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Erzählkunst

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Wenn Pinsel reden könnten,

was würden sie uns wohl verraten?

Wie oft sie leiden müssen,

in all den Farben und Verdünnern?

Stelln wir uns vor,

der Pinsel Nr. 8, er mag kein Rot.

Und trotzdem muss er immer wieder

hinein in diese grelle Glut!

Wär es ein Mensch,

vermutlich wär er längst schon tot.

Doch würd er beispielsweise Rot gern mögen,

Wär das ein Leben!

Wenn Speckstein reden könnte,

was würde er uns wohl erzählen?

Leidet er sehr,

wenn schroff die harte Raspel nagt,

das Sägeblatt ihn teilt und quält?

Erfreut es ihn,

wenn seicht das feine Sandpapier ihn streicht?

Bestimmt strahlt er von innen,

wenn schließlich ihn des Künstlers Hand poliert,

Unsterblichkeit ihm garantiert.

Wenn Aquarellpapier erzählen könnte,

was würde es vermitteln?

Am Anfang weiß und unbescholten,

dann Farbgekleckse überall,

die Fleckenzwerge lassen grüßen!

Warum nur dieses Büßen?

Doch wenn die Pinsel Harmonie verteilen,

gleich Regenbogen Farbenpracht erstrahlt,

dann stelln sich Glücksgefühle ein.

Für immer!

Ein lebenslanger transparenter Schimmer.

Wenn Künstlerhände reden könnten,

die jungen und die alten,

würden sie jammern? Jubilieren?

Sehr viel im Leben haben sie gefühlt!

So mancher Finger scheint gekrümmt –

vor lauter Gram,

was eine Künstlerhand ihm angetan.

Doch ehrlich,

könnten Künstlerhände wirklich reden,

sie hätten keinen Grund zur Klage.

Die Hand ist doch Verlängerung der Künstlerseele,

mit Leidenschaft geführt zu all den Taten.

Das Künstlerherz, es bebt.

Das Werk die Zeit stets überlebt.

Zwischensumme

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