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11.Kapitel

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Maja war die Tochter eines einfachen Arbeiters.

Ihre Mutter war immer zu Hause, verdiente mit Nähen das Geld. Oft saß sie bis spät in die Nacht an der Nähmaschine, um einer anspruchsvollen Kundin zeitig etwas fertig zu schneidern.

Maja hatte vier ältere Brüder. Der jüngste von ihnen, Ed, war nur um ein Jahr älter als sie. Die Familie hatte eine Dreizimmerwohnung. Ein Zimmer gehörte den Eltern, eins den drei Jungen, und in dem Dritten lebte Maja mit Ed. Sie alle liebten sehr einander. Die Eltern, einfache Leute, erzogen die Kinder mit Liebe und gutem Beispiel. Sie wandten nie körperliche Strafen an. Das Familienleben fand in der Küche statt. Immer am Abend saßen alle zusammen am Tisch, und jeder berichtete von dem vergangenen Tag. Alles wurde zusammen besprochen, und alle Entscheidungen wurden gemeinsam getroffen. Jeder hatte zu Hause seine Pflichten, und keiner versuchte sie zu ignorieren. Am Sonntag, nach der Kirche, mochte der Vater mit den Söhnen Fußball spielen, und wenn sie danach verschwitzt nach Hause kehrten, wuschen sie sich schnell und zogen sich festlich an, um sich an die Sonntagstafel zu setzen. In der Küche half immer der Mutter Maja. Immer gab es dann Hühnerbrühe mit selbstgemachten Nudeln und einen Schweinebraten. In der ganzen Wohnung duftete es auch nach frischgebackenem Kuchen. Maja hatte eine glückliche Kindheit, obwohl man zu Hause jeden Groschen umdrehen musste

Seit ihren jüngsten Jahren war sie mit Marian, dem Sohn eines Nachbars, der in ihrer Straße kleines Friseurgeschäft hatte, befreundet. Sie spielten immer zusammen, teilten miteinander die Bonbons, manchmal brachte der Eine dem Anderen ein Stück zerkrümelten Kuchen, alles haben sie sich erzählt. Ed trottete ständig hinter Maja her und wollte an allen Spielen teilnehmen. Er war nur ein Jahr älter und sie waren einander so ähnlich, dass man sie oft für Zwillinge hielt. Manchmal war Ed sehr nützlich,

Zum Beispiel, wenn Maja, gierig nach Süßigkeiten, sich versteckte mit den Jungen in den Sträucher, zeigte ihnen für Bonbons ihre Muschi, er stand Wache und passte auf, dass niemand von den Erwachsenen sie erwischte. Ed wunderte sich nur, warum die Jungen ihr dafür Bonbons gaben. Er sah sie täglich nackig und meinte nicht, es wäre was Besonderes. Er würde dafür nichts geben. Aber er freute sich sehr, wenn Maja ihm später gerecht sein Teil gab. Sie hat sich gewundert, dass Marian nie mit den Jungens dabei war. Und ihm hätte sie doch umsonst gezeigt, ohne Bonbons. Er jedoch zeigte kein Interesse dafür, was sie zwischen den Beinen hatte. Er zog aber gerne die Hose vor dem Tolek herunter, für die Kinotickets.

Er erlaubte ihm manchmal sogar sein Pimmelchen anzufassen. und bekam von ihm dafür immer zwei Tickets und ging mit Maja ins Kino. Beide schauten unheimlich gerne Filme an.

Schon als sie im Teenager Alter waren, wussten sie beide, was sie werden wollten. Sie wollte Mode entwerfen und er träumte von großer Karriere als Friseur. Sie gingen in dieselbe Klasse. Maja war eine gute Schülerin und Marian lernte wie besessen fremde Sprachen, vor allem französisch. Sehr oft lernten sie zusammen zu Hause. Er träumte von der großen Welt und wusste, mit Sprachenkenntnissen seine Chancen würden größer. Sie zeichnete wunderschön aber die Sprachen paukte sie zusammen mit ihm. Bald begann sie Kleidung nach eigenen Ideen zu nähen. Zuerst zeichnete sie Röcke, Blusen, Kleider, danach zeigte sie das alles dem Marian. Er war immer davon begeistert. Sie kaufte billig Stoffreste und nähte. Schon als Kind nähte sie mit ihm zusammen aus verschiedenen Stoffstückchen, die sie, wenn ihre Mutter an der Nähmaschine saß, auf dem Boden fand, Kleider für ihre Puppen. Zuerst schneiderte sie nur für sich, dann für ihre Freundinnen und schließlich fing sie an für Geld zu nähen. Bald verdiente sie damit ganz gut.

Sie wäre mit dem Leben zufrieden, wenn nicht eine Fürchterliche Sache passiert wäre. Marian, der sich ihr schon vor langer Zeit anvertraut hat, er sei homosexuell, war von seinem Vater erwischt worden und so zugerichtet, dass sie noch lange Zeit danach seinen Anblick nicht vergessen konnte. Ihr allerliebster Freund, den sie wie eigenen Bruder liebte, hat damals Polen für viele Jahre verlassen. Sie konnte ohne ihn nicht leben, seit ihrer Kindheit waren sie doch unzertrennlich. Sie hatte schreckliche Sehnsucht nach ihm, weinte ständig. Sogar ihre Familie fing an sich Sorgen um sie zu machen.

-Maja, Kindchen, du wirst uns noch wirklich krank – sprach ihre Mutter, als sie sah, dass die keinen Appetit hatte.

Und dann kam endlich ein Brief von Marian. Danach schrieben sie sich sehr oft, telefonierten miteinander und später besuchte sie ihn paar Mal. Er hat Karriere in Paris gemacht und versuchte sie zu überreden bei ihm zu bleiben, aber sie könnte nie ihre Familie verlassen. Ihre Brüder, außer Ed, hielten es für ihre Pflicht auf Unschuld der Schwerter aufzupassen und überwachten sie auf Schritt und Tritt. Sie jagten jeden Jungen, der ihnen nicht gefiel, weg. Dann tobte sie und stritt mit ihnen aber sie liebte sie sehr und verzieh ihnen alles.

Als sie jünger war, hatten die Jungs im Hof und auf der Straße Respekt vor ihr. Niemals hätte es einer von ihnen gewagt, sie an der Zöpfen zu ziehen, sie auszulachen oder ihr blöde Spitznamen zu geben, so, wie sie es mit anderen Mädchen taten.

Sie hatten Angst vor ihren großen Brüdern und sie drohte mit ihnen auch dann, wenn die Jungen versuchten Marian zu hänseln. Für Ihn könnte sie jedem die Augen herauskratzen.

Wenn es um die Jungen ging, war sie sehr wählerisch. Sie traf sich mit ihnen, ging tanzen, ins Kino oder ins Schwimmbad.

Manchmal, wenn ihr ein Junge sehr gefiel, ließ sie sich von ihm küssen aber so ernst, da wollte sie mit keinem sein.

Sie schneiderte schöne Kleidung, und dachte, wenn sie genug Geld gespart hat, würde sie gern an der Kunstakademie studieren. Vorläufig genoss sie ihren Erfolg. Sie träumte immer davon, in höhere Gesellschaftssphären herein zu kommen. Sie besuchte Theatern, Konzerte in der Philharmonie, interessierte sich für Malerei, ging in die Ausstellungen, lass gute Literatur und paukte Fremdsprachen. Sie wollte so viel wie möglich wissen und eigene Meinung zu verschiedenen Themen haben.

Sie freundete sich mit Jola an, von der der Vater ein sehr bekannter Rechtsanwalt war. Sie saß immer mit roten Wangen, wenn sie Jolas Geblabber zuhörte, wer zuletzt bei ihnen zu Hause auf einer Party war. Ihr Ziel war, zu Elite gehören. Als sie zum ersten Mal Jola in ihrem Haus besuchte, fiel ihr beim Anblick von so viel Luxus, das Kinn herunter. Es war eine wunderschöne Villa mit riesig großem Garten und Swimmingpool. Im Haus standen viele antike Möbel.

Jolas Eltern, Jung, elegant und sehr nett, baten sie zum Abendessen

zu bleiben. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie damals Langusten gegessen und war begeistert.

Später, als sie nach Hause zurück kehrte und im Bett lag, sagte sie sich, dass sie auch so leben möchte und würde alles tun, um es zu erreichen. Sie wusste, dass sie ein Talent hatte und glaubte sehr daran, irgendwann würde sie Karriere als Modedesignerin machen.

Marian sagte immer, sie sei schön. Sie selbst, als sie sich im Spiegel betrachtete, war nie mit ihrem Aussehen zufrieden. Sie war mittelgroß, schlank mit kleinen Brüsten, hatte schöne Beine und trug gern kurzen Mini. Ihre Gesichtshaut hatte immer Farbe eines Pfirsichs. Die hohen Wangenknochen betonten ihre schrägstehenden grünen Augen. Wenn sie lachte, aber auch wenn sie aufgeregt war, bildete sich auf einer Seite, neben dem Mund ein kleines Grübchen.

Nicht zu volle, aber interessant geschnittene Lippen und kleine leicht Stupsnase, waren immer ihr Kummer. Sie dachte, wenn sie eine gerade Nase und große, volle Lippen, so wie bei Elka, der Tochter des Hausmeisters, hätte, dann wäre sie hübscher. Die Jungen sagten immer, Elka habe sexy Mund und jeder von ihnen wollte sie küssen. So wirklich, war sie nur mit ihren goldblonden Haaren, die leicht lockig waren, zufrieden. Seit jüngsten Jahren, ließ sie niemanden außer Marian, an sie heran und trug sie immer lang.

Als sie ihn in Paris besuchte, dann schnitt er ihre Haare fachlich und gab ihnen schöne Form. Danach brauchte sie nichts mit ihnen tun, nur waschen und pflegen. Immer hatte sie gute Frisur.

Sie hat bemerkt, wenn sie über die Straße ging, gafften sie Kerle mit Begeisterung in den Augen.

Die Mädchen beneideten sie sogar um ihre Haare, und besonders Jola, die drei Haare in fünf Reihen hatte.

Einst, als sie zu ihr ging, traf sie vor dem Gartentörchen einen jungen, interessanten Mann, der gerade aus dem Haus kam.

Er lächelte sie an und begrüßte sie höfflich. Sie gingen an einander vorbei, blieben dann stehen, drehten sich um und einen Moment lang schauten sie sich in die Augen.

Maja spürte wie ihre Knie weich wurden.

-Wer war das? – fragte sie in der Tür stehende Jola, die noch dem sich entfernendem Mann winkte.

- Klasse! Nicht Wahr? Das ist Alexander, unsere Eltern sind seit Jahren befreundet und möchten uns verkuppeln – sie lachte – Er hat schon lange her mein Herz erobert. Leider fliegt er nach Boston und kam eben, um sich zu verabschieden.

- Nach Boston? Warum? Für lange?- sie fragte neugierig und verbarg leichte Enttäuschung in der Stimme.

- Er ist Arzt, spezialisiert sich in der plastischen Chirurgie.

In Boston wird er in einer Fachklinik lernen, die einem guten Kollegen seines Vaters gehört. Nur deswegen ist es möglich. Er hofft, dort am Meisten zu lernen. Er weiß noch nicht, wie lange er dort bleiben wird. Ich bin sicher, er wird mich einladen.- Jola sprach über ihn erregt, mit verträumten Augen.

-Jola, seit ihr beide ein Paar? – fragte Maja, etwas beunruhigt.

- Ich weiß selbst nicht, was ich darüber denken soll.- sie nahm ihre Freundin am Ellenbogen und ging mit ihr auf die Terrasse, wo die Haushälterin, sympathische, mollige, mit den Haaren zu einem Dutt gebunden, ihnen den Tee servierte.

-Einmal hat er mich geküsst – sprach sie weiter, als sie bequem in den Rattansessel Platz nahmen – bei uns auf der Party. Danach bat er mich um Verzeihung, sagte etwas, es wäre der Champagner! Ich verstehe es bis heute nicht, was hätte ich ihm verzeihen sollen, ich war doch sehr zufrieden und bedauerte nur, dass er mich nicht länger geküsst hat. Und was meinst du dazu? - sie reichte Maja einen Teller mit köstlichen, hausgemachten Plätzchen.

- O je, arme Jola, das ist doch klar, dass er sie nicht will – dachte sie und kaute langsam an einem Stück Nuss, das im Keks war und wusste nicht, warum die Feststellung ihr so angenehm war.

- Was könnte ich dazu sagen? Ich kenne ihn nicht.- sie schluckte herunter und antworte nach einem Schweigemoment.

- Wir werden sehen, was die Zeit zeigen wird. Vielleicht, wenn ich ihn besuche und wir werden allein sein, dann wird er sich entscheiden.- sagte sie und griff wieder nach einem nächsten Plätzchen.

Bei diesen Worten verspürte Maja unangenehmen Druck am Herzen.

Sie blieben noch eine Weile sitzen, plauderten, tratschten und danach schwammen sie im Swimmingpool.

Manchmal kam Jola zu ihr nach Hause, meistens dann, wenn sie etwas, was Maja für sie schneiderte, anprobieren sollte.

Weil sie aus keiner Neureichen Familie war, sondern aus einem alten Adelsgeschlecht, war sie nicht arrogant, niemals war sie Maja gegenüber erhaben. Sie kritisierte nie ihre Familie, oder die Wohnung und immer war sie zu allen sehr nett, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Manchmal sogar schaute sie in die Küche, fragte Majas Mutter, was sie kochte, dass es so köstlich duftet und blieb gern bei ihnen zum Mittagessen.

Als Marian endlich nach Polen zurück kehrte und eröffnete seinen eigenen Friseurladen „Salon Mario“, schlug er Maja vor, ihre Kleider bei ihm zu präsentieren.

Sie stellten einen eleganten Ständer und hängten wunderschöne, elegante Kleider auf.

Maja fing an Furore zu machen! Nach einigen Tagen war der Ständer leer. Prominente Kundinnen waren begeistert, und Maja wurde schwindlig beim zählen des verdienten Geldes. Sie konnte nicht schnell genug entwerfen und schneidern, jedes Modell fertigte sie nur ein Mal. Die Nachfrage war enorm.

Sie hat bei Finanzamt ihre Tätigkeit angemeldet, bekam eine Nummer und zahlte die Steuer.

-Was für eine Schönheit! Wie originell! Sie hat nicht nur ein Katzengesicht aber sie bewegt sich auch so wie eine Katze. Welche Grazie! Und welche Eleganz! – ein Stammkunde von Mario war begeistert bei Majas Anblick.

Er war ein berühmter Modefotograf und manchem Model half er bei der Karriere.

-Mario, Darling, wer ist sie?- fragte er mit affektierter Stimme.

- Sie ist meine beste Freundin, Maja – erklärte Mario, als er ihm seinen dicken Schopf modellierte.

- Maja – rief der Fotograf durch den ganzen Salon – Du bist wunderschön!

Maja fühlte sich jetzt blöd und hielt ihn für einen Verrückten. Alle Leute im Salon schauten sie jetzt an. Sie wurde rot wie eine Tomate, drehte allen den Rücken und befasste sich mit dem aufhängen von neuen Klamotten.

- Ich möchte dir meinen Stammkunden vorstellen. Das ist Johnny, der großartigste Modefotograf – Mario stand hinter ihr.

Sie drehte sich zu ihnen um und reichte dem Fotografen die Hand.

-Hallo, angenehm – sagte sie mit einem Lächeln.

- Hellou, - sprach er übertrieben – vom Nahen bist du noch schöner. Wer hat dich so geschaffen?

Maja kannte gut solche Art zu sprechen.

-Warum manche Tunten schaffen es nicht normal zu reden? – schoss ihr durch den Kopf.

- Möchten Sie meine Kollektion fotografieren? Aber ich kenne keine Models – sagte sie und blickte zu Mario.

- Ach, sag nicht zu mir Sie, Darling, sag zu mir Johnny. Wo zu dir irgendwelche Models? Du selbst wirst du das Alles präsentieren.

Ich werde aus dir einen Star machen! Dein Gesicht wird auf die Titelseite des Vogue gehen. Morgen früh sehe ich dich in meinem Studio, um elf. Komm ungeschminkt und bring das Alles mit – er zeigte auf den Ständer.

Er gab ihr seine Visitenkarte und fragte nicht mal, ob sie einverstanden wäre.

-Bis morgen, meine Schöne! – er drehte sich um und begab sich in Begleitung von Mario, zu dem Ausgang.

Maja schaute ihnen nach und konnte an das Alles nicht glauben.

Mario, kennst du ihn wirklich gut? Vielleicht ist das ein Betrüger? – fragte sie später, beunruhigt.

- Sieh nach in einem Modejournal und lies den Namen des Fotografen. Fast immer sind das von ihm gemachte Bilder. Hab keine Angst. Fahr morgen zu ihm, denn heute würden viele gerne an deiner Stelle sein. Siehst du? Ich habe dir immer gesagt, du bist wunderschön. – Mario umarmte sie, gab ihr ein Küsschen und ging, die nächste Kundin begrüßen.

Johnny war von der Arbeit mit Maja begeistert. Sie war konzentriert und realisierte sofort seine Anweisungen.

Er rief hinter der Kamera:

-Bravo! Großartig! Und jetzt mehr Ausdruck in den Augen! Denk an jemanden, denn du begehrst, zeige es ihm mit dem Blick, dass du Lust auf Sex mit ihm hast! Befeuchte jetzt die Lippen! Lächle, zeige die Zähne! Gut so!

Johnny war in seinem Element, arbeitete mit ihr einige Stunden. Nur ein Mal machte er kurze Kaffeepause.

Nach einiger Zeit fand sie ihn sehr sympathisch und arbeitete mit ihm gern. Es nahm ihr so viel Zeit und sie vernachlässigte das Designen und Schneidern. Sie fing an noch mehr Geld zu verdienen. Johnny war wirklich fantastisch. Er kannte die wichtigsten Leute und Maja machte immer größere Karriere. In den Illustrierten waren die Bilder von ihr und ihrer Kollektion zu sehen.

Ihr Gesicht zierte die Titelseiten bekannter Modejournals. Ihre ganze Familie war stolz auf sie. Sie teilte mit ihnen das Geld, es war für sie selbstverständlich. Auf diese Weise half sie ihren Brüdern, die jetzt nicht mehr Milch und Zeitung austragen mussten, um für das Studium zu verdienen. Alle vier wollten lernen, einen guten Beruf haben und etwas im Leben erreichen.

- Mein Töchterchen, du arbeitest jetzt so viel und verdienst so viel Geld, bestimmt denkst du nicht mehr an das Studieren. Aber du hast

doch keine Ausbildung und was wird in Zukunft sein? Die Karriere eines Models ist kurz, das Geld wird schnell weg sein und du wirst mit leeren Händen bleiben.- ihre Mutter machte sich Sorgen.

-Mami, es wird nicht so schlimm sein. Ich werde immer designen und nähen können. – tröstete sie sie dann – Jetzt muss ich meine Glücksträhne nützen.

- Töchterchen, spare das Geld, schmeiße nicht damit so herum. Du musst uns nicht immer so viel geben. Wir schaffen es doch ganz gut allein – sprach ihr Vater, der immer lieber gab als nahm.

Sie verdiente so viel, dass sie ihnen Geld gab, Geschenke machte, und auch gut sparen konnte.

Einst hörte sie, dass einer von den bekannten Musikern, seinen Golf, in sehr gutem Zustand, verkaufen wollte. Sie hat das Auto gekauft und der neue Besitzer wurde ihr Vater, dem sie es zum Geburtstag schenkte. Sie wusste, dass er sein Leben lang von eigenem Auto träumte aber nie dafür Geld hatte. Er besaß Führerschein, weil er früher als Fahrer gearbeitet hat.

-Papa, freust du dich nicht? – fragte sie ihn, als er den schwarzen, glänzenden Golf anschaute und keine Reaktion zeigte.

Und er, von diesem sich freuen, spürte seinen ganzen Körper nicht mehr. Erst musste er zu sich kommen, so beeindruck war er, um etwas sagen zu können.

-Meine Tochter hat mir ein Auto gekauft – er konnte kaum sprechen – nicht Sohn, nur Tochter. Meine Tochter! – er zog aus der Hosentasche ein Taschentuch und wischte sich damit die Augen.

- Papa, was? Du weinst? – fragte sie, beunruhigt.

- Maja, Papa so vor Rührung. – warf Ed ein.

- Mutter, hast du Kuchen gebacken? Dann werden wir gleich feiern! – rief der Vater und setzte sich an das Lenkrad – wir machen nur eine kleine Runde!

Gleich nach ihm quetschten sich alle Jungen in das Auto.

Der Motor heulte auf und sie fuhren los.

Maja und die Mutter standen auf der Straße und schauten ihnen hinterher. Danach gingen sie in die Wohnung, um den Tisch zu decken. Es sollten Gäste kommen. Es wurde nicht nur Kuchen gebacken aber es gab auch viele verschiedene Köstlichkeiten.

Erst später, am Tisch dankte ihr der Vater für das Geschenk.

Er war vor allem deswegen glücklich, weil er so gute Kinder hatte und sie eine sich so liebende Familie waren. Und er dachte, dass er vielleicht nicht zu viele Fehler in ihrer Erziehung begangen hat.

Alle haben sich über das Auto gefreut. Der Vater war stolz, wenn die Nachbarn ihn hinter dem Lenkrad, oder vor dem Haus beim Putzen des Autos, sahen.

Maja fing an ins Ausland zu Fotosessions zu verreisen.

Wenn sie in Warschau war, wohnte sie meistens bei Mario und nützte sein Auto. Sie hatte schon seit einiger Zeit Führerschein und er ging lieber zu Fuß zu Arbeit.

-Man muss sich viel bewegen, um lange jung zu bleiben – pflegte er immer zu sagen.

- Mensch, du bist doch jung!- antwortete sie ihm darauf und lachte.

- Ja, ja, und so möchte ich auch bleiben, solange es geht.

Wenn sie beide Zeit hatten, dann zog er sie aus dem Haus und sie joggten an der Weichsel oder gingen in Schwimmbad.

Manchmal gingen sie zusammen ins Kino und so wie damals, als sie Kinder waren, sahen sie einen Film und lutschten ihre Lieblings-, Himbeerdrops.

-Maja, wann wirst du dich endlich verlieben? – fragte er sie öfter.

- Vorläufig habe ich keine Zeit für die Liebe. Möchtest du mich vielleicht los werden? – scherzte sie.

- Ganz im Gegenteil, es wäre doch super, wenn wir alle zusammen wohnten. – antwortete er dann, nachdenklich.

Maja nützte auch jede freie Minute, um Entwürfe zu machen und zu schneidern. Sie kaufte eine professionelle Nähmaschine und manchmal nähte sie in den Nächten.

- Ich muss es tun, weil man meine Kreationen kennt und sie werden gern gekauft. Ich werde nicht immer für die Fotos posieren. Irgendwann werde ich davon leben müssen, was meine Passion war. Erinnerst du dich daran, wie wir die Puppenkleider genäht haben? Das gelang dir ganz gut. Und wie du wunderschön gezeichnet hast!

- sie wurden immer bei den Erinnerungen an ihre Kindheit, sentimental.

Aber ein Thema rührten sie nie. Mario hat sich nie mit seinem Vater versöhnt

Maja pflegte weiter die Freundschaft mit Jola. Immer fand sie Zeit, um wenigstens am Telefon mit ihr zu quatschen. Sie musste sie trösten, wenn sie verzweifelt war, weil Alexander sie nicht nach Boston einlud. Angeblich war er dort sehr beschäftigt. Er kam nach Hause nur einmal zu Weinachten und verbrachte die ganze Zeit mit seinen Eltern. Maja hat ihr geraten, sich in einen Anderen zu verlieben, aber die meinte stur, wenn er zurück kämme, dann würde sich alles klären. Sie hat beschlossen auf ihn zu warten.

Und dann hatte ihr Warten endlich ein Ende! Alexander kehrte nach zwei Jahren zurück.

-Maja, bist du in Warschau? Das ist super! Hast du am Samstag frei?

Komm zu mir zu einer Party, Alexander wird auch da sein. Ja, er wird schon hier bleiben.- Jola piepste fröhlich ins Telefon.

Die Party bei Jola, war so wie immer, sehr vornehm.

Maja zog ein Kleid aus eigener Kollektion an. Mario, der sie begleitete, meinte, sie sah wie eine griechische Göttin.

- Meine Güte, wie schön du bist! Wenn ich dich so sehe, tut es mir auch Leid ein Homo zu sein. – er sprach ehrlich als sie, bevor sie aus dem Haus gingen, vor dem Spiegel standen und er zupfte noch mit den Fingern an ihren Haaren.

Danach umfasste er leicht ihre Taille und lächelte zu ihrem Spiegelbild. Sie bildeten zusammen ein beeindruckendes Paar. Sie mit einem langen, weißen Kleid, an den Füssen hatte sie weise, hochhackige Lacksandalen, ihr hals schmückte nur ein kleiner Brillant, der an einem dünnen, goldenen Reifen hing. Er hatte schwarzen Smoking und selbstverständlich, schwarze Lackschuhe an. Alles an ihm war von der Besten Marke. Sie trug ihr langes Haar offen und er band das seine nach hinten. Auf ihre Bitte, verzichtete er heute auf ein Makeup. Als sie den Raum betraten, waren schon viele Gäste da. Sofort zogen sie auf sich alle Blicke, obwohl die Mehrheit der Leute sie beide kannte. Mario war immer eine außergewöhnliche Erscheinung. Die Herren, trotz, dass sie von seinem Anderssein wussten, verspürten leichte Unruhe, als sie sahen, welchen Eindruck er auf die Damen machte. Mario war nicht nur mit einer Schönheit beschenkt, es umfasste ihn immer eine geheimnisvolle Aura. Trotz, dass die Mehrheit der Gäste zu seinen Kunden zählte und er immer gern mit ihnen in dem Salon plauderte, war er auf seine Art unnahbar. Er war anders und es war an ihm interessant.

-O, wie ich mich freue, dass ihr gekommen seid! Begrüßte sie Jola mit einem breiten Lächeln und winkte jemandem mit der Hand, zu ihnen zu kommen.

- Maja, Mario, das ist Alexander, der Odysseus heißen sollte, weil er jahrelang in der Welt herumirrte und konnte nicht zu mir finden. – stellte sie ihn vor – Und das sind meine Freunde, Maja und Mario, wunderbarer Figaro, der schafft ein Wunder auf meinem Kopf. – Jola strahlte vor Glück.

Als Maja ihm die Hand reichte, spürte sie die Wärme seiner Männlichen Hand, sah ihm in die Augen und beinah hätte sie das Bewusstsein verloren.

Mario war auch von ihm beeindruckt.

-Jola übertreibt, ich finde immer den Weg zu meinen alten, guten Bekannten.

Aber, aber, ich habe sie doch vor meiner Abreise in die Staaten gesehen! Ja, ich erinnere mich genau, beinah hätten wir im Törchen zusammen gestoßen. – er schaute ihr in die Augen ohne ihre Hand los zu lassen. – Erinnern sie sich nicht daran? – fragte er, als er keine Reaktion in ihrem Gesicht sah.

- Doch, ich erinnere mich – mischte sich Jola ein – ist das so wichtig? - fragte sie, mit den Schultern zuckend. – Ich bitte euch zu Champagner! – rief sie, nahm Alexander unter den Arm und führte ihn zum Büffet.

Als der D.J. anfing Musik zu spielen, griff Jola Alexander an der Hand, lächelte ihn an und sagte:

-Alex, du musst mit mir tanzen.

Maja und Mario tobten zusammen auf dem Parkett, denn außer Sex, machten sie am liebsten alles gemeinsam.

-Maja, dürfte ich sie ihrem Partner entführen? Erlauben Sie? – Alexander verbeugte sich leicht vor Mario, der erlaubte es gönnerhaft und lachte breit, sehr von der Situation amüsiert.

- O Mann, - dachte sie – woher kam er so? Aus Versaille?

Sie hörte die Klänge „Moon River“ aber rings herum sah sie nichts, nur spürte sie seine starken Arme, die sie im Tanz umschlungen hielten. Sie bewegte sich wie hypnotisiert. Sie wollte gern ihren Kopf heben und ihm in die Augen schauen aber gleichzeitig fürchtete, es sei nur ein Traum. Sie wollte nicht erwachen. Er fing an sie an sich zu drücken und ihr fehlte der Atem, weil ihr Herz hämmerte wie verrückt und sie wollte nicht, dass er das Spürte. Das wunderschöne Lied ging zu Ende. Er küsste ihre Hand, sah ihr lange in die Augen, ihrer Meinung nach, eigenartig. Als sie dann schnelle Rhythmen hörten, wollte sie nicht hüpfen und sie kehrten zu Mario.

-Ich hoffe, ihr Partner ist nicht eifersüchtig? – sagte Alexander – Ich an seiner Stelle wäre es.

- Mario brach in schallendes Lachen aus, womit er die Aufmerksamkeit anderer Gäste auf sich zog.

- Nein, mon cherie, du bist nicht mein Rivale zu ihrem Herzen. Wir lieben uns sehr, aber wie Geschwister. Aber mit dir hätte ich schon gern Sex. Hab keine Angst vor meiner Konkurrenz, ich ekle mich vor Fotzen. Siehst du, Maja? – sprach er, amüsiert von Alexanders blöder Miene.- Also, nicht immer, wie du behauptest, strahlt meine Tuntigkeit Kilometer weit. Er dachte, dass wir zusammen…..

Nein, nein, also wirklich! – er schüttelte mit dem Kopf und Schaute Alexander vorwurfsvoll an, der von der Direktheit dieses ungewöhnlichen Jüngling, schockiert war und erst nach einem Moment erlangte wieder die Sprache.

- Mon cherie, da bin ich sehr erleichtert. Aber ich muss dich enttäuschen, weil ich dafür – flüsterte er ihm ins Ohr – würde mich vor einem fremden Schwanz ekeln – antwortete er in demselben Ton und mit einem Lächeln auf den Lippen.

Mario klopfte ihm freundlich auf den Rücken und sagte, immer noch lächelnd:

-Ok. mon cher, 1:0 für dich. Du bist ein prima Kerl!

- Wir gehen tanzen – diesmal ohne die unnötigen Höflichkeiten, nahm Alexander Maja an die Hand und zog sie hinter sich her.

Sie tanzten eng umschlungen auch dann, wenn um sie herum alle bei heißen Rhythmen hopsten.

- Diese Schlange! – Jola kochte vor Wut als sie sah, was da vor sich ging – und sie soll meine Freundin sein?! Ich habe sie noch um Rat gefragt! Wie kann sie sich so an ihn drücken?! Sie weiß doch, dass ich in ihn verliebt bin und dass ich Pläne habe! – dachte sie und war den Tränen nah.

Alexander tanzte noch ein Mal aus Höflichkeit mit ihr in der Zeit, als Maja zu Toilette gegangen war und dann sagte er ihr, sie sollte von ihm nichts mehr als die Freundschaft erwarten. Immer meinte er, dass besser ist ein Ende mit Leiden, als ein Leiden ohne Ende. Jedoch fühlte er sich dabei ganz mies.

Jola antwortete darauf kein Wort, nur verschwand sie danach für den Rest des Abends und zeigte sich erst dann, als sie die Gäste verabschieden musste. Sie hat zwar ihr Make-up verbessert, aber man sah an ihren geschwollenen Augen und an der, jetzt viel größeren, roten Nase, dass sie geheult hatte.

Alexander wollte sich nicht von Maja trennen, und gern nahm er Marios Einladung. Als er seine schöne Wohnung sah, machte er hm Komplimente. Er fragte höflich, ob er die Jacke ausziehen konnte, lockerte seine Fliege und setzte sich bequem auf das Sofa neben Maja. Gleich legte er seinen Arm um ihre Schultern. Sie tranken Champagner, er erzählte sehr interessant von seiner Arbeit in Boston.

- Hast du es vor, wieder im Ausland zu arbeiten? – fragte ihn Mario.

-Nein, jetzt bleibe ich hier und eröffne zusammen mit meinem besten Kumpel eine private Klinik. Am meisten interessiert mich wiederaufbauen von verletzten Gesichtern, Menschen nach Unfällen retten, ihnen die Lust zu leben wieder geben.

- Ach, mon cher, das ist sehr edel. Und ich dachte schon, bei dir könnte man ein Gesicht nach Wunsch bekommen – sagte Mario, während er kleine Häppchen mit Kaviar machte.- Ich weiß nicht warum es so ist, aber ich bin immer nach der Rückkehr von einer Party hungrig. Soll ich noch etwas machen? – er stellte die Platte auf den Tisch – Ach, ich habe Zitrone vergessen, ich hole sie sofort – sagte er und ging in die Küche.

Alexander drückte Maja an sich, küsste delikat ihre Schläfe, und als sie für einen Moment in ihr Zimmer ging, folgte er ihr, schloss hinter ihnen die Tür zu, riss sie in seine Arme und begann leidenschaftlich sie zu küssen. Niemand bis jetzt, machte es so wunderbar. Sie vergaß die ganze Welt, protestierte nicht, als er sie auf das Bett warf und ihr seine Hand unter das Kleid schob. Und wahrscheinlich, hätte sie ihm alles erlaubt, wenn ihr in einem Moment nicht bewusst wurde: - O je, mein Kleid, ich muss es doch in zwei Tagen vorführen!

Sie sprang hoch, womit sie ihn total erschreckte.

- Was ist passiert? Habe ich etwas Schlechtes getan? – wollte er wissen.

- Nein, nein, nur das Kleid. Das gehört zu meiner Kollektion, die ich präsentieren werde.- erwiderte sie, nahm sein Kopf in die Hände und küsste delikat seinen Mund.

- Dreh dich, bitte, um, schau mich jetzt nicht an – sagte sie und streifte ihre schöne Kreation ab.

- Jetzt kannst du dich wieder umdrehen.

Sie stand vor ihm, umhüllt von einem schönen Kimono aus Seide.

- Wir haben auch Kimonos für die Gäste. Bei uns ist solche Sitte, jeder soll sich wohl fühlen. Möchtest du dich auch umziehen? – fragte sie ihn.

Er dankte, wollte lieber in seiner Kleidung bleiben, in der er sich auch ganz wohl fühlte. Er versuchte sie wieder auf das Bett zu ziehen aber sie lächelte nur, nahm seine Hand und sagte:

- Lass uns lieber zu Mario gehen, er sitzt jetzt dort allein.

- Oho, es sieht so aus, dass der Homo am wichtigsten für sie sei – dachte er, und das gefiel ihm nicht.

Er erhob sich sehr ungern und ging mit ihr in das Wohnzimmer.

Als er sich zu Toilette begab und sie hantierte in der Küche, schüttete Erdnüsse in ein Schüsselchen, Mario flüsterte ihr ins Ohr:

-Lass dich nur nicht sofort von ihm ficken. Maja, sei klug, er soll warten. Und, dass er mir hier nicht übernachtet. Ich bin damit absolut nicht einverstanden!

- Schon gut, schon gut, du bist noch schlimmer, als meine Brüder.

- Ich weiß was ich sage. Ich sehe dir an, dass du von ihm verzaubert bist, also muss ich aufpassen, damit du keinen Blödsinn machst.

- Ach, mein Herzchen, ich glaube, ich habe mich verliebt.

In dem Moment, als sie das sagte, kam Alexander in das Zimmer.

Erst wollte er ihnen sagen, das ihr theatralisches Geflüster hört man in der ganzen Wohnung, aber dann beschloss er es für sich zu behalten, lächelte nur sie beide an und griff nach einer Nuss.

Er hat sich auch in sie von dem ersten Augenblick verliebt. Seit diesem Moment, als er sie an dem Törchen sah, konnte er sie nicht vergessen.

Er hatte zwar verschiedene Mädchen in Boston, weil nicht alle ihm sein Mitbewohner Dino wegschnappte, aber ständig dachte er nur an sie und hatte Angst, ihr Bild könnte in seinem Gedächtnis verblassen. Als er sie auf der Party bei Jola sah, konnte er an sein Glück nicht glauben. Sie war noch schöner! Er wusste, dass er alles tun würde, sie musste seine werden. Er musste nur diesen Samurai los werden, mit dem sie kam und der nicht auf einen Schritt von ihr weg ging.

Wie groß dann seine Freude war, als er erfuhr, dass Samurai ein rassiger Gay war. Er konnte aber nicht wissen, dass das, was Maja mit ihm verband, viel stärker als Sex war.

Jetzt saß er mit ihnen zusammen und wünschte sich so sehr, mit ihr allein zu sein. Er hatte die Hoffnung, sie würden ihm Übernachtung anbieten und war wütend, als Samurai für ihn ein Taxi bestellte.

Er verabredete sich mit ihr am nächsten Tag.

Als er schon in seinem Bett lag, konnte er lange nicht einschlafen, wälzte sich, konnte keine richtige Lage finden, versuchte zu lesen, mehrere Male nahm das Telefon in die Hand, legte es dann wieder weg, weil er sicher war, dass sie schlief. Erst als schon hell wurde, schlief er ein. Er mochte immer von den Sonnenstrahlen geweckt zu werden, die durch das Fenster ins Zimmer fielen und sich auf sein Gesicht legten. Diesmal, bevor er eingeschlafen war, stand er auf und zog die dicken Vorhänge zu.

Aleksander wachte gegen Mittag auf und verbrachte eigentlich den ganzen Tag bei ständigem schauen auf die Uhr. Während des Mittagessens mit seinen Eltern, beteiligte er sich nicht an dem Gespräch, hörte nicht, was man zu ihm sagte. Er saß versunken in Gedanken und merkte nicht mal, was er kaute.

Um fünf Uhr rasierte er sich, ging unter die Dusche, danach zog die Jeans und ein Leinenhemd an, wollte jugendlich aussehen. Er kaufte sich immer Sachen in bester Qualität, also auch in diesem Outfit sah er elegant aus. Er bat seinen Vater um die Autoschlüssel, unterwegs kaufte einen riesig großen Rosenstraus und fünf vor sechs, parkte er vor Marios Haus. Er drückte auf die Klingel und nach einer Weile hörte er ihre Stimme:

-Wer ist da?

- Dein Anbeter – antwortete er.

- Ich mache auf.

Ganz schnell lief er nach oben.

-Bist du allein? – fragte er und küsste sie schon in der Tür.

- Ja – sagte sie, nach Luft schnappend.

- Es ist nett von dem Samurai, dass er verduftete - dachte er.

Sie dankte ihm für die schönen Blumen und wollte sie in eine Vase stellen.

-Warte!. – er hielt sie an der Hand.

Sie schauten sich einen Moment lang in die Augen, als er sie fragte:

-Maja, möchtest du meine Frau werden?

Sie war schockiert, konnte nicht einatmen und nicht ausatmen. Dann erfasste sie Panik.

-O verdammt! Das ist bestimmt ein Bescheuerter, ein Irrer, gefährlich, er wird mir noch was antun! – anscheinend drückte ihr Gesicht ein Entsetzen aus, weil er fing herzlich zu lachen an.

Eine Weile war er nicht imstande ein Wort zu sagen, schaute sie nur an und lachte Tränen.

-Er ist wirklich im Kopf durchgefickt, man weiß nicht warum er jetzt kichert.- dachte sie fieberhaft und ihre Katzenaugen wurden aus Angst rund.

- Habe ich dich mit meiner frage so erschreckt? Entschuldige, ich dachte, ich wäre eine gute Partie – sagte er, nach dem er sich endlich beherrscht hat.

- Ich, ich,- sie fing an zu stottern – ich mache Kaffee.

Sie stellte die Blumen in eine Vase, machte Espresso, reichte ihm eine Tasse, und selbst mit zweiter in der Hand, setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel.

- O, entschuldige, ich habe den Zucker vergessen, süßt du? Weil wir trinken ohne.

- Ich auch – antwortete er kurz.

- Entschuldige mich, bitte, für einen Moment. – sie erhob sich und ging ins Bad. Unterwegs schnappte sie das im Flur auf einem Tischchen liegende Handy.

- Mario, komm sofort nach Hause – flüsterte sie in das Telefon.

- Maja, ich kann jetzt nicht, ich habe eine Kundin. Warum flüsterst du? – wunderte sich er.

- Mario, er ist nicht normal! Ich habe Angst vor ihm! Er hat um meine Hand gebeten! - flüsterte sie weiter.

Jetzt fing er an so zu lachen, dass sie das Telefon weg von dem Ohr nehmen musste.

-Du lachst genau so dämlich, wie er – sie war jetzt beleidigt.

- Ich komme sofort wenn ich nur fertig werde – er versuchte sie zu beruhigen aber konnte vor Lachen kaum sprechen.

- Blödmann, - dachte sie am Rand der Badewanne sitzend. – er arbeitet sogar am Sonntag. Die Weiber haben kein Gewissen, lassen ihn nicht sich ausruhen. Gut, dass er heute mit dem Wagen gefahren war, dann würde schneller zurück kommen.

Sie zog zum Anschein das Wasser ab und verließ das Bad.

Als sie sich wieder in den Sessel setzte, sprach Alex mit ruhiger Stimme:

- Ich habe dich ernst gefragt. Deswegen, bitte ich dich, überlege es in Ruhe und gebe mir eine ernste Antwort.

Ich gebe dir Zeit bis morgen.

Danach stand er auf, verabschiedete sich, küsste ihre Hand und verließ die Wohnung.

Er ließ sie im Sessel wie eine Salzsäule sitzen.

Erst nach einigen Minuten wurde ihr bewusst, was eben passiert war und sie fing an zu heulen aus Wut auf ihn, auf sich selbst und, weiß der Schinder warum, auf Mario. Später, als ihr Freund wie versprochen, schnell nach Hause kam, hat sie sich mit ihm zerstritten , tobte vor Wut den ganzen Abend und sogar Sushi, die er selbst hervorragend machte, rührte sie nicht mal an.

Alexander stellte das Auto in der Garage ab, rief seinen besten Kumpel, Marek an und sie gingen zusammen in die Stadt.

Am nächsten Tag telefonierte er mit ihr.

-Maja, in einer Stunde hole ich dich ab. Bitte, komm herunter.- er schaltete aus ohne auf ihre Antwort zu warten.

Eine Stunde später fuhren sie in die Altstadt und gingen in ein Cafe.

Eine Weile tranken sie Espresso und schwiegen. Nur ab und zu lächelten sie sich an.

-Jemand könnte denken, wir seien ein Ehepaar – Alexander sprach als erster.

- Warum? – wunderte sie sich.

- Weil wir hier schon einige Zeit sitzen und nicht mit einander sprechen. – antwortete er und schaute ihr in die Augen.

- Na, dann sag etwas – sagte sie provozierend.

- Ok, dann sage ich, dass ich auf deine Antwort warte.

- Dann, frag noch mal.

- Möchtest du?

- Frag so wie gestern, bitte.

- Maja, möchtest du meine Frau werden? – fragte er, ihre Hände haltend.

- Ja, ich möchte – antwortete sie ganz leise.

- Bitte, wiederhole es.

- Ja, ja, ja, ich möchte! – rief sie jetzt laut und alle Leute im Cafe schauten sie beide an.

Er nahm aus der Jackentasche einen Ring und steckte ihr ihn auf den Finger, beugte sich über den Tisch zu ihr und küsste sie lange auf den Mund. Alle Zeugen dieser Szene, fingen zu klatschen an. Alexander winkte dem Kellner zu und bestellte zwei Gläser Champagner.

Obwohl er war dabei seine Klinik zu eröffnen und sie weiter sehr beschäftigt war, trafen sie sich sehr oft. Jede freie Minute verbrachten sie nur mit einander.

An einem Sonntag nahm sie ihn zu ihren Eltern mit. Die ganze Familie war von ihm und er von ihnen, begeistert. Er, der Einzelkind war, freute sich, sofort vier Brüder zu haben. Er sprach mit ihnen über Sport und Autos, und mit dem Vater sogar über das Angeln.

-Der Kerl ist wie unser Einer – stellten sie später fest.

Sie sagte ihnen nichts von seiner aristokratischen Abstammung, sie wären dann bestimmt voreingenommen. Sie meinte, es würde genügen, wenn sie es ihnen irgendwann in der Zukunft sagen würde.

Johnny nahm ihr es oft übel, wenn sie interessante Angebote ausschlug, er wusste, sie tat es wegen des Alexander und empfand für ihn Antipathie.

- Deinetwegen, ruiniert Maja ihre Karriere – warf er ihm immer vor.

- Maja trifft ihre Entscheidungen allein. – verteidigte sich Alexander.

- Aber, aber, Darling, hältst du mich für ein Dummchen? Ich sehe doch was seit du in ihrem Leben erschienen bist, los ist.

- Ach Johnny, erzähle bitte nicht so einen Blödsinn! – rief sie dann empört - Arbeite ich jetzt schlechter? Nein, nur nicht so viel, wie früher.

- Nein, Darling, ich kann nicht mehr! Ich bekomme gleich wieder meine Migräne! Ich muss sofort ein bisschen Champagner haben.

Maja machte sich Sorgen, sie wollte nicht mit Johnny streiten, dem sie alles zu verdanken hatte. Aber so intensiv, wie bis jetzt arbeiten, wollte sie nicht mehr. Früher war sie frei und ihr Leben war nur von der Arbeit ausgefüllt. Jetzt erlebte sie große Liebe, für die sie Zeit brauchte.

BESESSENHEIT

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