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Wir formen unsere Tiere nach unseren Wünschen

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Unsere Tiere bekommen unsere Krankheiten, weil sie durch uns und mit uns leben.

In den letzten 50 Jahren veränderte sich vieles. Die Reiterei erfuhr in Deutschland einen Einbruch in der Nachkriegszeit, doch in den1970er-Jahren erlebte sie diesen unglaublichen Aufschwung. Das Pferd wurde zum beliebten Freizeitpartner, der Pferdesport blühte wieder auf. Pferde wurden für die neuen Ansprüche an eine moderne Pferdegeneration gezüchtet. Sportpferde wurden um 10 bis 20 Zentimeter größer gezüchtet, Mischungen aus den unterschiedlichsten Rassen lassen jeden Reitertraum wahr werden. Ex- und Importe aus allen Ländern der Erde wurden durch leichtere Transportwege selbstverständlich.

Nichts ist unmöglich geworden. Neue Pferderassen entstehen, das Pony aus dem Norden wird gekreuzt mit dem Vollblüter aus der Wüste. Evolutionstechnisch wäre niemals passiert, was heute für den Menschen ein leichtes Spiel ist. Künstliche Besamungen wurden in den letzten Jahren zur üblichen Methode, Nachwuchs zu zeugen. Dabei spielt die Sympathie und die damit verbundene instinktive Auswahl für das passende Gegenstück zum Rasseerhalt schon lange keine Rolle mehr. Durch die von Menschenhand immer unterschiedlicher vermischten Tiere entstanden neue Erkrankungen. Degenerationserscheinungen im Bewegungsapparat schon in jungen Jahren, Fehlstellungen der Beine sind Antworten auf moderne Zuchtgeschichte und die dazugehörende Umwelt.


(Foto: Christiane Slawik)

Vergleichen wir die Pferderassen mit den Menschen ihres Landes, wo sie sich seit Jahrhunderten formten zu dem, was sie heute sind, werden wir große Ähnlichkeiten entdecken.

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