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Höhepunkte des Horrors im Haushalt

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Vermutlich werde ich es bei den Ausscheidungen für den „Mister Fifty-Fifty“-Award des Frauenministeriums nicht in die letzte Runde schaffen, aber ich gehöre immerhin zu jenen Männern, die sich in Boutiquen wohler fühlen als in Autohäusern und Baumärkten. Wer aus diesem Hinweis darauf schließt, dass ich nur zum Anschauen zu gebrauchen bin, hat eine unschöne Mentalität und ist selber blöd. Es gibt sogar Tätigkeiten im Haushalt, die ich, wenn schon nicht gerne, so doch lieber übernehme als andere. Einkaufen zum Beispiel. Oder Kochen. Oder das Befüllen der Waschmaschine. Es ist erstaunlich, wie sorg- und ahnungslos Frauen dabei verfahren. Gerne vergessen sie nämlich, Papiertaschentücher und anderen Kram aus den Taschen ihrer Hosen zu nehmen, bevor sie diese in die Wäsche werfen, und auch das Auf-links-Drehen wird gerne vernachlässigt. Dass Markenhemden jederzeit mit einer 60-Grad-Abreibung zu rechnen haben oder vorgekrumpelte Designershirts damit, gnadenlos glattgebügelt zu werden, versteht sich von selbst.

Heikel ist aber auch die Handhabung am anderen Ende des Waschvorgangs, vor allem, wenn sich Hemden, Langarmshirts, Strumpfhosen und Schürzen in der Trommel befinden und es dabei so arg treiben, dass man sich an japanische Bondage-Pornos erinnert fühlt. Zieht man dann an einem Ärmel oder einem Stück Küchenschürzengürtel, klatscht unweigerlich ein heillos verwursteltes Wäschegeschlinge wie Nabelschnur plus Nachgeburt auf den Badezimmerfußboden. Es gehört dies zu den größten Vexationen, die die Haushaltsführung zu bieten hat, steigerbar nur durch die Kombination von eingerissenen Fingernägeln und Nylonstrümpfen.

Zu den bevorzugten Aufführungsorten peinigender Insubordination organischer und anorganischer Materie zählen des Weiteren noch Herd, Kühlschrank, Geschirrspüler, alles, was spiegelt, und die Lade – insbesondere dann, wenn sie die Lieblingsnahrung von Speisemotten enthält (Schokolade, Semmelbrösel, Studentenfutter). Einen gefährlich weiten Wutwinkel zwischen den Füßen erzeugen frei flottierende Flüssigkeiten im Frigidaire, die daher rühren, dass eine schlecht veschraubte Flasche leckt, ein Stück Wurstpapier das Kondenswasserabflusslöchlein verlegt hat oder es endlich jemandem gelungen ist, die Tasse mit den seit Wochen aufbewahrten Eiklaren umzukippen. Man kann dann gleich das frischbezogene Bett flächendeckend mit lauwarmer Powidlmarmelade bestreichen.

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