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Einfach nur Blau?

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Was soll das?

Da hängt eine Leinwand, blau bepinselt.

Der Farbauftrag ist gleichmäßig intensiv.

Die Spachtelmasse sorgt für Unterbrechung.

Doch Blau bleibt Blau.

Was mag sich der Künstler dabei bloß gedacht haben?

Wir zweiäugigen Betrachter mögen da so unsere Schwierigkeiten haben.

Der Künstler hat’s da leichter. Er blickt beim Malen mit seinem dritten Auge, seiner Seele,

tief in die Farben hinein und auch dahinter.

Beinahe mit geschlossenen Augen,

lässt er den Pinsel in den Farbtopf gleiten.

Die Farbe fließt durch seinen ganzen Körper,

nimmt Kraft und Freude auf und alle Phantasien mit,

legt alles auf der Leinwand ab.

Und dann entstehen viele blaue Bilder.

Das grünblaue Meer - mal rau, mal seicht.

Der tiefblaue Himmel - sonnendurchflutet.

Die weißblaue Gletscherzunge - erstarrter Tau.

Das schwarzblaue All - unendliche Weiten.

Farbe auftragen ist wie schweben und gleiten.

Aufregend oder beruhigend.

Geradlinig und zielstrebig.

Kreisrund oder kurvenreich –

gleich Mäander eines Wiesenbaches.

Blau ist eben nicht einfach nur Blau.

Und so ist es mit jeder anderen Farbe auch.

Die Kunst besteht darin, die Eintönigkeit mit seinem dritten Auge zu betrachten.

Zwischensumme

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