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Kapitel 8

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Österreich, 2018

Ein Mann

»Ich glaube nicht, dass wir hier richtig sind«, bekundet mein Freund, als wir aus dem Auto steigen und uns umschauen. »Wahrscheinlich hat sich die Hexe einen Spaß draus gemacht, uns hierher zu schicken.«

»Du bist zu ungeduldig. Glaubst du wirklich, Freya sitzt hier und wartet auf uns?« Wir stehen vor einer Schlucht mit einem Wasserfall. An beiden Seiten führen steinerne Stufen die schmalen Wege hoch, nur ein wackliges Geländer schützt vor dem Absturz in die tiefe Schlucht. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen verbinden nicht sehr vertrauenserweckende Holzbrücken die beiden Aufstiege miteinander. »Wollen wir?«

»Wenn’s sein muss.« Er nickt mir zu und folgt mir dann die Stufen hinauf. Der Weg ist idyllisch, eigentlich der perfekte Ort für eine Hexe, die sich der Natur verbunden fühlt. Unterwegs begegnen uns ein paar Wanderer und grüßen freundlich. Ab und zu machen wir eine Verschnaufpause und genießen die Aussicht, aber recht bald kommen wir oben an und tauchen in ein Waldstück ab. Wir lassen uns den Weg entlangtreiben, bis mein Freund plötzlich stehen bleibt.

»Sieh mal!« Er deutet auf einen Torbogen, der in eine Höhle zu führen scheint und von Pflanzen verdeckt ist. Ich nicke anerkennend, bevor wir uns dem Bogen nähern. Schnell stellen wir fest, dass der Weg nicht in eine Höhle führt, sondern auf die andere Seite eines Bergkamms. Ein paar Treppenstufen später stehen wir im Innenhof einer alten Klosterruine und schauen uns verblüfft um. Um so etwas Großes in den Bergen zu verstecken, braucht es einiges an Aufwand.

Mein Freund setzt sich auf einen umgekippten Steinblock und fährt sich mit den Händen durchs Gesicht, während ich durch die Ruine streife und nach Hinweisen auf die Anwesenheit von Hexen suche. Bis auf leere Bierdosen und ein paar armseligen Graffitis finde ich allerdings nichts und kehre zum Steinblock zurück, um mich neben ihn zu setzen.

»Und jetzt?«, fragt mein Freund und wirft mir einen Blick zu. »Drehen wir um? Zurück nach München?«

Ich schüttle den Kopf. »Irgendwas ist hier. Das spüre ich.«

»Wächter?«

»Vielleicht …« Unbewusst gleitet meine Hand zu dem Dolch an meinem Gürtel. »Wir sollten uns auf die Lauer legen, meinst du nicht? Vielleicht können wir etwas beobachten, wenn wir länger hierbleiben.«

Mein Freund seufzt. Ich weiß, er hasst es, stundenlang einen Ort auszukundschaften, aber manchmal bleibt uns nichts anderes übrig. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnen wird.

»Also gut.« Er gibt sich geschlagen. »Du bist der Boss.«

Zufrieden gebe ich ihm einen Klaps auf die Schulter und stehe auf, um nach einem Versteck für unsere Kleidung zu suchen. In einem halb offenen Raum werde ich fündig und lege meine Sachen in eine verborgene Nische.

Danach schließe ich die Augen und stelle mir eine schneeweiße Schleiereule vor. Einen Augenblick später verändert sich mein Blickfeld, und die Geräusche des Waldes werden lauter und leichter zu identifizieren. Ich stoße mich vom Boden ab und mit ein paar kräftigen Flügelschlägen bin ich in der Luft und kann auf die Ruine hinunterschauen.

Black Heart - Die gesamte erste Staffel

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