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Mittwoch

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Ein neuer Tag. Immer noch sehr heiß. Im Badezimmer jede Menge Sand, der ins Bett gelangt und nachts scheuert. Mir ist schlecht. Es heißt, Essen hilft, aber wer will denn essen, wenn man immer kurz vor dem Erbrechen ist? Und das Ganze wird nicht besser, wenn H., der sonst nie frühstückt, ausgerechnet heute Morgen auf die Idee kommt, Eier mit Speck zu braten. Der Geruch hängt im Zimmer.

Mir ist immer ein wenig übel, aber manchmal kommt die Übelkeit in Wellen, und dann habe ich das Gefühl, ich muss mich übergeben. Das ist für mich eine schreckliche Vorstellung, ich leide nämlich unter Erbrechensangst und habe mich nicht mehr übergeben, seit ich zehn war. Mit Grausen denke ich daran, wie es einer Freundin ergangen ist. Sie ist Lehrerin, und als sie schwanger war, musste sie mitten im Unterricht rauslaufen und sich übergeben. Und es gibt Frauen, bei denen es gar nicht mehr aufhört, die müssen dann ins Krankenhaus und werden an den Tropf gehängt.

Aber vielleicht ist es gar nicht die Schwangerschaft, sondern ich halte einfach die Hitze nicht aus. Wie leicht schiebt man alles auf die Schwangerschaft. Früher war ich allen möglichen Einflüssen ausgesetzt – Erlebnissen, Stimmungen, Wetter usw. –, jetzt bin ich nur noch schwanger. Alles – ob ich gut gelaunt, traurig oder apathisch bin – ist mit der Schwangerschaft zu erklären. Mein Appetit – ob riesig oder winzig – rührt da her. Mein Körper ist ganz und gar von dem kleinen Leben im Bauch in Besitz genommen worden.

Ist es wirklich so? Oder ist es nur eine bequeme Antwort, wenn man nicht sicher ist, woher all das kommt? Oder ist die Schwangerschaft tatsächlich so dominant, dass alles andere nicht mehr existiert?

Mamma mia! Tagebuch einer Schwangerschaft

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