Читать книгу Das Phänomen - Karin Szivatz - Страница 16

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Zu Hause angekommen, stellte sie einen Topf für das Gemüse auf den Herd und holte eine Zwiebel aus dem Vorratsschrank. Sie hörte, wie Taylor zu ihr in die Küche kam und wollte ihn fragen, ob er nicht die Soße machen wollte, doch er packte sie grob an den Hüften, drückte sich grob an sie und stöhnte ihr ins Ohr: „Komm, du kleine geile Schlampe, ich besorg’s dir jetzt so richtig!“ Mit zittrigen Fingern nestelte er an ihrem Hosenbund herum und leckte mit der Zunge an ihrem Ohr. „Na komm schon, du Schlampe, du willst es doch auch! Zeig mir deine kleine, süße….“

Weiter kam er nicht, dann Rosalie hatte sich umgedreht, seine Hände gepackt und ihn schrie ihn an: „Was ist denn in dich gefahren?“

Doch Taylor hörte nicht auf sie, sondern bedrängte sie weiter, rieb seinen Unterleib hart an ihrem und leckte über ihr Gesicht, wovon Speichelspuren auf der Wange glänzten, in denen sich Bläschen gebildet hatten, die aber sofort wieder zerplatzten. Entsetzt verpasste sie ihm einen Stoß und floh panisch aus der Ecke, in die er sie gedrängt hatte. Mit angsterfüllten Augen suchte sie hinter dem Esstisch Schutz.

„Du willst ein Spiel spielen, du geiles Luder? Das kannst du haben. Wenn ich dich erwische, dann lege ich dich flach und vögle dir das Hirn raus“, geiferte er und verfolgte seine Frau durchs Wohnzimmer. Rosalie flüchtete aus dem Wohnzimmer in ihr Arbeitszimmer und wollte die Tür hinter sich zuschlagen, doch Taylor war zu knapp hinter ihr und drückte die Tür mühelos auf. Mit einem spitzen Schrei lief Rosalie hinter ihren Schreibtisch und konnte gerade noch aus dem Zimmer fliehen, weil er über ihren Notfallkoffer gestolpert war.

„Bleib stehen, du Hure, damit ich dir mein Ding reinrammen und dich so richtig durchvögeln kann. Das magst du kleine Schlampe doch! Du lässt es dir gern so richtig besorgen!“, brüllte er ihr nach und rappelte sich auf.

Rosalie war inzwischen zur Haustür hinaus und in Richtung Marishas Haus gelaufen. Dort würde er nicht eindringen können; so hoffte sie zumindest. Sie betete nur, dass Marishas Tochter noch nicht im Haus gewesen war und die Eingangstür versperrt hatte. Am Strand hatte sie nämlich gegen Taylor keine Chance. Er war ein guter Läufer und konditionell um einiges besser in Form als sie selbst.

Zu ihrer Erleichterung ließ sich die Tür öffnen und sie schlüpfte hinein. Doch den Schlüssel hatte sie beim letzten Besuch nicht im Schloss stecken gelassen, sondern an den Haken an der Wand gehängt. Mit zittrigen Fingern nahm sie ihn herunter und brauchte vier Anläufe, ehe sie ihn ins Schloss stecken konnte. Gerade in dem Moment, als sie den Schlüssel umgedreht hatte, drückte Taylor die Türklinke und sein Gesicht erschien in der kleinen Fensterscheibe, die in die Tür eingelassen war. Er brüllte und hämmerte mit der Faust gegen das dicke Holz. Rosalie wollte sich schon im Haus verbarrikadieren, als sie in sein Gesicht sah. Da wurde ihr plötzlich klar, dass es das Phänomen sein musste, das von ihm Besitz ergriffen hatte. Das änderte die Sachlage komplett und sie atmete zwei Mal tief durch und blieb mutig stehen. Sie wartete, bis er nicht mehr gegen die Tür hämmerte und schrie ihn aus Leibeskräften an: „Taylor! Hör auf! Das bist nicht du! Kämpfe gegen die Stimme in dir an! Das ist etwas Böses! Kämpfe dagegen an! Zeig’ der Stimme, dass du sie nicht in dir aufkommen lässt. Du bist stark genug, um dem zu widerstehen.“

Sie sah in seine Augen und sprang einen Schritt zurück. In ihnen spiegelte sich das abgrundtief Böse, als wären Satans Augen. Doch schon nach nur wenigen Sekunden beruhigte sich Taylor und seine Augen glänzten in einem hellen braun wie eh und je. Er blinzelte ein paar Mal und sah sich um. Nun ließ auch die Spannung in seinem Körper nach und er fühlte sich so matt, dass er sich auf die schmale Bank auf der Veranda fallen ließ.

Rosalie äugte vorsichtig durch die kleine Scheibe in der Tür und konnte ihren Mann kraftlos und in sich zusammengesunken vor sich sehen. Vorsichtig sperrte sie die Tür auf und lugte um die Ecke.

„Was war denn los?“, fragte er. „Ich weiß schon, was ich gesagt und getan habe, aber hat es für dich auch so aggressiv, so unmenschlich gewirkt wie für mich? Übrigens – danke, dass du mich vor einem Übergriff bewahrt hast. Ich hätte es mir niemals verziehen, wenn ich dir wehgetan hätte.“

Rosalie küsste ihn auf die Stirn. „Aber ich hätte dir verziehen, denn das warst vorhin nicht du. Und genau das macht mir Angst. Große Angst. Wer weiß, was wir noch alles tun, wenn wir von dem Phänomen in Besitz genommen werden. Wir müssen unsere Nachforschungen intensivieren; jetzt ist keine Zeit mehr um zu warten und zu staunen. Wir müssen handeln, und zwar schnell.“

Sie bereiteten noch rasch die Lasagne zu, räumten ein wenig das Haus auf und suchten dabei unerlässlich Wege, um das Rätsel des Dorfes zu lösen.

Das Phänomen

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