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Donnerstag

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Ich habe viele Jahre nicht mehr Tagebuch geführt, und als ich jetzt wieder anfing, habe ich ein altes Tagebuch genommen, das nicht voll geschrieben war. Als ich zurückblätterte und meine Gedanken von früher las, fand ich folgende Notiz von vor fünf Jahren – ich war gerade auf einem Fest bei Studienkollegen gewesen, die etwas älter waren als ich:

«Ich stand in der Küche und unterhielt mich mit einer Frau, das war sehr lustig. Aber als dann eine andere dazukam, redeten sie nur noch über Kinder. Das Thema Baby ist stinklangweilig! Sie finden es vielleicht spannend, aber sie müssen doch kapieren, dass es für mich total uninteressant ist?! Oder sie wissen es, aber es ist ihnen egal. Ich habe gehört, es interessiert einen nicht, was andere Leute denken, wenn man ein Kind bekommt. Und das ist vielleicht auch gut so, man wird ja so langweilig.»

Und jetzt bin ich also selbst auf dem besten Weg, eine sterbenslangweilige Mutter zu werden. Aber ich will bleiben, wie ich bisher war, und nicht so werden wie alle anderen, die ein Kind bekommen haben! Ist das Kind einmal da, wird man wie alle anderen Eltern, Kinder sind schließlich in allen Familien gleich. Es sind die gleichen Windeln und die gleichen Schnuller und die gleichen verdammten Spielsachen in fröhlichen Farben. Die gleichen Windpocken und Kinderzeitschriften. Gleich, gleich, gleich. Aber wozu werden wie alle anderen? Was hätte es für einen Sinn, das gleiche Leben zu leben – reicht es nicht, wenn sie es tun?

Ich glaube, ich habe Angst, ein Klischee zu werden – «eine wie alle». Eine Frau ganz einfach. Eine Frau unter anderen Frauen, die ein Kind unter ihrem Herzen getragen und es unter Schmerzen geboren hat. Mich stört es jedes Mal, wenn ich Mütter sagen höre, dass sie sich während der Schwangerschaft so fraulich gefühlt haben. Ich bin keine Frau – ich bin ein Unikum. Und will es bleiben.

Puh, was bin ich wieder negativ. Aber ich habe gehört, wenn man schwanger ist, stürmen alle möglichen Gefühle auf einen ein. Da hilft ein Tagebuch, die Probleme zur Sprache zu bringen. Ich habe nun mal diese Gefühle, dafür kann ich nichts. Armes Baby.

Mamma mia! Tagebuch einer Schwangerschaft

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