runter, aber der Junge ist völlig überfordert, seit er wieder eine der Bedienungen feuerte. Da sprang ich ein.“

„Wen feuerte er?“, fragte er und sie sah ihn überrascht an.

„Er schmeißt ständig Servicekräfte raus. Aber die Letzte war gut. Keine Ahnung, wieso er sie rauswarf. Jetzt muss er sich selbst den Arsch wund arbeiten, bis er ein neues naives Ding findet, das sich von ihm fertig machen lässt.“

„Im Moment sehe ich ihn nicht, sich den Arsch wund arbeiten“, widersprach er und sie lachte kehlig.

„Willst du deinen Burger warm?“, entgegnete sie amüsiert. „Dann willst du nicht, dass er sich den Arsch wund arbeitet! Iss, Junge!“

„Soll ich mit Jamie reden?“ Mary tätschelte seine Wange, zwinkerte und wandte sich wortlos ab. „So ein Idiot!“, zischte er und Jack schmunzelte.

Hayden hatte erst den halben Burger gegessen, als er feuerrote Haare auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte. Der Bissen blieb ihm im Halse stecken, als er sie dort stehen sah, die Stirn krausgezogen und auf ihr Smartphone starrend. Im Tageslicht wirkte sie zerbrechlicher als in der Nacht zuvor. Verschwunden war die Fröhlichkeit in ihrem Gesicht, hatte Platz gemacht für ... Hayden schluckte. Natalie hatte Recht. Es war pure Verzweiflung, die sich in ihren Zügen zeigte.

„Bin gleich zurück!“, murmelte er an Jack gerichtet, erhob sich und verließ das Diner.

JUDY

Judy starrte auf die App für Mitfahrgelegenheiten. Niemand wollte sich aus der kleinen Stadt wegbewegen, wenn sie die Trucker nicht zählte. Doch sie würde nicht mit einem Fremden durch offene Landschaften fahren, stundenlang eingeschlossen mit einem Mann, von dem sie nichts wusste. Sie tat dem Großteil der Trucker unrecht damit. Aber wie sollte sie entscheiden, ob der betreffende nicht das eine schwarze Schaf war, zu dem man sich besser nicht in ein Cockpit setzte? Also nahm sie alle in Sippenhaft.

Ihre Möglichkeiten waren begrenzt. Heute würde sie die App im Auge behalten und versuchen, irgendwo unterzukommen. Doch wenn sich nicht in spätestens zwei Tagen eine Gelegenheit bot, würde sie tun müssen, was sie nicht tun wollte.

Seufzend wandte sie sich um, die Hauptstraße zu verlassen und sich irgendwo anders als in Jamie’s Diner einen Kaffee zu organisieren, als sie in eine Wand rannte und gefallen wäre, wenn sie nicht festgehalten worden wäre.

„Vorsichtig, Engelchen!“, rollte die tiefe, sonore Stimme über sie und sie erstarrte. Sie erkannte das Brummen sofort.

Ihr Blick fuhr seine Brust direkt vor ihr hinauf in sein Gesicht. Ein amüsiertes Schmunzeln spielte um seine Mundwinkel. Ihr Herz schlug bei seinem Anblick wild. An diesem Tag hatte sie keine Kaffeekanne als Schild. „Entschuldigen Sie, Sir“, sagte sie atemlos. Konnte sie das auf die Tatsache schieben, dass sie beinahe mit dem Gesicht zuerst auf den Asphalt geschlagen wäre? Bestimmt! „Ich sollte nicht auf das Telefon schauen, während ich gehe. Ich habe Sie nicht gesehen.“ Ihr Blick schweifte über ihn und dann musste sie lachen.

„Das klingt nicht wie eine ernst gemeinte Entschuldigung“, sagte er, aber seine Augen verengten sich amüsiert.

„Verzeihung Sir, ich habe Sie nicht gesehen“, wiederholte sie, deutete mit der Hand über ihn und fing erneut an zu lachen. Er musste doch verstehen, wie albern und lustig es klang, dass sie, der Zwerg, ihn, den Felsen, den Riesen, übersehen hatte. „Man könnte sagen, ich hätte Sie übersehen!“, betonte sie daher und lachte erneut auf, deutete auf seine körperlichen Maße und Tränen liefen aus ihren Augen. Jetzt hörte sie seine tiefe Stimme in einem leisen Lachen. „Wurden Sie schon einmal übersehen?“

„Nein!“

„Verzeihen Sie, Sir“, sagte sie glucksend, wischte sich über die Augen. „Aber das war zu komisch. Ich habe Ihnen nicht wehgetan, oder?“ Judy sah in sein Gesicht auf und brach erneut in Gelächter aus.

Er stand vor ihr, seine Augen musterten sie amüsiert und er schmunzelte. „Und wenn dem so wäre?“ Einen Moment sahen sie sich an, dann lachten sie erneut.

„Nein, ernsthaft! Es tut mir leid! Ich sollte besser aufpassen, wohin ich gehe.“

„Alles gut, Engelchen!“, erwiderte er. „Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht wehgetan.“

Sie schüttelte den Kopf. „Und wenn, hätte ich es verdient, meinen Sie nicht?“, fragte sie und sein Lächeln erstarrte kurz, bevor es sich auf seltsame Weise wandelte. Sie konnte nicht sagen, was es war, doch wirkte er an sich einschüchternd, so ließ ihn dieses Lächeln furchteinflößend erscheinen. „Kann ich es wieder gutmachen? Ich könnte Sie auf einen Kaffee einladen.“

Er betrachtete sie einen Augenblick und, als sie anfing, sich albern dafür zu finden, dass sie ihm vorgeschlagen hatte, einen Kaffee mit ihr zu trinken, nickte er. „Warum nicht?“ Er streckte die Hand aus und deutete gegenüber auf das Diner, das ihr ihre momentane Misere eingebrockt hatte.

„Dort bin ich nicht mehr willkommen. Wir müssten eine andere Lokalität aufsuchen.“

„Ich dachte, Sie arbeiten da.“

„Nicht mehr! Offenbar ist es meine Schuld, dass ich Kaffee verschütte, wenn mich jemand anrempelt, während ich ausgieße.“

Er sog tief Luft durch die Nase. „Sie wurden rausgeschmissen?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Nicht eine meiner hellsten Stunden, aber ja!“

„Und jetzt?“, fragte er. „Wo arbeiten Sie jetzt?“

Sie sah ihn überrascht an. „Nirgendwo! Es scheint, in der ganzen Stadt keine andere Stelle für eine Servicekraft zu geben. Ich suche eine Mitfahrgelegenheit, um weiterzuziehen.“

Er starrte sie eine Zeit an und jeder Humor verschwand aus seinen Augen. Plötzlich zog er eine Karte aus seiner Hosentasche und reichte sie ihr. „Wenn Sie einen Job brauchen, rufen Sie an! Ich könnte eine freie Stelle haben.“

Sie ließ den Blick auf die schlichte schwarze Karte mit weißer Schrift sinken, sah wieder zu ihm auf. „Im Ernst?“

„Rufen Sie an und wir machen einen Termin für ein Gespräch aus! Und dann können wir über den Wiedergutmachungskaffee sprechen.“

Ein erleichtertes Lächeln kroch über ihr Gesicht. „Sehr gerne! Das werde ich machen. Vielen Dank!“

„Und schauen Sie, wohin Sie laufen!“, erinnerte er sie, als er ein paar Schritte von ihr wegsetzte.

Sie lächelte, zwinkerte ihm zu. „Das werde ich“, erwiderte sie und fand sich im selben Moment furchtbar albern dafür. Sie sah ihm kurz hinterher, als er die Straße überquerte, dann wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg zurück ins Motel.

HAYDEN

Hayden versicherte sich, dass sie sich nicht noch einmal zu ihm herumdrehte, bevor er das Diner betrat, wo Jack im Sitz zurückgelehnt saß, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und ihn amüsiert ansah. Mit einem Seufzen ließ er sich auf seinem Platz nieder, griff eine Pommes, die mittlerweile kalt war, und warf sie wieder auf den Teller.

„Was war das?“, fragte Jack.

Hayden versuchte, das Lächeln, das ihm bei dem Gedanken an die kleine Fee über das Gesicht krabbeln wollte, zu unterdrücken. „Sie lief mich um.“

„Von hier aus sah es eher aus, als seist du ihr absichtlich in den Weg getreten.“ Hayden zuckte mit den Schultern. „Und was war so lustig?“

„Dass sie glaubte, mich übersehen zu haben?“, fragte er zurück, deutete auf sich selbst und machte damit deutlich, dass er nicht der Typ Mann war, den man übersehen konnte.

Jack legte den Kopf zurück und lachte. „Und wie, um alles in der Welt, kam es, dass du ihr deine Karte in die Hand drücktest?“

„Sie braucht einen Job. Ich könnte einen haben.“

Schon am späten Nachmittag holte ihn sein undurchdachter Plan ein. Das verdammte Telefon klingelte und Hayden war sich zu achtundneunzig Prozent sicher, dass es die kleine Fee war, die wegen eines Jobs anrief. Was hatte er sich dabei gedacht? Er konnte ihr unmöglich einen Job in seinem Club anbieten. Sie würde mit wehenden Fahnen die Stadt verlassen, wie sie es geplant hatte. Vielleicht würde sie zu dem nächstbesten Trucker ins Führerhaus springen und das wäre seine Schuld. Er starrte auf das Telefon, während er wie ein Tiger im Käfig davor auf und ab ging. Doch es half nichts. Er hatte ihr einen Job versprochen und er musste liefern. Schließlich griff er nach dem Smartphone und meldete sich.

„Oh, hallo!“, vernahm er ihre helle Stimme. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass jemand abnimmt. Ich wollte auflegen.“

„Entschuldigung, ich war beschäftigt. Viel los!“ Großartig, ihr Arbeitsverhältnis direkt mit Lügen zu beginnen!

„Kein Problem!“, antwortete sie. „Ich bin jetzt nur aus dem Konzept.“

Seine Mundwinkel zuckten. „Wie gut, dass wir unser Gespräch nicht am Telefon führen werden, sondern nur einen Termin ausmachen.“

„Ja, das! Wann könnte ich vorbeikommen und über welche Art Job sprechen wir?“

„Das sollten wir vor Ort besprechen. Wann könnten Sie zu einem Gespräch kommen?“

„Jederzeit! Hören Sie! Ich weiß, es ist dumm, meine Situation offen zu legen, aber ich bin verzweifelt. Ich hatte nicht geplant, so schnell wieder nach einem Job zu suchen.“

Ihre Offenheit war erfrischend. Umso mehr zweifelte er, ob es eine gute Idee war, sie in den Club kommen zu lassen. Er wanderte ziellos durch sein Wohnzimmer. „Wie wäre es morgen um elf Uhr?“, hörte er sich fragen. „Ich werde Ihnen den Arbeitsbereich zeigen und wir könnten über Lunch den Vertrag besprechen.“

„Ja! Ja, klingt großartig! Also um elf morgen Vormittag?“

„Perfekt!“, murmelte er.

Sein Herz raste, als er das Telefonat beendete, nachdem er ihr versichert hatte, ihr die Adresse zu schicken. Wann war er das letzte Mal so nervös gewesen? Er kannte die Antwort und die Erinnerung schmerzte. Es war eine der schönsten seines Lebens: als Ava Louise in seinen Club geführt hatte. Seufzend fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar, ließ sich auf sein überdimensionales Sofa im Wohnzimmer fallen. Was hatte er sich da eingebrockt? Er musste alles vorbereiten. Und dafür brauchte er Hilfe. Hilfe, die ihn nicht mit der Blödsinnigkeit seiner Idee aufziehen, sondern ihn bedingungslos unterstützen würde.

„Hey, kleine Maus“, sagte er, als Ava abhob, und es klang in seinen eigenen Ohren verzweifelt. „Ich brauche deine Hilfe!“

Master Hayden

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