Читать книгу Donnergrollen im Land der grünen Wasser - Kerstin Groeper - Страница 15

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Gefangenschaft

(Mabila, im Süden)

Maisblüte wurde von einem Mann ausgewählt, der eine Verletzung am Arm hatte und sie mit lüsternen Augen musterte. Sie wusste, was nun folgen würde, und ihr liefen die Tränen hinunter. Sie hatte diesen Mann schon vorher gesehen und die Furcht ließ ihre Knie schlottern. Er war einer jener Männer, die auf den vierbeinigen Monstern ritten. War er ein Gott? So wie der fremde Anführer behauptet hatte, der Sohn der Sonne zu sein? War auch dieser Mann ein Sohn der Sonne? Aber warum ließ Hashtali es zu, dass seine Söhne verletzt wurden?

Sie griff nach dem letzten Fetzen ihrer Kleidung und klammerte sich daran fest, als sie nackt durch das Lager geführt wurde. Willenlos ließ sie sich von ihm zu einem Zelt zerren und hineinstoßen. Der hünenhafte Mann folgte ihr und der Gestank seiner Ausdünstungen stieg ihr in die Nase. Er roch nach Blut, Mord und Brand. Seine ganze Kleidung, sein ganzer Körper und auch sein mitleidloser Gesichtsausdruck zeigten deutlich, dass er gegen ihr Volk gekämpft hatte, dass er ihre Familie und Freunde getötet hatte. Sie kreuzte die Hände vor der Brust, doch er lachte nur und drückte sie zu Boden. Der seltsame Stoff kratzte auf ihrer Haut und eine Schnalle riss eine kleine Wunde in ihre Seite. Sie schluchzte vor Angst, als der Mann schwer und fordernd auf ihr lag. Wieso tat der Sohn der Sonne ihr so etwas an? Wieso forderte ein Gott ihren Körper? Ihr Schoß war eine offene Wunde. Sie konnte das nicht noch einmal ertragen! Sie konnte sehen, dass der Mann kein Mitleid hatte, und biss die Zähne zusammen, um ihn nicht zu verärgern. Er würde es tun und sie konnte es nicht verhindern.

Der Mann grinste in lüsterner Vorfreude und nestelte an seiner Hose herum. Dann packte er ihre Beine und nahm ihren Schoß in Augenschein. Selbst in der Dunkelheit musste er sehen, dass sie verletzt war, aber das schien ihn eher anzustacheln. Ohne abzuwarten drang er in sie ein und verhinderte, dass sie ihre Beine schloss. Es tat so weh, dass es ihr den Atem nahm und sie sich in das schwarze Dunkel gleiten ließ, das nach ihr griff. Sein keuchender Atem war das Letzte, was sie noch vernahm. Götter stanken doch nicht!

* * *

Juan ärgerte sich, dass das Mädchen schon benutzt worden war. Er bemerkte ihre Ohnmacht und schlug ihr ein paar Mal ins Gesicht. Es machte keinen Spaß, wenn er einen fast leblosen Körper bestieg. Als sie nicht erwachte, beendete er den Akt auf brutale Weise. Für ihn war es ein körperliches Abreagieren, ein Kopulieren, um die Energie des Kampfes abzubauen. Es störte ihn nicht, dass er sie weiter verletzte und Blut über ihre Oberschenkel lief und die Decke benetzte. Er hatte schon lange keine Frau mehr gehabt und er würde sich an dieser hier bedienen, so oft er es wollte. Im Grunde war es ja keine Frau, sondern ein Wesen ohne Seele und Glauben. Wahrscheinlich war sie zu wahren Gefühlen gar nicht fähig.

Er fesselte sie an Händen und Füßen, anschließend ging er zum Fluss und wusch sich das Blut und den Schweiß vom Körper. Auch andere Männer wuschen sich den Dreck und Staub vom Körper und Juan nickte ihnen zu.

Der Mond beleuchtete die gespenstische Szene. In einiger Entfernung loderten immer noch Brände und Feuer, ansonsten kam aus dem Dorf kein Laut mehr. Dafür war das Lager umso lauter. Befehle schallten über den Fluss, Schreie waren zu hören, der Rauch der Lagerfeuer stieg in die dunkle Nacht und die Weiber des Trosses gingen schon wieder ihren Geschäften nach. Ihr hysterisches Kichern übertönte so manches Stöhnen. Juan achtete darauf, dass sein Verband trocken blieb, und kehrte mit seiner Kleidung im Arm zurück. Zwei Mann salutierten, als er an ihnen vorbeikam, und machten ihm Platz. Er nickte ihnen zu, dann schlüpfte er wieder in das Zelt, das seine Männer für ihn aufgebaut hatten. Das war der Vorteil an seiner Position: Irgendwer war immer eingeteilt, sich um die Ausrüstung des Capitán zu kümmern. Sein Blick gewöhnte sich an die Dunkelheit und er musterte seine Sklavin. Das Mädchen lag immer noch bewegungslos auf der Decke und für einen Augenblick sah es so aus, als würde sie nicht mehr atmen. Er fasste an ihren Hals und überprüfte das leichte Pulsieren. Dann entzündete er eine Kerze und betrachtete seine Gefangene genauer. Sie war jung, mit ebenmäßigen Gesichtszügen. Er hatte sie mit seinem Tun verletzt, aber es bereitete ihm keine Gewissensbisse, denn eine Sklavin verdiente kein Mitleid. Er suchte ein Tuch aus seinem Gepäck und legte es ihr zwischen die Beine. Dann deckte er sie zu. Der Rausch des ersten Kopulierens war vorbei und er beschloss, das Mädchen etwas zu schonen, bis die Wunden verheilt waren. Solange konnte sie ihm dienen und bei den Arbeiten behilflich sein. Es war kein Mitleid, das sein Denken bestimmte, sondern der Nutzen, eine gefangene Frau zu besitzen. Er dachte dabei an Isabella, die er in Spanien zu heiraten gedachte. Diese Sklavin bedeutete ihm nichts, sondern diente nur seinen Gelüsten, wie all die anderen, die er bereits auf seinen abenteuerlichen Reisen gehabt hatte.

Diese Indioweiber waren nicht viel Wert, denn meist starben sie schnell in Gefangenschaft. Er hatte sich inzwischen an die Nacktheit dieser Indioweiber gewöhnt, obwohl die Soldaten immer wieder nach diesen Frauen geiferten. Diese Heiden waren vollkommen hemmungslos und ohne jeden Anstand. Natürlich gefiel es ihm, wenn er die Brüste der Frauen sah, die ihre Nacktheit schamlos zur Schau stellten. Warum sollte er sich dann nicht bedienen?

Sein Arm schmerzte und er legte sich neben die Gefangene, um zu dösen. Aus den anderen Zelten klang Stöhnen, manchmal Schreie, wenn die Verletzten die Schmerzen nicht mehr aushielten. Über zweihundert ihrer Männer waren verwundet worden und morgen würden die Gefallenen bestattet werden. Er dachte an den Neffen DeSotos, der unter seinem Kommando gestanden hatte, und an Don Carlos, der ebenfalls sein Leben gelassen hatte. Gesprächsfetzen drangen an seine Ohren und die anderen Geräusche des Lagers. Er konnte keinen Sinn in den Silben erkennen, die an sein Ohr drangen, und so wurde er müde. Sein Blut hatte aufgehört, in seinen Kopf zu pulsieren, und so pustete er die Kerze aus und ließ sich in den Schlaf treiben. Am Morgen würde er dem Mädchen Ketten anlegen lassen, damit sie ihm nicht weglief. Sie war nicht besonders wertvoll, aber besser als nichts.

* * *

Maisblüte erwachte mit einem schalen Geschmack im Mund. Sie war orientierungslos und wusste erst nicht, wo sie sich befand. Nur langsam kehrten die Erinnerungen an den letzten Tag zurück und sie versuchte, ihre schweren Glieder zu bewegen. Ihre Arme und Beine waren so taub, dass es zu mühsam war, sie zu bewegen. Ihr Schoß brannte und brachte die Erinnerung an das zurück, was die Männer ihr angetan hatten. Ihr nächster Gedanke war, dass diese Männer es wieder tun würden. Sie war jetzt eine Sklavin, so wie die Frau im Haushalt ihres Vaters. Ihr war klar, was das bedeutete. Sie hatte keinen Schutz mehr, denn ihre Eltern waren tot. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an all die Menschen dachte, die Hashtali sich geholt hatte. Warum waren ihre Gebete nicht erhört worden? Hatten sie die Zeremonien nicht immer voller Ehrerbietung abgehalten? Was hatte ihr Volk getan, um solche Unbill auf sich zu lenken? Was hatte sie getan, dass sie diese Strafe erhielt? Sie atmete tief ein und versuchte sich aufzusetzen. Benommen griff sie nach dem zerrissenen Kleid und versuchte sich vor seinen Blicken zu schützen. Der fremde Mann starrte sie lüstern an und verzog die Lippen. Sollte es ein Lächeln sein? Es sah seltsam aus in diesem behaarten Gesicht. Er zeigte mit dem Finger auf sich und meinte „Capitán Juan“. Sie verstand, dass dies sein Name war, und nickte verstehend. Es war nicht klug, ihn zu verärgern.

„Und du?”, fragte der Mann in seiner Sprache.

„Tanchi!”, hauchte sie. Maisblüte. Ihre Kehle kratzte vor Angst.

* * *

Für den Mann war der Name unaussprechlich oder zu heidnisch.

„Maria!“, sagte er mit Nachdruck. Maria war jetzt ihr Name. Mit einer Handbewegung gab er ihr zu verstehen, dass sie ihm folgen sollte. Er drückte ihr dabei einen Schwung Kleidung in die Arme.

Maisblüte folgte ihm zum Fluss und verstand, dass sie seine Kleidung mit einem Stück stinkendem Stein waschen sollte. Sie kannte keine Seife und hatte so etwas noch nie gesehen, geschweigen denn so einen Geruch vernommen. Der Stein schäumte seltsam, als sie wie geheißen den Stoff damit rubbelte. Dann rutschte das glitschige Ding in den Fluss und der Mann schimpfte gereizt. Es war schwierig, den glitschigen Stein wieder einzufangen, doch sie griff mit beiden Händen danach, bis sie ihn wieder in den Händen hielt. Wesentlich vorsichtiger begann sie die Kleidung zu waschen, während der Capitán sich auf einen Stein am Ufer setzte.

Unter ihren Wimpern nahm Maisblüte die Umgebung in Augenschein. Überall waren diese Fremden und verrichteten ihre Arbeiten. In der Ferne lag immer noch Qualm über den verbrannten Chukkas und Soldaten waren damit beschäftigt, die Leichen auf Haufen zu legen und zu verbrennen. Es gehörte sich nicht, denn die Chatah bestatteten ihre Toten in Erdhügeln und gaben ihnen Lebensmittel für ihre Reise in die nächste Welt mit. Dort wurde der Ahnen noch lange gedacht und ihnen immer wieder Essen gebracht. Der Shilombish ihrer Eltern würde auf ewig hier herumgeistern, wenn sie nicht angemessen bestattet wurden. Der Shilombish war die äußere Seele eines Menschen. Wenn ein Mensch ermordet worden war, blieb diese äußere Seele solange in der Nähe, bis sie gerächt worden war. Nur der Shilup, die innere Seele, ging in das Glückliche Land und wartete auf die Wiedervereinigung mit dem Shilombish. Aber wer sollte ihre Eltern rächen? Wer sollte sie angemessen begraben? Sie sah nur wenige Überlebende. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannte. Sie war diesem Mann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Warum war sie nicht wie all die anderen gestorben? Warum durfte sie ihre Mutter und ihren Vater nicht in das Glückliche Land begleiten?

Sie wischte die Tränen beiseite und konzentrierte sich auf die Arbeit. Sie wollte nicht, dass Impashilup ihre Seele fraß. Vielleicht hatte es einen Grund, warum Hashtali ihr Leben verschont hatte. Sie musste nach vorne blicken. Vielleicht ergab sich eine Gelegenheit zur Flucht. Sie konnte in andere Dörfer der Chatah fliehen und dort um Schutz bitten. Unter gesenkten Lidern schaute sie sich um und versuchte, ihre Chancen abzuschätzen. Wie mächtig waren diese fremden Götter? Und warum verhielten sie sich nicht wie Götter?

Die Fremden hatten ihr Lager in einiger Entfernung aufgeschlagen. Überall standen ihre großen und kleinen Zelte, zudem wurden Verschläge für die Tiere gebaut. An langen Leinen baumelte Kleidung im Wind und am Fluss herrschte reges Treiben, weil die Soldaten und das Fußvolk dort badeten. Wunden wurden versorgt, Waffen gereinigt, die Ausrüstung erneuert, und Stoßtrupps brachten Lebensmittel aus anderen Dörfern der Chatah, die ebenso viele ihrer Krieger verloren hatten und sich kaum noch verteidigen konnten. Maisblüte hockte am Wasser und schrubbte die Kleidung des Mannes, dem sie als Sklavin dienen musste. Sie wunderte sich über diese Sitte, denn ihr Volk wusch die Kleidung nicht, sondern fertigte sich einfach neue an. Die Umhänge aus Maulbeerbaumrinde wurden meist nur geklopft und ließen sich schnell herstellen, und die Lederkleidung wurde steif, wenn sie nass wurde. Warum sich also die Arbeit machen? Der Stoff in ihren Händen sog sich voll Wasser und wurde schwer. Sie brauchte beide Hände, um es der Strömung wieder zu entreißen. Noch schwieriger war es, die Kleidung auszuwringen. Dann legte sie die Wäsche auf einen Haufen und wartete ab. Der Mann untersuchte gerade seinen Verband und beachtete sie nicht. Konnten Götter von Sterblichen verletzt werden? Ihr kamen langsam Zweifel, denn der Soldat, der diesen vierbeinigen Dämonen ritt, handelte wie ein gieriger Mann. Sonst nichts. Und man konnte ihn verletzen und töten!

Sorgfältig beobachtete Maisblüte das Geschehen um sich herum. Ganz in ihrer Nähe war eine Umzäunung für die Pferde der Soldaten gebaut worden. Sie staunte, wie schnell diese Menschen in ihren Arbeiten waren. Sie hatten einfach Pfosten in den Boden gehauen und dazwischen Balken angebracht, die von Lederschnüren gehalten wurden. Sie glaubte nicht, dass diese Tiere wirklich darin gehalten werden konnten, wenn sie es nicht wollten, aber nun grasten sie friedlich und schienen nicht an Ausbruch zu denken. Vielleicht hatten sie längst erkannt, dass dies aussichtslos war. Oder sie waren bereits so lange in Gefangenschaft, dass sie sich daran gewöhnt hatten.

Maisblüte überdachte ihre Situation. Noch war an Flucht nicht zu denken, selbst wenn sie es schaffte, diesem Mann zu entwischen. Die Ebene war überflutet mit diesen fremden Menschen, die sie sofort wieder einfangen würden. Aber in der Nacht konnte sie vielleicht davonschleichen? Sie spülte die Seife aus der Kleidung und wunderte sich im Stillen über das seltsame Tuch, das die Fremden verwendeten. Ein kurzer Blick auf ihr eigenes Gewand ließ sie seufzen. Ihr Gewand stand vor Dreck und Blut und sie hatte es notdürftig zusammengeknotet, wo grobe Hände es zerrissen hatten. Sie konnte es nicht waschen, denn dann würde sie nackt vor diesem Mann sitzen. Zum Glück trug sie noch ihre Reisemokassins. Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen, als sie an ihre Mutter dachte, die diese Dinge in liebevoller Hingabe hergestellt hatte. Ihr schmaler Körper bebte, als sie das Schluchzen nicht mehr unterdrücken konnte. Mit einer Hand benetzte sie das Gesicht, um die Tränen abzuwaschen.

* * *

Der Capitán saß unbeeindruckt am Ufer und mahnte mit einer ungeduldigen Handbewegung, dass sie sich beeilen sollte. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von einem Rascheln im Gebüsch abgelenkt. Er zog seinen Degen und ging misstrauisch darauf zu. Auch Maisblüte hielt in ihrer Arbeit inne und beobachtete das Geschehen.

Ein kleiner Junge durchbrach das Gestrüpp und versuchte, dem Mann mit dem Degen zu entkommen. Der Mann lachte und hielt das strampelnde Kind einfach am Arm hoch. Es war ein entsetzlicher Anblick, wie der hünenhafte Soldat mit erhobenem Degen kurz davor stand, den kleinen Jungen in Stücke zu hacken. Der Junge strampelte verzweifelt und sein hohes Schreien schallte über den Fluss.

Maisblüte blieb das Herz stehen, als sie Nanih Waiya erkannte, der schmutzig und mit verweintem Gesicht verzweifelt gegen den Soldaten kämpfte. Ihr Bruder! Ihr Bruder war irgendwie dieser Feuersbrunst entkommen! Doch jetzt schien sein Leben von diesem Soldaten ausgelöscht zu werden. „Keyu!“, schrie sie mit gellender Stimme. „Keyu! Nein! Bitte tue ihm nichts! Er ist mein Bruder!” Sie war hysterisch vor Angst und griff dem Mann einfach in den Degen, um ihren Bruder zu schützen. Blut lief über ihre Hand, als der scharfe Stahl ihre Handfläche aufschnitt. Verzweifelt klammerte sie sich an dem Mann fest und versuchte, das Kind aus dem harten Griff zu befreien. Der Soldat war völlig verwirrt und ließ das Kind einfach los. Vielleicht hatte er ihm auch gar nichts tun wollen.

Maisblüte legte schützend ihre Arme um den Bruder und weinte ihre Verzweiflung heraus. „Bitte, er ist mein Bruder! Er ist doch nur ein Knabe!“ Sie hob bittend die Hand, von der das dunkle Blut tropfte.

Der Capitán steckte das Rapier weg und hob ebenfalls die Hände in einer begütigenden Geste. „Ich tue ihm doch nichts!“, versicherte er. Seine dunklen Augen waren vor Ärger zusammengekniffen, als er ihre Verzweiflung sah. „Ich tue ihm nichts!“, wiederholte er und trat dabei einen Schritt zurück. Der Kampf war vorbei und sah er keinen Sinn darin, einen kleinen Jungen zu töten.

Maisblüte verstand kein Wort, aber sie erkannte das Zeichen des Friedens und beruhigte sich ein wenig. Sie nahm ihren Bruder an die Hand und legte den Kopf an seine Wange. „Darf er bei mir bleiben?“, fragte sie den Soldaten. Sie hielt den Bruder fest und zeigte dem Mann so, was sie wollte. Ihr ganzer Körper zitterte vor Verzweiflung. Der Bruder war das Letzte, was ihr geblieben war. Es war ein Zeichen, dass er überlebt hatte! Ein Zeichen von Hashtali!

Der Mann runzelte nachdenklich die Stirn und musterte das verschreckte Kind. Es musste in irgendeiner Verbindung zu dem Mädchen stehen, obwohl es offensichtlich nicht der Sohn sein konnte. Er war ziemlich klein und vermutlich eher ein unnützer Esser, aber wahrscheinlich wäre das Mädchen dankbar und ihm mehr zugetan, wenn er erlaubte, dass das Kind bei ihr blieb. „Bueno“, murmelte er. Er machte eine leichte Handbewegung und verzog sein behaartes Gesicht zu einem leichten Lächeln. „Bringe ihn ins Zelt mit!“

„Yokoke!“, hauchte Maisblüte. Wieder liefen Tränen über ihr Gesicht, aber dieses Mal vor Dankbarkeit. Es war bestimmt ein Zeichen der Großen Sonne, dass ihr Bruder überlebt hatte! Bestimmt! Wenigstens der Bruder war ihr geblieben. Sie war jetzt verantwortlich für ihn. Ihre Augen hefteten sich auf den fremden Mann, immer noch voller Angst, was er tun würde. Durfte der Bruder wirklich bleiben? Immer noch drückte sie das Kind an sich, fühlte das Zittern und Weinen des kleinen Jungen. Auch ihr liefen die Tränen über das Gesicht und sie schluchzte unkontrolliert. Der Soldat trat tatsächlich näher und wischte ihre Tränen beiseite.

„Wie heißt denn der kleine Kerl?“, fragte der Capitán. Maisblüte verstand die Frage nicht und der Mann seufzte ungeduldig.

„Juan, Maria … und der da?“, wiederholte er.

„Nanih Waiya!“, antwortete Maisblüte. Würde es helfen, wenn der Soldat den Namen des Bruders kannte?

Der Mann lachte laut und schüttelte sichtlich erheitert den Kopf.

„Das kommt ja gar nicht in Frage! Das kann sich kein christlicher Mensch merken! Er heißt jetzt Nana, verstehst du? Nana!“

Maisblüte nickte und drückte ihren Bruder an sich. „Nana!“, wiederholte sie gehorsam. Der Mann nahm seufzend ihre Handverletzung wahr und deutete auf das Kind. „Sag ihm, dass er die Wäsche tragen soll. Du versaust sonst alles mit deinem Blut.“ Er zeigte auf das Wäschebündel und dann auf das Kind, damit sie verstand, was er wollte.

Maisblüte beugte sich zu ihrem Bruder hinunter, der immer noch vor Angst schlotternd neben ihr stand. „Wir gehören diesem Mann und müssen ihm gehorchen. Du trägst die Kleidung zu dem Zelt, in dem wir nun leben.“

Nanih Waiya verzog schmollend den Mund, gehorchte aber ohne zu widersprechen. Sein verweintes Gesicht drückte das Entsetzen aus, das er empfunden hatte. In nur einem Tag war seine ganze Welt zerstört worden. Er verstand nicht, warum. Er ahnte, dass er die Mutter und den Vater nie wiedersehen würde, ebenso wenig wie den großen Bruder, aber er verstand noch nicht, wie lange das „nie“ war. Er vermisste seine Eltern und hätte ihres Trostes bedurft. Er trottete neben Maisblüte her und trug die nasse Wäsche des Mannes, der geholfen hatte, sein Dorf auszulöschen. Sein Gesicht drückte Hass, aber auch Unverständnis aus.

Am Zelt angekommen gab der Soldat Maisblüte ein Stück Tuch, damit sie ihre Hand verbinden konnte. Dann zeigte er ihr, wie sie die Wäsche über einer Leine aufhängen konnte. Nanih Waiya hatte sich an ihren Schurz geklammert und wich nicht von ihrer Seite. Mit sicherem Instinkt wusste er, dass er besser still war, bis der Mann gegangen war. Kurze Zeit später saßen die beiden auf der Decke des Zeltes und warteten weitere Anweisungen ab. Maisblüte hatte keine Vorstellung davon, was jetzt geschehen oder wie ihr Leben verlaufen würde. Sie hoffte nur, von einem Tag zum nächsten zu überleben und die schrecklichen Demütigungen zu vergessen, die ihr angetan worden waren. Gleichzeitig wusste sie, dass dies erst der Anfang war. Wie sollte sie ihren Bruder in dieser grausamen Welt schützen? Und wie sollte sie verbergen, was der Mann ihrem Körper wieder antun würde?

Der Mann warf seine Ausrüstung vor ihre Füße und zeigte ihnen, wie man sie reinigte. Zum ersten Mal fasste Maisblüte den seltsamen Hut aus dem Käferpanzer an. Er war hart wie Stein, fühlte sich aber glatt an. Auch die anderen Teile waren aus diesem Material. Der Soldat wollte, dass sie geputzt und eingeölt wurden. Auch der Junge sollte dabei helfen. Mit einer herrischen Geste drückte er ihm die hohen Schuhe in die Hand, damit er sie putzte. Dann verließ er das kleine Zelt.

Zum ersten Mal konnte Maisblüte mit ihrem Bruder reden. Sie ließ den Lappen sinken und betastete den Körper des Jungen. Er hatte Brandblasen, schien aber sonst unverletzt zu sein. „Chim achukma?“, fragte sie besorgt. Wie geht es dir?

Der Junge wischte mit der Hand über sein Gesicht. „Es ist nichts!“, wehrte er ihre Sorge ab. „Ich bin nur hungrig.“

„Was ist geschehen?“, flüsterte Maisblüte. „Wie konntest du dem Feuer entkommen?“

„Mutter hat mich nach oben gehoben, damit ich auf das Dach klettere. Aber dann wurde es so heiß und stickig, dass ich weg musste. Mutter hat geschrien und die anderen auch! Aber ich konnte doch nicht helfen, nicht wahr?“ Er blickte trostsuchend zu seiner Schwester.

Maisblüte schüttelte nur den Kopf. Sie wusste längst, dass ihre Mutter nicht mehr lebte und schluckte schwer. „Und dann?“ Ihre Stimme war brüchig.

„Es war dunkel und ich schlich bis zum Fluss, um mich dort zu verstecken. Ich kam erst raus, als ich dich sah!“

„Das war sehr gefährlich, denn der Fremde hätte dich töten können.“

„Aber was soll ich denn tun?“ Das Kind schluchzte unterdrückt. Maisblüte senkte den Kopf. „Wir gehören jetzt diesem Mann und müssen tun, was er sagt. Manchmal wird er mir wehtun, dann wartest du draußen, bis ich dich rufe. Hörst du?“

„Aber warum tut er dir weh?” Die Augen des Knaben waren groß vor Unverständnis.

„Er tut das, was Männer eben tun. Du bist noch zu klein, um das zu verstehen. Aber ich möchte, dass du bei mir bleibst. Vielleicht gelingt uns bald die Flucht. Dann sind wir wenigstens zusammen.“

„Und Mutter und Vater?”

Maisblüte schüttelte den Kopf. „Trage die Erinnerung an sie in deinem Herzen. Alles ist nun anders. Wir müssen einen Weg finden, um zu überleben. Ich weiß auch nicht, was wir tun können. Wir warten ab und lernen mehr über diese Fremden. Jetzt mach, was er dir gesagt hat.“

Trotzig warf Nanih Waiya die Bürste zu Boden. „Ich bin kein Sklave!“

Maisblüte fasste ihn eindringlich an der Schulter. „Doch, wir sind nur Sklaven. Diese Menschen können mit uns tun, was immer ihnen beliebt. Sie haben in ihren Donnerstöcken den Blitz gezähmt und haben Waffen, die uns alle vernichten. Du bist nur ein kleines Kind und hast keinen Wert. Wenn du dich widersetzt, dann wird er dich töten oder mich bestrafen. Bitte! Sei still und tue, was von dir verlangt wird. Das ist unser einziger Schutz. Verstehst du?” Der Junge nickte unglücklich. „Auch wenn er dir wehtut?”

„Auch, wenn er mir wehtut!“, wiederholte Maisblüte mit Nachdruck. „Du musst leben! Versprich mir das!“

„Ich werde dir gehorchen!”, antwortete das Kind. Er war so unglücklich, dass Maisblüte ihn kurz in die Arme nahm. „Du bist doch mein kleiner Bruder!“, meinte sie tröstend. Nur wegen ihres Bruders würde sie ihr Schicksal ertragen, denn sie war für das Kind verantwortlich. Nur das würde ihr die Kraft geben, zu überleben. Allein das gab ihr einen Sinn. Sie putzte weiter an der Käferkleidung und nickte Nanih Waiya zu, seine Arbeit zu machen.

Juan kehrte in Begleitung eines anderen Mannes wieder, der ein rasselndes Teil mit sich trug. Er setzte sich zu ihren Füßen und schnappte sich einen ihrer Knöchel. Maisblüte wollte ihn zurückziehen, doch ein scharfer Befehl von Capitán Juan ließ sie innehalten. Mit großen Augen starrte Maisblüte auf die Fesseln, die der Soldat ihr anlegen ließ. Sie waren aus dem gleichen Material wie der Helm. Mit einem Hammer legte der fremde Mann die Fesseln an, die mit einer Kette verbunden waren. Sie war schwer und rasselte, als sie die Beine zurückzog. Maisblüte überkam das heulende Elend, als sie die Fesseln betrachtete. Sie war eine Gefangene! Mit diesen Fesseln konnte sie unmöglich fliehen! Nanih Waiya saß still daneben und starrte den Soldaten mit großen Augen an. Dann rannte er in plötzlicher Panik einfach davon.

„Bleib hier!“, schrie Maisblüte voller Verzweiflung. „Bleib doch hier!“

Der Capitán lachte dunkel und machte eine lässige Handbewegung. „Der kommt schon wieder, wenn er Hunger hat!“ Er zeigte mit der Hand auf seinen Mund und rieb sich den Bauch. Er machte sich nicht die Mühe, dem Kind zu folgen, weil es keinerlei Wert für ihn hatte. Er verabschiedete sich von dem Fremden und kniete sich dann sichtlich zufrieden vor sein Opfer. Besitzergreifend tätschelte er ihre Wange und lächelte. „Maria!“, säuselte er. Die scharfe Hakennase und die dunklen Augen wirkten bedrohlich, sodass sie angeekelt zurückzuckte.

Eine Bewegung am Eingang des Zeltes lenkte den Mann ab und so erhob er sich in gebückte Haltung. Ein Soldat hatte Nanih Waiya eingefangen und führte ihn am Nacken gepackt wieder zu seinem Herrn zurück. Das Kind wehrte sich dagegen und beide Männer lachten über seine vergeblichen Versuche, sich zu befreien. Der Capitán packte das Kind am Handgelenk und zerrte es auf die Decke neben Maisblüte. „Schluss jetzt!“, rief er ungeduldig.

Nanih Waiya klammerte sich an die Schwester und starrte den Mann hasserfüllt an. Der hob drohend seinen Finger. „Du kleine Bestie! Wenn du dich nicht benimmst, verkaufe ich dich! Ist das klar?”

Maisblüte erkannte am Tonfall, dass der Capitán keine Geduld mehr haben würde. „Hör auf!“, zischte sie warnend. „Bitte, hör auf!“

„Aber deine Fesseln!“, klagte der Junge. Sein kleiner Körper schlotterte vor Angst und Entsetzen.

„Es ist doch sein Recht! Sitze endlich ruhig, ehe er dir auch noch Fesseln anlegt.“

Nanih Waiya erstarrte und schaute hilflos von einem zum anderen. Der Soldat hob mahnend die Augenbrauen und beließ es dabei. Mit einer befehlenden Handbewegung forderte er Maisblüte auf, ihm beim Wechseln des Verbandes zu helfen. Maisblüte erhob sich und bewegte sich vorsichtig. Die Fesseln waren schwer und behinderten sie, aber sie konnte kleine Schritte machen. Sie versorgte die Verletzung des Mannes und erkannte nicht ohne Schadenfreude, dass es sich um einen Pfeilschuss handelte. Aber es verheilte bereits und so würde der Mann nicht lange eingeschränkt in seinen Bewegungen bleiben.

Anschließend führte Capitán Juan die beiden in die Mitte des großen Lagers. Maisblüte sah sich aufmerksam um, als sie neben dem Mann her schlurfte. Sie hatte Nanih Waiya an sich gepresst, der von all den fremden Eindrücken völlig überwältigt war. An mehreren Feuern hingen große Töpfe, in denen Suppe köchelte. Die Infanterie mit ihren Hellebardenträgern, Arkebusieren und Armbrustschützen machte einen Großteil der Expedition aus. Sie saßen um die Feuer und versuchten, ihre Waffen wieder in Ordnung zu bringen, oder kümmerten sich um ihre Verletzungen. Dazwischen hockten Sklaven, Köche, Mägde, christliche Frauen, Hundeführer, Trommler, Priester, Pferdepfleger, Schweinehirten und Handwerker. Es war ein unübersichtlicher Haufen, der ausgezogen war, um in Amerika sein Glück zu finden.

Juan schickte Maisblüte los, um Essen zu holen. Auf einen Teller wurde die Suppe eingeschenkt und ehrerbietig brachte Maisblüte das Essen ihrem neuen Herrn. Anschließend durfte auch sie sich einen Teller holen, den sie sich mit dem Bruder teilte. Maisblüte hatte Angst vor den riesigen Hunden, die an ebensolchen Ketten hingen wie sie und jeden anknurrten, der ihnen zu nahe kam. Sie waren genauso furchteinflößend wie die Pferde, nur mit dem Unterschied, dass sie vermutlich einen Menschen in Stücke reißen konnten. Sie vermied es, ihnen zu nahe zu kommen, und schöpfte die Suppe in eine Schale. Die fremden Laute verwirrten sie und die gierigen Blicke auf ihren Körper ließen sie erschauern. Die Ketten behinderten sie stark und Maisblüte unterdrückte die Tränen. Sie war der Besitz dieses Mannes. Es war klar, dass er verhindern wollte, dass sie eines Tages die Flucht wagte. Aber wohin denn?

Maisblüte kostete die Suppe, die aus Mais und Schweinefleisch bestand. Das Fleisch war fetter als das Fleisch der Stachelschweine, das ihre Männer manchmal aus den Wäldern holten, aber es schmeckte gut. Mit vollem Magen ließ es sich auch besser denken. Nanih Waiya schlürfte gierig die Suppe in sich hinein und schien halbwegs versöhnt zu sein. Er schielte nach dem großen Topf und hoffte wohl auf mehr. Juan lachte dröhnend und gab mit einem Zeichen zu verstehen, dass Maisblüte dem Kind noch mehr geben durfte. Er erntete daraufhin ein scheues Lächeln, was ihn sehr zu erheitern schien. Maisblüte seufzte erleichtert. Anscheinend fand der Soldat Gefallen an dem Kind. Vielleicht gelang es auch ihr, das Herz dieses Mannes zu berühren, damit er eines Tages diese Fesseln wieder entfernte. Nur dann konnte sie die Flucht wagen.

* * *

Dann wurde sie von einem anderen Spektakel abgelenkt, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Einige Wachen brachten einen Gefangenen, der mit gefesselten Händen und einem Seil um den Hals durch die Mitte des Lagers gezerrt wurde. Es war ein junger Krieger, der an vielen Stellen blutete. Er wehrte sich nach Kräften, aber es gelang ihm nicht, sich loszureißen. Er trug nur einen Schurz um seine Lenden und war ansonsten nackt. Er spuckte und schrie seine Verachtung heraus. Die Menschen bildeten einen Kreis und drohten wutentbrannt mit ihren Fäusten. Dann schichteten sie auf einen Befehl hin einen großen Haufen Holz auf. In der Mitte wurde ein Pfahl angebracht und der junge Mann daran festgebunden. Maisblüte stockte der Atem, als ihr klar wurde, was dort geschah. Dann wurden zwei weitere Gefangene herbeigezerrt und ebenfalls dort festgebunden. Man machte sich gar nicht die Mühe, sie auch an einen Pfahl zu binden, sondern band sie nur an Armen und Beinen fest. Mit einer Kette, die um den Pfahl gewickelt wurde, verhinderte man, dass sie sich wegwälzten. Maisblüte erkannte, dass es sich um einen Jungen und eine Frau handelte.

Die Menschenmenge jubelte sich in eine wahre Ekstase und feuerte den Soldaten an, der mit einer Fackel das Holz in Brand setzte. Sie ereiferten sich daran, wie die beiden sich qualvoll hin und her wälzten und ihre Schmerzen heraus schrien. Ihre Haare fingen Feuer und die Menschen lachten vor Begeisterung und Schadenfreude. Der junge Mann am Pfahl hob die Füße, als die Flammen ihn erreichten, was die Zuschauer noch mehr zu erheitern schien. Einige Soldaten warfen noch mehr Scheite ins Feuer, bis die Flammen bis zu seinen Haaren hochzüngelten. Der Mann wollte tapfer sein, doch sein Schreien überstieg sogar noch den Jubel der Menge. Das Zappeln und Winden der anderen beiden hatte schließlich aufgehört und Maisblüte hoffte, dass auch der Todeskampf des Mannes endlich vorbei war. Er bäumte sich in den Flammen auf, doch die Fesseln gaben nicht nach. Er schrie noch, als seine Haut Blasen schlug, dann wurde daraus ein ersticktes Keuchen und Gurgeln. Es dauerte eine Ewigkeit, ehe er endlich zusammensank und die hohen Flammen die Sicht auf seinen geschundenen Körper verbargen. Maisblüte war dankbar, dass die grausame Szene endlich ein Ende gefunden hatte. Tod gehörte für ihr Volk dazu. Ihr ganzes Leben wurden sie auf den Tod vorbereitet und man gedachte der Ahnen. Auch bei ihnen gab es manchmal Opfer, die auf glühenden Kohlen zu Tode kamen, aber es geschah, um den Mut des Feindes zu proben. Es gab auch Feinde, die so tapfer waren, dass man sie von den Kohlen zerrte und leben ließ. Maisblüte hatte diese Zeremonien immer mit großen Augen verfolgt. Einerseits hatte es ihr einen Schauer über den Rücken laufen lassen, andererseits hatte sie den Mut und die Ausdauer der Gefangenen bewundert. Sie sah zu, wie sich die Menschen verstreuten, als das Schauspiel vorbei war. Ruhe kehrte ein und es war, als hätte der Tod dieser drei Menschen Frieden zu diesen Fremden gebracht. Ihr Rachedurst war hoffentlich gestillt worden. Maisblüte nahm den Bruder an der Hand, der merkwürdig still geworden war und sie nur mit großen Augen anstarrte. „Hörst du!“, zischte sie warnend. „Das passiert mit uns, wenn wir nicht gehorchen.“

Donnergrollen im Land der grünen Wasser

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