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Vorwort

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Dies ist das Tagebuch meiner Schwangerschaft. Bevor ich schwanger wurde, hatte ich keine Ahnung, dass das Austragen eines Kindes ein so umwälzender und durchgreifender Vorgang ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, meine Gedanken seien Tag und Nacht nur damit beschäftigt. Wenn ich mir nicht in der Teeküche meines Instituts Geburtsgeschichten anhörte, hatte ich Rückenschmerzen oder lief aufs Klo. Oder ich schlief.

Ich hatte ein schier unersättliches Bedürfnis, über alles, was mit Schwangerschaft zu tun hatte, zu diskutieren. Ich konnte stundenlang über die aktuellen oder kommenden Vorgänge in meinem Körper sprechen. Ich habe mir unzählige Geschichten über die Schwangerschaften von anderen angehört, und ich hätte bestimmt nochmal so viele anhören können.

Natürlich habe ich auch die entsprechende Literatur verschlungen. Es war schon interessant zu lesen, wie viel Gramm der Fötus in welcher Woche wiegt, wann die Übelkeit vorübergeht oder was es mit der Lockerung des Beckens auf sich hat, aber ich wollte auch wissen, was andere schwangere Frauen dachten. Was fühlten sie, als sie feststellten, dass sie ein Kind bekommen würden, wie dachten sie über das Liebesleben nach, und wie reagierten sie darauf, Mutter zu werden?

Verständlicherweise konnte kein Geliebter, keine Freundin oder Bekannte mein Bedürfnis nach Gesprächen befriedigen. Das Tagebuch wurde deshalb mein ständiger Begleiter. Wann immer mir etwas einfiel, schrieb ich meine Gedanken auf – alles von alltäglichen Beobachtungen der körperlichen Veränderungen und dem Gejammer über Wehwehchen bis zu ernsthafteren Überlegungen, wie ein Kind mein Leben und das meines Mannes verändern würde. Gar nicht zu reden von noch ernsteren Gedanken über die Bedeutung von Schwangerschaft und Mutterschaft in unserer Gesellschaft.

Dieses Buch ist also mein Versuch, im Verlauf der Schwangerschaft eine Antwort zu finden auf die Frage, wie man als Mensch, Frau, Feministin, Freundin, Geliebte und Erwerbstätige Mutter werden kann, ohne den Verstand zu verlieren. Ich weiß nicht, ob es mir geglückt ist, das Tagebuch jedenfalls ist voll geworden. Es wurde genau das Buch, das ich damals hätte lesen wollen – die Gedanken einer Frau während ihrer Schwangerschaft.

Man misst den Fortgang einer Schwangerschaft nach der Anzahl der Wochen. Wenn man sagt, eine Frau ist in der 10. Woche, bedeutet das, dass die Schwangerschaft neun volle Wochen und ein paar Tage alt ist. Eine Schwangerschaft dauert normalerweise 40 Wochen, biologisch gesehen sind es jedoch nur 38 Wochen. Die zwei zusätzlichen Wochen kommen daher, dass man vom ersten Tag der letzten Menstruation an rechnet und nicht vom Eisprung, der zwei Wochen später stattfindet. Man macht das, weil die Menstruation das zuverlässigere Zeichen ist. Wenn man die zwei Wochen dazuzählt, ist man zum Zeitpunkt der Empfängnis also schon in der dritten Woche.

Im Tagebuch wird jede neue Woche mit einem kurzen Abschnitt über die Entwicklung des Fötus eingeleitet und den Vorgängen im Körper der werdenden Mutter. Diese Abschnitte wurden von Marika von Hámos, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, durchgesehen.

Mamma mia! Tagebuch einer Schwangerschaft

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