Читать книгу Krähenzeit - Katrin Fölck - Страница 7

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Als Erstes wählte Stanley Eddies Nummer. Es klingelte lange, ehe dieser endlich ranging. Seine Stimme klang verschlafen.

„Ja?“

„Coop hier. Sorry, Ed, wenn ich dich aus dem Bett geholt habe… Ich mache mir Sorgen um Sophie. Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich habe gerade den Anrufbeantworter abgehört…, demnach ist sie heute gar nicht im Büro gewesen?“

„Nein, sie hat sich nicht sehen lassen. Angerufen hat sie auch nicht. Frag bloß nicht, Linda ist total ausgetickt!“

„Ich versteh` das alles nicht. Das ist ganz und gar nicht Sophie`s Natur… grundlos und ohne eine Nachricht zu hinterlassen zu verschwinden…“ Stanley raufte sich die Haare.

„Ich weiß auch nicht, Stan.“, antwortete Ed ratlos. „Das ist wirklich seltsam. Hast du schon bei ihren Eltern angerufen?“

„Das mach ich jetzt als nächstes.“

„Ich hoffe, das mit Sophie klärt sich alles bald. Halt mich auf dem Laufenden, Coop.“

„Danke, Eddie. Und entschuldige noch mal die späte Störung. Gute Nacht!“

„Dir auch.“

Stanley beendete das Gespräch und wählte die Nummer seiner Schwiegereltern.

„Bennet.“, meldete sich Sophie`s Mutter.

„Hallo, Schwiegermama. Stanley hier. Ist Sophie vielleicht bei euch?“

„Stanley, weißt du wie spät es ist? Wieso sollte Sophie hier sein? Hattet ihr Streit?“, kamen sofort die Gegenfragen.

Stanley wusste, dass Charlotte Bennet sich einen anderen Schwiegersohn für ihre Tochter gewünscht hatte. Daran hatte sie nie einen Zweifel gelassen.

„Nein, Charlotte, alles in Ordnung.“, versuchte er zu beschwichtigen. „Wahrscheinlich hat sie einen ihrer Mädelsabende… Du weißt ja, wie wir Männer so sind, wahrscheinlich habe ich ihr nicht richtig zugehört und es einfach vergessen.“

„Kommt doch mal wieder vorbei, Stanley. Vielleicht nächsten Sonntag zum Mittagessen?“, bat seine Schwiegermutter noch um einen Besuch. Er versprach es ihr, bevor er auflegte.

Einerseits froh, sich aus der Affäre gezogen zu haben, wusste er andererseits immer noch nicht, wo seine Freundin abgeblieben war. Stanley kehrte ins Schlafzimmer zurück. Hatte er etwas übersehen? Fehlte etwas von Sophies Dingen? Ihre Reisetasche? Kleidungsstücke?

Auf einem Kleiderbügel an der Schranktür hingen eine bunt gemusterte Bluse und eine schwarze Hose. Sophie musste diese Sachen ausgesucht haben, um sie im Büro zu tragen. Da sie noch da hingen, hatte sie sich entweder gegen die Sachen entschieden und etwas anderes angezogen oder aber es bedeutete, dass sie gar nicht dazu gekommen war, sie anzuziehen. Und der Fakt, dass sie nicht im Büro war, bestätigte seinen plötzlichen Verdacht, dass etwas passiert sein musste. Im Flur bemerkte er schließlich, dass Sophie`s Laufschuhe fehlten. Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Sie musste noch joggen gegangen sein…

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