Читать книгу Mamma mia! Tagebuch einer Schwangerschaft - Karin Milles - Страница 14

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7. Woche

Während dieser Zeit wächst der Embryo schnell, einen ganzen Millimeter pro Tag. Schon jetzt kann er sich ein wenig bewegen, es sind allerdings nur Reflexe. Auch die Beine beginnen zu wachsen.

Die werdende Mutter ist oft müde und braucht viel Schlaf, außerdem kann die Verdauung träger sein als vor der Schwangerschaft. Viele Frauen leiden unter Übelkeit, da hilft es, häufiger und nur kleine Mengen zu essen und Fett zu meiden.

Dienstag

Wieder zu Hause in Schweden. Mit der Übelkeit ist es etwas besser. Ich esse jetzt jeden Morgen einen großen Teller Haferbrei, und das hilft tatsächlich.

Wir haben immer noch ein paar Wochen Ferien, deshalb haben wir gestern unsere beiden Burmakatzen, meine Schwester und ihren Freund ins Auto gepackt und sind aufs Land nach Värmland gefahren.

Ich hatte mir vorgestellt, man würde es herausschreien und aller Welt sofort mitteilen wollen, wenn man ein Kind erwartet. Aber in Wirklichkeit ist es nicht so einfach. H. und ich hatten besprochen, es meiner Schwester Ann und ihrem Freund Sven auf der Fahrt zu erzählen. Ich habe mehrmals angesetzt und es irgendwie nicht herausgebracht. Was sagt man denn da? «Ich werde ein Kind haben» ist zu einfach. «Ich bin schwanger» klingt so ernst. «Bald sind wir drei»? Affig und verklemmt. Und während ich noch über eine Formulierung nachdachte, verstrichen alle möglichen Gelegenheiten.

Wir waren den halben Tag gefahren und kamen gegen fünf endlich in Lesjöfors an. Wir hatten nichts zu essen dabei und hielten zum Einkaufen am Konsum. Und dann, als wir vor dem Getränkeregal standen, fragte meine Schwester, wie viele Tonics wir kaufen sollten. Da rutschte es mir heraus, endlich. Es passierte einfach. «Also ich, ich werde keinen Gin Tonic trinken», sagte ich. Das war zwar nicht besonders gut formuliert, aber sie verstand sofort und nahm mich in den Arm. Es ist schön, dass es außer H. noch jemand weiß.

Mittwoch

Ich gehe umher und freue mich behutsam und heimlich, dass ich ein Kind bekomme. Ich gehe an meine Lieblingsplätze und denke, wie schön es sein wird, sie eines Tages dem Kind zu zeigen.

Ob es wohl ein Mädchen oder ein Junge wird? Und wie sollen wir sie oder ihn nennen?

Donnerstag

Die Großeltern sind auch auf dem Land. Großmutter ist inzwischen ziemlich alt, sie sitzt meistens in der Laube und häkelt oder liest. Manchmal spaziert sie auf wackeligen Beinen und mit einem Sonnenhut auf dem Kopf durch die Blumenbeete, dann sieht sie beinah aus wie ein kleines Kind.

Ich würde es ihr gern erzählen. Jetzt, wo ich selbst ein Kind erwarte, wüsste ich gern, wie es zu ihrer Zeit war, ein Kind zu haben. Sie hat fünf Kinder geboren und großgezogen. Ob es ihr wohl zu Beginn der Schwangerschaften genauso schlecht ging wie mir jetzt? Sie hat einmal erzählt, dass sie es ziemlich anstrengend fand, mit allen fünfen auf dem Land zu leben. Sie hatte Angst, dass sie ertrinken, die Windeln waren aus Stoff und mussten im See gewaschen werden. Was muss sie geschuftet haben! Ob sie wohl viel an diese Zeit denkt, jetzt, wo sie alt ist, oder ob sie vergessen hat, wie es war?

Ich möchte es auch deshalb erzählen, weil ich weiß, wie sie sich freut, sie wartet schon lange auf Urenkel. Nachdem ich H. kennen gelernt hatte, drängte sie anfangs richtig – aber jetzt hat sie lange nicht mehr darüber gesprochen. Sie schaut mich und meinen Bauch nur traurig an, wenn sie mich sieht. Sie denkt bestimmt, wir können keine Kinder bekommen. Aber ich muss es noch eine Weile für mich behalten, weil es noch so früh ist. Sie wäre sehr traurig, wenn etwas schief ginge und ich das Kind verlieren würde.

Mamma mia! Tagebuch einer Schwangerschaft

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